Bücher mit dem Tag "kriegserlebnisse"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kriegserlebnisse" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Im Westen nichts Neues (ISBN: 9783462046328)
    E.M. Remarque

    Im Westen nichts Neues

     (1.249)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Im Westen nichts Neues ist ein Werk, welches wirklich jeder Mal gelesen haben sollte. Ich bin sprachlos, die Sprachgewalt im Buch ist unbeschreiblich. Alles wird sehr hart und roh beschrieben, man kommt manchmal nur schwer durch die Kapitel.
    Hier kann man wirklich von „harter Kost“ sprechen. Das Schicksal Paul Bäumers und seiner Kameraden ist leider so aktuell wie noch nie. Ich konnte diesen Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Man wird durch den Alltag an der Front geführt, aber auch Lazarett, Heimurlaub und Kaserne kommen nicht zu kurz.
    Die Beziehung zwischen Paul und Kat fand ich sehr rührend.

     Meiner Meinung nach ist das Buch allemal besser als die Verfilmung, insbesondere die von 2022. 

    Auch das Nachwort mit dem zusätzlichen Material war sehr interessant, ich habe es gerne gelesen.
    Dieser Roman ist sehr wichtige Antikriegsliteratur, meiner Meinung nach sollte es jeder einmal im Leben lesen. 

  2. Cover des Buches Stadt der Diebe (ISBN: 9783453722910)
    David Benioff

    Stadt der Diebe

     (630)
    Aktuelle Rezension von: HenningIsenberg

    D. Benioff schildert die russische Seele im 2.Weltkrieg anhand der Begegnung von drei Menschen. Im Zentrum steht Lew, der Großvater des Autors, der eine groteske und zugleich anrührend menschliche Begebenheit zwischen Hunger, Dekadenz und Brachialität zur Zeit der Belagerung von Petersburg, bzw. Leningrad, wie es damals hieß, erzählt. Kolja und Lew müssen für ihren Auftrag die Stadt des Hungers verlassen und marschieren in höchst gefährliches Gebiet.

  3. Cover des Buches Tote Väter (ISBN: 9783839216194)
    Andrea Weisbrod

    Tote Väter

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Als Teresa Kern, eine Historikerin mit Neigung zur Kriminalistik, im Nebenzimmer ihres Hotels in Paris den sterbenden Karl Stein findet, ahnt sie noch nicht in welche Abgründe sie verwickelt wird. Der Tote ist nämlich kein Unbekannter für sie: er ist der Vater der Zwillinge Falk und Christine, die Teresa zu ihren engsten Freunden zählt.

    Andrea Weisbrod lässt Teresa gemeinsam mit den Lesern in die Tiefen der menschlichen Seele eintauchen. Geschickt pendelt die Autorin zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Manchmal ist erhöhte Aufmerksamkeit nötig, um die Zeit- und Ortswechsel nicht zu übersehen.

    Die Handlung ist gut durchgedacht. Die Figuren sind in ihrer Bosheit genial erdacht. Die eine oder andere nimmt im Verlauf der Geschichte eine vielleicht doch unerwartete Entwicklung.

    Ein extra spannender Krimi, der mich bis zu seinem Ende nicht losgelassen hat.
  4. Cover des Buches Das Gesamtwerk (ISBN: 9783499007538)
    Wolfgang Borchert

    Das Gesamtwerk

     (72)
    Aktuelle Rezension von: moni-K

    Leider viel zu früh verstorben, war Borchert doch einer der wirklich Großen, dem es hätte vergönnt sein sollen, weitaus mehr seiner intelligenten und auch witzigen Geschichten und nachdenklich machenden Gedichte zu Papier zu bringen.

  5. Cover des Buches Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt (ISBN: 9783596705634)
    Stephanie Schuster

    Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt

     (195)
    Aktuelle Rezension von: Bluelillie87

    4 verschiedene Frauen, wo jede Ihre Last zu tragen hat und doch vieles gemeinsam haben und ein und das selbe Ziel verfolgen, super interessant und man fühlt sich in die 50er Jahre sofort hereinversetzt. Das Buch war auf jedenfall super spannend und voller Überraschungen und bin schon sehr gespannt, wie es im zweiten Band weiter gehen wird.

  6. Cover des Buches Das Baumhaus (ISBN: 9783499009716)
    Vera Buck

    Das Baumhaus

     (226)
    Aktuelle Rezension von: Meine-kleine-Leseecke

    Die Geschichte  wird aus 4 verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Kapitel kurz. 

    Mit den Protagonisten bin ich allerdings nicht warm geworden die waren mir, bis auf Rosa, doch recht unsympathisch. 

    Das düstere Atmosphäre im Wald und das Schwedensetting haben mir sehr gut gefallen. 


    Die Geschichte war am Anfang eher ruhiger wurde dann aber in der 2. Hälfte umso spannender und rasanter. Zum Ende hin fügen sich die verschiedenen Erzählperspektiven zusammen mit einer Wendung die ich so niemals vermutet hätte. Mir war das allerdings etwas zu viel des Guten.

    Fazit: Die erste Hälfte und die Grundidee hat mir gut  gefallen zum Ende hin konnte mich das Ganze leider nicht abholen. 


  7. Cover des Buches Im Westen nichts Neues /Der Feind (ISBN: 9783462036473)
    Erich Maria Remarque

    Im Westen nichts Neues /Der Feind

     (91)
    Aktuelle Rezension von: OMess83

    Remarque's Klassiker ist aktueller denn je und spricht mit seiner schonungslosen, realistischen und nichts beschönigenden Beschreibung über die Sinnlosigkeit des Krieges mitten hinein in unsere krisengeplagte Welt. Die Charaktere sind liebevoll und nahbar gezeichnet, man leidet mit und bleibt fassungslos zurück wenn es am Ende heißt. "Im Westen nichts Neues". 

  8. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (224)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  9. Cover des Buches Der Angstmann (ISBN: 9783423254359)
    Frank Goldammer

    Der Angstmann

     (316)
    Aktuelle Rezension von: Marukka

    Ich war wirklich sehr neugierig auf dieses Buch und hatte gleichzeitig auch leichte Bedenken. Krimis sind mein Lieblingsgenre, aber im Allgemeinen mag ich keine Kriegsthemen und versuche, solche Bücher zu meiden. Daher hatte ich etwas gemischte Erwartungen. Aber ich war angenehm überrascht. 

    Natürlich ist der Krieg in der Handlung allgegenwärtig, aber die Geschichte und die anschließende Ermittlung haben mich so gefesselt, dass ich den Krieg eigentlich erst zur Kenntnis genommen habe, als er in Form von Nazis oder Luftangriffen direkt erwähnt wurde. Ansonsten habe ich die ganze Zeit verzweifelt und vergeblich versucht herauszufinden, wer der Angstmann eigentlich ist. Der Täter war die ganze Zeit ein großes Rätsel. Wenn der Leser zu dem Schluss kommt, dass die gewaltige Bombardierung Dresdens das Problem ein für alle Mal gelöst haben muss, wird schnell klar, dass er sich nicht mehr hätte irren können... 

    Und da ich gerade von dieser Horrornacht spreche, als Dresden de facto war in Schutt und Asche gelegt – ich habe im Leben keine eindrucksvollere Beschreibung einer Stadt in Flammen gelesen. Ich sah buchstäblich vor meinen Augen das feurige Leuchten, das man weit und breit gesehen haben musste, schmelzende Straßenlaternen, glühende Kopfsteinpflaster, die man nicht einmal betreten konnte, und ich spürte die unerträgliche Hitze. Schrecklich und atemberaubend zugleich. 

    Die Figur des Inspektor Heller gefiel mir sehr gut. Er erschien mir wie ein seltener, vernünftiger Mensch unter der Vielzahl von Kreaturen, denen im Moment von Hitlers Machtergreifung für immer das Gehirn entfernt worden war. Manchmal bekam ich beim Lesen eine Gänsehaut…

    Ich kann diese historische Detektivgeschichte nur empfehlen, sie ist wirklich hervorragend, spannend, gut geschrieben und perfekt durchdacht. Außerdem mag ich Dresden und umso interessanter war es für mich, es durch ein Buch und den Autor, der dort geboren ist und diese Stadt wie seine Westentasche kennt, etwas anders zu erleben. Einfach toll!

  10. Cover des Buches Die Box (ISBN: 9783837133011)
    Charlotte Link

    Die Box

     (23)
    Aktuelle Rezension von: PettiP
    Dieses Buch spielt in der nordenglischen Küstenstadt Scarborough. Dort wird eine junge Frau erschlagen aufgefunden. Als Monate später Fiona Barnes, eine zynische ältere Dame, auf ähnliche Weise ermordet wird, fällt der Verdacht schnell auf den Aushilfslehrer Dave Tanner, da er mit beiden Toten in Verbindung gebracht werden kann. Doch bleibt es für Kommissarin Valerie Almond schwierig alle Puzzleteile richtig zusammen zu setzen.
    Das Hörbuch wurde von Gudrun Landgrebe gelesen. Im Allgemeinen gefiel mir diese Stimme ganz gut, nur in einigen Passagen hätte ich mir eine nicht ganz so harte Stimmlage gewünscht. Es gibt andere Sprecherinnen die ich bevorzuge, aber das ist mein persönliches Empfinden.
    Die Story fand ich sehr fesselnd. Schnell wurde mir als Hörer klar, dass der Mord an Fiona etwas mit ihrer Vergangenheit und der Beckett Farm zu tun haben muss. Immer wieder wurden Passagen aus ihrer Jugendzeit auf der Farm einfügt. So kam ich nach und nach hinter eine tragische Geschichte, ohne wirklich zu wissen wer Fiona und warum er sie ermordet hat. Auch der Zusammenhang mit dem anderen Mord wurde mir nicht klar.
    Teilweise war die Geschichte etwas langatmig, aber dennoch spannend und hat mich auch stellenweise erschüttert.
    Letztendlich kam es dann zum dramatischen Ende, dass eine Überraschung brachte. Ich als Hörer wurde nach und nach über alle Zusammenhänge informiert und es gab ein schlüssiges Ende.
    Fazit: Ein sehr gutes Hörbuch, in das man gut hinein versinken kann. Ich empfehle es gerne weiter. 
  11. Cover des Buches Die Liebe in diesen Zeiten (ISBN: 9783423217545)
    Chris Cleave

    Die Liebe in diesen Zeiten

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Universum_der_Woerter

    Der Roman beginnnt im Jahr 1939 und geht bis ins Jahr 1941. In dieser Zeit lernt man ein paar Protagonisten kennen. Jeder hat jeweils seine eigene Kapitel und seine eigenen Ansichten welche den Krieg betrifft. Die Leser/innen erleben den Krieg also aus verschiedenen Blickwinkel. 

    Da gibt es Mary, jung naiv und voller Tatendrang die sich freiwillig zum Kriegsdienst meldet und als Aushilfslehrerin in einer Schule landet. 

    Tom der eine Art Schulleiter ist und sich zu Mary hingezogen fühlt und sich schlecht fühlt weil er nicht an der Front ist.

    Alistair, der beste Freund von Tom, meldet sich freiwillig und bekommt den Krieg hautnah mit.

    HIlda die beste Freundin von Mary.....ist einfach da

    und Zachary ein Schüler von Mary der es aufgrund seiner Hautfarbe nicht leicht hat. 

    Um all diese Personen dreht es sich in diesem Roman. Als ich den Klappentext las, habe ich etwas ganz anderes erwartet. Ich bin der Meinung dass dieser Klappentext einen etwas fehl leitet. Ja, es werden ein paar Briefe ausgetauscht aber ich fand sie weder romantisch noch emotional noch witzig. Und auch fehlte mir zwischen den Protagonisten die Emotionen. Egal in welcher Konstellationen die Paare waren. Mir fehlte es einfach an Tiefgang und ich konnte die Situationen einfach nicht greifen. Auch den Bezug zu den Charakteren fand ich leider nicht. Auch der Titel "Die Liebe in diesen Zeiten" passt meiner Meinung nach nicht. Denn von Liebe egal auf welche Art, habe ich nicht wirklich was heraus lesen können. 

    ABER wenn ich jetzt mal nicht an den Buchtitel oder den Klappentext denke, dann steckt da schon eine lesenswerte Geschichte dahinter. Es spielt mitten im zweiten Weltkrieg und die oben gennanten Protagonisten kämpfen um ihr überleben. Der Autor lässt die Bomben niederregen dass es mir als Leserin schon mulmig wurde. Es werden Situationen beschrieben die verstörend wirken. Der Krieg wird in diesem Buch beschrieben wie er nun mal ist, brutal, unfair, dreckig. Und das finde ich gut. Es wird nichts verschönigt, nichts verharmlost die Protagonisten bekommen alle Facetten des Krieges zu spüren. Besonders spannend und interessant fand ich das Leben von Alistair dem Soldaten. 

    Auch wenn mich das Buch nicht so begeistert hat, kann ich es trotzdem empfehlen. Aber mit dem Hinweis, dass in dieser Geschichte keine romantische Liebesgeschichte zu finden ist.

  12. Cover des Buches Das späte Geständnis des Tristan Sadler (ISBN: 9783492302555)
    John Boyne

    Das späte Geständnis des Tristan Sadler

     (87)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    John Boyne hat sich keines einfachen Themas angenommen. Einerseits verdecken die Gräuel des zweiten Weltkriegs oft den Blick auf den ebenfalls mit grausamen Mitteln geführten ersten Weltkrieg - um das Interesse an dieser Zeit zu wecken braucht es also einen besonderen Effort. Andererseits lassen die aufgeworfenen Fragen keine eindeutige Antwort zu, der Roman muss also ohne klare Zuordnung von Helden und Täter leben. Und John Boyne hält sich auch nicht ans Schema: Tapfere Soldaten kämpfen gegen bösen Feind. Vielmehr deckt er auf, wie unfähige Vorgesetzte eine Gruppe junger Männer durch gezieltes Mobbing und brutalen Drill zu einem menschenverachtenden Verhalten drängen. Dazu kommt, dass dies alles in einer Zeit spielt, die zwar vordergründig von aufkeimender Lebensfreude zeugt, in der aber Toleranz anders denkenden gegenüber kaum vorhanden war.

    All diese Aspekte hat der Autor zu einem stimmigen und intensiven Roman verarbeitet. Leider kommt er aber nicht ohne einige Längen aus, was den Lesefluss etwas beeinträchtigt. Obwohl der Autor seinem Roman ein sehr bedrückendes Thema zugrunde gelegt hat, präsentiert er aber grundsätzlich ein spannendes und gut lesbares Werk. Der Aufbau ist konsequent und gekonnt umgesetzt, wenn die aufmerksamen Leser auch bald einmal ahnen, worauf es bezüglich des Geständnisses hinaus läuft. John Boyne lässt seinen Protagonisten eine ganze Reihe von Gefühlsregungen durchlaufen und schafft es doch, ein auf der ganzen Linie überzeugendes Bild des zerrissenen jungen Mannes zu zeichnen. Erst nach und nach vermögen die Leser aber zu erkennen, dass sich die Geschichte gar nicht nur um Tristan Sadler dreht, sondern zwei weitere wichtige - wenn nicht gar wichtigere - Figuren existieren. Hier zeigt sich die Qualität des Autors: Er setzt seine Charaktere optimal in Szene und hält für den Leser nicht nur Unterhaltung bereit, sondern vor allem Stoff, der zum Nachdenken anregt.

  13. Cover des Buches Im Frühling sterben (ISBN: 9783518466803)
    Ralf Rothmann

    Im Frühling sterben

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Nicolai_Levin

    Ralf Rothmann erinnert sich an seinen Vater Walter, Jahrgang 1928, einen schweigsamen Bergmann, der sein Leben lang schwer an den Erinnerungen seiner Kriegszeit getragen hat. Literarisch macht er sich auf dessen Spur, wobei wir nicht erfahren, ob der Vater ihm doch etwas berichtet hat oder sich Rothmann aus den Rohdaten zusammenreimt, was geschehen sein könnte.

    Im Februar 1945 wird irgendwo auf dem Land in Schleswig-Holstein ein Fest der siebzehnjährige Melker Walter gemeinsam mit den anderen Jungs aus dem Dorf zum Eintritt in die Waffen-SS getrieben. Der Krieg ist eigentlich längst verloren - jeder weiß das, aber Walter und sein bester Kumpel Fiete müssen nach einer dreiwöchigen Minimalausbildung in Hamburg doch noch an die Ostfront, die zu dieser Zeit in Ungarn verläuft. Walter hat während der Ausbildung den Führerschein gemacht und kommt als Fahrer in eine Versorgungseinheit, die den Frontsoldaten Nachschub und Munition bringt und Verwundete zurück in die Etappe holt, ein vergleichsweise sicherer Auftrag, während Fiete ganz vorne an der Kampflinie landet. Walter erhält von einem gutmütigen Vorgsetzten drei Tage frei und die Erlaubnis, nach dem Grab seines Vaters zu suchen, den er kaum gekannt hat, die Eltern sind getrennt, und der kurz zuvor in der Gegend gefallen sein muss. Als Walter zurückkommt, findet er bei seiner Einheit seinen Kumpel Fiete vor, der in der Kommandantur wegen versuchter Fahnenflucht auf die Hinrichtung wartet, und ausgerechnet Walters Einheit ist vorgesehen, Fiete zu erschießen.

    Wie Ralf Rothmann in seiner präzisen, aber unprätentiösen Sprache ohne Pathos und Klimbim große Tragik wachsen lässt, hat mich beeindruckt. Die Geschichte ist so - oder so ähnlich passiert - sie ist glaubhaft in all den Absurdidäten und Unwahrscheinlichkeiten, die der Krieg mit sich bringt. Und es steckt eine Menge kluger Dinge drin in diesen exakten Beobachtungen kleiner Dinge. Der von der SS routiniert orchestrierte Zwang, sich einzuschreiben, als vermeintlich Freiwilliger, zu jener Zeit! - er wird greifbar und man fühlt, wie schwer, ja, unmöglich es war, sich dem als junger Mann zu entziehen. Die Haltung Walters, gänzlich unpolitisch und korrekt, auf eine altmodische Art anständig, ohne zum Helden zu taugen. Was er sieht an Kriegsgräueln und wie er drauf reagiert. Die sittliche Verrohung der Landser: ein bisschen Verzweiflung, dazu Fatalismus und das Gefühl, besonders zu sein, ein Hauch Sadismus und die eingetrichterte Zwangslage, die jede Brutalität rechtfertigen soll - schon hat man im Kleinen ein geradezu typisches Kriegsverbrechen, in dem eine Schar deutscher Fallschirmjäger eine ungarische Familie bestialisch umbringt. Rothmann zeigt es, anschaulich, knapp und unentrinnbar. Das ist schon richtig grandiose Erzählkunst!

    Ich kannte Ralf Rothmann bis dahin nicht, er ist keiner von denen, die im Fernsehen das große Wort schwingen oder Samstags ihre Weltsicht der FAZ darlegen, aber "Im Frühling sterben" reiht ihn für mich unter die ganz Großen seiner Zeit!

  14. Cover des Buches Die Nick Adams Stories. Mit einem Vorwort von Philip Young. Deutsch von Annemarie Horschitz-Horst und Richard K. Flesch. (ISBN: B0068R3CK4)
  15. Cover des Buches Totentanz Berlin (ISBN: 9783957231857)
  16. Cover des Buches Er ging an meiner Seite (ISBN: 9783704330680)
  17. Cover des Buches Das Gewicht aller Dinge (ISBN: 9783957712875)
    Britta Röder

    Das Gewicht aller Dinge

     (31)
    Aktuelle Rezension von: lilli1906

    "Das Gewicht der Dinge" ist ein eher dünnes Buch, das man schnell gelesen hat, das einen aber gleichzeitig länger beschäftigen kann. Mir hat es besonders wegen des Schreibstils der Autorin gefallen. Sie schreibt so unaufgeregt, in einer ganz klaren und dennoch berührenden Sprache. Ich habe das Lesen darum wirklich genossen.


    Die Geschichte selber ist auch gänzlich unspektakulär. Eine junge Frau, sie nennt sich Angelica, wacht eines Tages ohne Erinnerungen auf einer Parkbank auf. Sie ist gebildet, spricht mehrere Sprachen, hat aber keine Ahnung, wer sie ist und wo sie herkommt. Sie bekommt Unterstützung und Hilfe von verschiedenen Menschen, und Menschen erzählen ihr ihre Geschichten. Diese sind total unterschiedlich, aber alle haben mich berührt...


    Ein Buch über das Leben, die Endlichkeit, die Liebe, die Suche nach sich selbst und vieles mehr. Ich habe es gerne gelesen und auch behalten, was ich selten tue. Aber ich kann mir bei diesem Buch gut vorstellen, dass ich es in ein paar Jahren noch einmal lesen werde.

  18. Cover des Buches Freiwillig in den Krieg (ISBN: 9783861245872)
    Jörn Roes

    Freiwillig in den Krieg

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Persönliche Erinnerungen an den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg, aufgeschrieben vom Enkel: Der junge Wilhelm meldet sich freiwillig zur Waffen-SS, um der Armut und dem harten Leben eines Schiffsjungen zu entgehen. Aber der harte Drill und die ersten Kriegserfahrungen stellen diese Entscheidung rasch als Fehler heraus. Eine gelungene Dokumentation der Kriegserlebnisse eines Einzelnen.
  19. Cover des Buches Das Unrecht der Väter (ISBN: 9782496702606)
    Ellin Carsta

    Das Unrecht der Väter

     (98)
    Aktuelle Rezension von: biblionishii

    Dies ist das erste Band der Reihe. Von Anfang ist es sehr leichte Lektüre und einfach zu Lesen. Zu Beginn war ich aber auch relativ verwirrt und habe einige viele Seiten benötigt um mich in dem Stammbaum und den Beziehungen zueinander zurecht zu finden. Dazu muss ich sagen, dass dies auch der einzige Kritikpunkt an dem ganzen Buch für mich war.


    Besonders anziehend waren für mich die Geheimnisse und die emotionalen Verbindungen der Charaktere zueinander, die nach und nach ans Licht gebracht werden. Es sind die Geheimnisse der drei Freunde/Brüder und die ihrer Ehefrauen und dann noch ihrer Kinder. Die Charaktere entwickeln sich nicht unbedingt weiter aber es gibt immer wieder Enthüllungen der Charaktere. Wer aber viel zu dem geschichtlichen Hintergrund der Zeit erfahren möchte, ist hier nicht richtig aber was noch nicht ist, kann ja noch in den Fortsetzungen sein.


    Insgesamt kann ich es sehr empfehlen, wenn man den kleinen Kreis der Gesellschaft in Bernried während der Nazi-Zeit kennenlernen möchte.

  20. Cover des Buches Der Wald (ISBN: 9783961610808)
    Nell Leyshon

    Der Wald

     (63)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Nachdem ich „Die Farbe von Milch“ der Autorin Nell Leyshon geliebt habe, war es für mich selbstverständlich „Der Wald“, ihren zweiten Roman, zu lesen. Auch er spielt wieder in der Vergangenheit, auch hier geht es wieder um Familienverhältnisse.

    Es geht primär um den kleinen Pawel und seine Mutter Zofia. Es hätte so schön sein können, wäre da nicht dieser unsägliche Krieg dazwischen gekommen. Vater und Großmutter werden im Untergrund tätig und so ist es nicht wirklich überraschend, dass Mutter und Sohn schließlich flüchten müssen in den benannten Wald. Doch es ist etwas zerbrochen in ihrer Beziehung und so entfremden sie sich als Erwachsene. Nur mit viel Widerwillen willigt die Mutter, die sich inzwischen Sofia nennt und wie ihr Sohn in England lebt, einem Treffen ein …

    Eigentlich hörte sich der Klappentext genau nach meinem Beuteschema an und dennoch fühlte ich mich enttäuscht. Das Buch las sich nicht wirklich flüssig, im Gegenteil, fast fühlte es sich an wie eine Art Aneinanderreihung von Ereignissen, die wenig Emotionen zuließ. Schade, aber hier kann ich nicht mehr als drei Sterne von fünf vergeben. Vielleicht waren aber auch einfach meine Erwartungen zu hoch?

  21. Cover des Buches Meine Erinnerung (ISBN: 9783867177481)
  22. Cover des Buches Nullacht-fünfzehn (08/15) (ISBN: 9783442007639)
    Hans Hellmut Kirst

    Nullacht-fünfzehn (08/15)

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Hans Hellmut Kirst hat hier wirklich ein Meisterwerk geschaffen. Erzählt wird in der 08/15 Reihe die Geschichte des Soldaten Herbert Asch. Von der Grundausbildung in der Kaserne, dem Fronteinsatz in Russland, dem Kriegende und der Gefangenschaft in einem amerikanischen Lager. Die Vorgänge und Handlungen in den hier besprochenen ersten drei Bänden vom Soldaten Asch, seinen Kameraden und Vorgesetzten sind trotz Ihrer in der Zeit des Nationalsozialismus und des 2.Weltkrieges spielenden Geschichte absolut zeitlos. In jeder Armee der Welt (und allen auf Befehl und Gehorsam basierenden Organisationen, zu jeder Zeit in der Geschichte) gab und gibt es Überzeugungstäter, Opportunisten, Egoisten, Sadisten, Mitläufer, Philosophen, Idealisten, Menschen denen (fast) alles nur noch egal ist - und Menschen die mitdenken und ein Gewissen haben. 08/15 -Triologie ( verfilmt mit Joachim Fuchsberger ): 01. 08/15 - In der Kaserne 02. 08/15 - Im Krieg 03. 08/15 - Bis zum bitteren Ende
  23. Cover des Buches Liebe Mama, ich lebe noch! (ISBN: 9783218011617)
    Ernst Gelegs

    Liebe Mama, ich lebe noch!

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Anchesenamun

    Zum Inhalt:

    Ernst Gelegs fand die hier (teilweise) veröffentlichten Briefe des Soldaten Leonhard Wohlschläger im Nachlass dessen Schwester Johanna Wohlschläger, einer Bekannten seiner Eltern.

    Leonhard war der Sohn des seinerzeit bekannten österreichischen Architekten Jakob Wohlschläger, der u.a. den "Mariahilfer Zentralpalast" (ehem. "Warenhaus Stafa") in Wien entwarf. Johanna und Leonhard waren Jakobs Kinder aus zweiter Ehe, er hatte für ihre Mutter seine erste Frau und seine fünf Kinder verlassen. Jakob Wohlschläger war gut betucht, doch nach einer beruflichen Niederlage lebte die Familie in eher bescheidenen Verhältnissen. Leonhard störte dies jedoch wenig, denn er war ein Lebemann und besorgte sich durch Tricksereien und Betrügereien stets das nötige Kleingeld, um seinen exklusiven Lebensstil pflegen zu können. Einen Beruf übte er nicht aus.

    Leonhard geht nicht widerwillig in den Militärdienst, denn er verspricht sich hiervon durchaus auch Vorteile. Er heiratet noch schnell, damit er alle finanziellen Vorteile eines Soldaten nutzen kann. Als Soldat lässt er sich zum Automechaniker und Fahrer ausbilden und meldet sich für Verwaltungstätigkeiten, um so dem harten Fronteinsatz weitgehendst entgehen zu können.

    Gelegs weiß vor dem Fund der Briefe rein gar nichts über Leonhard Wohlschläger. Es liegen ihm knapp 100 Briefe und Karten vor, anhand derer er in diesem Buch versucht, das Leben des jungen Soldaten zu rekonstruieren.

    Meine Meinung:

    Ich habe bereits viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg gelesen, die meisten davon Erlebnisberichte von Zeitzeugen. Dies ist jedoch mein erstes Buch mit Soldatenbriefen.

    Jedes Zeugnis aus der Vergangenheit ist wichtig und sollte für die Nachwelt erhalten bleiben. Bei diesem Buch jedoch bin ich nicht sicher, ob seine Publikation so nötig gewesen wäre. Die Inhalte der Briefe sind sehr belanglos. Dies ist teilweise der damaligen Zensur geschuldet, aber auch - wie ich meine - dem nicht gerade sympathischen Charakter des Protagonisten.

    Selten war mir jemand so unsympathisch. Er nutzt seine Auslandseinsätze vor allem dazu, mit ausländischen Waren zu hehlen, seine weiblichen Verwandten mit Lebensmitteln und Luxusartikeln zu versorgen bzw. diese mit ihnen auszutauschen. Er sieht die Einsätze als Möglichkeit, kostenlos die Welt zu bereisen, und in keinem seiner Briefe habe ich etwas wie Mitleid für seine an der Front kämpfenden Kameraden, den besetzten, ausgehungerten Einheimischen oder anderen Kriegsopfern herauslesen können. Im Gegenteil, er genießt es, wenn er Untergebene herumkommandieren kann, und er schreibt sehr abfällig über die Einheimischen.

    An dieser Stelle möchte ich ein paar Auszüge aus seinen Briefen einstreuen:

    "Kann auch sein, dass ich anderswo hinkomme, aber keine Ahnung. Irgendwo, vielleicht lande ich noch im Orient. Dann kaufe ich eben statt Schuhen wieder Kaffee oder Teppiche. Jedenfalls, wird ja auch bald Zeit, von hier wegzukommen, jetzt kenne ich schon den ganzen Westen auswendig, und hier gibt's ja auch nichts mehr zu holen."

    "Als Obergefreiter habe ich schon ein bisserl was zu reden, lasse mich da von den Rekruten sicher nicht übervorteilen. Ja, jetzt dreht sich der Spieß, jetzt kann ich die 'Schnauzer' austeilen, so wie es die früher mit mir gemacht haben. Ja, das steht mir zu, wie man so schön sagt beim Kommiss, und was mir nur irgendwie 'zusteht', kannst dich darauf verlassen, das hole ich mir! Ich führe ein ganz schönes Leben."

    "Ja, man erlebt schon was. Letztens hatten wir so zur Volksbelustigung einen Partisanen aufgehängt. Der baumelt nun schon 14 Tage, der Hals wird immer länger, bin bloß neugierig, wie lange der's noch aushält."

    "Im Grunde genommen bin ich also zufrieden, es geht mir gut, habe zu essen und zu rauchen, auch zu saufen, bloß geistig wird man blöd. Alles wie Robinson Crusoe, äußerst primitiv. (...) Natürlich habe ich stille Verehrerinnen. Milch, Butter etc. wird immer dankend getauscht gegen Chlaba. Aber dann raus mit dem Läusegesindel, mit dem stinkigen (...)"

    Doch meist geht es in seinen Briefen eher um Belangloses und um Aufzählungen von Waren, die er besorgt hat oder die die Empfängerin für ihn besorgen soll. Er übt meist angenehme Tätigkeiten aus wie Chauffeursdienste für höhergestellte Nazis oder Büroarbeiten. Während an der Ostfront die Kameraden fallen und die Bevölkerung ausgehungert wird, sind seine größten Sorgen, sich gutes Essen und Alkohol zu besorgen, die Wunschlisten von Frau, Mutter und Schwester zu erfüllen und regelmäßig befördert zu werden.Wie er öfter erwähnt, mutet für ihn alles etwas an wie ein Karl May-Abenteuer.

    Zwischen den einzelnen, auf Dauer sich wiederholenden und somit teils sehr langweiligen Briefen, füttert Gelegs den Leser mit ein bisschen Geschichte, was hilfreich war, um die Zusammenhänge zu verstehen. Sein Schreibstil ist kurzweilig, aber das reißt es nicht mehr raus. Zudem sind die angegebenen Quellen doch sehr dürftig.

    Zudem stellt Gelegs Behauptungen über Leonhard auf, die ich nicht nachvollziehen konnte. So schreibt er z. B., dass Leonhard dieses oder jenes zugesetzt oder entsetzt hätte. Falls dem so war, ist dies aus den hier veröffentlichten Briefe nicht ersichtlich. Leonhard wirkt stets mitleidslos und egoistisch. Entweder hat der Autor gerade die interessanten Briefe nicht gedruckt oder er interpretiert etwas hinein, was ich nicht sehen konnte. Ansonsten hat man aber auch bei den Ausführungen des Autors das Gefühl, dass ihm Leonhard nicht sonderlich sympathisch ist. Vielleicht hätte er hier etwas neutraler bleiben sollen, auch wenn ich es nachvollziehen kann.

    Alles in Allem konnte mich "Liebe Mama, ich lebe noch!" nicht wirklich berühren, ich habe mich eigentlich meist über Leonhards Charakter geärgert und fand die Briefe auf Dauer sehr langweilig. Es gibt deutlich bessere und interessantere Berichte über den Zweiten Weltkrieg. Ich möchte das Buch dennoch nicht mit weniger als drei Sternen bewerten, da ich die Thematik nach wie vor wichtig finde und denke, man sollte alle Zeitzeugnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen.

  24. Cover des Buches Mein Freund Fred und unser langer Weg nach Hause (ISBN: 9783785726471)
    Craig Grossi

    Mein Freund Fred und unser langer Weg nach Hause

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Lynn11

    Die Erzählung von Craig Grossi fand ich sehr authentisch. Ich kaufte ihm jedes seiner Worte ab. Ich fand den Aufbau seiner Erzählungen auch sehr spannend. Er wechselt immer wieder zwischen seinen Lebenskapiteln, Kriegsgeschehen in Afghanistan und seiner Reise mit Fred und Josh hin und her. Das machen seine Geschichten über seine Erlebnisse in Afghanistan etwas erträglicher. Fred hat nicht nur ihm über diese schwere Zeit geholfen, sondern auch mir beim Lesen. Dieser Hund ist wirklich einzigartig! Ein tolles Buch!

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