Bücher mit dem Tag "apulien"

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41 Bücher

  1. Cover des Buches Aller Anfang ist Apulien (ISBN: 9783462044973)
    Kirsten Wulf

    Aller Anfang ist Apulien

     (55)
    Aktuelle Rezension von: black_snapper
    Mir wurde eine Liebesgeschichte versprochen. Ich habe schöne kitschige herzerfüllende Belletristik erwartet. Stattdessen wird diese Liebesgeschichte mit Geschichten zum Menschenhandel und Schutzgelderpressung gespickt. Och nee. Entweder oder, aber nicht beides, bitte. Die Biografie der Autorin gibt doch Stoff für 3 Bücher her. Warum hat sie also alles in eins gepackt? Dennoch 4 Sterne, weil es sich gut liest.
  2. Cover des Buches Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land (ISBN: 9783442473847)
    Gianrico Carofiglio

    Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Carofiglios Romane mit und über Avvocato Guerrieri gehören zu meinen liebsten Krimis. Wer genug hat von Donna Leon, aber noch immer an Italien und Kriminalromanen hängt, der sollte sich mal diese Reihe zu Gemüte führen. "Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land" ist jedoch ein für sich stehendes Buch, das ich aber auch unbedingt lesen wollte, da Carofiglio es ausgezeichnet versteht, einen völlig mit seinen Geschichten zu bannen.

    Und einen zu fesseln, das schafft Carofiglio auch hier. Zwar bewegt sich dieses Buch nicht ganz auf der qualitativen Höhe der Guerrieri-Reihe, aber dennoch bin ich froh, auch dieses Werk gelesen zu haben. Denn es wirft einige Fragen auf, die uns auch im Alltag begegnen. Die Faszination des Verbotenen, Menschen, die einen zu starken Einfluss auf uns ausüben, und die Frage nach Recht und Ordnung. Dies tritt vor allem auf den letzten Seiten stark zum Vorschein.

    Carofiglio erzählt diese Geschichte gewohnt ruhig und bedacht. Teilweise scheint es, als würde er zögern, um auch ja stets die richtigen Worte zu finden. So entsteht eine dichte Atmosphäre, in der sich Girgio bewegt und es zieht ihn immer tiefer in diesen Nebel. Leider sorgt diese vorsichtige Ausdrucksweise auch dafür, dass man das Erzählte rasch wieder vergisst. Das Buch hat jedoch grosses Re-Read-Potential, vor allem, wenn man auch den Schluss kennt. Von daher lohnt es sich, nach einiger Zeit noch einmal nach "Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land" zu greifen.
  3. Cover des Buches Vermisst (ISBN: 9783990741795)
    Joseph Lemark

    Vermisst

     (9)
    Aktuelle Rezension von: claireb

    In dem Krimi "Vermisst" von Joseph Lemark geht es um das Verschwinden einer Frau in Apulien und die Suche eines Ex-Polizisten nach ihr. Bis zur letzten Seite versucht man das Rätsel um die verschwundene Dottoressa mit dem Protagononisten zu lösen.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht, man kann direkt eintauchen und miträtseln. Die Beschreibung der Umgebung, des Essens und das subtile Einfließenlassen von italienischen Worten und Redewendungen holt einen gedanklich nach Italien.

    Insgesamt ist es ein wirklich spannender Krimi, der einen nicht loslässt, wenn man einmal angefangen hat.

  4. Cover des Buches In der Brandung (ISBN: 9783442473564)
    Gianrico Carofiglio

    In der Brandung

     (12)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape

     

    Es ist keine Leiche, kein Verbrechen, kein Bandenkampf, der im Mittelpunkt des neuen Romans des erfolgreichen Kriminalautoren Carofiglio steht. Auch wenn all dieses im Hintergrund mitschwingt. Nicht ein Prozess (von denen Carofiglio des Öfteren bereits einige meisterhaft in seinen Romanen in Szene gesetzt hat) bildet die Handlung des Romans, obwohl ein Carabinieri die Hauptperson ist.

     

    Dieses Mal nutzt Carofiglio seine beruflichen Erfahrungen als Staatsanwalt im Kampf gegen das organisierte Verbrechen, um die Seite eines verdeckten Ermittlers und die Folgen dieses Dienstes für die eigene Person intensiv und dicht darzustellen.

    Wie in einem Sog, langsam, aber stetig und mit Kraft, zieht die Geschichte den Leser hinein „in den Kopf“ des Ermittlers Roberto Maria. Nur aus dessen innerer Perspektive wird die Geschichte erzählt, nur in dessen Interpretationen der Welt, Träumen, Handlungen erlebt der Leser den verzweifelten Versuch, sich selbst hinter all den Fassaden und der vorhandenen tiefen, inneren Leere wieder zu finden.

     

    Roberto Maria, der eines Tages von einem jungen Kollegen an seinem Schreibtisch sitzend mit dem Lauf einer gut geölten Waffe im Mund vorgefunden wird. Der schon bald nach Eintritt in den Polizeidienst vor Jahrzehnten festgestellt hat, wie gut er mit Kriminellen kann. Wie leicht diese sich mit ihm befreunden, er deren Vertrauen erwirbt. Und es jedes Mal missbraucht, jedes Mal verrät, jedes Mal nur Material sammelt für eine Razzia, eine Verhaftung, eine Überführung. So oft und so lange, dass er kaum mehr weiß, wer er selber ist. Vor allem nach dem letzten Fall, der ihn die letzten Scherben seines Seins gekostet hat.

     

    Warum?

    Das erfährt der Leser erst zum Ende des Romans. Einzelne Etappen, besondere Fälle, das führt Carofiglio durchaus zwischendrin und hier und da näher aus, indem er seinen Protagonisten von seinem Weg in die verdeckte Arbeit erzählen lässt. Bei seinem Therapeuten (der auch nicht nur souverän in sich ruht, wie sich zeigen wird). Das lässt Carofiglio den Leser erleben, als er seinen Roberto Maria eine Frau kennenlernen lässt. Eine Frau, die sich ebenfalls verloren hat. In der Trauer, in der sie nur Kraft findet, weil sie für ihr Kind verantwortlich ist. In einer massiven Trauer um einen Tod.

     

    „Es ist Deine Schuld. Es ist Deine Schuld. Es ist Deine Schuld“, ist Emmas Mantra. Wie der Verlust des Lebens auch Roberto in den Fängen hat. Zwei Ertrinkende, die aneinander vielleicht etwas wie einen Weg finden werden und die Carofiglio so real und  nah schildert, das sich der Leser dem kaum entziehen kann.

     

    Nicht auf bewusster Ebene des Verstandes lässt Carofiglio seine Protagonisten nun Wege suchen, viel unterschwelliger ist die Wirkung dessen, was passiert ist und was in den Gesprächen mit dem Therapeuten und dem sanften Kennenlernen von Emma und Roberto stattfinden wird. Kaum wirklich zu benennen und zu fassen ist dieser langsame, schwer tretende Wandel vom „Lauf im Mund“ der ehemaligen „Manguste“ (einem Tier, dass gegen Schlangegift immun ist wie Maria immun war gegen die Enttarnung im Umfeld härtester Krimineller) zu einem langsamen sich öffnen, zu einem „fließen der Gefühle“, die sichtbar aus ihm herausbrechen werden. Aber auch das wird eher still geschehen. Als ganz normale Worte, Ereignisse wieder einen „präziseren“ Sinn erhalten.

     

    „Die Welt bekommt wieder einen Sinn“.

    Das ist das Ziel des Weges und der Leser geht jeden Schritt mit, mit der Frage, ob eine „Rückkehr ins Leben“ überhaupt möglich sein wird.

     

    Sprachlich und atmosphärisch dicht, sehr gründlich dargestellt, ohne den Spannungsbogen aus den Augen zu verlieren ist dies ein „leiser“ aber bewegender und intensiv zu erlebender, sehr zu empfehlender Roman. Der von der Verlorenheit im eigenen Leben handelt, das weiter verbreitet ist, als man es sich selbst zugestehen mag.

  5. Cover des Buches Gehen, um zu bleiben (ISBN: 9783442176724)
    Anika Landsteiner

    Gehen, um zu bleiben

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Zugegeben, der Titel hat mich gelockt und da ich viel Gutes über das Buch gehört hatte, habe ich es schließlich gelesen und das sehr gerne. Mit einem wundervollen Schreibstil wird ein Reisebericht geschildert, Länder erkundet und Erfahrungen geteilt.

    Es handelt vom Mut loszugehen und das kam in den einzelnen Kapiteln wirklich sehr schön rüber.

    Einzig beim “Ankommen” hat mir ein wenig Spiritualität gefehlt, den der Titel verspricht. Die Autorin selbst weist im Buch darauf hin, dass es ein Reisebericht ist und er als solcher gelesen werden soll. Schade eigentlich, da ich noch mehr in ihm gesehen hätte.

    Das Buch ist trotzdem absolut empfehlenswert und wirklich gut geschrieben!

  6. Cover des Buches Der Duft von Pinienkernen (ISBN: 9783548289083)
    Emily Bold

    Der Duft von Pinienkernen

     (72)
    Aktuelle Rezension von: elycalxa

    Greta und Katrin sind beste Freundin, Familie und Freunde kennen sie nur im Doppelpack. Sie leben zusammen und betreiben zusammen in München eine Nudelbar. Und genau diese innige Freundschaft wird den beiden zum Verhängnis. Die beiden haben nämlich auch den gleichen Männergeschmack. Katrins Freund nutzt diese Gelegenheit aus und treibt einen Keil zwischen die beiden Freundinnen.

    Greta bekommt ein Angebot, ein mediterranes Kochbuch zu schreiben, dafür reist sie durch Italien um Inspirationen für ihre Rezepte zu sammeln.

    Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste und ist mir eigentlich nur durch das Cover ins Auge gestochen. Das Cover finde ich sehr stimmig und passend zu der Geschichte.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und sich sehr gut lesen lassen. Mann wollte immer wissen wie es Greta in Italien ergeht und was mit ihr und Katrin passiert.

    Die Charaktere sind mir sehr sympathisch und authentisch erschienen. Greta tat mir sehr leid, dass Katrin anfangs gar keinen Kontakt mehr zu ihrer Freundin wollte.

    Ein absolut gelungenes Buch und einer nötigen Tiefe.

  7. Cover des Buches Orangenmond (ISBN: 9783453358416)
    Stefanie Gerstenberger

    Orangenmond

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Engelchen07

    Georg lebt mit seinem 10 jährigen Sohn Emil alleine. Er ist Witwer. Emils Mutter und seine verstorbene Frau Milena ist gestorben als Emil 5 Jahre alt war. Eines Tages findet Georg heraus, dass Emil nicht sein Sohn sein kann. Die Blutgruppen stimmen nicht überein. Georg wendet sich an Eva, Milena’s Schwester. Beide versuchen herauszufinden wer der Erzeuger von Emil sein kann. Da Milena eine berühmte und sehr attraktive Schauspielerin war, die überall sehr angesehen und  beliebt war, ist diese Aktion nicht so einfach. Doch dann ist klar, Eva, Georg, Emil und Georg’s Mutter Helga machen sich auf nach Italien um die Wahrheit herauszufinden.

    Ein recht netter Roman, man kommt gut in die Geschichte hinein. Mir persönlich war sie stellenweise etwas zu langatmig, ich hätte mir gewüscht, dass sie evtl. etwas kurzweiliger ist.

    Daher nur 3 Punkte.

    Das Buchcover finde ich sehr ansprechend. Gefällt mir sehr gut und macht viel Lust auf Urlaub.

  8. Cover des Buches Den Himmel stürmen (ISBN: 9783499270833)
    Paolo Giordano

    Den Himmel stürmen

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Pyco

    Wir begleiten 4 junge Menschen auf dem Weg zur Selbstbestimmung, Erwachsenwerden und der Selbstverwirklichung. Das "Was wäre, wenn" Szenario einer Ferienromanze bildet den Grundstein, der Beginn einer Lebensreise aufgebaut auf den Idealen der Jugend und dem Rhythmus der Natur. 20 Jahre vergehen von Beginn bis Ende des Buches. 20 Jahre voller Freundschaft, Liebe zum Leben, Leidenschaft, Hoffnung, Schmerz und Veränderung. Eine Hommage an ein Leben in gedanklicher Freiheit, an ein Leben für die Natur, an die Macht der Entscheidungen die wir treffen und deren unvermeidbaren Folgen.

  9. Cover des Buches Die Wikinger-Saga (ISBN: 9783430175173)
    Rudolf Pörtner

    Die Wikinger-Saga

     (5)
    Aktuelle Rezension von: HEIDIZ

    "Die Winkingersaga" ist ein Buch aus dem Hause des Nikol-Verlages. Rudolf Pörtner beschreibt darin die Wkingerzeit auf eine Art, wie man sie versteht, lebendig, authentisch und real. Er stützt sich auf historische Forschungen und auf archäologische und zeichnet im Buch gut und flüssig informativ zu lesen das Leben der Nordmänner und deren Wirken. Abenteuer und Raubzüge werden thematisiert und die gesellschaftlichen und moralischen Strukturen beschrieben - alles wird zusammen in den Blick genommen. Die Rituale werden beschrieben, wie z. B. das Totenritual und die Religion der Wikinger. Außerdem werden die Handwerkskunst beschrieben, wie die Kunstschmiedearbeiten, Bildschnitzereien und natürlich die Schiffsbaukunst.

     

    Das Buch ist in 5 Abschnitte gegliedert:

     

    1. Das Fanal

    2. Das historische Panorama

    3. Die wikingische Gesellschaft

    4. Die geistige Szene

    5. Die Grundelemente des Lebens

    6. Der Handel

    7. Das Finale

     

    Es folgen die Quellen, das Literaturverzeichnis sowie touristische Hinweise mit einem Plan einer möglichen Reise zu den Wikingern sowie eine Zeittafel.

     

    Leseprobe:
     ========

     

    Auf der Karte erscheinen diese Hafensiedlungen entweder als Einstraßenanlagen oder als Halbkreisstädte. Welche Bedingungen den einen, welche den anderen Typ entstehen ließen, ist ein bisher ungelöstes Problem. ...

     

    Die Texte sind so geschrieben, dass man sie flüssig lesen kann. Sie sind informativ. Man ist, wenn man das Buch gelesen hat, rundherum informiert. Mir hat die Lektüre sehr viel gegeben. Das Wissen wird gut zu lesen verständlich vermittelt und die Fakten sind topp recherchiert. 100 von 100 Punkten. Super - rundherum gelungene Publikation.

  10. Cover des Buches Eine Nacht in Bari (ISBN: 9783442472772)
    Gianrico Carofiglio

    Eine Nacht in Bari

     (9)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    Giampiero, Paolo und der Ich-Erzähler, von dem wir annehmen dürfen, dass es sich tatsächlich um den Autor handelt, treffen sich nach vielen Jahren wieder, um einen Abend lang einen drauf zu machen. Und zwar in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Bari, so wie die ehemals besten Freunde auch in den 80ern die Szene dort unsicher gemacht haben. Den Auftakt der Sause bildet ein fulminantes Abendessen, bei dem sich eigentlich keiner so richtig wohl fühlt. Bei der Beschreibung der Leckereien, die da auf den Tisch kommen, läuft allerdings dem Leser auf jeden Fall das Wasser im Mund zusammen! Auf der nächtlichen Fahrt durch die Straßen der Stadt, die sich im Laufe der Jahrzehnte massiv verändert hat, werden Kindheits- und Jugenderinnerungen wach, aber auch alte Aggressionen keimen wieder auf. Und genauso, wie die Fassaden der Stadt abgebröckelt sind, stürzen auch mit der Zeit die Schutzwälle der drei Männer ein, lassen uns hinter die nach aussen hin so glanzvolle Kulisse jedes einzelnen blicken. Carofiglio zeigt uns die zwei Gesichter einer Stadt mit der nächtlich verwaisten Altstadt, dem Glanz der aktuellen Lokalszene, der zerbröckelten Eleganz der Vergangenheit, der Armut der vielen afrikanischen Einwanderer, der Luxuseinkaufsmeile und der Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen, die keine Zukunftsperspektive haben. Der Autor zeichnet ein liebevolles Bild seiner Heimatstadt mit ihren hellen und dunklen Seiten, genauso lässt er uns an seiner Vergangenheit teilhaben und seinen Zweifeln und Ängsten, die ihn im Alter von rund 50 Jahren beherrschen. Ein beeindruckender und berührender Ausschnitt aus Carofiglios Biografie, ein buntes Bild der Stadt Bari - ein Muss für Freunde guter (italienischer) Literatur!
  11. Cover des Buches Damals, am Meer (ISBN: 9783746628981)
    Marco Balzano

    Damals, am Meer

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Nicola, sein Vater und Großvater fahren gemeinsam nach Apulien, um die Wohnung der Großeltern zu verkaufen. Früher haben diese dort gelebt, bevor sie aus beruflichen Gründen gezwungen waren nach Mailand umzusiedeln. Seitdem wurde fue Wohnung nur als Ferienwohnung von allen Familienmitgliedern genutzt, aber nie sonderlich in Schuß gehalten. Als die drei Männer sich auf den Weg  machen, sind sie nicht nur auf einer Reise in die Vergangenheit, sondern geraten wegen aktueller Dinge in Streit.

    Prinzipiell fand ich das Buch ganz gut, aber leider hat mir etwas die Struktur und die Aussagekraft gefehlt. Die schwierige Beziehung zwischen dem drei Männern und die unterschiedlichen Lebensanschauungen sind sehr gut dargestellt. Beim Leser hinterlässt es allerdings ein unbefriedigendes Gefühl, dass die Protagonisten sich nicht entweder aussprechen oder einfach getrennte Wege gehen.

  12. Cover des Buches Das Schwert des Normannen (ISBN: 9783426513163)
    Ulf Schiewe

    Das Schwert des Normannen

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Eigentlich klingt schon der Titel billig - die gute Werbung für das Buch hat mich dann aber doch zugreifen lassen ... Ich hätte es lassen sollen!

    Wer eine Rebecca Gablé, einen Rainer M. Schröder, eine Tanja Kinkel oder einen Tilman Röhrig kennt, der sollte sich fernhalten. Und selbst wer diese wirklich guten Autoren nicht kennt, muss erkennen, dass er es hier mit einem pathetischen und moralisch fragwürdigen Buch zu tun bekommt.


    Der "Held" und Ich-Erzähler Gilbert erlebt als Fünfjähriger die Vergewaltigung und Ermordung seiner Mutter durch die Schergen Robert de Hautevilles. Das hält ihn nicht davon ab, den Hauteville später auf eine Weise zu verehren, als wäre er Gott selbst! Welcher Mensch würde eine solche Liebe zum Mörder seiner Mutter aufbauen? Niemand! Das ist unlogisch und in meinen Augen krank.

    Darüber, dass mit Robert de Hauteville mal wieder ein brutaler Kriegstreiber völlig unreflektiert und kritikfrei glorifiziert wird, muss kaum noch geredet werden ... denn ganz eindeutig hat sich Herr Schiewe (RIP) hier leider die moralisch völlig untragbare Uhtred-Saga von Bernard Cornwell zum Vorbild genommen. 

    Vor diesem Buch möchte ich nur warnen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  13. Cover des Buches Der Falke von Palermo (ISBN: 9783596155385)
  14. Cover des Buches Vino mortale (ISBN: 9783462047660)
    Kirsten Wulf

    Vino mortale

     (7)
    Aktuelle Rezension von: serendipity3012
    Mord im Weinkeller

    Die Deutsch-Italienerin Elena von Eschenbach ist gerade aus Deutschland zurückgekommen nach Süditalien, wo sie nach ihrer gescheiterten Ehe mit ihrem Sohn Ben bei ihrem Onkel Gigi lebt. Da erreicht sie ein Anruf von Commissario Cozzoli: Nach einer Weinprobe, bei der Gigi anwesend war, wurde der Weinkritiker Georges Lille tot aufgefunden. Gigi gehört zum Kreis der Verdächtigen. Cozzoli will seinem Freund helfen und Elena kann es nicht lassen und ermittelt auf eigene Faust – zum Ärger des Kommissars. Außerdem wird ein junger Journalist tot aufgefunden: Auf den ersten Blick sieht alles nach Selbstmord aus. Oder gab es jemanden, der Interesse an seinem Tod haben könnte? Und gibt es zwischen ihm und dem Mord bei der Weinprobe einen Zusammenhang?

    „Vino Mortale“ ist der zweite Band einer Krimireihe, die in Apulien spielt (Ein weiterer Roman, der zeitlich noch vorher ansetzt, hat keine Kriminalhandlung). Man sollte wissen, was einen bei Kirsten Wulf erwartet, um nicht enttäuscht zu werden. Das Tempo der Geschichte ist eher gemächlich, so, als hätte die Autorin sich dem heißen süditalienischen Sommer anpassen wollen: Man ist gezwungen, langsam zu machen. Diesmal steht das Privatleben der Protagonisten etwas weniger im Vordergrund als im ersten Teil „Tanz der Tarantel“, dennoch wird ihm auch hier Raum gegeben. Das muss man mögen. Für die italienischen Einsprengsel im Text gilt das ebenso. Man muss die Sprache nicht beherrschen, um sie zu verstehen, zumal sie meist direkt im Anschluss erklärt bzw. übersetzt werden. Mir gefallen sie gut, da sie zu einer authentischen Atmosphäre beitragen.

    In „Vino Mortale“ gibt es kaum nervenaufreibende Spannung, sondern viele Dialoge, es geht immer wieder um die Beziehungen der Protagonisten untereinander, vor allem natürlich derer, die verdächtig sind. Nach und nach wird klar, dass es sich hier womöglich nicht bloß um Mord aus „niederen Motiven“ handelt, sondern dass es eventuell um viel mehr geht.

    Kirsten Wulf schreibt einen leichten, angenehmen Stil. Ihre liebenswerten Protagonisten, das italienische Flair, die interessanten Informationen zum Wein (vielleicht etwas zu gehäuft) machen „Vino Mortale“ zu einem Buch, das hält, was es verspricht: gute Krimiunterhaltung. 
  15. Cover des Buches Fünf Viertelstunden bis zum Meer (ISBN: 9783442714193)
    Ernest van der Kwast

    Fünf Viertelstunden bis zum Meer

     (104)
    Aktuelle Rezension von: PeytonS

    Die Erzählung wurde in einem Podcast zum Thema Liebe empfohlen. Das ist es auch. Liebe auf unter 100 Seiten. Es war eine nette Geschichte, die man in Fünf Viertelstunden durchlesen kann. Wirklich niedlich gemacht und gut zu lesen. Die Geschichte wärmt das Herz, und das nicht nur durch die Sonne Italiens. 

  16. Cover des Buches In ihrer dunkelsten Stunde (ISBN: 9783442473557)
    Gianrico Carofiglio

    In ihrer dunkelsten Stunde

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Das Original dieses vierten Bandes mit den Erlebnissen des Strafverteidigers Guido Guerrieri erschien 2010 unter dem Titel „Le perfezioni provvisorie“. Einmal mehr ist mir der deutsche Titel ein Rätsel und es wäre besser gewesen, den italienischen Titel einfach zu übersetzen. Mehr aus Gefälligkeit sieht sich Guido Guerrieri die Akte einer seit einem halben Jahr verschwundenen Studentin an, um nach Anhaltspunkten zu suchen, denen man noch nachgehen könnte, bevor der Fall zu den Akten wandert. Nach Durchsicht der Akte entschließt er sich, einen Versuch zu unternehmen, zur Klärung des Falls beizutragen. Guido Guerrieri arbeitet diesmal also als Detektiv.

    Sehr systematisch und klar geht der Anwalt vor und so wird die Geschichte auch erzählt, eins nach dem anderen, sehr ruhig, so dass keinerlei Gefahr besteht, dass der Leser den Faden verlieren könnte. Dennoch ist der Roman nicht frei von grob unlogischen Sachverhalten, so z.B. hier: „Sie schrieb, dass sie mit Nicoletta gesprochen und sich mit ihr für den folgenden Nachmittag verabredet hatte. Das bedeutete, dass ich keinen Hin- und Rückflug für denselben Tag nehmen konnte…“ (Goldmann Tb, 6. Aufl. Mai 2013, S. 177) Wieso sollte das nicht möglich sein, wenn der Flug etwas mehr als eine Stunde dauert und es mehrere Hin- und Rückflüge pro Tag gibt? Ganz ehrlich, solche Schludrigkeiten nerven mich und leider ist es nicht die einzige.

    Gegenüber den Vorgängerbänden ist es dem Autor für meinen Geschmack besser gelungen, die Teile über das Privatleben des Autors oder Ausflüge in Nebenaspekte des Romans besser in die Haupthandlung zu integrieren. Und wie Anwalt Guido Guerrieri auch diesmal wieder den weiblichen Reizen nicht ausweichen kann, ist deutlich weniger plump und dafür humorvoller dargestellt als im Band „Das Gesetz der Ehre“.  

    Eine feine Ironie durchzieht den ganzen Text, die durchaus auch vor derbem schwarzem Humor nicht zurückschreckt: „Derselben Musik, die die Amerikaner in Guantanamo einsetzten, um Geständnisse aus hartgesottenen Al-Quaida-Kämpfern herauszupressen.“ (ebd., S. 178)

    Die Literatur ist wohl ein Steckenpferd des Autors. In regelmäßigen Abständen erwähnt er literarische Werke, deren Autoren und Protagonisten. Nicht anders verhält es sich mit Kinofilmen und der Musik.

    Wären nicht diese ärgerlichen logischen Fehler, wäre mehr drin gewesen. Drei Sterne.

  17. Cover des Buches Italienische Nächte (ISBN: 9783453358225)
    Katherine Webb

    Italienische Nächte

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich hatte eine sommerliche, leichte Liebesgeschichte erwartet. Gelesen habe ich jedoch eine sehr detaillierte Darstellung der süditalienischen Arbeiterklasse zwischen den Weltkriegen. Das alles wird verpackt in eine ziemlich spannende Geschichte um die junge und verheiratete Clare, die sich leidenschaftlich in einen kämpferischen jungen Italiener verliebt. Die Autorin schreibt sehr anschaulich, man merkt, dass sie Historikerin ist und folgt ihrer Darstellung der einzelnen Tage im tiefsten, von großer Armut geprägten Süditalien, gerne. Die Darstellung der Charaktere sind jedoch teilweise sehr hölzern und zum Schluss wartet das Buch mit einer sehr abstrusen Geschichte auf, wie um es unbedingt zu Ende zu bringen. Das fand ich persönlich sehr schade, denn trotz der unvermuteten Ernsthaftigkeit habe ich es gerne gelesen, bleibe jedoch zum Schuss etwas verärgert ob der unpassenden Auflösung  zurück. 

  18. Cover des Buches Die Illusion der Weisheit (ISBN: 9783442477623)
    Gianrico Carofiglio

    Die Illusion der Weisheit

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Kurzgeschichten aus dem Krimigenre, bzw. mit Krimielementen, zusammengefasst zu einem Band. Mal mysteriös, mal grausam, ab und zu sogar heiter, führt Carofiglio durch die Welt seiner Prosa. Oft an der Seite der Ordenshüter, doch ab und zu auch dem Gesetzesbrecher über die Schulter schauend.

    Schwer ist es, das Rezensieren von Büchern, die weder schlecht noch besonders beeindruckend waren. Dieser Erzählband gehört leider dazu und stellt mich so vor eine besondere Herausforderung. Denn eigentlich waren die Geschichten ganz eingängig, manchmal sogar spannend, weder zu kurz noch zu langatmig, in der Regel mit ein paar Krimielementen oder einer Hauptfigur bei der Polizei. Insofern bleibt der Autor seinem Genre treu und wer ihn schon vor diesem Buch kennen lernte, der dürfte sich darin gleich wie zu Hause fühlen.

    Mich als Krimiunlustige konnte Carofiglio mit seinen Geschichten allerdings nicht aus dem Lesesessel hauen. Denn als Kurzgeschichten-Profi habe ich, um ehrlich zu sein, schon besseres, künstlerisch versierteres gelesen. Man merkt, wenn man sich damit auskennt zumindest, dass die Spannung in der Kürze nicht unbedingt zu Carofiglios Spezialgebieten zählt, diese Geschichten sich vielleicht über die Jahre angesammelt haben und der Verleger meinte man könne ja noch etwas Geld damit verdienen und so erscheint dann ein solcher Band. Vielleicht tue ich dem verkannten Kurzprosa Aficionado Carofiglio damit auch Unrecht, aber so lesen sich diese Geschichten nun mal, so als wären sie ganz ohne Ehrgeiz, mal so nebenbei verfasst worden.

    Demnach würde ich Lesern, die sich vor allem für den Kurgeschichten Aspekt dieses Bands interessieren, an dieser Stelle lieber artverwandte Werke empfehlen. Wer allerdings bei dem Namen Gianrico Carofiglio in einen krimiinduzierten Rauschzustand verfällt, der darf hier zugreifen, schwelgen und schwärmen. Denn auch wenn ich noch keine weiteren Bücher des Autors gelesen haben, nehme ich einfach mal an, dass er mit diesem Band seinem Gesamtwerk gerecht wird und so keinen seiner Stammleser enttäuschen dürfte, wobei ich wohl nie zur Gruppe dieser gehören werde.

    Ein Erzählband für Freunde des Autors und Krimileser im Allgemeinen, die sich nach ein bisschen Genreprosa für zwischendurch, bzw. unterwegs sehnen.

  19. Cover des Buches Reise in die Nacht (ISBN: 9783641023874)
    Gianrico Carofiglio

    Reise in die Nacht

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman ist der Auftakt einer Reihe um den Anwalt Guido Guerrieri in Bari und ist 2002 im Original erschienen. Der als Strafverteidiger tätige Avvocato Guido Guerrrieri ist soeben von seiner Frau Sara verlassen worden, was ihn in eine veritable Lebenskrise stürzt. In dieser Situation übernimmt er auch noch einen aussichtslos erscheinenden Fall: der Senegalese Abdou Thiam wird angeklagt, einen neunjährigen Jungen entführt und getötet zu haben.

    Der Avvocato erzählt in der Ich-Form und er erzählt neben dem eigentlichen Fall viele Anekdoten aus seinem Berufs- und Liebesleben. Das wirkt jedoch leider oftmals wie eine Aufzählung und verbindet sich mit der Hauptgeschichte nicht zu einem harmonischen Ganzen. Das bessert sich jedoch nach ungefähr der Hälfte des Buchs und die Geschichte wird dann fokussierter und stringenter erzählt, auch wenn auch da wieder eine Verflossene auftaucht, deren Bedeutung sich nicht so richtig erschließt.

    Rechtsanwalt Guido Guerrieri ist eine sympathische Figur mit Fehlern und Selbstzweifeln, kein strahlender Held, dem alles gelingt.

    Juristische Fachtermini wie z.B. der Unterschied zwischen einem Schnellverfahren und einem normalen Schwurgerichtsverfahren werden laienverständlich erklärt. Beeindruckend beschrieben ist auch das Schlussplädoyer des Strafverteidigers. Überhaupt ist dem Roman anzumerken, dass der Autor sich mit dem Rechtswesen in der Praxis auskennt. Drei Sterne.

  20. Cover des Buches Das Sandkorn (ISBN: 9783257243253)
    Christoph Poschenrieder

    Das Sandkorn

     (32)
    Aktuelle Rezension von: parden
    DAS DRITTE GESCHLECHT...

    Jacob Tolmeyn begegnet dem Leser das erste Mal am 06. Juni 1915, als er, immer wieder innehaltend, durch die Straßen Berlins streift und dabei eine ganze Anzahl kleiner Säckchen Sand ausleert, Worte dazu murmelnd. Ein Verhalten, das nicht lange unbeachtet bleibt; bald schon folgt ihm ein ganzer Trupp Neugieriger, die sein Treiben gespannt beobachten. Grund genug, um einen Polizisten in den unruhigen Zeiten des Ersten Weltkriegs misstrauisch werden zu lassen. Und so wird der junge Mann verhaftet und aufs Polizeirevier gebracht. Kommissar Treptow übernimmt das Verhör Tolmeyns, das fortan als Rahmenhandlung zu einer ganz anderen Geschichte dient, die im Verlaufe der Befragung zutage tritt: der Rückblende in das Jahr 1914, kurz vor und nach Ausbruch des Krieges.

    Der Leser begleitet den Kunsthistoriker Jacob Tolmeyn nach Rom, genauer ins dortige Königlich Preußische Historische Institut, wo er alte Dokumente sichten und auswerten muss. Es überrascht ihn, als er plötzlich den Auftrag erhält, nach Südiatlien zu reisen, um der anstehenden Räumung der Krypta des Doms zu Andria beizuwohnen, wo die Gräber der Gemahlinnen von Friedrich II. vermutet werden, von Federico secondo, dem Stauferkaiser. Im Autrag von Wilhelm II., des letzten Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, ergeben sich im Anschluss noch weitere Forschungsreisen nach Südiatalien, die Jacob Tolmeyn in Begleitung seines Schweizer Kollgen Beat Imboden absolviert.


    " °Matera (...) it eine alte malrische Bergstadt von 17081 Einwohnern.° - 'Herrgott noch mal', sagt er, 'wenn es der verdammte Baedeker doch wengistens einmal richtig hinbekäme. M a l e r i s c h? Nur wenn einer wie Hieronymus Bosch malt." (S. 307)


    Unter der apulischen Sonne, bei der Vermessung der staufischen Kastelle, stoßen sie auf Legenden und Vermutungen, viel Sand und Staub, eine große Hitze, primitive Unterkünfte, Landadel, Armut und eine Vielzahl steinerner Zeichen einstiger Macht, angenagt vom Zahn der Zeit, überlagert von Bautätigkeiten späterer Erpochen. Bei der letzten Forschungsreise wird den beiden Kunsthistorikern zudem eine Begeleitung aus dem italienischen Kriegspresseamt mitgeschickt, eine junge Frau zu ihrer Überraschung, Letizia. Jeder der drei hat jedoch seine ganz eigenen Themen, die im Verlaufe der Erzählung immer deutlicher zutage treten - alle sind auf ihre Art auf der Suche nach einem Leben, das nicht von Vorurteilen bestimmt ist..


    "Die beiden anderen können gut miteinander. Das sieht sogar Tolmeyn (...) Die Drei ist doch eine vermaledeite Zahl, denkt er, vor allem die Zwei in der Drei, die die einsame Eins macht." (S. 319)


    Die 'einsame Eins' in dieser Rechnung ist er selbst, Tolmeyn, der eifersüchtig reagiert darauf, dass sich sein Kollege Beat so gut mit Letizia versteht. Doch versucht er unbedingt, diese Eifersucht zu verbergen, denn nicht Letizia ist es, an der er heimlich selbst Interesse hat, sondern Beat, sein männlicher Kollege. Homosexualität - in Deutschland zu dieser Zeit streng verboten und per Paragraph 175 auch gesetzlich unter Strafe gestellt. Der Hauptgrund, weshalb Tolmeyn eine gutdotierte Stellung in Berlin aufgab und nach Rom ging, aus Furcht, erpressbar zu sein, als 'Freundling' oder Anhänger des 'Dritten Geschlechts' geoutet zu werden. Ein Leben und Lieben in Verborgenen, immer in der Furcht vor der Entdeckung. Und nun sitzt er in einem Berliner Verhörraum und läuft Gefahr, dass sein gut gehütetes Geheimnis gelüftet wird.

    Kaleidoskopartig erzählt der Autor scheinbar von leichter Hand geschrieben - und doch ist jedes einzelne Wort wohlgesetzt - von Geschehnissen kurz vor Beginn sowie kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Eine Vielfalt von Themen steht hier gleichberechtigt nebeneinander, man bekommt ein eindringliches Bild vermittelt von den Zuständen zu dieser Zeit. Poschenrieder gelingt es, einen historischen Roman, einen Kriminalroman, einen Roman über gesellschaftliche (In-)Toleranz, aber auch über die Liebe zu schreiben und bei all dem auch eine (Anti-)Kriegsgeschichte zu erzählen. Selbst nahezu beiläufig Erzähltes entwickelt sich hier zu einem interessanten Thema, wie z.B. der kleine Einblick in die Geschichte der Fotografie. Dabei wirkt das Buch keineswegs überfrachtet, die Elemente und Zeitebenen greifen gekonnt und passend ineinander wie das feingewirkte Innenleben einer komplexen Uhr - und der Schreibstil ist so leicht wie passend, authentisch zum gewählten Zeitalter, und dabei kein bisschen übertrieben.

    Ein vielschichtiger, spannender, anspruchsvoller Roman mit einem erzählerischen Sog von der ersten Seite an bis zum überraschenden Ende, ein fein geknüpfter Webteppich aus Geschichte und Geschichten voller schöner Bilder, dabei auch ein unaufdringlicher Appell zu mehr Menschlichkeit und Toleranz. Mit diesem Roman hat mich Christoph Poschenrieder sehr beeindruckt, und sicher wird es noch weitere Bücher von ihm geben, die den Weg zu mir finden.

    Von mir eine ganz eindeutige Leseempfehlung!


    © Parden
  21. Cover des Buches Die Wiege der Hoffnung (ISBN: 9782496712810)
    Tara Haigh

    Die Wiege der Hoffnung

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Manu8977

    Dieses Buch von Tara Haigh ist genauso großartig geworden, wie auch schon die anderen Bücher von ihr.
    Es geht um eine starke Frau, viel Gefühl, Mut, Kraft, Hoffnung und Liebe.
    Luise ist Schon eine ganz besondere junge Frau, die nie die Hoffnung aufgibt und kämpft bis zum Schluss. Dieses Buch ist gleichzeitig ein Einblick in die Geschehnisse unter Hitler. Diese Story ist mit soviel Liebe und geschichtlichen Hintergrund geschrieben, dass man beim Lesen automatisch in die Geschichte eintaucht.
    Daumen hoch!
    Unbedingt Lesen

  22. Cover des Buches In freiem Fall (ISBN: 9783641185299)
    Gianrico Carofiglio

    In freiem Fall

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Das Buch ist der zweite Band der Reihe um den Strafverteidiger Guido Guerrieri in Bari. Es erschien im italienischen Original 2003 unter dem Titel „Ad occhi chiusi“, was wörtlich übersetzt „Mit geschlossenen Augen“ heißt. Irritiert hat mich die Anmerkung zur Übersetzung auf Seite 3: „Aus dem Amerikanischen von Stefanie Retterbush“. Im Gegensatz dazu heißt es auf der Umschlagrückseite „Übersetzt von Claudia Schmitt“, was der Wahrheit vermutlich deutlich näher ist. Sollte das Buch tatsächlich erst aus dem Italienischen ins Amerikanische und von dort aus ins Deutsch übertragen worden sein, fände ich das reichlich seltsam.

    Guido Guerrieri übernimmt die Nebenklage für eine junge Frau, die von ihrem Ex-Freund während der Beziehung mehrfach geschlagen wurde und nach dem Ende der Beziehung übel gestalkt wird. Problematisch ist, dass der Angeklagte der Sohn eines mächtigen Berufungsrichters ist, seine Mandantin psychische Probleme hat und dass Aussage gegen Aussage steht. Die Aussichten, diesen Prozess zu gewinnen, sind daher nicht besonders gut.

    Carofiglio erzählt mit viel Ironie und Humor, vor allem gegenüber der Esoterik. Ab und zu würzt er das Ganze noch mit einem Schuss Sarkasmus. Ich habe beim Lesen öfter mal richtig geschmunzelt, obwohl das Thema beileibe keines ist, das zum Schmunzeln geeignet. Doch Carofiglio gelingt es, die Balance zu wahren zwischen dem abgründigen Thema und seinen Formulierungen, ohne dass der Eindruck entsteht, er würde etwas verharmlosen. Im ersten Band habe ich diesen Schreibstil gar nicht so wahrgenommen. Er gefällt mir aber ausgesprochen gut.

    Wie beim ersten Band kamen mir die Episoden aus dem Privatleben des Anwalts seltsam losgelöst vom eigentlichen Handlungsgeschehen, dem Prozess vor. So, als handele es sich um verschiedene Geschichten. Doch diesmal empfand ich das als weniger störend.

    Zwischendrin gibt es immer wieder kurze Abschnitte, in denen ein Mädchen schildert, wie es als Kind missbraucht wurde. Die Auflösung dieses Sidekicks war zumindest für mich überraschend. Ich hatte mir da jemand anderen vorgestellt.

    Wieder ausgesprochen gut gelungen finde ich die Darstellung der Vorgehensweise der Akteure der juristischen Auseinandersetzung, ihre dahinter liegenden Motive und Absichten. Es ist dem Text sehr deutlich anzumerken, dass Carofiglio ein ausgebildeter Jurist ist. Zum Glück einer, der auch gut erzählen kann. Vier Sterne.

  23. Cover des Buches Mein italienischer Vater (ISBN: 9783453292161)
  24. Cover des Buches Aller Anfang ist Apulien (ISBN: 9783837120103)
    Kirsten Wulf

    Aller Anfang ist Apulien

     (5)
    Aktuelle Rezension von: KaraBeta
    Der Roman kann sich nicht entscheiden, was er denn sein soll. Er eiert zwischen betrogene-Ehefrau-Neuanfang-Geschichte, Familiengeheimnis, Liebelei, famiglia in bella Italia und Sozialkritik, bis er sich bei Zwangsprostitution mit mafiösen Strukturen einpendelt.

    Die Geschichte ist unrund und wirkt gewollt, zu viele Themen werden angerissen, um gleich darauf "gelöst" zu werden. Es dauert ziemlich lange, bis ein roter Faden erkennbar wird. Die Figuren sind oberflächlich und lieblos gezeichnet und sind mir bis zum Schluss egal, ihre Handlungsweise und -motivation erschließt sich mir nicht.

    Kommen sie dann endlich einmal in eine Situation, die spannend werden könnte, erfolgt ein Schnitt, wir finden sie in sicherer Umgebung wieder und uns wird rückblickend erzählt, was passiert ist - schnarch.

    Als am Ende dann der lädierte aber durchaus noch lebendige Held auf einer Bahre abtransportiert wird, die gefühlte 87. Wiederholung des italienglischen "open spa-ze" vorkam (das nach dem fünften Mal bereits erheblich von seinem Charme verloren hatte) und schlussendlich auch noch der Frühling ausbrach, war der letzte Rest Wohlwollens dahin.


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