Bücher mit dem Tag "verlag: fontis"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "verlag: fontis" gekennzeichnet haben.

29 Bücher

  1. Cover des Buches Mit Sari auf Safari (ISBN: 9783038481386)
    Tabitha Bühne

    Mit Sari auf Safari

     (15)
    Aktuelle Rezension von: theophilia

    Klappentext :“Du bist verrückt!“, sagen ihre Freundinnen. Denn eigentlich liebt Tabitha vor allem Stille, Sport und ihre Heimat. Sie hat von Männern genug und ist von Gott enttäuscht. Doch dann verliebt sie sich in einen deutschen Mann, der in Indien lebt. Tabitha kündigt ihren Job und beginnt das größte Abenteuer ihres Lebens. Am Anfang sieht alles nach einem Horrortrip aus. Als sie in Indien ankommt, herrschen Müll-Chaos und Smog-Alarm, das Klo bricht aus der Wand, auf der Straße attackieren sie drogensüchtige Straßenkinder. Dann endet auch noch eine romantische Tour im Heißluftballon mit einer dramatischen Notlandung. Tabitha sieht nur einen Ausweg: sich ihren Ängsten und Aversionen zu stellen und sich hineinzustürzen in den bunten, lärmenden Trubel. Wenn schon Indien, dann die volle Dröhnung! Es ist der ultimative Härte-, Liebes- und Glaubenstest. Sie taucht ein in den Großstadtmoloch Delhi und reist quer durchs Land. Sie begegnet Kopfgeldjägern und Kindergöttinnen, feiert Massenhochzeiten und beobachtet Massenbegräbnisse, sie geht in einen Yoga-Ashram und zofft sich mit Gurus, besucht Knastkinder und Frauen, die als Hexen verfolgt werden, läuft im Himalaya den höchsten Marathon der Welt und in der Rajasthan-Wüste an der Seite von Kamelen. Tausendundeinen Tag lang lacht, weint, schimpft und staunt sie: über das Leben, über Gott, über sich selbst – und über ihre Story: die verrückte Liebesgeschichte von einer, die auszog, das Fürchten zu verlernen.“

    Meine Meinung

    Wer ist Frau Bühne

    Frau Bühne ist in der Christlichen Szene nicht unbekannt. Ihr Vater hat eine christliche Bücherei und einen Verlag. Er und seine Frau engagieren sich seit Jahren für hilfsbedürftige Menschen im Sauerland. Doch sie selber fühlte sich nicht vom Christsein ihrer Eltern angesprochen. Sie zog es immer in die Ferne und in unterschiedliche Berufe z.B. Model oder Schauspielerin. I

    Wie kam es zu dem Buch

    Da die Autorin mit der  Männerwelt schon abgeschlossen hatte, entwickelte sich so arglos und selbstverständlich über einen Kontakt zum Autor Markus Spieker eine Mail Freundschaft. Sie führte Frau Bühne nach Indien und in eine andere Welt.

    Das Buch ist wie ein Tagebuch ihrer ersten 2 Jahre Ehe zu sehen. Sie beschreibt sehr gut vorstellbar ihre Zeit in Indien und den Wunsch es immer besser kennenzulernen.

    Sie verknüpft ihre Erfahrungen der hinduistischen und buddhistischen Religion (Nagaland Meghalaya und Mizoram)mit dem Christentum und stellt die vielen Vorsteile heraus Christ zu sein.

    • Einen liebenden Vater an der Seite zu haben, der sich um einen kümmert.
    • Die Frau und der Mann gleich wert sind
    • Man keiner Kaste zugehört, sondern jeder Bürger gleichwertig ist

    Wert der Frau in Indien.

    Als Kind musst du auf deine Eltern hören, wenn du heiratest, musst du den Rat deines Mannes befolgen. Im Alter sagen dir deine Kinder, wo es lang geht.

    In dem Land hat sie sich auf die Suche nach christlichen Regionen gemacht und festgestellt, dass in denen Menschen anders umgehen, als in den Regionen anderer Religionen.. 

    So hat sie sich auch auf Spuren von Mutter Teresa aus Kalkutta gemacht.

    Friede beginnt mit einem Lächeln. Lächle fünfmal am Tag einem Menschen zu, dem du gar nicht zulächeln willst: Tue es um des Friedens willen. Mutter Teresa

    Fazit

    Unterhaltsame Lebenserfahrungen aus Indien, spannend und lehrreich

     


     

     

     

  2. Cover des Buches wild und frei (ISBN: 9783038481690)
    Jess Connolly

    wild und frei

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter
    Meine Meinung zum christlichen Andachtsbuch:

    wild und frei

    Du bist nie zu viel und immer genug

    Inhalt in meinen Worten: 

    Du bist ein Kind Gottes und wenn du eine Frau bist, dann bist du eine Tochter Gottes, das bedeutet du bist eine Prinzessin, doch ist dir klar, dass das bedeutet du bist keine Sklavin mehr, nicht der Sünde noch anderer Menschen? Tust du dir leicht als Christin oder ist es eher schwer? Dieses Buch möchte dir helfen, deine Würde in Christus anzunehmen, dir zu zeigen, was es bedeutet frei zu sein und frei zu leben, was es heißt trotz Grenzen frei zu sein und vor allem was es dich kosten kann, wenn du vollkommen dich auf Gott einlässt, denn es kann bedeuten, das du dich radikal veränderst, die Frage ist nur, bist du bereit, das Abenteuer deines Lebens zu erleben und aus Dogmen und Gedanken auszubrechen? Dann Willkommen in der Welt von wild und frei.


    Wie ich das Gelesene empfinde:

    Zu erst einmal, dieses Buch konnte und wollte ich nicht in einem Rutsch lesen, weswegen ich auch länger brauchte. Die Sprache der zwei Frauen, die dieses Buch schreiben, unterscheidet sich teilweise, die eine frech und frei die andere wild und zahm. Passt das zusammen? Ja denn jede von uns ist Einzigartig geschaffen, und wenn wir wissen wie wir ticken und wie wir mit Gott im Kontakt sein können, dann ist klar, dass das christliche Leben mehr zu bieten hat, als nur fromm und starr in der Gemeinde zu sitzen. Wir haben einen Auftrag und genau den möchten die beiden Autorinnen uns auch näher bringen, aufzeigen und zugleich herausfordern.


    Die Botschaft des Buches:

    Kennst du das auch, das du dich dauernd vergleichst mit anderen? Das es dir schwerfällt wenn jemand Erfolg hat und du nicht? Weißt du wie schnell du dich vergleichst und dann schlecht abschneidest? Hör auf damit, zumindest sagt das Buch das, denn vergleichen ist ungesund. Hast du schon einmal gehört das du zu viel ja gar nervig bist? Für Gott bist du das nicht!



    Wie ich über diese Botschaft denke:

    An sich ist es wirklich wichtig, das jede Frau und jeder Mann hört wie wichtig er ist, welchen Auftrag er hat und das Gott ein Leben für jeden ausgedacht hat, das nicht gleichförmig verläuft sondern besonders. Doch die Botschaften und wie sie an mein Herz getragen werden, sind mir deutlich zu sehr amerikanisch, und zu starr, obwohl die Botschaft ist, sei frei und wild.

    Bei manchen Texten konnte ich einfach nicht mitgehen innerlich und merkte eine Blockade, bei anderen war ich völlig anderer Meinung und bei anderen war es so viel Gerede um eine Sache das diese Sache nicht mehr zum Punkt kam, weil zu viel außen herum gestrickt war, das störte mich, denn ich bin ein Freund von klaren Botschaften. Es gab jedoch tatsächlich 2-3 Kapitel die mich ansprachen und die mir auch etwas erklärten, was ich immer als gegeben hin nahm und doch bis zu diesem Kapitel nicht so recht verstehen wollte und konnte. Deswegen auch wenn ich vom Großteil des Buches gefrustet bin, haben gerade diese Kapitel mich wieder etwas versöhnt mit diesem Buch. Die ersten beiden Kapitel waren mit die schwersten und die letzten zwei Kapitel. Ich glaube jedoch, das jeder der das Buch liest, und ja auch Männer dürfen ruhig einmal in das Buch hinein sehen, wird für sich jedoch etwas mitnehmen und sei es nur eine einziger Gedanke.



    Die Botschaft des Buches in einem Gedicht:

    Die Welt mag uns sagen, dass wir zu viel und nie genug sind.

    Wir können jedoch wild unseren Weg gehen, so wie Gott uns erschaffen hat, und frei ruhen in dem Werk, das Jesus für uns vollbracht hat. Wir müssen nicht durch kulturelle Erwartungen eingeengt sein oder uns anpassen. Wir sind losgelöst von unserer Vergangenheit und fürchten die Zukunft nicht. Wir wählen Mitgefühl statt Vergleich. Wir lieben bedingungslos und ohne Vorbehalt. Unsere Augen sind auf Gott gerichtet; wir verstellen uns nicht. Wir gehen forschen Schrittes; wir verstecken unser Licht nicht. Wir sind nicht nur um unserer selbst willen wild und frei; vielmehr sprechen wir hingebungsvoll Hoffnung, Liebe und Wahrheit über die Welt aus – genauso, wie unser Gott über uns. Wir sind wild und frei. Und wir sind bereit, im Namen Christi große Dinge zu tun. Seite 287/288



    Empfehlung: 

    Dieses Buch möchte helfen wild und frei zu werden. Bei dem einen wird es klappen, bei mir war es eher schwer. Dennoch nehme ich aus zwei bis drei Kapiteln etwas mit und so denke ich, geht es auch anderen. Wer bereit ist, beschenkt zu werden, wird auch etwas empfangen. Dennoch sollte man sich darauf einstellen, das manche Botschaften doch recht Amerikanisch und dem Zeitgeist entsprechend gestaltet sind. Deswegen sollte jeder für sich selbst prüfen, ob das was er liest auch zu ihm passt und inwieweit er das umsetzen kann und möchte. Dennoch ist die Botschaft an dich als Frau – sogar an dich als Mann – wichtig! Sei wild und frei, lass dich nicht einengen von Vergleichen, Neid oder diversen anderen negativen Gedanken, sondern denke daran, in Gott bist du ein Sohn eine Tochter Gottes, die befreit ist.



    Bewertung: 

    Ich gebe dem Gelesenen drei Sterne. Einfach weil ich mir schwer tat mit den Botschaften und ich nicht so recht überzeugt bin von dem was ich las, für jemand anderen ist es vielleicht gerade das Top Buch was ihm hilft weiter zu kommen.

  3. Cover des Buches Jan Hus, der Feuervogel von Konstanz (ISBN: 9783038480365)
    Tania Douglas

    Jan Hus, der Feuervogel von Konstanz

     (10)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Selbst im Sturm spannt sich Gottes Gewölbe noch über uns. Solange ich den Himmel sehe, macht mir nichts Angst...“

    Wir schreiben das Jahr 1378. Im böhmischen Ort Birken versammelt sich die Gemeinde zum Gedenkgottesdienst für Karl IV., König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

    Auch Johannes aus Husinetz, der sich später Jan Hus nennen wird, mit seiner Familie nehmen am Gottesdienst teil. Sie treffen Großtante Ofka, die ihre Enkeltochter Aneschka bei sich aufgenommen hat. Ihre Äußerungen zur Kindererziehung lassen Schlimmes befürchten.

    Kurze Zeit später hat Michael, Jans Vater, einen schweren Unfall. Martin, der älteste Sohn, bekommt das Fuhrgeschäft und den Hof. Für Jan erfüllt sich sein sehnlichster Wunsch. Er darf nach Prag auf die Schule.

    Die Autorin hat einen spannenden und vielschichtigen historischen Roman geschrieben. Eigentlich sind es drei Bücher in einem. Im ersten Abschnitt geht es um die Studienjahre von Jan Hus. In der Zeit lernt er die Lehre des englischen Reformers John Wycliff kennen und schätzen. Der zweite Teil widmet sich den begnadeten Prediger Jan Hus. Der letzte Abschnitt steht ganz im Zeichen des Konzils von Konstanz.

    Die Personen sind gut charakterisiert. Das trifft nicht nur auf Jan Hus zu, sondern auch auf die Menschen, die seinen Lebensweg kreuzen. Ich möchte mich hier auf zwei Protagonisten beschränken. Aneschka geht bei ihrer Tante durch eine harte Schule. Das macht sie stark. Sie wird Jan sein Leben lang begleiten. Sie, die lange wie eine Aussätzige behandelt wurde, wendet sich den Ärmsten der Gesellschaft zu. Ihr Einfühlungsvermögen und ihre Kraft, das Leben in der damaligen Zeit alleinstehend zu meistern, ihre Vergebungsbereitschaft und ihre nie aufhörende Liebe nötigen mir als Leser Bewunderung ab.

    Die zweite wichtige Person ist Nikolaus Zeiselmeister. Er ist der Gegenspieler von Jan Hus und lässt keine Gelegenheit aus, um ihn zu schaden. Dabei bedient er sich auch unlauterer Mittel. Sein Ringen um Anerkennung nimmt fast groteske Züge an. Die Autorin ermöglicht mir ab und an einen Blick in seine Vergangenheit. Dort liegen die Wurzeln seines Verhaltens.

    Das Buch lässt sich gut lesen. Dazu tragen die fesselnde Handlung und die interessanten Protagonisten bei. Hinzu kommt, dass auch die historischen Belange der Zeit sehr gut beschrieben werden. Die Auseinandersetzungen um die deutsche Kaiserkrone, die Machtspiele zwischen dem Adel und den klerikalen Kreisen werden detailgetreu wiedergegeben und dabei so geschickt in die Handlung eingeflochten, dass sie dem Spannungsbogen keinem Abbruch tun.

    Der Schriftstil des Buches ist ausgereift. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Beschreibung des Lebens in Prag. Hier werden alle Gesellschaftsschichten berücksichtigt. Treffende Metapher und passende Adjektive fördern der Anschaulichkeit. Mit allgemeinverständlichen Worten lässt die Autorin Jan Hus in vielen interessanten Dialogen oder in seinen Predigten die Unterschiede der bisher herrschenden kirchlichen Meinung zu der Auffassung von Wycliff herausarbeiten. Die Kritik am der Maßlosigkeit der Kardinäle und Päpste wird genauso thematisiert wie tiefer gehende theologische Fragen. Jans tiefer Glaube und seine Rückbesinnung auf die Bibel zieht sich durch das Buch. Obiges Zitat vermittelt eine geringen Eindruck davon. Gekonnt werden die inneren Kämpfe der Protagonisten dargestellt. Mit den Gefühlen der handelnden Personen geht die Autorin behutsam um. Emotional bewegende Szenen vervollständigen die Handlung.

    Zu Beginn des Buches befindet sich ein ausführliches Personenverzeichnis. Historische Bezüge, ein Glossar und ein Quellenverzeichnis im Anhang vervollständigen das Buch.

    Das Cover als Flammenmeer mit dem Titel auf dem als alt gemachten Pergament passt.

    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin hat auf beeindruckende und bewegende Weise ein Lebensbild mit all seinen Stärken und Schwächen, inneren Kämpfen, Erfolgen und Niederlagen gezeichnet. Jan Hus sollte nach dem Wunsche seines Gegenspielers auf ewig vergessen sein. Das geschah nicht. Andere sind seinen Spuren gefolgt und haben alte Verkrustungen im kirchlichen Gefüge aufgebrochen. Daran konnten weder Verrat noch Verleumdung etwas ändern.

  4. Cover des Buches Habakuk (ISBN: 9783038481676)
    Leo Bigger

    Habakuk

     (10)
    Aktuelle Rezension von: NelliBangert

    Habakuk ist wirklich ein richtig gutes Buch von Leo Bigger. Leo Bigger schafft es, ein so schweres Thema wie "Klagen und Leiden" so aufzubereiten, sodass es trotzdem erfrischend und unterhaltsam zu lesen ist. Eine echte Kunst, die vermutlich niemand anderes so wie Leo Bigger beherrscht. :-) Leo Bigger steht für mich sehr für das Thema "Mit Gott groß träumen" - und das kommt auch im Buch "Habakuk" immer wieder vor. Habakuk hat große Herausforderungen im Leben, die ihn immer wieder vom Ziel ablenken wollen. Aber er hält dagegen, indem er immer wieder mit Got authentisch ins Gespräch kommt und Gott all seine Fragen und Sorgen und Zweifel offenbart. Er hält sie nicht für sich - sondern bespricht sie mit Gott. Dabei erlebt er, wie Gott seine Fragen beantwortet und mit ihm weitergeht, ihn ermutigt und stärkt. Diese Lektion durfte auch Leo Bigger in seinem Leben erfahren und davon spricht er offen und authentisch. Definitiv ein Buch, das ermutigt, in schweren Zeiten durchzuhalten!

  5. Cover des Buches Übermorgenland (ISBN: 9783038481645)
    Markus Spieker

    Übermorgenland

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Das Buch macht nicht nur optisch etwas her, sondern ist auch innen gut gelungen. Die Themen werden mit klarer Sprache beschrieben und lassen sich gut lesen. Ich habe tatsächlich auch im Nachhinein immer wieder einmal reingelesen, obwohl einige Themen mittlerweile vermutlich überarbeitet werden müssten und auch bereits bei Veröffentlichung zum Teil nicht alle Aspekte beleuchtet haben. Aber alles in allem ein sehr spannendes Buch!

  6. Cover des Buches Jesus. Eine Weltgeschichte. (ISBN: 9783038481881)
    Markus Spieker

    Jesus. Eine Weltgeschichte.

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Lesendglauben

    Schon wieder ein Jesusbuch? Gibt es denn nicht genug? Bei seiner Recherche zu „Jesus. Eine Weltgeschichte“ ist dem Autor Markus Spieker bewusst geworden, „dass Kirche und Wissenschaft längst nicht fertig sind mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen“. Und deshalb erklärt er, warum Christen an der Bibel, ihren Wundergeschichten und Jesu Gottessohnschaft festhalten sollen.[1]

     

    Markus Spieker, Fernsehjournalist und Autor, hat ein Buch mit knapp 1.000 Seiten vorgelegt. Zu Beginn hatte er das nicht vor, doch in seiner Entstehung ist das Buch immer weitergewachsen. Eigentlich wollte Spieker nur Jesu Leben nacherzählen, dann in die Zeitumstände einbetten, schließlich in die Weltgeschichte insgesamt. „Ich zoome langsam auf Jesus, den Mittel- und Knotenpunkt allen Seins, verweile einige Kapitel bei ihm, um dann die Perspektive wieder zu öffnen für das, was Jesus in die Welt gebracht hat“. Während seiner Recherche zu dem opulenten Werk wurde ihm erneut klar: Die moderne Theologie mit ihrer liberalen Bibelkritik hat viel Porzellan zerschlagen. [2] Er selbst verortet sich „in der Tradition geistlicher Erneuerungsbewegungen, wie es sie seit der Spätantike in den unterschiedlichsten konfessionellen Kontexten gab, die aber dasselbe verfolgten: zurück zur ersten Liebe, zurück zu Jesus“.

     

    Im ersten Teil „Schöpfer“ beleuchtet der Verfasser die universale Vorgeschichte bis zur Geburt Jesu. Leider geht Spieker wohl nicht vom kreationistischen Ansatz der 6-Tage-Schöpfung aus, doch das spielt im Buch keine tragende Rolle. Nicht nur informativ, sondern erzählerisch ansprechend wird die Gottessuche der Völker und die Messias-Erwartung der Juden vor der extremen Drucksituation im Heiligen Land während der Zeitenwende dargestellt. Schon hier zeigt sich, dass ein Pageturner vorliegt, der sowohl Menschen ansprechen möchte, die Fragen und/oder Zweifel an den christlichen Glauben stellen, als auch Christen in ihrem Horizont weitere Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen.   

     

    Im zweiten Teil „Retter“ wird der Fokus des Lesers auf das öffentliche Wirken des Herrn Jesus zum Inhalt. Neben Leben und Lehre wird vor allem sein Tod auf Golgatha in einen universellen Rahmen eingebettet. „Aus christlicher Sicht ist der Weg zum Kreuz ein Triumphzug der siegreichen Liebe“.  Spieker ist sich bewusst, dass er nur einen Ausschnitt der Christengeschichte darstellt und aus einer westeuropäischen Perspektive schreibt. „Unser Standpunkt bestimmt unsere Perspektiven“.

     

    Im dritten Teil „Freund und Helfer“ blickt der Verfasser von der Auferstehung über das Aufgehen der christlichen Saat auf 2000 Jahre Jesus-Bewegung. „Die Jesus-Nachfolger pflegten von Anfang an eine Kultur der Mitmenschlichkeit“. Hierbei stellt er die „Greatest Hits“ der Christenheit, aber auch den Widerstand und die inneren Konflikten dar. „Seine Botschaft krempelt nicht nur das Leben einzelner Menschen um, sondern die ganze Welt – und zwar von unten und von den Rändern der Gesellschaft“. Und deshalb hat es sich Spieker nicht nehmen lassen, am Ende des Buches mit einer praktischen Anleitung zur Jesus-Begegnung zu schließen.

     

    Das Buch ist getrieben von der persönlichen Faszination und der Glaubensbeziehung des Autoren zu seinem Erlöser, denn, "so durchgeknallt das klingt, die Lösung aller Probleme" ist der Gottessohn. „Bei der Beschäftigung mit Jesus gibt es nun mal keinen neutralen Boden. […] Ich habe versucht, alle relevanten Informationen über Jesus, seine Vorgeschichte und sein Weiterleben, zu sammeln, sie durch die Brille des Glaubens zu betrachten, sie nach bestem Gewissen zu gewichten du ihnen eine schlüssige Erzählstruktur zu geben“. Im IDEA-Interview äußerst sich Spieker so: „Die deutsche Theologenzunft bekommt den Bedeutungsverlust, den sie mit zu verantworten hat, inzwischen selbst zu spüren. Das ist mir bei der Arbeit an meinem Buch überdeutlich geworden. Mehr als drei Viertel der aktuellen Fachliteratur, die ich verwendet habe, kamen aus dem englischsprachigen Raum. Einfach deshalb, weil dort die spannenderen Forschungsdebatten laufen. Etwa über die Frage, welchem literarischen Genre die Evangelien zuzuordnen sind. Immer mehr internationale Top-Theologen gehen fest davon aus, dass es sich schlicht und einfach um Biografien handelt und dass sie nicht auf vagem Hörensagen und obskuren Überlieferungen basieren, sondern auf Augenzeugenberichten. Mehr denn je können Christen davon überzeugt sein, dass sich das, was die Apostel erzählten, wirklich zugetragen hat.“[3] Das 32 Seiten umfassende Literaturverzeichnis, das nur eine Auswahl darstellt, ist ein eindrucksvoller Beleg für jeden Skeptiker.

     

    Auch wenn das Buch knapp 1.000 Seiten umfasst, so ist es ein Pageturner. Das liegt einerseits am aufschlussreich-informativen Inhalt, aber andererseits auch an Spiekers Geschick für Sprache. Die historischen Fakten werden interessant aufbereitet, wovon schon die motivierenden Überschriften im Inhaltsverzeichnis zeugen. „Auferstehung: Comeback für die Ewigkeit“.  Dem Schreiber gelingt es Wissen für jedermann verständlich zugänglich zu machen. „Der Atheismus ist damals wie heute, nicht der Endpunkt einer aufklärerischen Entwicklung, sondern nur ein resignatives Zwischenfazit, ein Intermezzo. Am Ende kehrt die Philosophie doch wiederum zum Gottesglauben zurück“. Neben der breiten Informationsfülle gibt es immer wieder markante Sätze, die Wahrheiten prägnant weitergeben. „Musik ist die Kunstform, in welcher der Mensch der göttlichen Kreativität am nächsten kommt“.

     

    Als theologischer Laie schreibt der Autor in erster Linie für ein interessiertes Nicht-Fachpublikum: für Christen und Glaubenssuchende, „die sich intensiv mit der spannendsten Persönlichkeit aller Zeiten auseinandersetzen wollen“.

    Schlussendlich möchte Markus Spieker dazu animieren, selber die Bibel zur Hand zu nehmen und darin zu lesen. Denn das, was da steht, ist wirklich passiert. „Das ist das effektivste Glaubenswachstumsprogramm“.[4] Spiekers Buch ist eine Orientierungshilfe im Zeitalter der Auflösung von Wahrheit und Infragestellung dessen, was das Wort Gottes ist. „Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß auch nicht, wer er ist und wohin er unterwegs ist“.

     

    Das Buch hilft der „kulturellen Amnesie und des Identitätsverlustes“ im christlichen Abendland und dem fortschreitenden „Glaubens-Analphabetismus“ entgegenzuwirken. Und so sollte jeder, der mit Jesus unterwegs ist oder Fragen an ihn stellt, das Buch lesen.

  7. Cover des Buches Muttertier (ISBN: 9783038481249)
    Birgit Kelle

    Muttertier

     (17)
    Aktuelle Rezension von: SiCollier
    Was ist das nur für ein Land,, in dem wir bestrafen, wenn man einem Hundebaby die Mama nimmt, und bewundern, wenn eine Mutter ihr Kind früh abgibt, um wieder erwerbstätig zu sein? (Seite 166)

    Meine Meinung


    Endlich einmal ein Buch, in dem das Normale normal genannt wird. Ohne Rücksicht auf die gerade übliche politische und ideologische Korrektheit, aber mit Rücksicht auf die Natur und ihre unumstößlichen Gegebenheiten, die sich dem menschlichen Zugriff entziehen und so manche Aussage der Genderideologie als Fake News entlarven.

    „Eine Ansage“ ist der Untertitel, und genau das hat die Autorin geschrieben: eine, teils (berechtigt) wütende Ansage an den Staat und bestimmte Interessengruppen, die den Menschen und Familien verbindlich vorschreiben wollen, wie sie gefälligst zu leben haben. Und da man solches in diesem Lande (noch?) nicht kann, geschieht dies auf ganz einfache Weise: Geld gibt es nur, wenn man so lebt, wie jene Interessengruppen, um bei dieser Bezeichnung zu bleiben, das gerne möchten: wenn man schon unbedingt ein Kind will, dann soll die Mutter dieses so schnell wie möglich in eine Krippe oder sonstwohin weggeben, damit sie wieder dem eigentlich zulässigen Lebenszweck nachgehen kann: arbeiten gehen und die Wirtschaft und die Konzerne stützen.

    Das ist nun gewißlich etwas überspitzt formuliert, macht aber deutlich, worin das Grundproblem liegt, auf das Birgit Kelle aufmerksam machen will: es soll vorgeschrieben werden, wie man zu leben hat. Ansonsten gibt es weder (oder zumindest weniger) Geld noch Ansehen oder Respekt. Wobei noch zu klären wäre, was von beiden das eigentlich Schlimmere ist. Denn es scheint, daß man sich in dieser Gesellschaft „längst darauf geeinigt hat, Kinder als notwendiges Übel zur Erhaltung des ökonomischen Wohlstandes zu betrachten.“ (S. 68) Wenn man sie schon nicht abschaffen kann.

    Kapitel für Kapitel zeigt die Autorin auf, wie die Entwicklung im Verlauf der Jahre bis zum heutigen Zustand vonstatten ging, wie bewußt darauf hingearbeitet wurde, die Frauen, welche die Unverschämtheit besitzen, ihre Kinder selbst erziehen zu wollen, zu diskreditieren („nur Hausfrau“), um schließlich die Axt an die Keimzelle der Gesellschaft, nämlich die Familie zu legen: „Dass man uns als Mütter aus dem Haus treiben will und unsere Kinder möglichst schon als Säuglinge direkt gleich mit in fremde Hände schickt, ist deswegen ein Angriff auf das, was das Fundament unserer Gesellschaft ausmacht: die Familie. Es ist die Axt, die an die Wurzel angesetzt wird. Die Nachkriegsgenerationen hatten an der vaterlosen Gesellschaft zu leiden. Gerade treibt man uns im Namen der Freiheit in die Ära der mutterlosen Gesellschaft. Damit wären bald alle Wurzeln gekappt. Glückwunsch.“ (S. 227)

    Wie sehr in der Gesellschaft etwas falsch läuft, wird auch daran deutlich, daß immer mehr Geburtsabteilungen in Krankenhäusern geschlossen werden. Die Anfahrtswege werden teils so lang, daß man überlegen sollte, Taxifahrer als Geburtshelfer auszubilden. Zumal man alles daran setzt (bzw. nichts dagegen tut), daß der Beruf der Hebamme ausstirbt. Die Politik könnte etwas gegen die ins Unermeßliche steigenden Versicherungsprämien tun. Tut sie aber nicht. Aber man stelle sich einmal vor, die Ausübung von Vorstandsposten durch Frauen würde auf ähnliche Art erschwert bis unmöglich gemacht. Ein Aufschrei ginge durch das Land (vgl. S. 162f)!

    Alles in allem ist das Buch eine harte, wütende und längst überfällige Ansage an die erwähnten Interessengruppen (und die Gesellschaft), daß es - zum Glück - noch Menschen gibt, deren höchstes Ziel nicht darin besteht, in der Tätigkeit am Arbeitsplatz aufzugehen und dieser alles andere unterzuordnen. Das Mindeste an Toleranz, was man erwarten könnte wäre, diese Frauen und Familien selbst bestimmen zu lassen, wie sie ihr Leben gestalten. Ohne sie durch Geldentzug oder soziale Ächtung unter Druck zu setzen. Aber eine solche Toleranz paßt nicht in die herrschende Ideologie.


    Mein Fazit

    In klarer Sprache ergreift die Autorin für die Frauen (und Familien) Position, die das tun wollen, was sie für normal halten: ihre Kinder selbst erziehen. Eine notwendige Ansage, daß in dieser Gesellschaft ein Umdenken dringend erforderlich ist. Wenn sie überleben will.
  8. Cover des Buches nofilter (ISBN: 9783038481768)
    Tabea Oppliger

    nofilter

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlentaucher

    Risikofreudige Macherin,sensible  Abenteuererin, ausdrucksstarke Malerin, ergeizige Spitzensportlerin
    Schon diese Beschreibung zeigt, wie besonders Tabea Oppliger ist. Doch sie ist wesentlich mehr. Mit voller Kraft setzt sie sich gegen moderne Sklaverei, Menschenhandel und Prostitution ein. Für Mitmenschen, die auf Grund ihres bisherigen Lebens keinen Job finden würden, hat sie das  Social Business KitePride aufgezogen. 

    Der Leitspruch den die Autorin durch ihr  Buch vermitteln will und den sie selber auslebt: "Warte nicht, bis du bereit bist, sonst wirst du den Rest deines Lebens mit Warten verbringen."

     

  9. Cover des Buches Keine Angst, wir kommen (ISBN: 9783038480051)
    Georg Lehmacher

    Keine Angst, wir kommen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: melli.die.zahnfee

    Dieses Buch war sehr schnell durchgelesen. Ich mag gerne Sachbücher lesen, die von anderen Berufen, handeln, und hier versteht der Autor es den Leser mitzunehmen in seine Welt des Rettungsdienstes. Authentisch erzählt er aus seinem Berufsleben.


  10. Cover des Buches Die Nacht der Vergessenen (ISBN: 9783038481515)
    Iris Muhl

    Die Nacht der Vergessenen

     (30)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Niki erinnert sich sehr genau an die ersten Abende in der roten Meile. Sie schob sich anfangs erst zögerlich, dann immer forscher durch die dunklen Gassen, an den Menschen vorbei, an Männern, Frauen und Schaulustigen, unerschütterlich...“


    Niki arbeitet in Zürich bei der Heilsarmee. Es ist Heiligabend, als sich Niki mit Heidi zusammen in die rote Meile aufmacht. Dort leben Obdachlose und Prostituierte. Niki und Heidi haben Geschenke für sie dabei. Doch seit langem hadert Niki mit ihrer Aufgabe und mit Gott. Es gelingt ihr nicht mehr, Frauen zum Ausstieg aus dem Milieu zu bewegen. Viele Türen bleiben ihnen verschlossen.

    Die Autorin hat eine bewegende Weihnachtsgeschichte geschrieben. Sehr feinfühlig geht sie mit dem schwierigen Thema um.

    Der Schriftstil ist dem Thema angemessen. Es ist eher ein leises Buch mit behutsamen und taktvollen Worten.

    Schon Nikis Weg ging nicht gerade. Sie wuchs in einem wohlhabenden Elternhaus auf, hat sich mit dem Studium davon gelöst und erst nach Umwegen ihre Bestimmung gefunden. Ihr Mann Markus will nicht, dass sie an den Abend das Haus verlässt.

    Die Unterschiede zwischen Niki und Heidi werden so formuliert:


    „...Heidi ist der Klebstoff, der die Kontakte und Beziehungen zusammenhält, sie unterbricht alle im Satz, unüberlegt und intuitiv. Niki jedoch analysiert, interpretiert und versucht die Umstände,in denen sich die Frauen bewegen, mit scharfer Beobachtungsgabe zu durchschauen...“


    Dann erzählt die Autorin die Schicksale verschiedener Frauen, die auf der Straße leben. Sie haben sich dieses Leben meist nicht ausgesucht. Mit ihrem Verdienst unterhalten die Familien, sei es in Moldawien oder in Brasilien. Aus den Worten der Frauen spricht die Sehnsucht nach den Eltern, nach den Kindern, nach Geborgenheit. Hart sind die Fälle, wo die Familie das Geld nimmt – und die Arbeit verachtet, wenn sie davon erfährt. 

    Und dann ist da Meta, die einem Bordell vorsteht und sich im Auftrag des Zuhälters um die Frauen kümmert. Sie hat für Ordnung gesorgt, entscheidet, wer Zutritt bekommt und hat die Ernährung und die Lebensverhältnisse der Frauen verbessert. Nur eines bleibt unverändert. Die Frauen dürfen das Haus nicht verlassen. Für dies Arbeit aber hat sie einen hohen Preis bezahlt.

    Drei Mal versuchen Heidi und Meta in dieser Einlass in das Haus zu bekommen. Zwei Mal bleibt die Tür geschlossen. Dann geschieht ein Wunder. 

    Auch einer der Zuhälter wird in Buch beschrieben. Selbst hier gibt es kein gut oder Böse.Das Leben ist komplizierter. Er war nicht von Anfang an das, was er jetzt ist. Seine Familie weiß nichts von seiner Arbeit. Sie kennen ihn als Handwerker.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es mahnt uns, vorsichtig mit unserem Urteil und unseren Vorurteilen zu sein. Besonders eindrücklich wirkt das Buch, weil es auf einer wahren Geschichte beruht.

  11. Cover des Buches Esther (ISBN: 9783038480990)
    Leo Bigger

    Esther

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Minni
    Mit dem Buch "Esther - Mit Gott die Welt auf den Kopf stellen" hat Leo Bigger hier nun die Geschichte der biblischen Königin Esther untersucht und viele Impulse für unser Leben rausgezogen.

    Das Buch beginnt mit einer Nacherzählung des biblischen Buches und geht dann häppchenweise auf die verschiedenen Geschehnisse ein. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine Meditation, in der der Leser aufgefordert wird, über einen Kerngedanken nachzudenken und eventuell zu beten. Eine App begleitet dieses Buch auf, wie ich finde, eine nette Art und Weise. Die Videos in der App muss man sich nicht unbedingt anschauen, runden aber das Gesagte gut ab. Auch grafisch ist das Buch schön in Szene gesetzt. Es wirkt modern, in schwarz-weiß und Gold/Rost-Tönen gehalten. Das Format ist auch etwas außergewöhnlich, es ist größer als ein normales Taschenbuch, die Schrift ist recht groß gehalten, bzw. die Bilder sehr flächig und das Papier dick. Die Sprache ist wie im ICF gehalten - modern mit vielen englischen Wörtern gespickt. Ich hatte damit kein Problem, an manchen Stellen wirkte es etwas aufgesetzt, an anderen hat es den Text deutlich aufgelockert.

    Insgesamt tu ich mich schwer mit der Bewertung des Buches. Zu Beginn wird die Brautsuche Xerxes' nacherzählt, wodurch ich vermutete, dass diese Art sich durch das Buch durchziehen wird. Tat sie aber nicht - was ein wenig wirkte, als wäre diese Art des Erzählens aufgegeben worden. Die Bibelverse, auf die sich Leo Bigger in den Kapiteln bezog, wurden zusammenhangslos über die Abschnitte aufgeführt. Das wirkte auf mich ziemlich unstrukturiert.

    Viele Geschichten und Beispiele haben den Text lebensnah gemacht, wenn ich auch nicht immer wusste, worauf der Autor hinauswollte. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass nicht ganz so sehr auf das ICF eingegangen wird. Ich mag das ICF sehr gerne, aber es stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn der Gründer andere Gemeinden schlechtmacht, weil sie es tatsächlich wagen, mit "nur" der Bibel zu predigen. Die Bibel ist für mich Basic in einer Predigt. Das Drumherum kann helfen oder ablenken, aber ohne die Basic geht's nun mal nicht. Und Nebelmaschinen machen das ICF auch nicht zur "einzig richtigen" Gemeinde - es gibt schon genug Gemeinden und Kirchen, die so etwas aus den unterschiedlichsten Gründen glauben.

    Aus manchen Kapiteln habe ich einen großen Gewinn gezogen, z. B. dass man nicht vorschnell unter sein Leben Bilanz ziehen sollte. Mit anderen konnte ich dagegen gar nichts anfangen. Mit seinen langen Ausführen über die Träume, die man wie ein Bild in einen Rahmen "aufhängen" solle, hatte ich ziemlich Probleme, da mir der Aspekt gefehlt hat, nach welchen Kriterien wir überhaupt "lohnenswerte" Träume und Visionen enwickeln können. Wie erkennen wir Gottes Willen? Und: Sind wir überhaupt bereit, Gott zu fragen, was er von unseren Träumen hält? Das war mir alles recht schwammig. Teilweise ging es mir stark in Richtung Wohlstandsevanglium. "Du musst nur glauben, dass du vom Krebs geheilt wirst." Dagegen hat mir das letzte Kapitel wieder gut gefallen, da es eine realistische Sicht auf das Gesagte gebracht hat und einiges wieder in Balance gebracht hat.

    Übrigens ist das Buch nicht nur etwas für Frauen. So gut mir sonst die Aufmachung des Buches gefällt (lediglich für meinen Geschmack etwas zu düster), so wirkt es doch ziemlich wie ein Frauenbuch, und ich glaube nicht, dass all zu viele Männer danach greifen werden. Dabei geht es hier überhaupt nicht nur um "Frauendinge" - nicht einmal die ganze Zeit um Esther. Denn Leo Bigger wechselt in seiner Betrachtung oft zwischen den beteiligten Personen hin un her. Ein Aspekt, der mir gut gefallen hat, denn man kann von allen lernen.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, schon allein vom haptischen, und habe auch gute Gedankenimpulse mitgenommen, die mich in den Alltag begleiten und im Glaubensleben weiterbringen. Trotzdem fehlte noch einiges, um mich restlos zu begeistern. Mehr Struktur und mehr geistliche Tiefe hätten dem Buch gut getan.
  12. Cover des Buches Die Bibel für Einsteiger (YOUBE Edition) (ISBN: 9783038483885)

    Die Bibel für Einsteiger (YOUBE Edition)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    Endlich setzt sich jemand dafür ein, die Bibel bild- und leshaft zu machen!

    Kurz und bündig geht man auf das wesentlich ein, mach Neugierig die "richtige" Bibel zu lesen.

    "Starker emotionaler Zugang durch die reiche Bildersprache" Pastor Sven Findeisen

    Die Bibel, die deine Sprache spricht - die neue Hoffnung für alle

    Zu einer Bibel eine Bewertung zu machen ist sehr schwer. Aber ich durfte das Buch als Leseexemplar lesen und somit wusste ich schon von Anfang an, ich darf darüber schreiben. Diese Rezi wird nicht meine längste, aber sicherlich eine herzliche.

    Die Bibel konnte mich bisher nicht berühren, aufklären aber YOUBE schafft es. Man beginnt endlich die Jugendlichen ernst zu nehmen.

    Fazit: Schon lange suchte ich "meinen Zugang" zur Bibel, aber erst bei dieser Spezialausgabe habe ich ihn gefunden. Zusammengefasst, mit viel Bildern und Querverweisen hilft dieses Buch, die Übersicht zu behalten. Häppchenweise lässt man sich führen / einführen und "nach Hause bringen".
  13. Cover des Buches Venus (ISBN: 9783038481263)
    Tina Weiss

    Venus

     (8)
    Aktuelle Rezension von: peedee
    Tina Weiss, geb. 1973, aufgewachsen in der Nähe von Bern, ist eine sehr aktive und vielseitig interessierte Frau. Die gelernte Buchhändlerin war unter anderem Moderatorin eines Erotikmagazins, Redakteurin, Reporterin, Stylistin von Models und Prominenten. Sie wurde zu „Venus“ und erfand das Online-Magazin „World of Venus“. Fashion, Lifestyle, Drogen, Sex… das war lange ihre Welt. Doch dann spürte sie eine Leere in sich, die sie unbedingt wieder füllen wollte. In Indien erlebt sie eine Wandlung und findet zum christlichen Glauben.

    Erster Eindruck: Ein unerwartet schweres Buch, was mich sehr überrascht. Ein schönes Cover mit einer in die Kamera strahlenden Frau. Im Mittelteil des Buches hat es Fotos, die einen solchen Bericht immer sehr bereichern.

    Ein langweiliges Leben zu führen (dabei gälte es noch zu definieren, was „langweilig“ bedeutet), wäre für Tina Weiss lange Zeit die Höchststrafe gewesen. Immer wieder probiert sie Neues aus. Es wird alles sehr ausführlich beschrieben, was für mich leider ermüdend war. Üblicherweise hat ein Buch ca. 50 Seiten Zeit, mich zu überzeugen, weiterzulesen. Und schon bevor ich diese 50 Seiten gelesen habe, hätte ich am liebsten aufgehört. Da ich jedoch unbedingt wissen wollte, wie es zu ihrer Wandlung kommt, musste ich dranbleiben. Die Geschichte müsste deutlich gestrafft werden, so ist z.B. für mich absolut nebensächlich, von welcher Marke ihr Snowboard ist, wie die Stellung heisst, mit der sie auf dem Brett steht („goofy“) oder zu welchem Event sie eine rosa Panty trug. Ebenso interessiert es mich nicht im Detail, dass Promi X an dieser Feier war und Promi Y an der nächsten. Und weiter ist es für mich nicht wichtig, welcher Bettgefährte nun wieder an der Reihe war. Sorry. Ein bisschen erinnert es mich an Tagebucheinträge. Der Teil über Tina Weiss‘ „altes“ Leben hätte für mich von ca. 210 Seiten auf etwa 50 Seiten gekürzt werden müssen.
    Tina Weiss stammt wie ich aus der Region Bern und ist nur ein Jahr jünger als ich, da könnte man meinen, dass wir uns nahe sind. Doch die Beschreibungen zeigen, dass ihr und mein Leben so weit auseinander sind, wie der Mond von der Erde… Drogen, Alkohol, Sex, Geltungssucht, Schwangerschaftsabbrüche – dies sind nur einige Stichworte, die mir zu der früheren Tina Weiss in den Sinn kommen. Mir ist wichtig, Folgendes festzuhalten: Ich will Tina Weiss‘ früheres Leben in keiner Weise bewerten. Meine Kritik gilt einzig der Umsetzung der Geschichte im Buch.

    Fazit: Die zu ausufernden Beschreibungen der ersten 210 Seiten haben mich leider sehr ermüdet und das haben auch die restlichen Seiten über ihre Zeit in Indien und ihre Rückkehr in die Schweiz nicht mehr wettmachen können. Schweren Herzens gibt es von mir nur 2 Sterne, schade (ebenfalls bedauerlich war, dass das Buch während des einmaligen Lesens teilweise auseinanderfiel). Ich wünsche Frau Weiss, bzw. Frau Schmidt, wie sie seit ihrer Hochzeit im Jahr 2016 heisst, alles Gute.
  14. Cover des Buches Das Buch vom Zeitgeist (ISBN: 9783038481270)
    Kirstine Fratz

    Das Buch vom Zeitgeist

     (7)
    Aktuelle Rezension von: orfe1975

    Cover und Gestaltung:

    Das große Z in leuchtendem Gelb sowie der Titel in moderner Schrift ist einerseits modern und daher passend zum Inhalt, andererseits eher unspektakulär. Im Laden wird man eher nicht darauf aufmerksam, es sieht eher nach einem langweiligen Sachbuch aus. Da es um Trendforschung geht, hätte ich eine pfiffigere Gestaltung z. B. in Form einer Collage besser gefunden. Als Klappenbroschur ist das Buch ein sehr hochwertiges Taschenbuch.

    Inhalt:

    Die Autorin ist Zeitgeistforscherin und erklärt in diesem Buch anhand vieler Erfahrungsberichte und Studien, warum wir den Drang haben, immer dem neuesten Trend hinterher zu rennen und wie wir diese Trends selber formen und durch sie geformt werden.

    Mein Eindruck:

    "Zeitgeist-Forschung ist letzten Endes eine Wahrnehmungs-Schule, eine Achtsamkeits-Übung für das Geflüster - und auch für das Getöse - der Zeitgeist-Dynamik." (S.187)

    Bevor ich dieses Buch las, wusste ich nicht, dass es ein Beruf sein kann, sich nur dem Thema Zeitgeist zu widmen. Natürlich kennt jeder Trends, sie entstehen (scheinbar irgendwie), (fast) jeder versucht auf den Zug aufzuspringen und dann sind sie auch schon wieder vorbei, abgelöst durch neue Trends und alles beginnt von vorne. Laut der Autorin geschieht es  im Schnitt alle 7 Jahre, dass ein neuer Zeitgeist mit entsprechenden Trends entsteht. Aber warum ist das so und warum sind die sogenannten "Zeitgeist-Gewinner" (die immer auf der Welle mitschwimmen) nicht automatisch auch glücklich? Anhand vieler Beispiele aus der Gesellschaft, dem eigenen Umfeld und Beispielen aus den Medien zeigt Frau Fratz wie ein neuer Zeitgeist entsteht bzw. gemacht wird, wie wir davon manipuliert werden (können) und was wir ggf. tun können, um uns nicht davon beeinflussen zu lassen.

    "Zeitgeist ist ein Versprechen. Er bestimmt unsere Vorstellungen von einem erfolgreichen Leben und gibt uns Orientierung, was wir dafür tun müssen. Er liefert uns zuverlässig und immer aufs Neue Stichworte, die uns erklären, was ein gelungenes Leben gerade ausmacht."(S.37)

    Anfangs war ich skeptisch, ob das Buch nicht zu trocken wird, doch ich wurde positiv überrascht. Aufgrund der Vielzahl an Informationen konnte ich das Buch nur stückweise lesen, aber der Schreibstil war sehr flüssig und die Thematik wird durch viele griffige Statements und humorvolle Bemerkungen der Autorin aufgelockert. Vor allem die Zeitreise mit Frau Fratz durch verschiedene Epochen hat oft amüsante und vergessene Erinnerungen wiedererweckt. Besonders gut gefallen hat mir im Buch die Tatsache, dass am Ende jeden Kapitels die wichtigsten Statements als Zitate auf einer Seite optisch hervorgehoben gesammelt waren. Ein Glossar am Ende ist sehr hilfreich für das Verständnis einiger Fachbegriffe, obwohl die meisten im Kontext bereits erklärt werden. Die meisten Schilderungen bringen einen zum Lachen, stimmen einen jedoch gleichzeitig auch nachdenklich. Die eigenen Denk- und Handlungsweisen werden dabei oft in Frage gestellt.

    Da das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, hatte ich erwartet, dass die Themen Glaube oder christliche Werte eine Rolle spielen, jedoch ist dies in keinster Weise der Fall. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, es hat mich gut unterhalten und mir in einiger Hinsicht die Augen geöffnet. 

    Fazit:

    Informatives und unterhaltsames Buch über die Entstehung von Trends, ihrer Manipulationsmöglichkeit und den Möglichkeiten, ihnen zu entgehen
  15. Cover des Buches Sternstunden (ISBN: 9783038480785)
    Bernhard Meuser

    Sternstunden

     (6)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    Bernhard Meusers Sammlung „normaler Wunder“ beinhaltet Geschichten über scheinbare Kleinigkeiten, die unglaublich Großes bewirken. Die „Protagonisten“ seiner insgesamt 35 wahren Geschichten sind ausnahmslos Menschen, von denen man schon gehört hat, bzw. Menschen, die aufgrund ihrer Taten zu deren Lebzeiten, oder danach, zu Berühmtheiten wurden.

    So berichtet der Autor beispielsweise vom Stammvater der Mendelssohn-Dynastie, der als vierzehnjähriger Junge im Herbst des Jahres 1743 zu Fuß von Dessau nach Berlin ging. Bernhard Meuser erzählt die Geschichte seiner Einreise und seiner Liebe zu seiner zukünftigen Ehefrau, Fromet Gugenheim.

    Er veranschaulicht jenen Augenblick im Leben der Mutter Teresa, als sie unter einem Guavenbaum in Kalkutta im Dezember 1948 beschließt, ihr Leben den Armen und Kranken in den Slums zu widmen. Ihre Devise lautete hierbei: „Gott wird sorgen. Believe me. Lass nie zu, dass jemand zu dir kommt, der nicht glücklicher von dir geht, als er zu dir gekommen ist.“

    In einer anderen Geschichte erfährt man die Hintergründe über die Geburtsstunde der Communauté de Taizé, wo ein idealistischer evangelischer Pastor aus der Schweiz namens Frère Roger Schutz das alte Klosterland von Cluny im August 1940 erwirbt, und so den Grundstein für diese Gemeinschaft legt.

    Bernhard Meuser widmet sich jedoch auch Künstlern, und erzählt beispielsweise vom Halbjuden und Überlebenskünstler Carl Zuckmayer oder Vincent Van Gogh. Man erfährt auch über den „wahren Robinson Crusoe“, einem Seemann namens Alexander Selkirk, der schließlich als Vorbild für den Roman Daniel Defoes diente.

    Der Autor schreibt auch über Karol Wojtyla, den späteren Papst Johannes Paul II, der als junger Priester der dreizehnjährigen Edyta aus dem Arbeitslager Tschenstochau das Leben rettete.

    Unter den fünfunddreißig beeindruckenden und teilweise sehr bewegenden Berichten hat mich besonders das Schicksal Mohandas Karamchand Gandhis berührt, als der Autor ein schicksalhaftes Ereignis während einer Zugfahrt im Juni 1893 wiedergibt, das in seiner Flüchtigkeit einem Flügelschlag eines Schmetterlings gleicht, und dennoch unfassbare Auswirkungen zeigte.

    Der Untertitel dieses Buches wurde sehr gut gewählt – denn „Das Buch der ganz normalen Wunder“ konzentriert sich auf Ereignisse, wo Gottes Eingreifen spürbar erlebt wurde und gravierende Einschnitte in das Leben von Menschen zur Folge hatte. Der Autor hat einen flüssigen Schreibstil, brachte viele Fakten, aber auch Emotionen in seine Geschichten ein und hat mich mit seiner Erzählung tief berührt.

    Die optische Gestaltung des Buchcovers hat mich ein wenig enttäuscht. Die große Menge an Textzeilen auf dem Cover auf dem weißen Hintergrund war für meinen persönlichen Geschmack zu sehr „Raum einnehmend“, es war eine kleine „Reizüberflutung“, das das Auge überfordert. Nimmt man jedoch den Schutzumschlag ab, offenbart sich ein wunderschöner, vor allen Dingen sehr edler Anblick – auf tiefroter Farbe werden in schlichten, silbernen Buchstaben der Name des Autors, Buchtitel und der Verlag genannt. Wie schade, dass dem Leser dieses prachtvolle Erscheinungsbild erst nach der Entfernung der Hülle erlaubt ist!
  16. Cover des Buches Amazing Grace (ISBN: 9783038481256)
    Klaus Gerth

    Amazing Grace

     (11)
    Aktuelle Rezension von: strickleserl
    Christliche Leser kennen sicher den erfolgreichen Verlag Gerth Medien, ehemals Schulte und Gerth. In diesem Buch erzählt der Verleger Klaus Gerth aus seinem Leben. Nach einem spannenden Einstieg, erzählt er einige Episoden aus seiner Kindheit und Jugend. Er fühlt sich zur Kosmetikbranche hingezogen und macht dort Karriere. Er verkehrt dort mit den Einflussreichen, in sich spürt er aber eine Leere. Erst durch eine Hinwendung zum Glauben an Jesus Christus wird seine Sehnsucht gestillt. Eifrig verschlingen er und seine Frau alle Literatur, die sie zu ihrem neugefundenen Glauben finden können. Anfangs denken sie, sie sind die einzigen überzeugten Christen weit und breit.
    Obwohl es unvernünftig erscheint, gibt Klaus Gerth schließlich seine Karriere in der Kosmetikbranche auf, um einen christlichen Verlag zu leiten, der ums Überleben kämpft. Vor allem durch seine Kontakte zu christliche Autoren in Amerika kann er einige Verkaufsschlager auflegen. Unter seiner Leitung floriert der Verlag, der schließlich in Gerth Medien umbenannt wird. Nach vielen Jahren ist auch die Nachfolge geklärt, und Klaus Gerth zieht in den Ruhestand nach Amerika, um in der Nähe seiner Tochter zu leben. Dort sucht er Wege sein Herzensanliegen zu verkündigen, die Endzeit.
    Klaus Gerth hat viel erlebt, und seine Geschichte ist spannend. Interessant sind die Erlebnisse seiner Verlagszeit gerade für christliche Leser, da sie einiges über die christlichen Verlage in Deutschland erfahren. Allerdings hat mich diese Biographie nicht überzeugt. Die Erzählung wirkt sprunghaft, lückenhaft und emotionslos. Über Schwierigkeiten und Glaubenskämpfe wird schnell hinweggegangen, von Erfolgen hingegen wird manchmal etwas prahlerisch erzählt. Zwischen den Zeilen lese ich heraus, dass es dem Autor ein großes Anliegen ist zum Glauben aufzurufen, aber ich glaube dieses Anliegen hätte besser umgesetzt werden können. Vielleicht steht in dieser Biographie zu sehr das Wirken des „wundersamen“ Klaus Gerths im Mittelpunkt; dabei hätte ich lieber mehr vom Wirken eines wunderbaren Gottes gelesen.
  17. Cover des Buches Unverschleiert in Katar (ISBN: 9783038482499)
    Marianne Müller

    Unverschleiert in Katar

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Lesestern

    „Unverschleiert in Katar“ von Marianne Müller ist ein authentisch-spannende Geschichte aus einem fernen Land, das uns aktuell durch die dort stattgefundene Fussball-WM und die damit verbundene Medien-Präsenz nähergekommen ist.                                                               

    Das Buch ist im September 2022 im fontis Verlag erschienen.

    Mein Leseeindruck:

    Die Autorin nimmt uns mit hinein in ihre persönlich erlebte Familiengeschichte und in die Licht- und Schattenseiten ihrer Auswanderung und den Erlebnissen in der arabischen Welt.

    Sehr eindrücklich wird die Sehnsucht nach Aufbruch und die damit für Marianne und Matthias Müller verbundene Frage nach Gottes Willen gestellt. Dabei werden auch die Beweggründe neu anzufangen offen zur Sprache gebracht. Während die beiden älteren Söhne der Müllers durch Schule und Freundschaften bedingt dem großen Schritt eines Umzugs in ein fremdes Land zunächst noch skeptisch gegenüberstehen, sind es insbesondere der berufliche Stress, die permanente Überforderung sowie die familiäre und gemeindliche Situation, die den Wunsch nach Veränderung bei Marianne und Matthias verstärken.

    Als sich für den gelernten Automechaniker in seinem Arbeitsalltag ein Jobangebot für Katar auftut, ergreifen sie trotz vieler Unsicherheiten ihre Chance.

    Marianne Müllers Schreibstil ist flüssig – fesselnd und so folgt man gebannt dem Auf- und Ab der anfangs achtköpfigen Großfamilie Müller in eine neue Welt.

    Aufgelockert durch bewegende Fotos von faszinierenden Landschaften, Begegnungen und Menschen wird die Lektüre zu einem kurzweiligen Leseerlebnis. Bei vielen Themen gibt es auch immer wieder persönliche Statements der einzelnen Familienmitglieder, sodass man als Leser und Leserin ein vielfältiges Spektrum und einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse der Familie bekommt.

    Im Mittelpunkt aller Beschreibungen und Erfahrungen steht Gottes Wille und Plan, der die Familie in all ihren Entscheidungen stets begleitet und leitet.

    So entschließen sie sich auch gemäß ihrer christlichen Überzeugung zusammen mit anderen Christen in Katar gegen die unwürdigen Wohnverhältnisse ausländischer Arbeiterfamilien vorzugehen, indem sie praktische Hilfe leisten und das Evangelium verkünden. Damit geraten sie immer mehr in den Blickwinkel der Polizei und das Netz beginnt sich langsam zuzuziehen.

    Mein Fazit:

    Faszinierend fesselnde und abenteuerlich erzählte Erlebnisse aus der arabischen Welt, die angesichts der dort stattgefundenen Medienpräsenz von Katar, hochaktuell sind.

    Sehr empfehlenswerte Lektüre, auf deren Fortsetzung ich gespannt bin…

     

  18. Cover des Buches Fette Beute: Warum die Bibel so dick ist (ISBN: 9783038481287)
    Eckhard Hagedorn

    Fette Beute: Warum die Bibel so dick ist

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Minni
    "Fette Beute" - ein Titel, der sich an Psalm 119,162 anlehnt: "Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht." (ELB) Und genau darum geht es im Buch - über die Schätze der Bibel und die Freude derer, die sie ausgraben. Dabei gibt der Autor gleich mehrere Antworten auf die Frage, warum die Bibel eigentlich so dick ist. Wenn die Bibel Gottes inspirierte Wort ist, dann wird er sich etwas dabei gedacht haben, warum er uns mit der Bibel einen fetten Schinken und nicht ein dünnes Büchlein gegeben hat. Weiter werden verschiedene Arten des Bibellesens aufgezeigt und konkrete Vorschläge gegeben. Ein Buch, das Lust auf das Bibellesen macht.

    Die ersten Seiten fand ich allerdings ein wenig paradox: Hatte ich doch ein Buch mit 276 Seiten in der Hand, mit einem Titel, den ich zunächst nur als regelmäßige Bibelleserin verstehen konnte (der Untertitel ist dann für die weniger Belesenen aussagekräftiger). Und dann versprach die Einleitung, dass das Buch aufzeigen sollte, wie auch die Wenig-Leser unserer Zeit mit der dicken Bibel klarkommen können. Ganz ehrlich - ein Wenig-Leser würde wohl kaum zu diesem Buch greifen, da es selbst schon sehr dick und anspruchsvoll ist. Den Aspekt fand ich also ein wenig am Ziel vorbei. Mich persönlich hat es aber nicht weiter gestört: Ich hatte meine helle Freude an dem Buch. Mit lockeren Worten und deutlichen Beispielen blieb nicht viel von trockener Theorie übrig, obwohl das Buch an sich viel Theorie enthält. Ein wenig im Lesefluss gehemmt haben mich die vielen Zitaten; vielleicht wäre da weniger an manchen Stellen mehr gewesen. Auch musste ich absolut wach sein beim Lesen; mit einem müden Kopf muss man leicht dieselben Stellen mehrere Male lesen. Es ist also ein tiefgehendes, intellektuelles Buch, das vielleicht den ein oder anderen im Detail überfordert. Trotzdem sind die Hauptaussagen simpel gehalten und der Autor holt den modernen Menschen, der vielleicht in der Theologie nicht sehr bewandert ist, gut ab.

    Ein Buch, in dem man viele Stellen unterstreichen und markieren möchte, und in dem auch mitarbeiten muss, um davon zu profitieren. Aber es lohnt sich! Das Buch als Hörbuch wäre die perfekte Ergänzung um auch die Wenig-Leser zu erreichen! Eine ansteckende Liebeserklärung an die Bibel.
  19. Cover des Buches Bei Dir bin ich zuhause (ISBN: 9783038480761)
    Elke Werner

    Bei Dir bin ich zuhause

     (4)
    Aktuelle Rezension von: peedee
    Wo ist mein Zuhause? Die Frage zielt nicht auf die Angabe einer Postadresse, nein, Elke Werner, u.a. Leiterin des „Christus-Treff Marburg“ erzählt in diesem Buch von Menschen, die bei Gott ihr Zuhause gefunden haben. Denn egal wo wir sind, Gott ist schon da.

    Erster Eindruck: Ein sehr schönes Cover mit der Aquarellmalerei, ein gut gewählter Titel, schöne Farb- und Schriftwahl.

    Bei der Vorstellung der Autorin wird erwähnt, dass sie u.a. im Vorstand der internationalen Lausanner Bewegung ist. Es wird jedoch nicht weiter erläutert, was die „Lausanner Bewegung“ ist. Natürlich konnte Google Abhilfe schaffen, aber ein Hinweis im Rahmen einer Fussnote wäre für mich hilfreich gewesen.

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert: „Erlebt“, „Erzählt“ und „Entdeckt“. Die Autorin schildert, was sie auf ihren vielen Reisen oder auch auf Konferenzen erlebt, erzählt bekommen oder entdeckt hat. Dies ergänzt sie immer wieder durch biblische Vergleiche und Erläuterungen. Dieser Mix hat mir sehr gut gefallen. Ein paar meiner Highlights:

    - „Ein Angsthase wird mutig“: Elke Werner wird angefragt, ein Seminar zu geben. Auf ihre Frage, wie viele Leute kommen würden, war „ein paar hundert“ die Antwort. Na gut, es gibt mehrere Seminare und wenn ein paar hundert kommen, würden so ca. 60 – 80 Menschen an ihrem Seminar teilnehmen. So sagt sie zu. Als dann der Tag des Seminars gekommen ist, werden tausend Menschen erwartet, eventuell sogar mehr – und alle nur für ihr Seminar! Die Autorin hat irrtümlicherweise angenommen, dass „ein paar hundert“ für alle Seminare zusammen wäre. Wenn sie das gewusst hätte, hätte sie abgesagt. Doch sie war gut vorbereitet und konnte das Seminar ohne Probleme durchführen.

    - „Pavillon der Hoffnung“ an der Expo 2000 in Hannover: Während fünf Monaten haben über 1‘300 Mitarbeiter aus über 38 Ländern zusammen gearbeitet, um diesen Pavillon zeigen zu können. Ein Team von jungen Männern aus Jamaika reiste für ihren Einsatz an und verbreitete durch ihren Optimismus gleich von Beginn an viel Freude. Doch während des Aufenthalts wurde einer von ihnen krank und musste ins Krankenhaus. Er wollte aber auf keinen Fall seine Arbeit vorzeitig niederlegen. Als sie wieder nach Hause reisten, verstarb der erkrankte Mann ganz plötzlich. Seine Verabschiedung, dass sie sich im Himmel wiedersehen würden, erhielt plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Sein Eintrag im Gästebuch war so voller Dankbarkeit für die Zeit in Deutschland und die Hoffnung, die er erhalten hat.

    - „Es gibt mehr als meine Träume“: Die Autorin erzählt, dass sie und ihr Mann keine Kinder kriegen konnten. Dies ist nicht schmerzlos an ihnen vorbeigegangen. „Die Tatsache, dass wir keine Kinder haben, bedeutet im Umkehrschluss, dass Gott etwas anderes mit uns vorhatte.“ Auch ich habe keine Kinder und sage mir ebenfalls, dass Gott offenbar einen anderen Plan für mich hat.

    Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber es wird nicht das letzte gewesen sein. 5 Sterne von mir und meinen herzlichen Dank für dieses schöne Buch.
  20. Cover des Buches Luther – Lehrmeister des Widerstands (ISBN: 9783038480921)
    Uwe Siemon-Netto

    Luther – Lehrmeister des Widerstands

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Traeumerin109


    Es ist ein bekanntes Klischee: Martin Luther habe mit seiner Zwei-Reiche-Lehre die Christen zu Duckmäusern und Knechten der Obrigkeit erzogen. Oft taucht der Vorwurf auf, eben dieses Erbe sei für den Aufstieg Hitlers verantwortlich. Lutheraner hätten gegen das diktatorische Regime keinen Widerstand geleistet. Der Autor Uwe Siemon-Netto möchte diese Vorstellung durch stichhaltige Argumente widerlegen.


    Dieses Buch zeigt zunächst eine erfrischende Herangehensweise an das ganze Thema. Ausgehend vom Begriff des Klischees allgemein und seiner Entstehung wendet es sich immer mehr dem speziellen Klischee zu, welches sich um Luther rankt. Dabei verwendet es eine klare und präzise Sprache, welche ich als Leser sehr angenehm finde. Die aufgeführten Argumente treffen einige Punkte wie den Nagel auf den Kopf. Das hat mich teilweise überrascht und auch zum Nachdenken gebracht. Der Autor nennt viele Beispiele für ein Luthertum, das sehr wohl Widerstand leistet und auch damals geleistet hat. Dagegen prangert er die offensichtliche Weigerung der Alliierten an, mit den Widerständlern zusammenzuarbeiten, obwohl es Beweise für deren Aktivitäten gab. Auch über das Dritte Reich hinaus gab es unter dem sozialistischen Regime der DDR genügend Möglichkeiten zum Widerstand, welche genutzt wurden. Es ist mir als Leser, der bisher recht wenig Ahnung von diesem Thema hatte, sehr leicht gefallen, den Gedankengängen zu folgen. Sie sind zudem so spannend aufeinander aufgebaut, dass das Lesen auch Freude macht.

    Ein paar kleine Abzüge muss ich dem Buch aber doch geben: Ich hatte das Gefühl, dass Luther ein wenig zu sehr auf einen Sockel gehoben wurde. Auch aus seiner Lehre wurden diejenigen Aspekte herausgehoben, welche natürlich erstrebenswert sind. Solche, die wir aus heutiger Perspektive jedoch auf keinen Fall teilen können, abgesehen von seinen Anfeindungen gegen Juden, die der Autor sehr wohl erwähnt, werden ansonsten außen vor gelassen. Das war zwar nicht Hauptthema des Buches, wurde aber auch nicht am Rande erwähnt und lässt so ein etwas verfälschtes Bild entstehen. Auch die Aussage, eine nicht-lutherische Person, welche aber nach Grundsätzen handelt, die Luther auch gelehrt hat, vertrete ein „intrinsisches Luthertum“, halte ich für sehr fragwürdig und, sooft sie getätigt wird, völlig unbegründet in den Raum gestellt.

    Zudem, um wieder auf die inhaltlich-formale Ebene zurückzukommen, nennt der Autor wirklich unglaublich viele Namen, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Dabei verweist er ziemlich oft entweder auf die entsprechenden Personen oder etwas, das sie geschrieben haben. Deshalb musste ich ständig zurückblättern, um nachzuschauen, was genau er nochmal meint. Das hat das Lesen doch einige Male unterbrochen und mühselig gemacht.


    Fazit: Das Buch ist auf jeden Fall sehr interessant, meiner Meinung nach jedoch auch teilweise mit Vorsicht zu genießen. Vom Schreibstil und der Verständlichkeit her kann ich es weiterempfehlen.

  21. Cover des Buches Nur noch eine Tür (ISBN: 9783038480099)
    Uwe Schulz

    Nur noch eine Tür

     (6)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81

    17 bewegende Interviews mit Menschen, die an der Schwelle des Todes stehen. Mit Menschen, die den sterbenden Menschen begleiten. Mit Menschen, die für sterbende da sind...

    "Wissen Sie, man lebt und weiss nicht, dass man glücklich ist. Das war ich 22 Jahre lang, und das ging mir auf. Dafür bin ich dankbar" Zitat aus dem Interview Manfred Sarrazin

    Es ist DEIN Leben. Wähle bewusst, wähle weise, wähle aufrichtig. Wähle Glückseligkeit. S. 154

    Niemand stirbt wie der andere Mensch; jeder hat seinen eigenen Rhythmus und seinen eigenen Tod. Martina Mann, Hospiz Pflegedienstleiterin

    Wer es versteht zu lieben, versteht auch zu sterben. Dr. Nannette Bernales, Palliativärztin

    Ich könnte noch viele, viele wundervolle Zitate niederschreiben. Aber ich möchte ja niemandem das Lesen abnehmen...

    Ein sehr bewegendes, aufrichtiges und ehrliches Buch. Es fesselt trotz des "Tabu-Themas". Es macht betroffen und regt zum Nachdenken an.

    Mich hat das Buch mehr als berührt. Es zeigt, dass das Sterben doch nicht nur Grund zur Sorge, für Angst ist. Sterben gehört dazu, aber was erwartet uns danach? Werden wir wirklich Gott kennen lernen? Möchten wir wirklich wichtige Entscheidungen, UNSERE Entscheidungen, unseren Liebsten hinterlassen? Wäre es nicht für alle einfacher, vorgängig, wenn man Gesund ist, glücklich, über dieses Thema zu diskutieren?

    Die Art und Weise, wie der Autor sich seinen Interviewpartnern "nähert" zeigt seinen respektvollen und aufrichtigen Charakter. Er macht diese Gespräche nicht aus Neugier oder Pietätlosigkeit, nein, er macht das mit Herz, er macht das, um uns etwas zu zeigen. Er selber hat am Schluss seine Wahrnehmung zum Sterben seiner Mutter aufgeschrieben, man merkt einfach, dass er diese Begleitung auch schon durchstehen musste und weiss, wo von er redet, worüber er diskutiert.

    Mir persönlich gefiel das Gespräch mit der Rettungsassistentin sehr. Sie sind tagtäglich für uns im Einsatz, sie sehen viel und müssen doch manchmal hilflos daneben stehen und können nicht mehr helfen.

    Die Palliativ-Helfer, Ärzte, Pflegerinnen etc. haben einfach meine grenzenlose Bewunderung verdient! Dank Ihnen und Ihren Einrichtungen können - dürfen Menschen in Würde sterben. Sich auf das Sterben vorbereiten. Sie begleiten die Familien und nehmen sich die Zeit, die der Patient gerade braucht. Der Job geht an ihre Grenzen, und das jeden Tag - sie machen das mit Liebe, Hingebung und Gottes Hilfe. Eine wertvolle Aufgabe, die wir zu wenig zu schätzen wissen. Umso mehr muss über dieses Thema diskutiert werden und diese Einrichtungen somit auch unterstützt. Sie existieren oftmals nur mittels Spendegelder - und sind wir ehrlich, wo ist unser Geld besser aufgehoben, als in einem Hospiz, einer Einrichtung, wo uns auf dem letzten Weg begleitet?

    Ein Buch, dass mir die Augen geöffnet hat und mir einmal mehr aufzeigt, wie wertvoll unser Leben ist.

    Fazit: Ein Buch, dass einfach gelesen werden MUSS. Der Tod wird uns alle einmal betreffen, wollen wir nicht vorgängig darüber reden? Muss der Tod ein Tabu-Thema bleiben?

     

  22. Cover des Buches Matchball (ISBN: 9783038480976)
    Pablo Giacopelli

    Matchball

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Traeumerin109

    Pablo Giacopelli als erfolgreicher Tenniscoach weiß was es heißt, unter Leistungsdruck zu versuchen, andere Menschen zufriedenzustellen und sich so deren Anerkennung zu sichern. Schon als Tennisspieler wollte er immer um jeden Preis und egal in welcher Situation er sich gerade befand, alles unter Kontrolle behalten. Das Problem dabei ist nur, dass er nie das Gefühl hatte, die anderen wirklich komplett zufriedengestellt zu haben. Daher ging dieser Teufelskreislauf immer weiter. Doch was passiert, wenn er es wagt, diesen Kontrollzwang loszulassen?


    Wir haben es hier mit einem Autor zu tun, der sehr sympathisch und ehrlich von seinen intimen Erfahrungen erzählt. Dies macht er, weil er möchte, dass andere Menschen anhand seines Beispiels erkennen, was auch bei ihnen eventuell falsch läuft, und welche Schritte sie unternehmen müssen, um das wieder geradezurücken. Das, wovon Pablo Giacopelli hier berichtet, wird mit Sicherheit vielen Lesern bekannt vorkommen, wenn nicht sogar allen. Bei dem einen ist es mehr, und bei dem anderen weniger ausgeprägt. Es lohnt sich auf jeden Fall, Pablo auf seiner Entdeckungsreise zu begleiten, denn er macht wirklich verblüffende Erkenntnisse. Zusammen mit einer fiktiven Spielerin namens Stacey, die er betreut, macht er die Erfahrung, dass es zwischen kontrollieren und aufgeben auch noch einen Mittelweg gibt: das lockere Festhalten, oder holding loosely, wie es im Original heißt. Dabei geht es vor allem darum, im Augenblick präsent zu sein, und seine Gedanken weder unter inneren Vorwürfen in die Vergangenheit schweifen zu lassen, noch sich in angstvollen Phantasien über die Zukunft zu ergehen. Die anderen Menschen um uns herum werden es merken, wenn wir genau das tun. Denn Menschen, die völlig präsent sind, haben eine unglaubliche, sehr anziehende Ausstrahlung.


    Inhaltlich ist dieses Buch also auf jeden Fall lesenswert. Allerdings muss ich ihm auf der sprachlichen und erzählerischen Ebene ein paar Abzüge geben. Zunächst einmal war ich sehr fasziniert von Pablos Erzählung, doch hatte ich nach einiger Zeit, gerade in den Gesprächen mit Stacey, den Eindruck, er wiederholt sich. Auch jetzt noch glaube ich, dass er mehrmals genau dasselbe gesagt hat, es nur in andere Worte verpackt hat. Im Buch wurde dies aber dann als neue Erkenntnis angesehen, obwohl es in Wirklichkeit nichts Neues war. Das fand ich irritierend und auch ein wenig schade. Dazu kam, dass die zeitlichen Bezüge nicht stimmten. Da bezieht er sich beispielsweise auf Ereignisse vom Vortag, als würden diese schon eine ganze Weile zurückliegen. Allgemein hatte ich so meine Probleme mit den Dialogen. Die sind zwar schön, aber nicht immer unbedingt authentisch. Ich glaube nicht, dass Menschen jemals so miteinander reden. Auch das hat mich als Leser irritiert.


    Insgesamt bin ich also hin- und hergerissen. Wer mit ähnlichen Problem zu kämpfen hat wie Pablo, für den kann sich das Buch auf jeden Fall lohnen. Auch wer bereit ist, darüber hinwegzusehen, dass es kleine Momente der Irritation beim Lesen gibt, sollte sich nicht abschrecken lassen. Für mich war das Buch unterm Strich ganz nett - aber keines, das ich unbedingt gelesen haben muss.

  23. Cover des Buches GO! (ISBN: 9783038480570)

    GO!

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Postbote
    Josef Müller wächst in einer normal, bürgerlichen Familie auf. Mit 18 hat er einen bösen Unfall der ihn zeitlebens an den Rollstuhl fesselt.
    Doch Josef lässt sich nicht unterkriegen. Nach dem Motto jetzt erst recht, leben, feiern und es krachen lassen.
    Doch auch er muss sich versorgen können und wird Steuerberater.
    Diesen Beruf übt er gekonnt und getreu aus.
    Seine Klienten vertrauen ihm und er macht sich einen Namen bis in Prominente Kreise. Hier fängt sein wahres Leben erst recht an. Partys, Sex, Drugs and a lots of Money. Wers auf dem Konto hat ist in. So seine jahrelange Meinung und Überzeugung. Teure Jachten super Luxusautos und teurer lecker Schampus waren seine Devise. Seinen Job als Steuerberater nutzt der Lebemann mittlerweile als Anlagenberater mit horenten Gewinnversprechungen und seine Klienten glauben ihm. Anfangs geht es auch eine Weile gut. Doch er verzettelt sich, nimmt Gelder von anderen Kunden um diverse Gewinne noch auszuschütten. Das gemeine Hamsterrad läuft und läuft, doch mittlerweile gegen ihn.
    Er kann die Gewinne nicht mehr auszahlen, es gibt keine Gewinne mehr. Sein Spiel fliegt auf, sein Leben geht über in die kriminelle Komponente. Seine Gläubiger verfolgen ihn und er wird sogar vom FBI gesucht, nach einer Flucht durch Amerika.
    Doch er wird gefasst.
    Nun sieht auf einmal alles anderst aus. Wo sind die meintlichen Freunde, wo ist seine Frau?
    Die Party ist vorbei und mittlerweile werden sogar, 5,- Euro geschätzt.
     Sein Vater besucht ihn im Gefängnis. Dieser gibt ihm ein kleines Büchlein mit viel christlichen Inhalten.
    Was hat Josef Müller mit Gott zu tun, frägt er sich selbst.
    Doch seine Zeit im Gefängnis verändern ihn und seine gesammte Lebenseinstellung. Er hat sehr viel Zeit und will sein Schurkendasein beenden. Und er tritt vor Gott.
    Dieses Buch hat mich schon ganz gut unterhalten.
    Josefs Leben hatte sicher schöne schillernde Momente, doch tauschen hätte ich mit ihm nicht wollen.
    Er musste feststellen das er, selbst von den Frauen nur seines Geldes wegen geliebt wurde.
    Seine schlimmste Last war der Rucksack des betrügens, viele Anleger hassen und meiden ihn. Verstehen kann ich dies sehr gut.
    Doch es gibt noch einen anderen Josef Müller, der durch Vaters christliches Büchlein, einen anderen Weg, christlich im Glauben geht. Er hat zu Gott gefunden, ein Gott, der selbst dem schlimmsten Schurken vergibt, wenn er ihn nur stark und lang genug drum bittet.

    So erzählt Josef aus seinem Leben und erzählt die Selbsterkenntnis seines Wesens, seiner Schwachstellen und die Gier nach immer mehr Geld.
    Vor allem lässt ihn Gott nicht mehr los. Hier spürt er auf einmal Liebe, ein gut Tun, je länger er sich damit befasst. Er möchte es nicht für sich behalten, geht in die Gesellschaft und möchte mitteilen das er Vergebung erfahren hat, vor Gott.
    Josef ist hier im Buch ehrlich zu sich, ist reumütig, lernbereit und möchte nie mehr Schurke sein.
    Ehrlich ist er auch das er kein Geld mehr an seine Gläubiger auszahlen kann.

    Temporeich hat er geschrieben. Beim lesen sprüht seine Gottgläubigkeit gerade einem entgegen.
    Ich wünsche Josef trotz allem, alles gute, und das er auf diesem Wege bleibt.
    4 Punkte








  24. Cover des Buches Christen sind Fremdbürger: Wie wir wieder werden, was wir sind: Abenteurer der Nachfolge in einer nachchristlichen Gesellschaft (ISBN: 9783038480754)
    Stanley Hauerwas

    Christen sind Fremdbürger: Wie wir wieder werden, was wir sind: Abenteurer der Nachfolge in einer nachchristlichen Gesellschaft

     (3)
    Aktuelle Rezension von: SiCollier
    Das Volk Gottes kann der Welt nicht erlauben, darüber zu bestimmen, wie es auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren hat. (Seite 93)

    Meine Meinung

    „Resident Alien“ ist der nur schwer übersetzbare Originaltitel des Buches. Das „Fremdbürger“ des deutschen Titels geht aber in die Richtung dessen, was die Autoren gemeint haben. Indirekt weist das auf einen Satz von Jesus hin: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“, sagte er zu Pilatus; eine Aussage, die im Laufe der Jahrhunderte bei den Christen anscheinend in Vergessenheit geriet, denn zu sehr war bzw. ist man Teil dieser Welt. Hierauf und auf sich daraus ergebende Folgen hinzuweisen, haben sich die Autoren zur Aufgabe gemacht.

    Mit Konstantin begann es, so schreiben die Autoren, daß die Christen Teil der Welt wurden. „Man kann kein Reich beherrschen, in dem die Menschen an nichts glauben. Unsere besten Köpfe wurden auf das konstantinische Projekt verpflichtet, den Glauben gegenüber den jeweils Mächtigen glaubwürdig zu machen, so dass Christen Anteil an der Macht bekommen konnten.“ (S. 43) Und so begann denn der Weg fort von den Ursprüngen hin zu den Fleischtöpfen der Macht. Dieses Modell wird erst heute wieder in Zeiten zunehmender Säkularisierung infrage gestellt, da sich die Christen zunehmend in einer Welt wiederfinden, die ihren Grundüberzeugungen entgegengesetzt gestaltet ist.

    Im ersten Teil des Buches mit der Überschrift „Abschied“ führen die Autoren diese ihre These weiter aus. Sie skizzieren die Entwicklung der „Welt“, die schließlich dazu führte, daß z. B. das Bombardement von zivilen Zielen im Krieg heute zu etwas geworden ist, was als „militärische Notwendigkeit“ angesehen und nicht hinterfragt wird (vgl. S. 48f). Sie machen deutlich, daß Christen in gewisser Weise blind wurden und über das Ziel hinaus schossen. Daß sie nicht mehr sahen, wo sie hätten Widerstand leisten müssen, einfach, weil sie zu sehr Teil der Welt geworden sind.

    „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Der Satz zeigt eigentlich deutlich auf, worum es im Grunde geht: Christen sind nicht berufen, in der Welt für deren Ziele und Überzeugungen zu leben und zu arbeiten, sondern sie sind in dieser Welt quasi eine Kolonie von „Fremdbürgern“, „Bürgern“ des Reiches Gottes, eine kühne Kolonie von Gläubigen in einer Gesellschaft des Unglaubens. (vgl. S. 79) In diese Richtung weist auch die Bergpredigt, die von den Autoren immer wieder und zentral zitiert und thematisiert wird.

    Ein großes Augenmerk wird auch auf die Bedeutung der Kirche gelegt, wobei mich die starke und immer wieder kehrende Betonung der kirchlichen Gemeinschaft im Gegensatz zum Einzelnen nicht ganz überzeugen konnte. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang, daß der Begriff „Kirche“ nicht weiter definiert oder eingegrenzt wurde, weshalb eigentlich so ziemlich jede Konfession diesen auf sich beziehen kann. Und in der Tat haben die Autoren so tief gegraben, sind so weit zu den Wurzeln zurückgekehrt, daß sie ein hohes Maß an Allgemeingültigkeit erreicht haben; auch als Katholik hatte ich wenige bis keine Schwierigkeiten mit ihrer Argumentation und ihren Schlußfolgerungen. In diesem Licht werden auch die Äußerungen von Papst Benedikt XVI. emer. über die „saturierte deutsche Kirche“ (sinngemäß aus dem Gedächtnis zitiert) verständlich und nachvollziehbar.

    Im Untertitel taucht der Begriff der „nachchristlichen Gesellschaft“ auf. Mit ihrem „Weckruf“ zeigen sie deutlich Fehlentwicklungen auf und skizzieren, wie das Leben der „Fremdbürger“ und ihrer Kirche in dieser Welt wieder so ausgerichtet werden kann, daß es dem Plan und Willen Gottes entspricht. Zwar sind beide Autoren Amerikaner und beziehen sich demgemäß oft auf amerikanische Verhältnisse, doch fast alles läßt sich problemlos auf unsere europäischen bzw. deutschen Verhältnisse übertragen und hat diesseits des Atlantiks die gleiche Gültigkeit und Richtigkeit wie jenseits.

    Die Autoren haben ein für Christen überaus wichtiges Buch geschrieben, dessen voller Inhalt und die sich daraus ergebenden Konsequenzen in ihrer ganzen Tragweite sich vermutlich erst bei mehrmaligem Lesen in ihrer Gänze erschließen.


    Mein Fazit

    Ein wahrer „Weckruf“ zur Nachfolge Jesu in einer nachchristlichen Gesellschaft.

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