Bücher mit dem Tag "kurier"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kurier" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Das Lied der Dunkelheit (ISBN: 9783453524767)
    Peter V. Brett

    Das Lied der Dunkelheit

     (1.204)
    Aktuelle Rezension von: Janine_Gut

    Arlens Welt hat mich bereits nach dem ersten Band in den Bann gezogen. Die Welt die Brett erschaffen hat, die nach unserem Zeitalter stattfindet, ist einfach nur fantastisch. Ich sehe den Nebel in der Morgen- oder Abenddämmerung nun mit ganz anderen Augen. Die Geschichte ist packend geschrieben und macht Lust auf mehr.

  2. Cover des Buches Das Flüstern der Nacht (ISBN: 9783453526112)
    Peter V. Brett

    Das Flüstern der Nacht

     (632)
    Aktuelle Rezension von: FraeuleinSpinnweb

    Zu Beginn entführt uns Peter V. Brett das erste Drittel des Buches über in die Wüste und zeigt uns die brutale und von Traditionen geprägte Vergangenheit von Jardir, der im ersten Band nur eine Nebenfigur war. Für Leser, die gerne mit Arlen, Leesha und Rojer mitfiebern wollen, ist das fürs Erste sehr ungewohnt und eventuell zäh, doch es erklärt die weiteren Schritte von Jardir ganz gut.

    Belohnt wird man anschließend mit einem lockeren Einstieg in das Leben unserer drei lieb gewonnenen Charaktere.

    Die Welt hat sich um das Tal der Holzfäller verändert und die Menschen kämpfen nun jede Nacht gegen die Dämonen.

    Doch aus dem Horc (der Hölle) haben sich neue, starke und intelligente Feinde erhoben, doch auch Jardir und sein Volk werden zu einer Gefahr, als sie gegen den Norden ziehen.

    Die neu eingeführten Hauptfiguren bringen frischen Wind und erweitern das Universum Thesa. Es bleibt weiterhin spannend 😊


  3. Cover des Buches Die Flammen der Dämmerung (ISBN: 9783453524743)
    Peter V. Brett

    Die Flammen der Dämmerung

     (420)
    Aktuelle Rezension von: FraeuleinSpinnweb

    Leider fand ich, dass sich dieser Roman etwas plätschernd anfühlte und erst so ab der Hälfte für mich wieder interessant wurde. 


    Es wurde nun die Vergangenheit von Inevera, der Ehefrau des Gegenspielers unseres Helden Jardirs beleuchtet, aber somit hat sich auch  sehr viel Erzöhlstrang wiederholt. Ich fand es zwar schon sehr interessant, mehr über die krasianische Kultur zu erfahren, wie die Frauen dort im Hintergrund ihre Stricke ziehen, aber die Handlung wurde somit nur schleppend fortgeführt.


    ❗️❗️❗️Der nächste Abschnitt könnte leichte Spoiler enthalten ❗️❗️❗️


    Vielleicht liegt es auch daran, dass es mir lange fehlte, dass unsere drei Helden der ersten beiden Teile wieder gemeinsam agieren und erst an dem Punkt im Buch legte sich eine Leselust wieder auf mich nieder. Durch Arlens Verlobte Renna kommt es natürlich zu einem Viergespann, was zu einer angespannten Stimmung mit Leesha führte, was aber ihrem Charakter eine neue Nuance gibt. 

    Mit Renna musste ich leider neu warm werden. In Band 2 mochte ich sie mehr, in Band 3 ist sie oft zu sehr ein wildes, knurrendes Tier das die Hand schneller an ihrem Messer hat, als sich halbwegs vernünftig zu benehmen. Ich verstehe ihre schlechte Vergangenheit und das sie sich nichts mehr gefallen lassen möchte, aber etwas mehr Taktgefühl wäre oft mal angebracht gewesen. Vielleicht liegt es meine Abneigung auch daran, dass ich immer noch Arlen und Leesha geshipt habe.

    Rojer bleibt sich halbwegs treu, auch wenn ihn seine krasianischen Ehefrauen oft um den Finger wickeln und er sich diesbezüglich dumm benommen hat. Aber im Herzen ist er einfach der fiedelnde Jongleur, der gerne mal unüberlegt etwas tut, aber ein treuer Freund bleibt.

    Jardir, unser Gegenspieler, wirkte nach den Vergangenheit von seiner Hauptehefrau nicht mehr ganz so unfehlbar und auserkoren, was mir gut gefiel. Auch wird mehr klar, dass die Dämonenwürfel seiner Frau ihn nie seine Stellung als Erlöser 100% vorhergesagt haben. Sie zweifelt ab und zu, ob sie auf das richtige Pferd gesetzt hat, was eine interessante Idee ist.


    Was mich immer noch fasziniert und ich hoffe auf mehr Aufklärung, was es mit der Alten Welt auf sich hat, dem Zeitalter der Wissenschaft. Ab und zu wird wieder ein Buch oder ein anderes Relikt gestreut und ich möchte mehr wissen: was passierte nach dem ersten Sieg über die Dämonen? Warum verschwand die Technik und warum kamen die Dämonen wieder?


    Der Cliffhanger am Ende war sehr gemein, was aber zum Weiterlesen der Reihe animiert 😊

  4. Cover des Buches Frühstück bei Tiffany (ISBN: 9783036950549)
    Truman Capote

    Frühstück bei Tiffany

     (645)
    Aktuelle Rezension von: Daniel_Mechling

    Vorweg: Nein, den Film habe ich nicht gesehen. Mir flog das Buch über einen Bücherschrank zu, und da ich gerne mal die "Klassiker" lese habe ich es mitgenommen. Jedoch bin ich sehr enttäuscht. Holly ist eine unleidliche und nervtötende Frau, die zwar ihren eigenen Weg geht, aber dabei alles umwälzt was ihr im Weg steht. Ist sie ein doofes Naivchen, oder absolut gewitzt? Ich verstehe es ehrlich nicht. Man ist mit dem Buch schnell durch und ich bleibe fragend zurück, was es mir jetzt mitteilen wollte? 

    Ich finde leider keine Interpretation für mich und selbst wenn es gar keine geben sollte, so ist es als reine Unterhaltung für mich viel zu unleidlich. Ich kann mich mit Holly nicht anfreunden und Ihr Vogelkäfig-Freund bleibt mir ebenfalls fremd. 

    Leider nichts für mich - wie gesagt, gestehe ich mir ein, dass ich es eventuell einfach nicht verstehe. 

  5. Cover des Buches Die Nadel (ISBN: B004ROT4IE)
    Ken Follett

    Die Nadel

     (609)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.

    Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.

    Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.

  6. Cover des Buches Dragon Love - Feuer und Flamme für diesen Mann (ISBN: 9783802589706)
    Katie MacAlister

    Dragon Love - Feuer und Flamme für diesen Mann

     (458)
    Aktuelle Rezension von: RicardasWelt

    Aisling Gray kommt nach Paris als Kurier um eine Statue zu überbringen. Leider ist die Empfängerin tot, und sie lernt den Drachen Drake Vireo kennen. Dessen Gefährten sie angeblich sein soll. Sie Stolpert in die Anderswelt und ist plötzlich umgeben von Drachen, wiccas, Dämonen und mehr und wird zudem auch noch von der Polizei verdächtigt.

    Das Buch ist typisch für Kathi Macalister. Fantasie mit Spicy Stellen und unglaublich witzig.
    Ich kenne sie bereits aus ihrer Vampirserie und mag ihren Schreibstil wirklich sehr gern. Er ist einfach gehalten, man ist sofort in der Geschichte drin. Besonders gerne mag ihre Geschichten, weil sie halt immer witzig sind. Es ist einfach alles sehr gut vereint in ihren Büchern.
    Manche Stellen fand ich persönlich etwas übergriffig und im wahren Leben würde ich so jemanden wie Drake nicht in mein Leben lassen. Aber ich finde es gut das Aisling sehr selbstbewusst ist und ihm die Stirn bietet.

  7. Cover des Buches Barnaby Grimes - Der Fluch des Werwolfs (ISBN: 9783570220672)
    Paul Stewart

    Barnaby Grimes - Der Fluch des Werwolfs

     (21)
    Aktuelle Rezension von: DoraLupin

    Barnaby Grimes kommt als Laufbursche in der Stadt viel herum. Im viktorianischen London macht er Botendienste und springt dafür auch über die Dächer der Stadt. Eines Tages hört er von einem Elixier das arme,  kranke Menschen wieder gesund macht. Auch ein alter Freund Barnabys nimmt diesen Trank ein und ist kurze Zeit später spurlos verschwunden. Barnaby macht sich auf in sein erstes Abenteuer!

    Das  Buch an sich ist wirklich sehr gut geschrieben, mit einem bildhaften Schreibstil versteht der Autor es dem Leser das London zur Zeit Jack the Rippers näher zu bringen, in dem es Armenviertel, viele dreckige Pubs und Schlammsucher gab und wo Krankheiten und Tod an der Tagesordnung waren. Wer einmal in diese Zeit eintauchen möchte und keine Angst vor unheimlichen Gestalten und Monstern hat, der ist hier richtig! Ein Highlight im Buch stellen sicher die wunderschönen Illustrationen von Chris Riddell da, die super zum Inhalt passen und wirklich besonders sind! 

    Leider verraten Klappentext und das erste Kapitel im Buch zu viel vom Ende der Geschichte. Wer es deshalb spannender und geheimnisvoller haben möchte, dem empfehle ich den Klappentext nicht zu lesen und das erste Kapitel erst einmal bis zum Schluss zu überspringen. 

    Fazit: Eine abenteuerliche, gruselige und atmosphärische Geschichte voll Action und Gänsehaut.

  8. Cover des Buches Im Herzen der Angst (ISBN: 9783956490842)
    Maya Banks

    Im Herzen der Angst

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Jules Welt ist schon vor ein paar Jahren aus den Fugen geraten, als sie während eines Frankreichurlaubs von einem Unbekannten angesprochen wurde, der sie unter der Androhung, ihrer Familie zu schaden falls sie nicht kooperiert, für seine terroristische Organisation rekrutierte. Jules musste lernen andere Menschen zu töten und erfuhr, dass auch ihre wahren Eltern einst dieser Organisation dienten, bevor sie ermordet wurden.

    Nun, drei Jahre später, wird sie von ihren Adoptiveltern aufgespürt, denn Jules hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen, aus Angst davor, dass die Organisation ihr das Liebste, das sie hat, nämlich ihre Ersatzfamilie, tötet. Bevor sie sich mit den Eltern aussprechen kann, fliegt Jules Hütte in die Luft. Jules überlebt schwer verletzt und wird in ein Krankenhaus gebracht. Dort erwacht sie unter großen Schmerzen; neben ihr sitzt Manuel, der Mann, der sie einst als Kleinkind von der Straße auflas und der sie zu ihren Adoptiveltern brachte. Auch Manuel wuchs dort auf und ist tieftraurig, als er erfährt, dass die Eltern bei der Explosion ums Leben gekommen sind. Was Manuel jedoch nicht ahnt, ist, dass Jules in den Jahren, in denen sie verschwand, zur Killerin ausgebildet wurde. Und Jules weiß nicht, dass Manuel ein CIA Mann ist, der die Aufgabe hat, Jules zu seinen Vorgesetzten zu schaffen, denn Jules Organisation ist der CIA ein Dorn im Auge…

    Ich habe vor einiger Zeit bereits einige Historical Romances der Autorin gelesen, von denen mir einige sehr gut und andere weniger gut gefallen haben. Vielleicht war es daher reine Neugierde, die mich bewog, auch einmal einen Romantic Suspense von Maya Banks ausprobieren zu wollen. Dafür sprach dann auch, dass es sich bei „Im Herzen der Angst“ um einen Einzeltitel handelt.
    Gleich der Anfang der Geschichte startet mit einem Schockeffekt und auch der weitere Verlauf der Story gestaltet sich sehr rasant und actionreich. Allerdings leider auch ein wenig zu sehr an amerikanische Actionreißer angelehnt. Mir persönlich wirkte es einfach ein wenig zu stark aufgetragen, als sich Jules und Manuel auf der Flucht vor Verfolgern auf der Autobahn eine wilde Schießerei lieferten und Manuels Mittelsmann und Partner bei der CIA dann allein durch einen Telefonanruf alle Schwierigkeiten aus dem Wege räumen konnte. Überhaupt erschien einem „Tony“ als eine Art Tausendsassa, der sogar seinem Chef die wichtigsten Informationen vorenthalten konnte, was dann irgendwann völlig unglaubwürdig wirkte.
    Kleine Schwierigkeiten hatte ich auch, mir vorzustellen, dass sich zwei Menschen, die wie Bruder und Schwester miteinander aufwuchsen, plötzlich in Liebe zugetan sind und trotz aller Innigkeit solche Schwierigkeiten zu haben schienen, sich einander ihre Geheimnisse anzuvertrauen.

    Immerhin geschieht das dann ab der Mitte des Romans, doch fand ich es, trotz aller Nachsichtigkeit, dass es sich hier um eine Romance handelt, die man nicht allzu bierernst nehmen sollte, auch äußerst merkwürdig, dass eine Frau, die behütet aufwuchs, innerhalb von drei Jahren zu einer top ausgebildeten Killermaschine wurde, wohingegen Manuel, als ebenfalls top ausgebildeter CIA Mann, während diverser Schießereien, Jules nicht das Wasser reichen kann und sogar von ihr gerettet werden musste. Was dann allerdings gegen Jules Professionalität sprach, war die Tatsache, dass sie erst so spät darauf kam, dass ihr eventuell ein Peilsender eingepflanzt wurde.

    Überhaupt schien sich die Autorin nicht ganz entscheiden zu können, fand ich, wie sie Jules und Manuel charakterisieren sollte. Mal wird Jules von Angstattacken verfolgt und dann kann sie so einfach wieder umschalten in den „Killer-Modus“ und völlig kühl agieren und töten?
    Und Manuels blindes Vertrauen in Jules und sein ewiger Beschützerinstinkt nervten mich leider dann auch. Man erfährt kaum mehr über ihn, als dass er Jules liebt und auf Händen tragen möchte, was auf die Dauer dann etwas fade wirkt.
    Und obwohl ich so viele Kritikpunkte aufführe, möchte ich dennoch nicht weniger als 3.5 Bewertungspunkte vergeben, weil der Roman, dennoch kurzweilige und teilweise auch spannende und actionreiche Unterhaltung bietet, wenn ich mir auch eine stärker durchdachte Story und eine tiefgründigere Charakterisierung des Heldenpaars gewünscht hätte. 3.5 von 5 Punkten.

  9. Cover des Buches Der Kurier des Zaren (ISBN: 9783150206164)
    Jules Verne

    Der Kurier des Zaren

     (89)
    Aktuelle Rezension von: HannahLovesFencheltee

    Erneut konnte mich Jules Verne überzeugen. Er versteht es einfach auf den ersten 20 Seiten des Buches eine eindrucksvolle und bildliche Umgebung zu gestalten, wenn ich mich recht entsinne, vier interessante Charaktere vorzustellen, und noch dazu den Grundstein für eine vielfältige und spannende Geschichte zu legen.

    Auch wenn ich zugeben muss, dass das Happy-End vorhersehbar war und die Geschichte auch nicht unbedingt anspruchsvoll war, macht es einfach Spaß mit Michael Strogoff durch Russland zu reisen. Die Charaktere sind allesamt einzigartig und gelungen, jeder liebenswert in seiner eigenen Art, und die Schilderungen der Landschaft, in die ein paar klug eingebaute historische Fakten beinhalten, sind so lebhaft und anschaulich, wie ich sie selten zuvor gelesen habe. Ich bin absolut begeistert!

  10. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  11. Cover des Buches Der letzte Zeuge (ISBN: 9783492257350)
    Rochus Misch

    Der letzte Zeuge

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Ich werfe mir heute nicht vor, dass ich unter den damaligen Umständen funktionierte, dass ich meinen Dienst immer ordentlich und gewissenhaft versah, selbst dann noch, als mir 1943 klar wurde, dass der Krieg verloren gehen würde. Selbst dann noch, als er längst verloren war. Selbst dann noch, als Hitlers Leiche brannte. Nein, ich werfe dem Rochus Misch von damals nicht vor, dass er keinen Ärger machte.
    Dennoch – dass mir das so selbstverständlich war, das macht mich nachdenklich.«

     

    Rochus Misch, geboren 1917, war nie Mitglied der NSDAP. Wegen seiner Körpergröße und Statur wurde er nach der Musterung für die Leibstandarte SS Adolf Hitler ausgewählt. Er arbeitete bis zum letzten Tag als Leibwächter, Kurier und Telefonist Hitlers, hielt auch noch nach dessen Tod die Stellung im Führerbunker. Hier erzählt er seine Geschichte.

     

    Als ich dieses Buch entdeckte, wurde ich gleich neugierig. Was war das für ein junger Mann, der da in unmittelbarer Nähe Hitlers seinen Dienst tat? Was bewegte ihn und wie dachte er über die furchtbaren Dinge, die um ihn herum geschahen?

    Rochus Misch schrieb diese Autobiographie, eben weil ihn ständig aus aller Welt Fragen erreichten. Er erkannte den Wert, den sein Bericht für die Nachwelt hat, weil dieser den Leser zwingt, sich differenziert mit der Thematik auseinanderzusetzen.

     

    Diese Auseinandersetzung ist nicht leicht, die Wertung fällt schwer. Es ist ein unbequemes Buch, denn wie gerne würde man Misch, treues Mitglied des persönlichen Begleitkommandos Hitlers, einfach als Nazi verurteilen. Und sich sagen, dass man selber garantiert anders gehandelt hätte…

     

    Misch als Person zu beurteilen, fällt schon schwer. Da gibt es so einiges, was Verständnis oder gar Sympathie weckt, andere Dinge befremden. Wie er auf seinen Posten kam, gehört zu den nachvollziehbaren Punkten.

    Die Vollwaise Rochus Misch, aus einfachen Verhältnissen stammend, hatte sich zu den SS-Verfügungstruppen gemeldet, weil diese mit Vergünstigungen und Zukunftsperspektiven lockten. 1939 wurde Misch in Polen schwer verletzt, hatte u.a. einen glatten Lungendurchschuss. Dass anschließend der Gedanke, wieder an die Front zurück zu müssen, ihm nicht gerade verlockend erschien, ist nur zu verständlich. Als für das persönliche Begleitkommando des Führers ein »absolut zuverlässiger junger Mann« gesucht wurde, der »keinen Ärger macht«, kam man auf Misch.

    Dieses Anforderungsprofil trifft seinen Charakter recht gut. Er war zuverlässig auf seinem Posten, tat pflichtbewusst seine Arbeit, war immer da, wenn man ihn brauchte und hielt ansonsten den Mund. Wenn er erzählt, kommt es einem so vor, als hätte er einen ganz normalen Job bei einem ganz normalen Arbeitgeber gehabt. Da ist nichts von Aggressivität in seinem Bericht, er wirkt auch nicht sonderlich politisch. Zu interessieren scheint ihn nur, wie es ihm und seiner Familie geht. Das wirkt nicht bösartig oder egozentrisch, er denkt einfach nicht weiter. Vermutlich gab und gibt es sehr viele Menschen wie ihn.

     

    Befremdlich wird es, wenn er beispielsweise den Privatmann Hitler als »normaler, einfacher Mann, der einfachste Mensch, den ich kannte« beschreibt. Ich möchte ganz einfach Hitler nicht als normalen Menschen betrachten, nicht mal, wenn ich lese, wie er im Schlafanzug nach einer Wärmflasche für seine Füße verlangt. Misch betont immer wieder, dass er keine Kenntnis darüber hatte, was in den Konzentrationslagern vor sich ging. In der Nähe des Führers wäre nie über so etwas gesprochen worden, auch unter den Kameraden nicht. Kann das wirklich so stimmen?

    Zumindest eine Ahnung muss dagewesen sein, alles andere scheint mir nicht realistisch. Und warum sonst sollte Misch an anderer Stelle sagen: »Dass man von diesem Thema besser die Finger ließ … das war völlig klar … Man hatte immer ein bisschen Angst.«

     

    Rückblickend verurteilt Misch die Taten der Nazis, fragt sich sogar, wie »Untaten solchen Ausmaßes nur ein so gut gehütetes Geheimnis bleiben konnten«. Aber damals lebte er ein Dasein voller Widersprüche, vermittelte den ganzen Tag über Telefonate für Hitler und ging abends nach Hause, zur politisch links eingestellten Ehefrau und hörte mit dem Schwiegervater zusammen den Feindsender. Der Eindruck manifestiert sich, dass dieser junge Mann einfach nur überleben wollte und die Realität um sich herum bewusst ausblendete. Wenn er berichtet, wie Magda Göbbels ihren Kindern die Totenhemdchen anzieht, merkt man allerdings, dass der Familienvater Misch dabei an seine Grenzen kam.

     

    Rochus Misch hat vermutlich aktiv nichts Böses getan. Man könnte ihm vorwerfen, dass er für die obersten Nazis arbeitete, Hitler bediente und beschützte. Man könnte sagen, dass er sich hätte verweigern oder sogar etwas gegen Hitler hätte unternehmen müssen. Nah genug dran war er schließlich. Aber man muss sich auch ehrlich fragen, was man selbst an seiner Stelle getan hätte. Misch durchlebte 9 Jahre russischer Kriegsgefangenschaft, wurde grausam gefoltert. Wenn man ihm Schuld anrechnen kann, dann hat er dafür gebüßt.

     

    Das Buch enthält neben vielen Fotos auch detaillierte Karten von Führerbunker und Reichskanzlei, einen umfangreichen Anhang mit geschichtlichen Erläuterungen und zahlreichen Kurzbiographien.

     

    Fazit: Faszinierender chronologischer Bericht eines Zeitzeugen. Die Perspektive ist ungewöhnlich und die Lektüre unbequem, da man sich nicht einfach ein Urteil bilden kann, sondern sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen muss.

  12. Cover des Buches Das Erbe des Kuriers (ISBN: 9783453316829)
    Peter V. Brett

    Das Erbe des Kuriers

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Punix

    Kurz zum Inhalt:

    In dieser Kurzgeschichte erfährt der Leser mehr über Dorns Vorgeschichte. Außerdem spielen Ragen und Elissa hier wieder eine Rolle. 

    Meine Meinung:

    Es war schön wieder in die Welt der Dämonensaga hineinzuschlüpfen. Ich mochte Dorn bereits sehr in der Hauptreihe und habe mich deshalb umso mehr gefreut, dass es über ihn eine Kurzgeschichte gibt. 

    Der Schreibstil war schön leicht zu lesen und auch der Einstieg in die Geschichte fiel mir extrem leicht. Ich mag den Schreibstil von Peter V. Brett schreibt einfach total gerne. 

    Leider finde ich aber, dass das Preis-/Leistungsverhältnis hier nicht wirklich stimmt. Klar die Geschichte war gut geschrieben und hat mich auch wirklich gut unterhalten, aber sie war am Ende kürzer als ich dachte. Von den 207 Seiten sind knapp 40 Seiten Siegelverzeichnis und Leseprobe. Da die Kurzgeschichte so aufgebaut ist, dass sie für Liebhaber der Reihe gedacht ist, finde ich sowohl das Siegelverzeichnis als auch die Leseprobe überflüssig. Soweit ich mich erinnern kann ist in einigen Büchern der Reihe ebenfalls ein Siegelverzeichnis und man hätte dort (falls erwünscht) nachschlagen können. Somit war ich etwas enttäuscht, dass die Geschichte so plötzlich zu Ende war, obwohl ich dachte, dass ich noch einige Seiten vor mir habe. 

    Fazit:

    Für Liebhaber der Reihe Dämonensaga. 

    3. Auflage Heyne Verlag 


  13. Cover des Buches Der große Basar (ISBN: 9783453527089)
    Peter V. Brett

    Der große Basar

     (150)
    Aktuelle Rezension von: Bookforest
    Ich bin im allgemeinen kein Fan von Begleitbänden und kaufe sie auch häufig gar nicht erst. Diesen Jedoch mochte ich unheimlich gerne. 
    Die erste Geschichte, wie Arlen an diese Karte kommt hat mich schon beim Lesen des ersten Bandes interessiert und ich bin sehr froh, dass ich sie in diesem Begleitband lesen durfte. 
    Die Geschichte ist jetzt nicht wahnsinnig spannend, aber dennoch lesenswert. 

    Die zweite Geschichte ist sogar noch gelungener. Obwohl diese nicht so sehr in den Hauptbüchern erwähnt wird.

    Für Fans der Reihe ein durchaus lesenswertes Buch.
  14. Cover des Buches Der Brief für den König (ISBN: 9783407755766)
    Tonke Dragt

    Der Brief für den König

     (192)
    Aktuelle Rezension von: ChrisModd

    Das Buch war in meiner Jugendzeit mein erstes Fantasybuch und brachte mich zu dem Genre.
    mich habe es geliebt!

    Es ist die packende Geschichte des (fast) Ritters, wie er seinem Gewissen anstatt der Regeln folgt und ihn dies in einem Abenteuer quer durchs Land treibt. Immer auf seinen Fersen natürlich die bösen Verfolger.
    Das Buch hat mich um einige Nächte gebracht. 

  15. Cover des Buches Der Kurier (ISBN: 9783894258160)
    Jacques Berndorf

    Der Kurier

     (14)
    Aktuelle Rezension von: shagger
    Berlin und Bonn nach dem Mauerfall. Ein Journalist namens Jobst Grau wird von einem BND - Angestellten und von einem Agenten des amerikanischen Drogengeheimdienstes angeheuert einen verschwunden Diplomaten in Berlin zu suchen. Das Brisante an dieser Sache die, damit der verschwundene Diplomat namens Steeben mit 10 Millionen Dollar und 50 Pfund reinstem Kokain untergetaucht ist. Zuerst macht alles den Anschein, damit der Doplamt Steeben wirklich den kompletten Drogenmarkt in Berlin aufmischen sollte. Im Laufe des Buches jedoch dreht sich der Spiess und es stellt sich heraus, damit der BND Agent Thelen und der US-Agent White ein falsches Spiel gespielt haben und die eigentlichen Drahtzieher sind. Der Diplomat taucht dann nur noch als Leiche auf und es gibt ein furioses Finale in Berlin. Die ganze Geschichte wird allerdings von einem "anonymen" BRD-Politiker erzählt, der diesen "Skandal" ans Licht bringen möchte. Das Buch nimmt in typischer, bekannter Art des Autors Berndorf rasant Fahrt auf und hält sich nicht lange mit Plänkeleien auf. Das Buch ist durchwegs spannend geschrieben und mann liest sich von einem Höhepunkt zum nächsten. Schon allein vor dem brisanten Hintergrund der Drogen ist dieses Buch toll. Es wird nämlich diesmal nicht aus Sichtweise der "Süchtigen" geschildert sondern versucht, einen Blick in die Szene dahinter zu werfen. Das ist im Grunde sehr gut gelungen. Es wird spannend geschildert, wie die Szene mit Gewalt und Mord beherrscht wird. Der einzige Punkt, der zu bemängeln ist, wäre die über lange Strecken in berichtform geschriebe Handlung. Durch die vielen Personen, die schlagartig auftauchen und auch ebenso schnell teilweise verschwinden muss man sehr aufmerksam sein als Leser dieser Lektüre. Aber alles in allem sehr empfehlenswert. Ich würde für Beginner allerdings eher die Eifel Romane von Berndorf empfehlen und dann ist dieses Buch auch toll zu lesen.
  16. Cover des Buches Slow Burn - Gefährliche Lust (ISBN: 9783736300798)
    Maya Banks

    Slow Burn - Gefährliche Lust

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Blubb0butterfly
    Eckdaten
    Band 3
    LXY Verlag
    Roman
    9,99 €
    ISBN: 978-3-7363-0079-8
    412 Seiten + 3 Seiten Buchvorstellungen der Autorin

    Cover
    Das Cover ist braungelborange und passt sich somit seinen Vorgängern an.

    Inhalt (Klappentext)
    Seit zwölf Jahren ist Zack Covington auf der Suche nach seiner Jugendliebe Gracie. Einst waren die beiden unzertrennlich, bis eine verhängnisvolle Nacht alles veränderte und Gracie spurlos verschwand. All seine Bemühungen, sie aufzuspüren, liefen ins Leere. Als Zack bei einem Auftrag für die Sicherheitsfirma Devereaux ein Gemälde entdeckt, das einen Ort zeigt, der für ihn und Gracie damals eine tiefe Bedeutung besaß, ist er sich sicher: Gracie ist am Leben und will ihm etwas mitteilen. Doch als er ihr endlich gegenübersteht, erlebt er einen Schock. Das lebensfrohe, junge Mädchen, das er kannte, ist verschwunden, und vor ihm steht eine verängstigte junge Frau, die glaubt, er habe sie vor all diesen Jahren verraten und sei verantwortlich für das Martyrium, das sie durchleben musste. Zack ist entschlossen, ihr Vertrauen und ihre Liebe zurückzugewinnen, doch Gracies seelische Wunden sitzen tief. Und als Zacks Feinde von ihrer Existenz erfahren, wird sie zur Zielscheibe für ihre Rache…

    Autorin (Klappentext)
    Maya Banks lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Texas. Wenn sie nicht schreibt, unternimmt sie gern Reisen mit ihrer Familie.

    Meinung
    Dieser Band war etwas enttäuschend, da das Übersinnliche nicht wirklich im Vordergrund stand. Für mich war das eher eine dramatische Liebesgeschichte und nicht wirklich Erotik oder Romance Fantasy. Echt schade.
    Zack wurde schon im zweiten Band eingeführt und da hat mich seine Lebensgeschichte wirklich sehr interessiert, aber sie jetzt so zu lesen, war irgendwie doch nicht so befriedigend, wie ich gedacht habe. Klar, seine Geschichte geht einem schon nahe, aber irgendwie fand ich den Band hier auch unnötig. Aber ich finde es trotzdem toll, dass den beiden ein glückliches Ende gegönnt wurde.
  17. Cover des Buches Spione wie wir (ISBN: 9783404130559)
    Gordon McGill

    Spione wie wir

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Spam Diamond (ISBN: 9783852188652)
    Nikolai Vogel

    Spam Diamond

     (4)
    Aktuelle Rezension von: dark_angel
    In der täglichen Spam-Flut entdeckt der Computerjournalist Thomas Vogel eine E-Mail, die ihm 3000,- Euro verspricht. Und tatsächlich geht dieses Geld auch auf seinem Konto ein. Es folgen weitere Mails mit Anweisungen. Ehe es sich Thomas versieht, ist er für einen Diamantenschmugglerring als Kurier zwischen München und Antwerpen tätig. Als Entschädigung bekommt er in Antwerpen die Prostituierte Véronique gestellt, in die er sich heillos verliebt und immer tiefer in ein Doppelleben rutscht. Mit "Spam Diamond" ist Nikolai Vogel ein brisanter und aktueller Debütroman gelungen. Denn welcher Internetnutzer hat nicht mit Spam zu kämpfen? Der Autor bringt es sehr gut auf den Punkt, wenn er die Ausmasse des heutigen Spams darlegt. Wie viel Zeit beispielsweise verloren geht, wenn man sich Tag für Tag mit so manchem irrsinnigen Spam rumschlagen muss, nur damit keine richtige E-Mail übersehen wird. Was aber, wenn eines Tages eine Spam-Mail das versprochene Geld auf das eigene Konto überweist? Wie würde man dann reagieren? Das Geld nehmen? Den Anweisungen folgen? Hier spinnt der Autor den Faden weiter: Die Realität verpackt mit Fiktion, die vielleicht gar nicht so fiktiv ist. Der Roman ist eine Mischung aus rasantem Krimi und Charakter- bzw. Gesellschaftsstudie. Denn zusammen mit der spannenden Unterhaltung stehen auch das Handeln und Denken der Hauptperson im gleichen Maße im Vordergrund. Dadurch wirkt Thomas Vogel glaubwürdig und sein Handeln nachvollziehbar. Da der Roman keine direkte Rede enthält, sondern alles in einem Rutsch erzählt wird, beeinträchtigt das ein wenig den Lesefluss und erfordert etwas mehr an Konzentration, um zwischen Dialog, Gedanken und Handlung zu unterscheiden. Ansonsten lässt sich der Roman sehr gut lesen. Die teils kurzen und markanten Sätzen tragen dazu bei, dass der Roman ein rasantes Tempo aufnimmt und es nicht eher zum Stehen kommt, bis der letzte Satz fällt.
  19. Cover des Buches Das Schweigen des Jan Karski (ISBN: 9783499259043)
    Yannick Haenel

    Das Schweigen des Jan Karski

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    "Seit den ersten Worten des Interviews war er wie blockiert: Er wollte nicht, nicht mal mit der Sprache, ins Innere des Ghettos zurück [...]" (Haenel, S. 24)

    Als Jan Karski für Claude Lanzmanns Film Shoah interviewt wird, verfällt er immer wieder in Schweigen. Zu schwer fällt es ihm Worte für jene Zeit zu finden, in der er versuchte, die Welt aufzurütteln. Wie fasst man etwas in Worte, was im Grunde unfassbar ist, sprachlos macht? Jan Karski hat es versucht. Karski war Kurier für den polnischen Widerstand, als 1942 zwei Männer an ihn herantreten und ihn bitten, den Alliierten und der Welt eine Botschaft zu vermitteln: Er soll der Welt von der Vernichtung der Juden berichten. Dafür geht Karski sogar ins Warschauer Ghetto, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen und die Bilder werden ihn nicht mehr loslassen.

    "Wer sich vom Bösen abwendet und sich weigert zu hören, wird der Komplize des Bösen. [...] Die Taubheit ist nur eine List des Bösen. […]" (Haenel, S. 127)

    Er macht sich auf den Weg nach London, wo die polnische Exilregierung Zuflucht gefunden hat, und beginnt seinen Bericht und seine Botschaft den Mächtigen jener Zeit zu vermitteln. Sein Weg führt ihn durch viele Instanzen bis hin zu Präsident Roosevelt in die USA. Immer wieder hofft er, die Ausrottung der Juden, das Sterben beenden zu können, indem er seine Botschaft immer wieder vorträgt. Doch es passiert nichts. Als Karski klar wird, dass seine Wort ungehört bleiben, verfällt er über viele Jahre ins Schweigen, bis seine große Liebe Pola und Lanzmann ihn dazu bringen sein Schweigen zu brechen.

    Haenel hat ein Experiment gewagt und es ist gelungen. Mehr als gelungen. In drei Abschnitten mischt er reale Quellen mit einer fingierten Biographie Karskis. Grundlage für Teil eins und zwei des Buches bilden Lanzmanns Dokumentarfilm Shoah und Karskis Buch Story of a secret state. Teil drei des Buches bildet eine Biographie Karskis, die Haenel als Fiktion beschreibt. Dabei gelingt es Haenel die Sachlichkeit eines Dokumentarfilms bzw. eines Zeitzeugenberichtes sprachlich umzusetzen, während der fiktive dritte Teil sehr emotional geschrieben ist. Haenel verleiht Karski eine Stimme, die wohl keinen wirklich kalt lässt. Dabei scheut er sich nicht irgendeine Seite als großen Sieger hervorzuheben, sondern Haenel klagt die ganze Welt an, die die Ermordung der Juden geschehen lassen hat. 

    Ich möchte mit einem Zitat schließen:

    "Eines Nachts kam Pola zu mir auf das Sofa ins Wohnzimmer, sie nahm einen Zug aus meiner Zigarette und sagte diese Wunde sei niemals vernarbt, sie dürfe auf keinen Fall vernarben; das Schlimmste, was dieser Wunde geschehen könne, sei, dass sie eines Tages vernarbe, denn wenn diese Wunde vernarbte, würde sie ganz allmählich verschwinden und eines Tages würde man sich nicht mal mehr daran erinnern, dass sie existiert hatte."


    Fazit: Eines der wichtigsten Bücher über die Ermordung der Juden und die kollektive Schuld am Holocaust. Unbedingt Lesen! Und niemals vergessen!


  20. Cover des Buches Der Anwalt (ISBN: 9783499267246)
    Cormac McCarthy

    Der Anwalt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Das Drehbuch zu Ridley Scotts Drogenthriller mit Starbesetzung. Das große Böse in Form des anonymen Drogenkartells lauert im Hintergrund und erscheint dadurch noch bedrohlicher und unausweichlicher, hier wird McCarthys Thema "Schicksal" deutlich angesprochen. Was für ein Unterschied, Michael Fassbender in der ersten und in der letzten Szene des Films zu sehen. Der Windschutzscheibensex von Cameron Diaz bleibt unvergessen, genauso wie Brad Pitts Sterbeszene am Schluß ("Ich hätte schon vor Jahren aussteigen sollen...Und Sie können gar nichts dagegen machen").

  21. Cover des Buches Amour ... pfuuh! (ISBN: 9783902862525)
    Polly Adler

    Amour ... pfuuh!

     (2)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Polly Adlers Kolumnen sind wirklich ein Traum sowohl durch die witzige selbstironische Dramaturgie als auch durch die völlig neuartigen Wörter und Spachschöpfungen, die die Autorin erfindet. Leider ist die Buchform eine der blödesten Arten so ein Werk zu präsentieren. Wenn man diese kleinen einseitigen Kolumenmeisterwerke, die man normalerweise nur wöchentlich in homoöpathischen Dosen in der "Freizeit" konsumieren kann, hintereinander liest, flirrt einem spätestens nach der fünften Geschichte das Hirn, weil man sich nicht so schnell auf die wechselnden Leute, Orte und in sich geschlossenen Geschichten einstellen kann und alles ineinander verschwimmt. Ich möchte mich jedoch an jede einzelne Kolumne erinnern, also mußte ich Tempo aus dem Lesen herausnehmen, las jeden Tag maximal 5 Geschichten und dies auch nicht hintereinander - so ließ sich die Darbietungsform durch das Buch ertragen. Am allerliebsten wäre mir jedoch ein E-Book in Form von 365 täglichen E-Mails (jeden Tag eine Geschichte) gewesen, die nicht nur den Genuss des Werks erhöht hätte, sondern mir jeden Tag in der Früh einen wunderschönen Start beschert hätte. Fazit Buch nein - Kolumne ja Bitte unbedingt!!!!!!!
  22. Cover des Buches Die Abenteuer des jungen Indiana Jones: Felder des Todes (ISBN: B00HPGHUSW)
    unbekannt

    Die Abenteuer des jungen Indiana Jones: Felder des Todes

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    September 1916, in Nordostfrankreich im Bereich der Stadt Verdun tobt der Erste Weltkrieg, und so recht weiß keiner, wie es überhaupt zu so einem Fiasko wie dem "Krieg aller Kriege" kommen konnte. Moderne Waffensysteme ermöglichen schnelleres Abschlachten als zuvor, und die abgehobenen französichen Generäle befehlen Sturmangriffe, während sie lecker Froschschenkel futtern. Der junge Indiana ist ein Motorradkurier hinter den französischen Stellungen und sprachlos wegen dem sinnlosen Sterben. Man bräuchte einen deutsch verstehenden Spion, der nachts die feindlichen Unterhaltugen belauscht....Der Kreigsalltag wird gut geschildert ebenso wie die Verzweiflung der Betroffenen (sofern sie nicht Generäle sind).
  23. Cover des Buches Du machst mich wahnsinnig (ISBN: 9783850029124)
  24. Cover des Buches Hinterher ist man immer tot (Ein Dan-McEvoy-Krimi 2) (ISBN: 9783548612614)
    Eoin Colfer

    Hinterher ist man immer tot (Ein Dan-McEvoy-Krimi 2)

     (14)
    Aktuelle Rezension von: SitataTirulala
    Ich vermisse die Zeit, als alle meine Probleme einzig in meinem Kopf existierten. Heutzutage scheinen sie ausschließlich extern zu sein und außerdem schwerbewaffnet.

    Dan McEvoy hat ein Problem. Er ist gerade dabei, seinen Club umbauen zu lassen und genießt die Zeit mit seiner durchgeknallten Freundin, die ihn den Großteil der Zeit für ihren verschollenen Ex-Mann hält. Er hat sich den Gangster Boss Irish Mike Madden bislang vom Leib gehalten, indem er dessen Mutter in Irland als Unterpfand unter Beobachtung hatte. Jetzt ist die alte Mrs. Madden tot - und prompt steht Mike vor der Tür, um Dan auf seine Selbstmordmission zu schicken. Aber nicht nur Mikes Geschäftspartner will Dan ans Leder. Knapp entkommt er dem Foltertod zweier Polizisten, und dann taucht auch noch seine junge und gutaussehende Stiefoma auf, die seinen Großvater beerbt hat und jetzt die Jagd auf Dan eröffnet. Wieder einmal steckt der Ex-Soldat also sprichwörtlich bis zum Hals in der Scheiße und hat seine liebe Mühe, am Leben zu bleiben - und die zu beschützen, die ihm am nächsten stehen.

    Meine Güte, was habe ich das Gezänk von Zeb und Dan vermisst. Das war so ziemlich einer der ersten Gedanken nach den ersten paar Seiten. Wenn man in Band 2 um Dan McEvoy einsteigt hat man trotz der Zeit, die möglicherweise zwischen diesem Punkt und dem Lesen von Teil 1 gelegen haben mag, sofort das Gefühl, dass man wieder nach Hause kommt. Ich hab wirklich gemerkt, wie mir die zwar überzogenen und irgendwie schrägen, aber gerade dadurch liebenswerten Charaktere gefehlt haben.
    Mit gewohnt schwarzem und schrägen Humor hat Eoin Colfer mich genau da abgeholt, wo er mich vor ein paar Monaten nach Band 1 hat sitzen lassen. Man ist sofort wieder drin und bereit, Dan zu begleiten. Und um Himmels Willen, dessen "Glücksgriffe" werden immer abstruser! Zwei Cops wollen online seinen Foltertod vor laufender Kamera versteigern, seine Tante, die ihm beigebracht hat wie man ein Mädchen richtig befummelt, taucht nach Jahren wieder in seinem Leben auf und Sofia ist durchgedreht wie eh und je. Mitten in allem turnt dann noch Zebulon Kronski rum, der irgendwie so was wie Dans bester Freund ist, ihn aber regelmäßig zur Weißglut treibt und so absolut unhilfreich ist, wie man es nur sein kann. Was hab ich gelacht! Wieder mal ein Buch, das man besser nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln liest, wenn man nicht komisch angeguckt werden will, weil man kichernd hinter seinem Buch sitzt.
    Der zweite Teil um Dan kam mir sogar noch actiongeladener vor als sein Vorgänger. Aber auch wenn gerade keine Prügeleien im Gange sind oder irgendwem Waffen an den Kopf gehalten werden, dieses Buch hat eine unglaubliche Handlungsdichte. Es geht Schlag auf Schlag voran und auch wenn man die ganze Story nicht bierernst nehmen darf - denn das tut das ganze Buch mit sich selbst auch nicht -, muss man doch aufpassen, dass man keinen der Winkelzüge verpasst, sonst verliert man den Anschluss.

    Wieder einmal eine sehr dynamische, abgefahrene und absolut witzige Story. Ich habe selten Protagonisten so ins Herz geschlossen wie Dan und noch seltener Nebencharaktere wie Zeb. Ich hoffe inständig auf einen dritten Teil, Herr Colfer, und vergebe zum Ansporn schon mal vier verdiente Blümchen für diesen hier!

    Rezension: http://licentiapoeticae.blogspot.de/2014/11/br-eoin-colfer-hinterher-ist-man-immer.html

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