Bücher mit dem Tag "dritte reich"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dritte reich" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.731)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  3. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.768)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  4. Cover des Buches Nora und die Novemberrosen (ISBN: 9783734102424)
    Tania Krätschmar

    Nora und die Novemberrosen

     (51)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Von Tania Krätschmar habe ich bereits mehrere Romane gelesen, die mir gut gefallen haben. Diesen fand ich im Bücherschrank. 

    Mich konnte der Roman ab der ersten Seite an fesseln. Ich mochte die Charaktere im Buch und konnte mir durch den bildhaften Schreibstil die verwilderte Gärtnerei wunderbar vorstellen. Eine schöne Lektüre zum Wohlfühlen und Abschalten. Manches war etwas unrealistisch zum Ende hin und ich hätte noch mehr über die Vergangenheit der Gärtnerei erfahren. Daher 4 Sterne. Aber eine klare Leseempfehlung von mir. 

  5. Cover des Buches Alles bleibt anders (ISBN: 9783958303805)
    Siegfried Langer

    Alles bleibt anders

     (43)
    Aktuelle Rezension von: FabAusten
    Frank Miller weiß nicht, wer er ist und warum er sich plötzlich auf den Gleisen wiederfindet. Glücklicherweise verspätet sich der nächste Zug und kurz darauf durchstreift Frank Berlin auf der Suche nach seiner Identität. Schließlich kann er seine Mutter ausfindig machen. Sie ist völlig schockiert, dass plötzlich ihr Sohn vor ihr steht, den sie drei Jahre zuvor beerdigen musste. Nur langsam findet Frank heraus, dass er sich in einer Zeitebene befindet, die sich völlig anders als seine eigene entwickelt hat. Denn die Welt aus der er stammt, wird beherrscht von den Nationalsozialisten. Und er hat die Realität gewechselt, um das zu ändern.

    Siegfried Langer stellt mit seinem sehr ambitionierten Roman „Alles bleibt anders“ ein interessantes Gedankenspiel an. Der sogenannte Schmetterlingseffekt bildet dafür die Grundlage. Danach kann eine unbedeutende Begebenheit wie zum Beispiel der Flügelschlag eines Schmetterlings schwerwiegende globale Folgen haben. Ausgehend von dieser Annahme widmet sich der Autor der schrecklichsten Zeit in der Menschheitsgeschichte und fragt, ob eine minimale Veränderung der Ereignisse den Nationalsozialismus verhindert hätte.

    Unbestritten hat sich der Autor sehr viele Gedanken gemacht und eine Geschichte mit großem Potenzial kreiert. Es fällt auf, wie viel Überlegung und Mühe in den Roman eingegangen sind. Es gibt einige unvorhersehbare Entwicklungen und scheinbar ausweglose Situationen. Gegen Ende löst sich alles ein wenig zu schnell auf und der Vorgang auf den die ganze Zeit hingearbeitet wurde, wird innerhalb weniger Seiten abgehandelt. Das Ende selbst ist zwar nachvollziehbar, aber nichtsdestotrotz enttäuschend. Dass die gesamte Prämisse der Geschichte negiert wird, fällt dabei weniger ins Gewicht, als die nicht nachvollziehbare Reaktion der Figuren auf die neuen Umstände. Sie werfen unpassender Weise mit Allgemeinplätzen über das Wesen der Geschichte um sich. Statt den Leser zu eigenen Überlegungen zu bewegen, wird er auf eine sehr unbeholfene Art belehrt.

    Es ist Siegfried Langer anzurechnen, dass er nicht davor zurückscheut, komplexe Zusammenhänge zu vermitteln. Dies gelingt ihm auch weitestgehend. Allerdings geschieht es meistens in umfangreichen Monologen oder Dialogen. Zwar lassen sich die theoretischen Grundlagen wohl kaum anders vermitteln, andererseits sind diese Passagen naturgemäß nicht die spannendsten. So muss der Leser häufig wirklich seine ganze Aufmerksamkeit auf das Gelesene richten. Und es stellt sich hin und wieder die Frage, ob das Ganze entweder die ein oder andere logische Lücke aufweist oder ob der Leser vielleicht etwas überlesen hat.

    Die sprachliche Umsetzung trägt leider dazu bei, dass die Konzentration des Lesers mitunter abwandert und bestimmte Passage mehr oder weniger überflogen werden. Die überaus detaillierte und weitschweifige Erzählweise ist oft einfach ermüdend. Zu viele überflüssige Informationen werden eingestreut, die weder etwas zur Geschichte noch zur Atmosphäre oder der Figurenzeichnung beitragen. Abgesehen davon wirkt der Sprachstil sehr konstruiert und dadurch förmlich und distanziert. Somit stellt sich ein natürlicher Fluss der Sprache und infolgedessen des Lesevorgangs selten ein.

    So hölzern wie die Sprache treten auch Frank Miller und seine Mitstreiter auf. Dadurch bleiben sie allesamt sehr blass. Selbst zu Protagonist Frank lässt sich nur schwerlich eine emotionale Verbindung herstellen. Und auch die Beziehung zwischen ihm und seiner Angebeteten vermittelt sich kaum. Es entsteht der Eindruck als seien alle anderen Romanbausteine der sehr interessanten Grundidee untergeordnet worden.

    Siegfried Langers Debütroman „Alles bleibt anders“ glänzt mit einer berückenden Grundidee, unvorhersehbaren Wendungen und spannenden Fragen zu parallelen Welten, Zeitreisen und der Veränderbarkeit von Geschichte. Leider beweist der Roman jedoch, dass diese Themen für ein Debüt eine zu große Aufgabe sind.
  6. Cover des Buches Vaterland (ISBN: 9783453421714)
    Robert Harris

    Vaterland

     (363)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Im Fokus der Handlung steht Xaver March, Mordermittler der Berliner Kriminalpolizei. Er wird 1964 zu einem Mordfall gerufen. Die in der Havel in der Nähe des Grunewalds aufgefundene Leiche eines alten Mannes wird später als Josef Bühler identifiziert, ein ehemaliger Staatssekretär des Innenministeriums. 

    In Robert Harris Alternativweltroman hat Deutschland den Krieg gewonnen. Das Großdeutsche Reich existiert weiterhin und reicht vom Rhein bis zum Ural. Polen und große Teile der Sowjetunion existieren nicht mehr, doch an den ostdeutschen Landesgrenzen toben Partisanenkriege. Die Russen führen mit Hilfe der USA einen erbitterten Zermürbungskrieg gegen die Deutschen, den das Deutsche Reich nicht gewinnen kann. Wir schreiben das Jahr 1964 und stehen kurz vor dem 75. Geburtstag des Führers. Nur zu gerne möchte Hitler den Kalten Krieg mit den USA beenden. Mit Präsident Joseph P. Kennedy wird erstmals ein amerikanischer Regierungschef zum Staatsbesuch erwartet. Vor diesem Hintergrund kommt das gewaltsame Ableben eines ehemaligen hochrangigen Parteifunktionärs höchst ungelegen und bedarf sofortiger Aufklärung. 

    Pralinen aus Zürich

    SS-Obersturmbannführer March hat grade erst mit den kriminaltechnischen Untersuchungen zum Tode Bühlers angefangen, als er durch die Gestapo unter der Leitung von Odilo Globocnik, genannt Globus von dem Fall abgezogen wird. Xaver March ist ein aufrichtiger, nahe am Genreklischee gebauter ganz klassischer Polizist. Als Kriminaler ist er ein brillanter Detektiv, aber auch ein gebrochener Charakter. Er ist geschieden und leidet als Kriegsveteran unter den Kriegstraumata als U-Bootfahrer. Sein im Nationalsozialismus bei der Ex-Frau aufgewachsener Sohn verachtet ihn immer mehr, da er den Hitlergruß verweigert und auch bisher nicht in die Partei eintreten will, wobei er sich jeden beruflichen Aufstieg verbaut.  Als er feststellt, dass die Gestapo die Zuständigkeit an dem Mordfall an sich reißt, um irgendetwas zu vertuschen, ermittelt er heimlich und unter Lebensgefahr weiter. Neben der ehemaligen Politgröße Bühler kommen in einer Folge von Unfällen und Morden nacheinander weitere Ex-Parteibonzen ums Leben. Allen Opfern waren Pralinenschachteln aus Zürich zugestellt worden. March erhält überraschend Unterstützung durch Arthur Nebe, dem Chef der Kriminalpolizei, der ihn beauftragt, den Morden unter dem Radar nachzugehen.

    „Menschenrechte?“ „Die Tausenden von Andersdenkenden, die ihr in Lager gesperrt habt. Die Millionen Juden, die im Krieg verschwunden sind. Die Folter. Das Morden. Tut mir leid, davon zu sprechen, aber wir haben die spießige Vorstellung, dass menschliche Wesen Rechte haben. Wo haben Sie denn die letzten zwanzig Jahre verbracht?“ Auszug Seite 137/138

    Mithilfe der deutsch-amerikanischen Journalistin Charlotte „Charlie“ Maguire, die als Berliner Vertreterin für eine amerikanischen Nachrichtenagentur arbeitet, stößt March auf ein in den Kriegsjahren eröffnetes Schließfach in einer Züricher Bank. Zusammen mit Charlie macht er sich auf nach Zürich. Hier entdecken sie jedoch nur ein im Krieg verschollenes Gemälde, „Dame mit dem Hermelin“ von Leonardo da Vinci. Waren die NSDAP-Veteranen in ein großes Netzwerk von Kunsträubern verwickelt? March entdeckt, dass die Morde mit einem viel weitreichenderen Geheimnis zusammenhängen, das zwei Jahrzehnte zurückliegt und bis in die höchsten Kreise der nationalsozialistischen Führung hineinreicht.  Alle Opfern waren Teilnehmer der Wannseekonferenz, wo 1942 die „Endlösung“ operativ geplant wurde. March lässt nicht locker  und ist dazu bereit, sich selbst zu opfern, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. 

    Berlin der Gigantomanie

    Der englische Autor beeindruckt in seinem Debüt von 1992 mit einem überzeugendem Bild eines authentisch anmutenden, düsteren Nachkriegsdeutschlands, in dem der architektonische Wahnsinn realistisch beschrieben wird. Durch eine Stadtrundfahrt am Anfang der Handlung erscheint das fiktive Berlin dieser Zeit sehr plastisch vor dem inneren Auge. Es ist eine 10-Millionen-Metropole, in der die von Albert Speer geplanten monströsen Monumentalbauten im Stile der Welthauptstadt Germania tatsächlich verwirklicht worden sind, u.a. die alles dominierende Große Halle, die als größtes Gebäude der Welt gilt, der riesige Triumphbogen, um ein Vielfaches größer als der Pariser, während der Champs Élysée gegen die Siegesstraße eher wie eine Passage wirkt. Das Regime herrscht im Deutschen Reich mit eiserner Hand, sämtliche Lebensbereiche sind dem Nationalsozialismus untergeordnet und Andersdenkende werden nicht geduldet. Eine gleichgeschaltete Gesellschaft ohne Individualismus.

    In Form eines Polizeiromans bedient Harris sich einer rasanten und ausdrucksstarken Erzählweise. Ein beklemmendes Gedankenspiel, welches durchgehend spannend ist, mit bis zum Ende hin zahlreichen Wendungen, die durchaus überraschen. Ein Großteil der im Roman vorkommenden Dokumente sind authentisch und schwer zu ertragen. Die Gegenspieler wie der menschenverachtende SS-Obergruppenführer Odilo Globocnik, der schwer durchschaubare Arthur Nebe oder Josef Bühler haben im Gegensatz zu March einen realen Hintergrund, die biografischen Angaben sind bis 1942 zutreffend. Eine düstere Vision, in der tatsächliche Geschichte und Fiktion geschickt zusammengefügt wurden, die mich von der ersten Seite gefesselt und bis zum bitteren Schluss sehr beeindruckt hat.

    Im Nachwort berichtet Harris, dass der Roman zunächst nicht auf Deutsch veröffentlicht werden konnte, weil kein Verlag es wollte.

  7. Cover des Buches Der Täter (ISBN: 9783426505342)
    John Katzenbach

    Der Täter

     (174)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Der Täter spielt in Miami Beach Mitte der 90er Jahre des letzten Jahhunderts und beschäftigt sich mit den Schatten der Vergangenheit - der Judenverfolgung im Dritten Reich und hier im Speziellen mit den sogenannten Greifern. 

    Simon Winter, Detective des Miami Police Departments a.D. ist für mich zentrale Charakter des Romans. Nachdem seine Nachbarin Sophie ermordet wurde, gibt es sich nicht mit der nahe liegenden Erklärung ein Junkie habe Sophie ermordet zufrieden, sondern stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. Kurz vor ihrer Ermordung hatte Sophie ihm verängstigt über einen Schatten aus der Vergangenheit - dem Schattenmann - berichtet, dem sie zufällig begegnet sei. Wenn Stunden später liegt sie erdrosselt in ihrem Bett.

    Katzenbach baut die Geschichte geschickt auf. Die diffuse Idee, der Schattenmann - ein jüdisch stämmiger Greifer, der in den 40er Jahren in Berlin Juden an die Nationalsozialisten verriet - morde nun im Rentenalter Überlebende, die ihn vielleicht wiedererkennen könnten, Gestalt an. Seite um Seite wird das Netz um diese nebulöse Gestalt enger gezogen bis es zum unweigerlichen Show Down kommt.

    Fazit: 

    Gut geschriebener Roman mit überzeugenden Figuren. Durchaus lesenswert, aber kein "muss"; daher nur 4 Sterne.


  8. Cover des Buches Wiedergeburt der ISombies (ISBN: 9781540629975)
    Karsten Krepinsky

    Wiedergeburt der ISombies

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Jolly_sun

    Und weiter geht die Zombie Apokalypse in Berlin. In die Geschichte um Frank und die anderen habe ich sofort wieder hinein gefunden. In diesem Buch sind sie weiterhin in Berlin auf der Suche nach einem Heilmittel für die Seuche. Neben ihnen geht es in diesem Teil um einige interessante Politiker die zusammen in einem Hotel eingeschlossen sind. Dieses Aufeinandertreffen war für mich auf jeden Fall das Highlight dieses Bandes.

    Das Buch war wie auch die Vorgänger wieder sehr lustig geschrieben und ich musste fast die ganze Zeit grinsen. Es ist einfach eine super Mischung die man sich unbedingt mal anschauen sollte. Auch diesen Teil kann ich daher nur empfehlen.

  9. Cover des Buches Adolf H. Zwei Leben (ISBN: 9783104013572)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Adolf H. Zwei Leben

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Welch hochspannende Fragestellung: Was wäre, wenn Hitler am 8. Oktober 1908 bei der Aufnahmeprüfung zur Kunstakademie in Wien nicht durchgefallen wäre sondern eine Karriere als Künstler eingeschlagen hätte? Die Weltgeschichte hätte sicherlich anders geschrieben werden müssen. Aber auch: Was für ein heikles Unterfangen. E.-E. Schmitt versucht neben einer biografischen Auflistung in z.T. gröberen Schritten des tatsächlichen Lebens von Adolf Hitler, ein fiktionales zu erschaffen. Und dieses endet nicht mit einem Selbstmord im Jahre 1945, soviel sei verraten.

    Schmitt hat wie kaum ein anderer zeitgenössischer Autor solch eine Themenbreite in seinen Werken. Nun wagt er sich als Franzose an dieses deutsche Trauma. Und ihm gelingt es, meiner Meinung nach, überraschend unwillkürlich eine Parallelperson zu erschaffen, die mit knapp 20 Jahren eine andere Richtung einschlägt und so nicht dem Weltuntergang zur Verfügung steht. Sie stellt sich ihren Unzulänglichkeiten, geht in Therapie bei Urvater Freud und hat in der Folge, durch alle Höhen und Tiefen, tragfähige Beziehungen zu Frauen, zunehmenden Erfolg auf dem Kunstmarkt und alltägliche Probleme. Faszinierend.

    Fazit: Für mich hat E.-E. eines seiner besten Bücher geschaffen. Ich ließ mich von den fast 500 Seiten jedenfalls sehr fesseln.


  10. Cover des Buches Die Fliedertochter (ISBN: 9783837144444)
    Teresa Simon

    Die Fliedertochter

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1

    zum Inhalt:
    Eine nostalgische Glaskugel, ein betörender Fliederstrauch und ein Versprechen, das Jahrzehnte überdauert Als Paulina von ihrer älteren Freundin gebeten wird, für sie nach Wien zu fahren und ein Erbstück abzuholen, zögert sie keine Sekunde. Ihre geliebte Schneekugel mit dem Wiener Riesenrad nimmt sie mit auf die Reise. In Wien findet sie ein Tagebuch aus den Dreißigerjahren vor, in dem die tragische Geschichte der Luzie Kühn aufgezeichnet ist. Zudem entdeckt Paulina im Wohnzimmer der Familie, wo sie wohnt, exakt die gleiche Schneekugel, die sie selbst im Gepäck hat. Ihre Geschichte scheint irgendwie mit Luzies zusammenzuhängen ... Mitreißend gelesen von Christiane Marx

    meine Meinung:
    Das Cover verspricht einen historischen Roman über eine starke Frau, genau wie ich es liebe.

    Zu Beginn war ich sehr verwundert, da die Geschichte in der Gegenwart beginnt. Erstaunt klickte ich das Cover nochmals an, doch dann kam schon der Punkt, als Paulina das Tagebuch der Luzie Kühn in die Hände bekommt.

    Das Buch wechselt zwischen drei verschiedenen Handlungssträngen.
    Da ist zum einen die Gegenwart 2018, in der Paulina in Wien weilt, um für Tonie das Erbstück abzuholen. Immer mal wieder telefoniert sie auch mit dieser.

    Ebenfalls in der Gegenwart spielt der Handlungsstrang von Heike und Simone, die auf den Spuren des heiligen Franziskus in Italien wandern und bei der Simone gedanklich oft bei ihrer Tochter Paulina ist, die nicht ihre leibliche Mutter ist.

    Und dann gibt es noch die Tagebucheinträge in denen Paulina das Leben von Luzie Kühn, einer jungen Tänzerin mit jüdischer Mutter, die bei ihren Großeltern in Berlin aufwächst, verfolgen kann.

    Das Leben der Luzie ist sehr dramatisch. Die Lage Mitte der 30 er Jahre spitzt sich immer weiter zu und als Göbbels dann Gefallen an Luzie gefunden hat beschließt sie, auf Anraten ihrer Großeltern Berlin zu verlassen und zu Marie ihrer Tante väterlicher Seits nach Wien zu ziehen, die sie für eine Jugendsünde ausgibt.

    Peter, der kleine Sohn von Marie und Leo hat das Tagebuch gefunden und für die Nachwelt aufgehoben.
    So kommt nach fast 70 Jahren alles ans Licht.

    Mir war es streckenweise schwer mit den ganzen Namen klar zu kommen. Da dachte ich zunächst das ich Namen falsch verstanden hatte, da Nele krank war und dann plötzlich Tonie krank war. Irgendwie habe ich erst später bemerkt das ich da keinen falschen Namen abgespeichert hatte, sondern es zwei verschiedene Frauen waren die da krank waren.

    Den dritten Handlungsstrang mit den wandernden Frauen hätte ich nicht gebraucht. Der hat mich streckenweise sehr verwirrt.
    Auch hatte ich große Probleme mit den vielen Personen und ihren Namen. Es hat lange gedauert bis ich durch gestiegen bin, wer da wie zu wem gehörte.

    Bei den Passagen in der Gegenwart bin ich leider auch immer mal wieder gedanklich abgedriftet. Die Hauptgeschichte von Luzie Kühn alleine hätte mir schon ausgereicht. Der beständige Wechsel hat in meinen Augen nicht immer so ganz gepasst, aber trotzdem war es ein gutes Buch.

    Für Menschen die sich mit dem dritten Reich und der Judenverfolgung näher beschäftigen möchten sollte es die Zeit wert sein dieses Hörbuch zu hören.

  11. Cover des Buches Schindlers Liste (ISBN: 9783570300046)
    Thomas Keneally

    Schindlers Liste

     (281)
    Aktuelle Rezension von: CarinaElena

    Es gibt schon so viele Rezensionen, da weiß ich gar nicht was ich noch neues schreiben soll was man noch nicht gelesen hat. Habe zuerst das Buch gelesen und dann den Film geschaut und beides hat mich so erschüttert. Finde es auch sehr schwer ein solches Werk zu kritisieren (egal ob positiv oder negativ), daher werde ich mich da kurz halten. Für mich sollte dieses Buch auch als Schullektüre eingeführt werden, sodass die Geschichte niemals in Vergessenheit gerät.

    Der Autor führte viele Gespräche mit Weggefährten und Fachleuten und vermeidet es, Lücken mit erfundenen Informationen zu füllen. Man lernt Oskar Schindler kennen, einen Mann den man so schnell nicht vergessen wird.

    Ich kann jedem, der sich für das Thema Holocaust interessiert, nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Auch der Film ist ein Meisterwerk für sich, aber das Buch sollte man dadurch nicht unbeachtet lassen. Wunderbar, ergreifend und  erschreckend mit jedem Wort, das auf den Seiten steht. Alleine dieses Buch sollte uns zeigen, dass so etwas nie wieder passieren darf! Und gleichzeitig zeigt es auch, wie wahr der hebräische Spruch ist, welcher einige Male im Buch Erwähnung findet:

    "Wer auch nur ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt."

  12. Cover des Buches Das siebte Kreuz (ISBN: 9783746634692)
    Anna Seghers

    Das siebte Kreuz

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    >Das siebte Kreuz <, geschrieben von einer in Frankreich lebenden Emigrantin, spielt 1937 in Deutschland und erzählt die Geschichte von Flüchtlingen aus einem Konzentrationslager. Geschrieben von einer Kommunistin, ist es gleichwohl kein politisches Kampfbuch. Denn es kennt keine Aggressivität: Die Trauer der verjagten Autorin ist stärker als ihre Empörung. Nicht ein Rachegesang ist > Das siebte Kreuz<, sondern eine Elegie, nicht ein Buch des Hasses, sondern der Barmherzigkeit. Im Unterschied zu den meisten ihrer Romane verkündet Anna Seghers hier keine Philosophie, sie wirbt für keine Ideologie, sie deutet kein Programm an. Ihr ist nur noch die einzige Hoffnung geblieben: die Redlichkeit, die Rechtschaffenheit des Individuums. Im innersten gäbe es etwas, > was unangreifbar war und unverletzbar<. So überwinden die Menschen auf dem Fluchtweg jenes Mannes, auf den im Konzentrationslager das siebte Kreeuz wartet, ihre Angst und helfen dem Ausgestoßenen. Das poetische Meisterwerk ist zugleich ein Kriminalroman, doch mit ungekehrten Vorzeichen: Verbrecher in den Uniformen der SS und SA verfolgen einen Unschuldigen.

    > Marcel Reich – Ranicki <

    Aus sieben gekappten Platanen wurden im Konzentrationslager Westhofen Folterkreuze für sieben geflohene Häftlinge vorbereitet. Sechs der Männer müssen die Flucht mit dem Leben bezahlen. Das siebste Kreuz aber bleibt frei: Georg Heisler kann entkommen, er findet den Weg in die Freiheit. Sein langer, dramatischer Fluchtweg gleicht einem sezierenden Schnitt durch Schichten und Mentalitäten des nationalsozialistischenDeutschlands.

    Dieser Roman von Anna Seghers läßt uns Leser nach Beendigung des Buches in einem riesigen Vakuum, gefüllt mit Emphatie und Beklemmung, etwas mitgenommen zurück. Wir werden uns bewußt, dies war die Zeit bevor die ganze Welt Kopf stand. Das Übel brodelte schon massiv, der Gestank dieser braunen Kloake schwebte unheilvoll über das Land.

    Das siebte Kreuz, ist das antifaschistische Buch schlechthin und gehört zu Recht in den Kanon der Literatur. Es sollte als allgemeine Schullektüre integriert werden.

    Klare Leseempfehlung !


    “ Dieses Buch ist den toten und lebenden Antifaschisten Deutschlands gewidmet.“

    Anna Seghers

  13. Cover des Buches Das Mädchen im roten Mantel (ISBN: 9783426420010)
    Roma Ligocka

    Das Mädchen im roten Mantel

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Booklovers0
    Also ich habe schon mehrere Erfahrungsberichte über den zweiten Weltkrieg bzw den Holocaust gelesen. Aber ich muss sagen dieses Buch hat mich echt enttäuscht. Ich bin davon ausgegangen das es, wie in den meisten solcher Biografien, hauptsächlich um den Krieg, um die Erfahrung, um das leid, um das überleben,.... geht. Aber in dem Buch dreht es sich hauptsächlich darum wie es nach dem Krieg bei ihr weiter ging. Klar, keine Frage, sie hatte es definitiv nicht leicht und mit den Kriegserfahrungen die sie im jungen Alter machen musste, echt schwer zu kämpfen. Das steht außer frage. Aber von den Buch habe ich mir wirklich was anderes vorgestellt.
  14. Cover des Buches In meinen Träumen läutet es Sturm (ISBN: 9783423289863)
    Mascha Kaléko

    In meinen Träumen läutet es Sturm

     (68)
    Aktuelle Rezension von: parden
    BERÜHMT - UND DOCH UNBEKANNT...

    Hand aufs Herz - Mascha Kaléko? Wer von uns hat zuvor schon etwas von dieser Frau gehört oder gelesen? Nun, ich kann natürlich nur für mich schreiben, und ich muss gestehen: ich nicht...

    Mascha Kaléko. Dieser Name tauchte zuerst um 1930 in Berlin auf - sie schrieb "Zeitungsgedichte", vom Alltag für den Alltag, und diese Art der pointierten Großstadtlyrik liebte man in den dreißiger Jahren ganz besonders. Kaléko gehörte in Berlin zum Kreis der schöpferischen Boheme, saß, dichtete und diskutierte im "Romanischen Café" mit Größen wie Tucholsky, Ringelnatz und Kästner. Die erste Auflage ihres Buches "Das lyrische Stenogrammheft" war schnell vergriffen - doch als Ernst Rowolt die zweite Auflage druckte und auch ihr zweites Werk "Kleines Lesebuch für Große", wurden beide Bücher noch in der Druckerei beschlagnahmt. Mascha Kaléko war Jüdin.

    "Berühmt - und doch unbekannt: der Schnittpunkt dieser beiden Komponenten weist auf ein deutsch-jüdisches Schicksal, markiert den Sturz ins Vergessenwerden, signalisiert das Verdammtsein ins Echolose, zur totalen Heimatlosigkeit."

    Das lebenslängliche Gefühl von Heimweh und Ausgeliefertsein, Emigrantin von Kind auf, Schicksalsschläge und Einsamkeit - all dies prägt die Lyrik von Mascha Kaléko.


    " Wie in der kranken Auster nur
    sich eine Perle rundet
    so formt sich auch des Dichters Lied
    im Herzen, das verwundet."

    (Aus "Sublimiertes Wehweh")


    ********

    Oftmals sind die Gedichte Ausdruck der Überzeugung oder der Gefühle der Autorin. Es finden sich Werke zu Freundschaft, Zivilcourage, Umgang mit Schicksalsschlägen - und immer wieder Einsamkeit. Und Kaléko bringt es derart auf den Punkt, dass die Gedichte für sich sprechen und keiner Interpretation bedürfen.
    Alleine um sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen - für mich - stelle ich hier nun noch zwei der Gedichte ohne weiteren Kommentar vor.


    Der Eremit

    Sie warfen nach ihm mit Steinen.
    Er lächelte mitten im Schmerz.
    Er wollte nur sein, nicht scheinen.
    Es sah ihm keiner ins Herz.

    Es hörte ihn keiner weinen,
    Er zog in die Wüste hinaus.
    Sie warfen nach ihm mit Steinen.
    Er baute aus ihnen sein Haus.


    *********

    Take it easy!

    Tehk it ih-sie, sagen sie dir.
    Noch dazu auf englisch.
    "Nimm´s auf die leichte Schulter!"

    Doch, du hast zwei.
    Nimm´s auf die leichte.

    Ich folgte diesem populären
    Humanitären Imperativ.
    Und wurde schief.
    Weil es die andere Schulter
    Auch noch gibt.

    Man muss sich also leider doch bequemen,
    Es manchmal auf die schwerere zu nehmen.


    *********

    Es ist nicht immer die Zeit für Gedichte. Aber wenn die Zeit passend ist, ist dieses Buch eine Bereicherung.
    Von mir eine klare Empfehlung!


    © Parden
  15. Cover des Buches Nürnberger Tagebuch (ISBN: 9783596218851)
    Gustave M. Gilbert

    Nürnberger Tagebuch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Als Psychologe interessierte es mich natürlich, herauszufinden, was Menschen dazu gebracht hat, sich der Nazi-Bewegung anzuschließen und all das zu tun, was sie getan hatten.

    Meine Befragung von Kriegsgefangenen und deutschen Zivilisten hatte sich als erfolglos erwiesen. Die kleinen Leute beteuerten, daß sie keinerlei Mitverantwortlichkeit trügen und nur ihren Führern gehorcht hätten, die sie verraten hatten. Diese Führer befanden sich nun im Nürnberger Gefängnis, und das war auch der Ort, an den es mich zog. Glücklicherweise konnte ich für den Übersetzer des Gefängniskommandanten einspringen und wurde daraufhin auch zum Gerichtspsychologen für die Dauer des Prozesses ernannt.‘ (Seite 9)

    Gustave Mark Gilbert pflegte täglich engen Kontakt mit den Angeklagten des Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozesses, d.h. mit Hermann Göring, Joachim von Ribbentrop, Rudolf Heß, Ernst Kaltenbrunner, Alfred Rosenberg, Hans Frank, Wilhelm Frick, Fritz Sauckel, Albert Speer, Hjalmar Schacht, Walter Funk, Franz von Papen, Konstantin von Neurath, Baldur von Schirach, Arthur Seyß-Inquart, Julius Streicher, Wilhelm Keitel, Alfred Jodl, Karl Dönitz, Erich Raeder und Hans Fritzsche.

    In ‚Nürnberger Tagebuch‘ berichtet Gilbert detailliert vom Prozesstagebuch, von den Reaktionen der Angeklagten auf die Konfrontation mit den Verbrechen der Nationalsozialisten, von der Verteidigung der einzelnen Angeklagten sowie von den einzelnen Urteilen. Er stellt jedoch auch die verwendete psychologische Testbatterie vor, berichtet von Ergebnissen der Intelligenztests und macht in seinen Ausführungen die Verleugnung und Verharmlosung der Verbrechen sowie die Abwehr von Schuld deutlich.

    ‚Nürnberger Tagebuch‘ bietet tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Angeklagten und zeigt zudem psychopathologische Auffälligkeiten sowie die Leugnung von jeglicher Verantwortung für die begangenen Verbrechen. Damit stellt Gilberts Buch ein besonders wertvolles und wichtiges Zeitdokument dar und ist für mich, die sich bereits sehr intensiv mit dem Dritten Reich beschäftigt hat, eines der besten und bemerkenswertesten Bücher zum Thema.

    Als besonders interessant empfand ich alle Textstellen, die sich mit Göring und Speer auseinandersetzen und die deren Gedanken und Gefühle wiedergeben, weil Göring und Speer meiner Meinung nach die spannendsten Personen im Prozess waren, psychopathologisch und psychologisch von allen Angeklagten am faszinierendsten sind.

    ‚[...] ich fürchte, zwölf Jahre Hitlerismus haben das moralische Rückgrat unseres Volkes gebrochen.‘ (Seite 430)

  16. Cover des Buches Das Haus am Himmelsrand (ISBN: 9783492502245)
    Bettina Storks

    Das Haus am Himmelsrand

     (81)
    Aktuelle Rezension von: san_allegra

    das Buch war ganz nett, ich bin mit dem Schreibstil gut klargekommen und es gab wenige Längen. 

    Inhaltlich hat mich das Buch leider nicht vom Hocker gerissen, mir persönlich waren zu wenig historische Fakten verarbeitet. 

    Außerdem bin ich mit Lizzy nicht warm geworden, sie war mir einfach zu realitätsfremd und lebt, wie ihr Bruder ihr auch vorwirft, in ihrer eigenen Welt.

  17. Cover des Buches Sansibar oder der letzte Grund (ISBN: 9783257600551)
    Alfred Andersch

    Sansibar oder der letzte Grund

     (329)
    Aktuelle Rezension von: JazzH

    Schullektüre, die ich in der 10. Klasse nicht verstanden habe. Mit 18 oder so eher vielleicht. Oder ich habe es einfach nicht mit Klassikern. Alleine das Stilmittel, dass Anführungszeichen bei wörtlicher Rede fehlen, fand ich nervig, da man das im Deutschunterricht der 2. Klasse lernt.
    Die Kapitel sind aus der dritten Person Erzählerperspektive geschrieben, wobei der Fokus der Charaktere zwischen den Hauptpersonen wandelt. Es geht um eine gemischte Truppe, die 1937 gemeinsam Deutschland den Rücken für immer kehren und dabei auch eine Skulptur retten wollen.

  18. Cover des Buches Das Barackenmädchen (ISBN: 9783752860283)
    Peter Mainka

    Das Barackenmädchen

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Funny1210

    In "Das Barackenmädchen" von Peter Mainka geht es um die 17 jährige Helene, die mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Brünn lebt. Der Vater wurde leider inhaftiert. Helene und ihre Familie müssen aus ihrer Heimatstadt Brünn fliehen, da die Rote Armee immer näherrückt und sie damit immer gefährlicher leben. Nach Kriegsende kehrt Helene mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in ihre Heimatstadt zurück. Jedoch ist nichts mehr wie zuvor. Ihr Leben ist geprägt von Unterdrückung, Demütigung und Intrigen. Gerade Helene als junges Mädchen ist in dieser Situation vielen Gafahren ausgesetzt. Dennoch versucht sie alles um ihren Vater zu retten und ihre große Liebe zu Jan leben zu können. 

    Leider kann diese kurze Zusammenfassung nicht annähernd die Geschichte wiedergeben. SIe hat so viel mehr Inhalt. Von Anfang bis Ende fiebert man mit Helene mit. Besonders ergreifend ist hierbei die Vorstellung, dass das alles so stattgefunden haben könnte, da die Geschichte in die genauen historischen Hintergründe der damaligen Zeit eingebettet ist. Es ist grausam zu was Menschen fähig waren und sind. Da Helene so real dargestellt ist, kommt es einem vor als würde man direkt eine Zeitreise dorthin machen und das alles wirklich miterleben. Es ist schier erdrückend zu lesen, welche Kraft und welchen Mut das Mädchen aufbringen muss um ihr Schicksal zu ertragen. 

    Insgesamt war das ganze Buch für mich ein absoluter Lesegenuss. Es regte zum Nachdenken an und hatte noch eine lange Nachwirkung. Es ist wirklich eins meiner absoluten Lesehighlights und defintiv keines der Bücher, die man aus der Hand legt und sie sind aus dem Sinn.

  19. Cover des Buches Selbs Betrug (ISBN: 9783257600391)
    Bernhard Schlink

    Selbs Betrug

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Der alternde Privatdetektiv Selb erhält den Auftrag die Tochter eines Ministerialdirigenten zu finden. Ihr Vater hat angeblich den Kontakt zu ihr verloren. Kurios wird es allerdings, als Selb darüber stolpert, dass dieser Vater längst tot ist und sich Verstrickungen mit dem Anschlag auf ein amerikanisches Militärgelände zeigen, den es so nie gegeben hat. Und so rutscht Selb immer tiefer in eine Ermittlung, die ihn involviert, belastet und zu ungewöhnlichen Entscheidungen zwingt.

    Dieser zweite Teil rund um den Privatdetektiv Selb, ehemaliger Nazistaatsanwalt mit Ecken und Kanten, greift erneut die politischen Nachwhen des 2. Weltkriegs und der nachfolgenden Jahre auf. Dabei bleibt Bernhard Schlink seiner unaufgeregten Art zu Erzählen treu ohne an Spannung einzubüßen und jederzeit mit einem hintergründigen Schmunzeln. Selb bleibt sympathisch, dabei herrlich menschlich und nicht fehlerfrei. Auch sein Umfeld ist echt und mitten aus dem Leben gegriffen. Dem Autor gelingt es die menschlichen Schwächen mit einem leichten Schmunzeln im Augenwinkel geschickt in die Erzählung einzubringen und so werden die kleinen Nebengeschichten, wie die anstehende Hochzeit von Selbs Freund Philip nicht nur nie langweilig, sondern bereichern das Buch gekonnt.

    Mein Fazit: Dieser 2. Teil der Reihe hat mir noch mal besser als der erste Teil gefallen. Der Fall selbst war gut durchdacht, hervorragend der Zeitschiene angepasst und mit ausreichend kleinen Überraschungen um immer spannend zu bleiben. Dabei sind die einzelnen Charaktere so lebensecht wie selten und nur allzu oft musste ich mehr als schmunzeln. Der Autor zeigt ganz selbstverständlich und nebenbei die kleinen und großen Brennpunkte des Lebens ohne je pathetisch zu werden oder die Selb(st)ironie zu verlieren. Hier bleibt für mich nur eine ganz klar Leseempfehlung.

  20. Cover des Buches Der Wahrheitsfinder - Der Kreis der Dämmerung (ISBN: 9783570401255)
    Ralf Isau

    Der Wahrheitsfinder - Der Kreis der Dämmerung

     (86)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Teil 2 der Reihe beschäftigt sich mit der Zeit um den 2. Weltkrieg und birgt für Rebecka ein Verhängnis.


    Inhalt: David und Rebekka kommen nicht zur Ruhe. Immer wieder müssen sie vor dem Kreis der Dämmerung fliehen. So landen sie am Ende in Deutschland, wo allerdings Herr Hitler seinem Volk aus der großen Wirtschaftsflaute heraus hilft und seine Judenverfolgung beginnt. Rebecka ist Jüdin und als die beiden Deutschland nicht mehr rechtzeitig verlassen können, wird Rebecka verschleppt, während David einen kleinen Erfolg gegen den Kreis erringen kann. 

    Gegen seinen Willen wird David nach England verschleppt, wo er wieder für den Geheimdienst arbeitet. Allerdings nur, um Informationen über Rebecka zu bekommen.

    Der 2. Weltkrieg endet und Rebecka ist noch immer verschwunden. Doch David hat seine Trauer überwunden und kämpft nun um so verbissener. 


    Fazit: Auf jeden Fall knüpft dieses Buch nahtlos an den ersten Band an. Man könnte meinen, dass Herr Isau alles auf einmal geschrieben hat und am Ende alles aufgeteilt hat, weil der Verlag keinen Wälzer mit 2000 Seiten raus bringen wollte. - Auf jeden Fall sollte man die Bände der chronologischen Reihenfolge nach lesen. Nur kann sich einem der volle Umfang dieses Monumentalen Gesamtwerkes komplett erschließen. 

    Stil und Story waren also genau wie im ersten Band und schon auf den ersten 50 Seiten sind 2 Leute verstorben. - Das Sterben geht also munter weiter. Allerdings auf der falschen Seite. Und in diesem Buch kommen ja nun auch noch Hitler und seine Schergen dazu. 

    Die Story an sich ist für mich insofern aufreibend gewesen, dass ich absolut nicht verstehen konnte, warum Rebecka und David nicht früher verlassen haben. Wenn ihm Rebecka so lieb war, warum hat David nicht wenigstens sie in Sicherheit gebracht. - Was dann passiert ist, war quasi unausweichlich. Ich zumindest, habe es kommen sehen. 


    Auch diesen Band habe ich quasi inhaliert. Obwohl ich mit den Ereignissen alles andere als einverstanden bin. Eigentlich hoffe ich ja nach wie vor, dass Rebecka in einem der nächsten Bände wieder auftaucht und vielleicht auch endlich ein Kind mitbringt. Verdient hätte es David in jedem Fall. 

    In diesem Buch hatte ich allerdings auch wieder Kopfkino. Zumindest teilweise konnte ich das Versteckspiel bildlich richtig gut nachvollziehen.

    Ja und die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion sind so fließend, dass das für mich absolut nicht mehr ersichtlich war. Herr Isau hat hier alles komplett geschockt miteinander verwoben. 


    Ich bewerte das Buch mit den vollen 5 von 5 möglichen Sternen. Dieses Gesamtwerkes ist einfach nur monumental. Wenn man es nicht noch gesagt bekäme, dass es eben wirklich nur Fiktion ist, könnte man wirklich glauben, das alles wäre genau so gelaufen.


    Ich kann dieses Buch leider nur mit Einschränkungen empfehlen. Man sollte hier unbedingt die chronologische Reihenfolge beachten. Nur so kann sich einem Leser ein großes Gesamtbild ergeben. 

    Man würde verstehen, was man liest, sollte man die Reihenfolge nicht einhalten, aber eben entginge einem das Groß. 

  21. Cover des Buches Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel (ISBN: 9783959671859)
    Bear Grylls

    Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel

     (33)
    Aktuelle Rezension von: buchgestapel

    Worum geht’s?

    Nach einem unfreiwilligen Aufenthalt im Black Beach Gefängnis auf Bioko ist Ex-Elitesoldat Will Jaeger auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Als seiner Firma Enduro Adventures die Leitung einer geheimnisvollen Expedition in den brasilianischen Dschungel angeboten wird, ergreift er die Chance – und muss sich dabei nicht nur den Herausforderungen dieses unter keinem guten Stern stehenden Unternehmens stellen, sondern auch einem Kapitel seiner Vergangenheit, das zu schmerzhaft ist, um damit endgültig abzuschließen.


    Meine Meinung

    Der brasilianische Dschungel ist wirklich kein Setting, mit dem ich persönlich vertraut wäre – auch wenn es wirklich spannend klingt, sich durch so eine lebensgefährliche Umgebung zu kämpfen. Da auch schon das Cover förmlich nach Abenteuer schreit, wollte ich eigentlich bloß kurz in die Geschichte reinlesen – und konnte sie dann irgendwie nicht mehr aus der Hand legen.

    Was mich zu Beginn tatsächlich ein wenig verwirrt hat, war das auf den ersten Blick weite Zurückgreifen der Handlung. Der Klappentext hat in meinen Augen einen etwas anderen Start suggeriert, auch wenn ich die tatsächliche Umsetzung dadurch nicht weniger spannend fand. Bis die eigentliche Expedition dann allerdings losgeht, vergeht durchaus einige Zeit, was durch die kurzen Kapitel aber zum Glück nicht zu unnötigen Längen geführt hat.

    Mein hoher Lesefluss war auch definitiv der Grund dafür, dass mir die recht dürftige Entwicklung der Charaktere nicht ganz so negativ aufgefallen ist. Da wirklich eine Menge passiert und es eigentlich kaum eine Szene gibt, in der die Protagonisten nicht in Lebensgefahr schweben, blieb für die Figuren und ihre Hintergrundgeschichten einfach kaum Zeit, was ich in anderen Büchern definitiv stärker bemängeln würde. Hier wollte ich nämlich erstaunlicherweise trotzdem wissen, wie es mit Jaeger und seinem Team auch persönlich weitergeht, obwohl der Handlungsstrang, der sich mit den Nazis und den Verfolgern der Expedition beschäftigt hat eigentlich wesentlich spannender und deutlich besser ausgearbeitet war.

    Insgesamt hat diese Geschichte ein wenig überladen auf mich gewirkt, was mich durch den straffen Spannungsbogen und das hohe Erzähltempo allerdings nicht beim Lesen gehemmt hat. Etwas mehr Potenzial wäre in meinen Augen aber definitiv vorhanden gewesen, weshalb ich schon sehr auf die Umsetzung der beiden nächsten Bände der Reihe gespannt bin.


    Fazit

    Auch wenn dieses Buch meiner Meinung nach leider noch einiges an Potenzial verschenkt hat, war die Geschichte an sich spannend genug, um mein Interesse bis zum Schluss halten zu können. Dass ich trotz meiner Kritikpunkte so schnell durch die Geschichte gekommen bin, macht mir auf jeden Fall Hoffnung für die Fortsetzung der Reihe, weshalb ich schon sehr gespannt auf die nächsten Abenteuer von Will Jaeger bin.

    Dafür gibt es knappe vier Bücherstapel von mir.

  22. Cover des Buches Erik Jan Hanussen (ISBN: 0922915687)
    Mel Gordon

    Erik Jan Hanussen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    Herschmann Chaim Steinschneider wurde 1889 in Wien Ottakring als hebräischer Junge geboren. Diese sehr kurzweilige und informative Biografie erzählt reichhaltig bebildert und mit vielen Plakatmotiven und Zeitungsausschnitten aus jener Zeit versehen vom Leben dieses Mannes als armer Bettler in Wiens Strassen, über seine Tätigkeiten auf Jahrmärkten, in Zirkussen und auf den Bühnen Europas und Amerikas als Hypnotiseur, Hellseher, als Wünschelrutengänger und parapsychologischer Berater verschiedenster Polizeidienststellen. Als sich Steinschneider für einige Tage unerlaubt als Soldat von seiner Truppe entfernt und in einem Zug nach Wien den Wiener Charakterschauspieler und etwas windigen Impressario Josef "Peppi" Koller trifft war "Erich Jan Hanussen", Hellseher aus Kopenhagen, geboren. Unter diesem falschen Namen würde man den Fahnenflüchtigen auf einer Bühne in Wien nicht erkennen... später wurde Erich zum nordischen Erik geändert. Aus dem Wiener Juden war ein dänischer Nobelmann geworden... Faszinierend ist es zu verfolgen, dass sich das Blatt des Steinschneider-Hanussen in den dunkelsten Momenten seines Lebens immer wieder zum Guten wandte und er schlußendlich zu einem extrem wohlhabenden Mann mit einem enorm großen Bekanntheitsgrad wurde. 1931 traf Hanussen auf den an schwarzen Künsten sehr interessierten Graf Wolf Heinrich von Helldorf, der seines Zeichens einer der höchsten Führer der SA in Berlin war. Helldorf wurde zu einem der größten Schuldner Hanussens, der sich mit der Geldverleiherei eine gesicherte Position schaffen wollte. Im Juni 1932 stellte Helldorf dann Hanussen dem Führer vor, der ebenso wie Helldorf sehr an Okkultem interessiert war. Hanussen profitierte von diesem Interesse und konnte durch seine Nazi-Kontakte und durch seine Hellsehershows und seine astrologische Zeitung großes Interesse auf sich ziehen und in Berlin schlußendlich den pompösen "Palast des Okkulten" errichten. In der Eröffnungsnacht des Palastes, am 26. Feber 1933, hypnotisierte Hanussen die tschechoslowakische Schauspielerin Maria Paudler, die in Hypnose "Da ist Feuer. Ich sehe ein großes Haus in Flammen stehen" ausrief. 20 Stunden später brannte der Reichstag. Widersacher und Neider Hanussens begannen eifrigst, die jüdische Abstammung Steinschneider-Hanussen's zu publizieren und so wurde der Mann für das Nazi-Regime ein Dorn im Auge. Die bei ihm schwer verschuldeten SA-Männer Karl Ernst, Wilhelm Ohst sowie Graf Helldorf distanzierten sich daraufhin freundschaftlich wie geschäftlich von ihm. Der "Mann, der niemals falsch liegt", der "Prophet des Dritten Reiches", welchem vermeintliche hellseherische Fähigkeiten und ein Sechster Sinn von anerkannten Wissenschaftern bescheinigt wurden (obwohl Steinschneider sie selbst oft als Bühnentricks erklärte), sah seinen Tod durch diese Männer nicht kommen. Am 23. März 1933 wurde Hanussen in seiner Privatwohnung verhaftet und in der Nacht des 24. März erschossen. Seine Leiche wurde Tage später, schlimm durch Wildfraß verunstaltet, in einem Waldgebiet südlich Berlins aufgefunden. Eine sehr lesenswerte Biografie und wunderbare geschichtliche Ergänzung rund um den Niedergang der Weimarer Republik und der dramatischen Götterdämmerung des Dritten Reiches.
  23. Cover des Buches Tristan (ISBN: 9783936962970)
  24. Cover des Buches Honigtot (ISBN: 9783869522661)
    Hanni Münzer

    Honigtot

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    Da ich die Fortsetzung "Marlene" hier noch im Regal stehen habe und mich an den Vorgänger "Honigtot" nicht mehr recht entsinnen konnte, habe ich das Hörspiel von Honigtot gehört. Entgegen der vielen schlechten Bewertungen zum Hörspiel muss ich sagen, dass mir die Art und Weise eigentlich ganz gut gefallen hat. Ich konnte den beiden Rahmengeschichten sehr gut folgen und mochte auch beide ganz gerne.

    Die erste Rahmengeschichte spielt in der Gegenwart, in der Felicity ihre Mutter in Italien sucht, die nach dem Tod der Großmutter scheinbar einen Kollaps erlitten hat und spurlos verschwunden ist. Als sie ihre Mutter findet, stellt sie schnell fest, dass die Großmutter quasi auf dem Sterbebett Dinge aus der Vergangenheit enthüllt hat, von denen weder Tochter noch Enkelin wussten.

    Die zweite Rahmengeschichte spielt im Deutschland des NS-Regimes. Die bekannte Opernsängerin Elisabeth heiratet den Arzt Gustav und bekommt mit ihm zwei Kinder, Deborah und Wolfgang. Als die Nazis an die Macht kommen und Gustav, der Jude ist, sich gegen das Regime stellt, kommt es zur ersten Katastrophe - er verschwindet spurlos. Elisabeth, die sich um ihre Kinder sorgt, da sie als halbjüdisch gelten, geht ein Wagnis ein, um sie zu schützen.

    Einige Jahre vergehen und Deborah ist ebenfalls eine junge Erwachsene. Auch sie sorgt sich um ihren jüngeren Bruder und begibt sich auf einen Pfad, der sehr gefährlich ist. Ihr zur Seite steht eine andere junge Frau, Marlene.

    Ich muss zugeben, dass auch wenn ich mit der Hörspielfassung durchaus zufrieden war, ich diesen Re-Read irgendwie am Ende nicht mehr so viel abgewinnen konnte wie beim ersten Lesen. Vor allem das letzte Drittel des Buches war ich irgendwie genervt, da die Geschichte plötzlich zwar an Fahrt aufnimmt, aber dann gefühlt abrupt endet. Was mich am meisten geärgert hat ist der Charakter Jakob. Schon als Marlene von ihm das erste Mal erzählt hatte, hat dieser Charakter mich irgendwie genervt, als Deborah auf ihn trifft, wurde es irgendwie nur noch schlimm.

    Was ich besonders schade fand war, dass das Verhältnis zwischen Deborah und Wolfgang kaum noch eine Rolle spielt, obwohl gerade Wolfgang der Grund sowohl für Elisabeth als auch die Tochter Deborah war, überhaupt durchzuhalten. Da hätte ich mir am Ende irgendwie mehr erwartet. Jetzt bin ich gespannt, wie mir der zweite Teil gefällt.

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