Bücher mit dem Tag "todesurteil"
82 Bücher
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.821)Aktuelle Rezension von: NephilimleserInhalt:
Das ehemalige Amerika wurde zerstört und in der Zunkunft gibt es das Kapitol und 12 Distrikte. Im 12.Distrikt lebt die 14jährige Katniss Everdeen mit Mutter und Schwester und versucht mit illegaler Jagd zu überleben.Jedes Jahr finden die Hungerspiele statt, an denen jeder Distrikt einen männlichen und einen weiblichen Tribut stellen muss. Und dieses Jahr wird Katniss jüngere Schwester ausgewählt. Sofort meldet sich Katniss freiwillig und kommt mit Peeta Mellark, einem Bäckersohn der ihr das Leben gerettet hat in die Arena.
Meine Meinung:
In Teil 1 sieht man die Entwicklung von Katniss, die sich über ihre Gefühle nicht im Klaren ist. Auch den Kampf der Tribute, denen keine andere Wahl bleibt als zu töten. Das Buch ist mitreissend geschrieben und man erlebt genau mit, wie sich Katniss durch die Arena quält.
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn
(8.257)Aktuelle Rezension von: NephilimleserInhalt:
Katniss hat schwer verletzt die 2.Arena überlebt. Sie wurde von Distrikt 13 aufgenommen und erfährt, dass ihr Heimatdistrikt zerstört wurde. Außer ihr sind noch Finnick und Beete gerettet worden. Peeta wird im Kapitol gefangen gehalten. Während Katniss versucht mit Promovideos die Revolution anzuheizen, merkt sie wie sehr Präsident Snow Peeta dafür leiden lässt.
Können die Rebellen das Kapitol einnehmen? Am Ende merkt Katniss, dass auch das Kapitol eine einzige Arena ist.
Meine Meinung:
Starker Abschlussband der Reihe. Die Reihe zeigt aber auch, was solch traumatischen Erlebnisse mit den Menschen machen können.
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe
(8.965)Aktuelle Rezension von: NephilimleserInhalt:
Katniss und Peeta leben im Dorf der Sieger. Doch vor der Tour der Sieger bekommt Katniss Besuch von Präsident Snow: In einigen Distrikten ist es unruhig. Katniss soll die Leute davon überzeugen, dass sie Peeta das Leben aus Liebe gerettet hat und nicht als Rebellion.Nachdem das nicht klappt, wird das Jubel-Jubiläum verkündet und sie erfahren, dass sie wieder in die Arena müssen.
Meine Meinung:
An dem Buch hat mir alles gefallen: Das Setting dieser Arena ist super. Auch die anderen Tribute mit denen Katniss und Peeta jetzt mehr Kontakt haben, finde ich gut kennenzulernen. Katniss und Peeta müssen wieder ihren Kampf ausüben und dürfen dabei den wahren Feind nicht vergessen.
Das Buch ist spannend geschrieben und auch der Kampf der Tribute mit den Folgen der Hungerspiele wird beschrieben. Die Spiele lassen sie nicht los.
- Patrick Süskind
Das Parfum
(10.205)Aktuelle Rezension von: TanaNelDas Parfum von Patrick Süskind hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Literarisch ist es ein Meisterwerk – die Sprache, die Atmosphäre, alles fügt sich auf kunstvolle Weise zusammen. Ich war fasziniert davon, wie Süskind es schafft, Gerüche so lebendig und greifbar zu beschreiben, dass ich sie förmlich riechen konnte. Diese sinnliche Ebene ist außergewöhnlich und macht das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.
Allerdings hat mich die Entwicklung von Jean-Baptiste Grenouille enttäuscht. Obwohl ich anfangs seine düstere und unheimliche Art spannend fand, hatte ich irgendwann das Gefühl, dass er sich als Charakter kaum weiterentwickelt. Er bleibt emotional distanziert, fast schon leblos. Ich hatte gehofft, mehr über seine innere Welt zu erfahren, vielleicht sogar eine Art Wandlung oder wenigstens tiefere Einsichten. Leider blieb diese Erwartung unerfüllt. Es ist nichts Dramatisches, aber ich hatte mir einfach mehr erhofft.
Trotzdem bleibt Das Parfum für mich ein beeindruckendes Werk. Süskinds Erzählstil und die einzigartige Idee hinter der Geschichte machen es zu etwas ganz Besonderem, auch wenn die Charakterentwicklung für mich nicht ganz auf Augenhöhe mit dem Rest des Buches war.
- Noah Gordon
Der Medicus
(2.235)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDie Geschichte vom Waisenjungen Rob, hat damals Millionen Leser auf der ganzen Welt begeistert, gefesselt und fasziniert. Immer noch ist es ein tolles Buch und Noah Gordons Beschreibungen der damiligen Zeit und Verhältnisse, ist herausragend und ganz toll. Wie sich der Waisenjunge Arbeit sucht und dann hoch arbeitet und was ganz wunderbares schafft, das ist super. Allen Widrigkeiten zum Trotz, geht er seinen Weg.
- Sebastian Fitzek
AchtNacht
(1.564)Aktuelle Rezension von: Peter_KlotzSebastian Fitzek ist normalerweise immer ein Garant für Neues und gute Unterhaltung.
Jeder der ab und zu mal Actionfilme im Kino oder Streamingdienst schaut,
wird sofort erkennen das hier einfach nur billig von einer Fiilmserie kopiert wurde.
Schade, das Thema ansich ist super und daraus könnte noch soviel neues geschrieben werden.
- Jilliane Hoffman
Cupido
(2.821)Aktuelle Rezension von: Julien89Kleine Triggerwarnung am Anfang: Das Buch beginnt mit einer brutalen Vergewaltigung, die oft im Buch nochmals thematisiert wird!
"Cupido" von Jilliane Hoffman ist ein Justiz-Thriller der Extraklasse. Es ist das erste Buch der "C.J. Townsend" Reihe und was für Start.
Man merkt beim lesen, dass die Autorin im wirklichen Leben auch Staatsanwälte war, so genau, wie du hier in die Arbeiten eines Anwalts eintauchst. Es ist wirklich klasse beschrieben, wie die Abläufe bei einer Anklage sind bis zur Verurteilung.
Kurze Kapitel, eine rasante Schreibweise und Spannung pur, was will man mehr bei einem Thriller? Dazu kommen noch immer wieder Wendungen, dass man teilweise nicht mehr weiß, ob der Mensch in U-Haft nun schuldig ist oder nicht.
Ein kleines Manko für mich ist nur, dass es mir kurzzeitig etwas langlebigen vorkam und die Endverhandlung vor Gericht etwas kurz war. Aber ansonsten trotzdem ein spannendes Ende, wo es nochmal kurz ordentlich zur Sache geht.
Wenn du auf Justizthriller stehst, dann solltest du um diese Bücher keinen Bogen machen. Von mir eine klare Leseempfehlung. - Jennifer Benkau
One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
(841)Aktuelle Rezension von: WauwuschelMailins Schwester Vicky befindet sich seit Jahren im Wachkoma und niemand weiß warum. Plötzlich wird Mailin in eine andere Welt verschleppt und sieht Vicky auf dem Thron des neuen Landes Lyaskye. Auf dem Weg zu ihrer Schwester trifft sie Liam, einen Dieb und Lügner. Sie sollte ihm nicht vertrauen, verliebt sich aber in ihn. Nach längerer Zeit im Palast wird ihr aber klar, dass Vicky sterben muss und sie die neue Königin werden soll. Nach einem großen Angriff auf den Palast flieht sie in ihre Welt zurück.
Durch die Ich-Perspektive erhalte ich einen guten Einblick in Mailins Gefühls- und Gedankenwelt. Schon am Anfang wurde ich von der Geschichte geradezu mitgerissen und war direkt mitten im Geschehen. Die Charaktere wurden so realistisch dargestellt, dass ich gedacht habe alle zu kennen. Doch jedes Mal erstaunte Liam, alias Peter, mich aufs neue. Auch die Mischung aus Fantasie, Mysterie und Liebe ist genial. Im Roman sind so viele Informationen und Szenen und doch wirkt es nicht überfüllt. Vor allem das Ende ist gut gelungen. Ich hätte nie gedacht, dass Mailin mit Vicky und Nathaniel gehen würde. Wegen diesem unerwarteten Ende und der Neugier aufs Neue freue ich mich sehr auf den zweiten Band.
So ist der Jugendroman super gelungen und ich denke, dass dieser für jeden ist, der genau wie ich in der Fantasie- und Mysterie-Welt lebt.
- Andreas Gruber
Todesfrist
(971)Aktuelle Rezension von: kleine_leseeckeKurzbewertung:
Dies ist der 1. Teil der Sneijder&Nemez - Reihe.
Mit ganz viel Spannung und noch mehr Einfallsreichtum bringt Andreas Gruber die Reihe auf Kurs. Es ist unbedingt zu empfehlen, mit diesem Buch zu starten: Nur hier erfahren wir die Hintergründe und den Werdegang der Hauptfiguren. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir bei den späteren Bänden im Nachhinein doch einige Informationen fehlten.
Grubers Schreibstil lässt sich locker, flockig lesen, die Charaktere werden detailreich und in allen Facetten vorgestellt. Lediglich im Hauptteil gab es eine Länge von gut 50 Seiten, die bei der Qualität des restlichen Plots wirklich nicht hätte sein müssen.
Daher ziehe ich einen Stern ab und lasse genug Raum zur Weiterentwicklung.
- Joachim Meyerhoff
Alle Toten fliegen hoch
(335)Aktuelle Rezension von: _liesmich_Mein erster Meyerhoff. Die gehypte Reihe nun endlich gelesen. Wunderbare Schreibweise. Die Ich- Erzählung war mir zeitweise zu detailliert, zu viele Geschichten und Side-Stories. Da hätte man locker fünf Bücher daraus machen können. Dennoch hat es mir gefallen und Lust auf den nächsten Band gemacht.
- David Benioff
Stadt der Diebe
(630)Aktuelle Rezension von: HenningIsenbergD. Benioff schildert die russische Seele im 2.Weltkrieg anhand der Begegnung von drei Menschen. Im Zentrum steht Lew, der Großvater des Autors, der eine groteske und zugleich anrührend menschliche Begebenheit zwischen Hunger, Dekadenz und Brachialität zur Zeit der Belagerung von Petersburg, bzw. Leningrad, wie es damals hieß, erzählt. Kolja und Lew müssen für ihren Auftrag die Stadt des Hungers verlassen und marschieren in höchst gefährliches Gebiet.
- Friedrich Dürrenmatt
Der Besuch der alten Dame
(1.852)Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooksGüllen ist dem Ruin nahe. Sie haben nichts mehr und selbst der Pfändungsbeamte geht leer aus. Claire Zachanassian ist in Güllen aufgewachsen und soll nun die letzte Rettung für das Dorf Güllen sein. Die Güllener hoffen sehr auf ihre Unterstützung, doch Claire hat ein Anliegen. Die Menschen aus Güllen sind zuerst schockiert, doch dieser Schock bleibt nicht allzu lange und sie überlegen, was sie tun können…
Dass dieses Buch außerhalb meiner Komfortzone ist, weiß jeder, der sich ein wenig mit meinen sozialen Medien auseinandergesetzt hat. Dieses Buch war eine Schullektüre und ich weiß noch nicht genau, was ich von diesem Buch halten soll. So begeistern konnte es mich nicht, auch wenn der Klappentext sehr überzeugend klang. Vielleicht hatte ich zu große Hoffnung oder es passt nicht zu meinem Alter.
Das Buch ist in Akte unterteilt und wie ein Theaterstück geschrieben. Das Buch ist nicht sonderlich dick und enthält drei Akte. Dieses Buch geht nicht sonderlich in die Tiefe, denn es handelt sich um genau das, was der Titel schon verrät: ,,Der Besuch der alten Dame‘‘. Leider kommen in diesem Buch auch nicht wirkliche viele Gefühle vor. Es bleibt alles oberflächlich und man weiß nicht, was die Charaktere denken und was sie als nächstes planen. Dementsprechend konnte ich keine Bindung zu irgendeinem Charakter aus dem Buch aufbauen, das war sehr schade.
Bücher die in Form eines Theaterstücks geschrieben wurden, finde ich spannend, da sie zwischendurch einfach mal was ganz anderes sind. Abgesehen davon ist es einfach auch eine ganz andere Zeitebene und ich finde es gut, dass man hierbei noch einmal lernen kann, wie es damals war und wie es zugegangen ist. Meiner Meinung nach, hatte das Buch keine richtige Handlung. Nichts, was ich als spannend oder interessant betiteln würde, weshalb das Buch für mich auch nicht sonderlich gut war. Das fand ich sehr schade, ich habe schon etwas mehr erwartet.
Der Schreibstil von Friedrich Dürrenmatt war für mich neu, da dies das erste Buch war, welches ich von dem Autoren gelesen habe. Trotz allem hat er einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Ich brauchte erst mal ein wenig Zeit, um mich an die Schreibweise zu gewöhnen, da teilweise auch Wörter vorhanden waren, die ich nicht kannte. Dennoch kommt man beim lesen des Buches wirklich gut durch und hat keinerlei Probleme dem Geschehen folgen zu können.
,,Der Besuch der alten Dame‘‘ ist ein solides Buch, was meiner Meinung nach noch ausbaufähiger hätte sein können. Ich denke, man hätte noch mehr daraus holen können, aber nun gut. Ich weiß noch nicht, ob ich andere Bücher von Friedrich Dürrenmatt lesen werde oder generell Bücher aus der damaligen Zeit. Für mich hat es nichts Besonderes an sich und ich weiß nach wie vor nicht, was ich davon halten soll. Macht euch am besten selbst ein eigenes Bild von der Geschichte.
- Truman Capote
Kaltblütig
(335)Aktuelle Rezension von: Doreen_KlausAls Nancy Clutter an einem schönen Novembertag 1959 einem jungen Mädchen aus dem Ort zeigt, wie man einen Kirschkuchen backt, ahnt sie nicht, dass dies der letzte Tag in ihrem und im Leben ihrer Eltern und ihres Bruders sein wird. Am nächsten Morgen ist die vierköpfige Familie tot, brutal und kaltblütig ermordet.
Mit diesem Buch hat Truman Capote einen Tatsachenroman geschaffen, der analytisch, klar, emotionslos und präzise einen der wohl berühmtesten Kriminalfälle in den USA aufarbeitet. Hierfür hat der Autor sich mit den Ermittlungsakten und Vernehmungsprotokollen beschäftigt und in unzähligen persönlichen Gesprächen mit den ermittelnden Beamten, Angehörigen, Nachbarn, aber auch den Tätern und deren Familien die Chronologie der Tat und das Wesen der Täter ergründet.
Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Im Ersten wird der letzte Tag im Leben der Familie Clutter minutiös nacherzählt. Eine ungewöhnliche Herangehensweise, aber angesichts des Wissens des Lesers um das Schicksal der Familie unglaublich berührend. Im zweiten Teil spürt der Autor dann den Tätern nach, die der Leser ja bereits kennt, die sich der Strafverfolgung aber noch entziehen können. Man erfährt mehr über ihr bisheriges Leben und, wie sie die Zeit nach der Tat verbringen. Hier bekommt man als Leser bereits ein ziemlich gutes Bild der Beiden und die Frustration. Im dritten Teil dann werden die Ereignisse beschrieben, die zur Verhaftung führten und wie im Anschluss daran die ersten Verhöre durchgeführt wurden, während der vierte und letzte Teil sich dann mit der Verurteilung und der Zeit der Haft bis zur Hinrichtung beschäftigt.
Was das Buch beschreibt würde man heutzutage als True Crime bezeichnen, ein wahres Verbrechen und die tatsächlichen Ermittlungen zum Fall, inklusive realer Ermittler. Der Autor schafft es sehr gut die Stimmung wiederzugeben, die nach der Tat in der Bevölkerung herrscht, die Angst und auch das Mißtrauen. Die Frustration über die schleppenden Ermittlungen und deren Auswirkungen auf die Beamten und deren Familie wird genauso deutlich beschrieben, wie auch die Trauer der Hinterbliebenen, wobei man als Leser über manche Gepflogenheiten, die damals dem Zeitgeist entsprochen hat, heute nur den Kopf schütteln kann. So etwa, wenn eine andere Tochter der Familie nur wenige Tage nach dem Begräbnis heiratet, eben weil grad alle Familienmitglieder vor Ort sind, oder wenn das Inventar der Farm der Opfer genau einen Tag vor Beginn des Prozesses versteigert wird. Dinge, die uns heute unverständlich, damals aber vollkommen normal waren und so ein sehr authentisches Bild vermitteln. Und es sind eben auch die Tatsachen, genau so ist es eben gewesen. Capote verschweigt nichts, Beschnitt nichts und wertet nicht. Seine einzige Intention ist es eine chronologische Analyse dieses furchtbaren Verbrechens zu liefern. Man könnte dabei den Titel des Buches "Kaltblütig" auch ebenso auf ihn und nicht nur auf Tat und Täter anwenden, denn letztlich ist auch seine Herangehensweise nur mit kaltblütig zu beschreiben.
Truman Capote ist zweifellos ein Meister der Worte und natürlich kommt das hier auf jeder Seite zum Ausdruck, er schreibt allerdings sehr emotionslos, was aber nicht heißt, dass das Buch keine Emotionen weckt. Diese beim Leser zu erzeugen versteht der Autor auf unbeschreibliche und vielfältige Weise. Auch wenn man ja von der ersten Seite an weiß, was passiert, sind einem die Täter manchmal fast sympathisch, ständig fragt man sich was wohl anders gelaufen wäre, wenn der kleine Perry eben nicht so eine schwere Kindheit gehabt hätte, oder ob die Wesensänderung bei Dick tatsächlich auf seinen Unfall zurückzuführen ist, oder ob die Beiden eben einfach nur schon böse auf die Welt gekommen sind und keine elterliche Liebe und Fürsorge konnte daran etwas ändern. Auch die Tatsache, dass man den Fall als eine lange Reihe von unglücklichen Zufällen bezeichnen kann, täuscht letztlich nicht darüber hinweg, dass die Täter aus purer Geldgier brutal gemordet haben.
"Kaltblütig" ist zurecht ein Klassiker der Kriminalliteratur und sicher Vorbild für viele spätere Tatsachenromane. Capote hat damit sein schriftstellerisches Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt, obwohl das Buch durchaus in Kontrast zu seinen anderen Werken steht. Im letzten Teil hat der Autor sich kurzzeitig etwas verloren. Wenn er tiefer auf das amerikanische Rechtssystem blickt fand ich das zwar interessant, aber für die Story an sich eher unerheblich. Was ich hieraus aber mitnehme ist die Aktualität zum Thema Todesstrafe als solche, gerade auch im Bezug auf die Opfer und in wie weit der Tod der Täter ihnen tatsächlich Seelenfrieden bringt und einen Abschluss bedeutet.
- Andreas Gruber
Todesurteil
(644)Aktuelle Rezension von: raeubertochter[15.08.2024]
Nach vielen erfolglosen Bewerbungen ist es endlich soweit und Sabine Nemez hat die Gelegenheit an der Akademie des BKA zu studieren und dort zum zweiten Mal in besonders ungewöhnlichen Ermittlungen mit dem Fallanalytiker Maarten S. Sneijder zusammenzuarbeiten.
Der Fall hat durchaus spannende Züge, obwohl ich einige Verdächtige schon eine ganze Weile im Visier hatte. Die ganzen Zusammenhänge wirken etwas weit hergeholt, waren aber durchaus ein faszinierender Ansatz.
Zu Beginn waren mir die Hauptfiguren auf ihre eigene Art erst wieder sympathisch, doch dann fielen an mehreren Stellen Aussagen und Worte, die trotz Sneijders eigener Homosexualität dem ganzen Buch ein homofeindliches Flair gaben und mich fast dazu brachten, das Buch abzubrechen.
Insgesamt zwar spannend genug, um es in kurzer Zeit durchzulesen, aber leider für mich persönlich mit unangenehmem Beigeschmack!
- Henning Mankell
Der Chinese, 1 Blu-ray
(336)Aktuelle Rezension von: stasialiWo soll ich nun anfangen?
Am Anfang war ja alles noch spannend. Das Dorf, in dem jeder außer drei Personen umgebracht wurde, hat einem schon zum Weiterlesen angeregt. Aber es gab so viele Momente, die für das Ende so unnötig waren. Beispielsweise der Rückblick ins Jahr 1863 hat kaum etwas in die Geschichte beigetragen. An sich war es interessant zu lesen, wie die Chinesen damals leben mussten. Aber man wollte einfach nur schnell durch mit dem zweiten Teil, um einfach die Hauptgeschichte weiterzulesen. Wenn man sich nicht mit der Politik von China beschäftigt, konnte man auch die Kapiteln mit Yan Bas Vortrag und Hongs und Ya Rus Aufenthalt in Zimbabwe sparen.
Im Endeffekt waren nur Ya Ru, den mal eh erst spät kennenlernt und Hong, die man ebenfalls spät kennenlernt, wichtig für die eigentliche Story. Stattdessen wird unnötig viel um den heißen Brei geredet, ein bisschen Geschichte hier, ein bisschen China da, um die Story noch ein wenig langzuziehen.
Außerdem, die Dialoge sind ja mal mega merkwürdig. So spricht doch keiner. Liegt es an der Übersetzung oder schreibt Herr Mankell tatsächlich so? Beispiel: "Bist du dabei, deine Kräfte mit mir zu messen? Tust du das?" Diese zwei Sätze sind sehr holprig formuliert.
Das Buch war zwar spannend, aber ein Krimi meines Erachtens ist das nicht.
- Jean-Christophe Grangé
Das schwarze Blut
(213)Aktuelle Rezension von: PeradanLeider lesen sich die ersten 300 Seiten schwierig, danach wird es spannender und schneller. Warum der Roman gefühlt drei mal zu Ende ist? Keine Ahnung. Jedesmal denkt man "aber es sind doch noch einige Seiten" und dann gibt es eine Wendung und es geht weiter. Das eigentlich Ende hatte ich mir schon am Anfang so vorgestellt, passt aber zur ganzen Geschichte. Was mir besonders gefallen hat, sind die wunderbaren Ortsbeschreibungen. Die Sprache wird teilweise richtig romantisch, auf jeden Fall sehr lebendig. Alles entsteht einem direkt vor den Augen. - Friedrich Schiller
Maria Stuart
(558)Aktuelle Rezension von: Woerterschloss_Schulbuch, Pflichtlektüre... Naja, normalerweise kann mich das, was ich für die Schule lesen "muss" tatsächlich nicht so überzeugen. Nicht, dass ich die Romane/Dramen schlecht finde, auch kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, warum vieles "älteres" heutzutage noch gelesen werden soll, aber die Geschichten konnten nie dieses brennende Begeisterung in mir wecken, die mich privat dazu bringt, Seite um Seite umzublätter, ohne zu merken wie die Zeit vergeht, gar zu vergessen, dass ich überhaupt lese, und die Figuren nicht nur vor meinem inneren Auge lebending werden, sondern tatsächlich neben mir zu stehen scheinen. "Maria Stuart" war aber wider Erwarten anders als die Schullektüren, die ich bisher gelesen habe.
Zugegebenermaßen war ich anfangs recht skeptisch, denn das Lesen von Schillers "Die Räuber" war wirklich ein Kraftakt für mich und auch als ich die ersten Szenen dieses Dramas gelesen habe, hat mir die nicht so leicht zugängliche Sprache zu schaffen gemacht und vor allem wie unfassbar lang ich fürs Lesen gebraucht habe. Auch dass Figuren an verschiedenen Stellen anderes genannt wurden oder über sie gesprochen wurde, während sie nicht anwesend oder überhaupt noch nicht aufgetreten waren, hat es kompliziert gemacht. Das fehlende geschichtliche Hintergrundwissen hat das Ganze nicht vereinfacht.
Mit diesen Schwierigkeiten bin ich allerdings zunehmend gut zurecht gekommen, was den Lesefluss natürlich ungemein verbessert hat. Ich habe angefangen, weit über die vorgegebenen Szenen hinauszulesen, weil ich tatsächlich wissen wollte, wie es weiter geht.
Auch für die Figuren sind immer lebendiger geworden, sodass ich nicht wie anfangs verwirrt war, sondern ein Gefühl für sie bekommen habe, sie einschätzen konnte und gespannt war, welche Entscheidungen sie treffen würden.
Was auch zu meinem Vorteil war, war, dass mir Schauplatz und Handlungszüge nicht so fremd waren, da ich auch sonst sehr gerne Romane lese, die an Königshöfen spielen, in denen Intrigen und Macht, Familie und Liebe eine große Rolle spielen.
Auch das sie Emanzipation der Frau eine so große Rolle gespielt hat, hat mir sehr gut gefallen, da ich das nicht erwartet hätte - gerade da es sich um so ein "altes" Drama handelt. Jedoch waren Maria und Elisabeth beides starke Frauenfiguren und insbesondere erstere auch in anderen Bereichen ein Vorbild.
- John Grisham
Die Jury
(535)Aktuelle Rezension von: Tamara88Optik - Cover + Klappentext: Das Cover ist sehr einfach gehalten, nur in schwarz-weiß Tönen. Der Name des Autors prangt unverkennbar in der Mitte, darunter das Genre und erst danach der Titel des Buches. Man sieht in der oberen linken Ecke den Verlagsnamen, mitten im Bild zwei Schachfiguren. Es wirklich schlicht, hat mich aber dennoch neugierig gemacht. Der Klappentext enthält eine aussagekräfte Headline. Alle anderen Sätze sind kurz und knapp gehalten, machen aber definitiv Lust auf mehr. Ich musste es kaufen, denn die Geschichte versprach, interessant zu werden.
Buchsatz + Schreibstil + Grammatik: Die Kapitel sind nummeriert, Fehler im Text sind kaum zu finden. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, spannend und vielleicht etwas kühl gehalten. Für mich hat es aber perfekt zum Genre gepasst und eine düstere Atmosphäre erzeugt. Außerdem ist alles wahnsinnig realistisch beschrieben worden und zieht den Leser so nur noch mehr in den Bann. Die Charaktere sind vielseitig und authentisch, das Setting sehr schön beschrieben und auch die Handlung an sich schlüssig und nachvollziehbar mit Spannung gemacht, auch wenn es mittig etwas langatmiger wurde. Es war ein Genuss, das Buch zu lesen. Aufwühlend, interessant, nachdenklich. Alles in einem.
Inhalt: Nachdem Carl Lees zehnjährige Tochter von Weißen vergewaltigt und schwerst misshandelt wurde, übt der Schwarze Selbstjustiz, indem er die Täter erschießt. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, ob diese Handlung gerecht war oder nicht und ob er nun dafür bestraft werden soll oder nicht. Ich muss zugeben, den Film nicht zu kennen, aber vom Autor bereits gehört zu haben. Ich konnte also völlig unvoreingenommen in sein Werk einsteigen und bin wirklich überrascht, wie wahnsinnig detailliert, gerade im juristischen Sinne, es ist. Wie realistisch gemacht, wie herzergreifend und gleichzeitig brutal, dass es mir bei einigen Szenen mächtig durch den Magen ging.
Fazit: Das Buch ist wirklich von einem Meister geschrieben worden und ging mir sofort unter die Haut. Ich konnte mit allen Charakteren wunderbar mitfühlen, als wäre ich live dabei. Wer einen durchweg spannenden Thriller sucht mit einer gruseligen oder nervenaufreibenden Szene nach der anderen, könnte hier jedoch etwas enttäuscht werden, denn zwischendurch war es sehr ruhig. Mich störte es nicht, da es in sich trotzdem stimmig wirkte. Ein Buch mit verdienten fünf Sternen. Gern mehr.
- Stefan Zweig
Maria Stuart
(94)Aktuelle Rezension von: SchnickEs gab eine Zeit Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre, da habe ich die Bücher von Stefan Zweig verschlungen. Ich liebte (und liebe) seine Art zu schreiben und ich liebte (und liebe) die Themen seiner Bücher. "Die Schachnovelle" zum Beispiel ist eins der wenigen Bücher, die ich gerne mehrfach gelesen habe und lese.
"Maria Stuart" ist kein wissenschaftliches Werk. Obwohl Zweig sich an die Fakten hält, liest sich das Werk wie ein Roman, was daran liegt, dass Zweig es sich nicht nehmen lässt einige Fakten auszuschmücken. Herausgekommen ist dadurch ein spannendes Werk, das sich schwer einordnen lässt. Es fühlt sich an wie ein Roman, ist aber derart faktenbasiert, dass man es genauso gut als Biografie einordnen kann.
Weil Stefan Zweig nun einmal ein sehr guter Schriftsteller war, ist "Maria Stuart" trotz des weitestgehend faktenbasierten Ansatzes entsprechend kurzweilig, spannend und interessant. Insofern ist es meiner Meinung nach absolut empfehlenswert. Wer jedoch ein wissenschaftlich-akademisches Werk mit Quellenangaben und ohne jede literarische Ausschmückung erwartet, der wird unweigerlich enttäuscht werden.
- Hannah Kent
Das Seelenhaus
(294)Aktuelle Rezension von: LichtEngelDie Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit: Agnes Magnúsdóttir war die letzte Frau in Island, an der die Todesstrafe vollstreckt wurde. Das war im Jahr 1829. Die Autorin Hannah Kent, die bei einem Islandaufenthalt ihre Geschichte erfuhr, hat dann alle existierenden Dokumente zu dem Fall für ihre Recherche genutzt, um sich beim Schreiben so weit wie möglich an die Tatsachen zu halten. Sie hat eine Geschichte über Agnes Magnúsdóttir geschrieben, so wie sich der Fall wirklich zugetragen haben könnte.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, eine davon ist die von Agnes. Die Lebensverhältnisse, das Land und das Klima sind in aller Deutlichkeit dargestellt und sehr eindringlich. Ebenso wie die Menschen in der Geschichte, sie sind wunderbar getroffen mit all ihren Gedanken und Stimmungen. Ein ganz wunderbarer Schreibstil, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat, ein tolles, lesenswertes Buch. Ein Meisterwerk! Leise, melancholisch, düster, sehr berührend.Ich habe das Buch verschlungen, musste immer weiterlesen, um zu erfahren, was denn nun tatsächlich vorgefallen ist (obwohl natürlich genau diese Teile, also die Lebensgeschichte und die Gefühle und Gedanken von Agnes, fiktiv sind).
Es gibt Bücher, die Spuren hinterlassen, Das Seelenhaus von Hannah Kent, ist so ein Buch für mich.
- Sara Farizan
If You Could Be Mine: A Novel
(5)Aktuelle Rezension von: Wortmagie„If You Could Be Mine“ ist ein weiteres Buch, das ich auf der Young Adult – Bestenliste des Rolling Stone entdeckte. Die Autorin Sara Farizan ist die Tochter iranischer Einwanderer, wurde allerdings in den USA geboren. Außerdem ist sie lesbisch. Normalerweise ist mir die sexuelle Orientierung von Autor_innen egal, doch in diesem Fall spielt sie eine wichtige Rolle, weil „If You Could Be Mine“ wohl nicht entstanden wäre, wäre Sara Farizan heterosexuell. Ihre iranischen Wurzeln bedeuten ihr viel, sie gehören zu ihrer Identität, daher kam sie nicht umhin, sich während der Zeit ihres Comingouts zu fragen, wie ihr Leben aussähe, wäre sie im Iran aufgewachsen und nicht in den USA. Ihr fehlte Literatur, die genau diese Frage behandelte – also entschied sie als Erwachsene, das Buch zu schreiben, dass sie sich als Teenager wünschte.
Seit sie sechs Jahre alt war, liebt Sahar Nasrin. Damals begriff sie noch nicht, was diese Liebe bedeutet. Sie wusste nicht, dass es verboten ist, ein anderes Mädchen zu lieben. Heute weiß sie, dass ihre Gefühle ihr Leben bedrohen. Denn im Iran wird Homosexualität noch immer mit der Todesstrafe geahndet. Sahar ist bereit, ihre Liebe geheim zu halten, sich stetig zu verstecken, nur um mit Nasrin zusammen sein zu können. Doch Nasrin sieht mit Sahar keine Zukunft, obwohl sie ihre Gefühle erwidert. Als sie sich mit einem Mann verlobt, bricht für Sahar eine Welt zusammen. Soll sie nur zusehen, während die Frau, die sie liebt, einen anderen heiratet? Verzweifelt fasst Sahar einen gefährlichen Entschluss. Homosexualität mag im Iran ein Todesurteil sein, Transsexualität ist es jedoch nicht. Ließe sie sich zu einem Mann operieren, könnte Sahar Nasrin sogar heiraten. Wird sie ihre eigene Identität für die Liebe opfern?
Ich habe bisher keine Erfahrung mit Literatur aus dem LSBTTIQ-Bereich. „If You Could Be Mine“ ist mein erster Roman, der Homosexualität bzw. Transsexualität als Hauptthema behandelt. Da ich selbst heterosexuell bin, kann ich nur schwer beurteilen, ob Sara Farizan die Frage der Sexualität in einem Land wie dem Iran sensibel umgesetzt hat. Ich muss ihr vertrauen, dass die Gefühle, die Sahar und Nasrin durchleben, realistisch sind. Ich werde daher nicht versuchen, diesen Aspekt des Buches zu bewerten, denn es steht mir nicht zu.
Insgesamt fand ich „If You Could Be Mine“ interessant, aber etwas zu oberflächlich. Die sozialen Umstände im Iran klingen eher unterschwellig an, statt explizit beschrieben zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass Sara Farizan sich einerseits um eine objektive Darstellung bemühte und sich andererseits sehr stark auf ihre Protagonistin Sahar konzentrierte. Dadurch ging sie der deutlichen Kritik, die ich erwartet hatte, aus dem Weg. Angesichts der Tatsache, dass sie ihr Werk für Jugendliche geschrieben hat, ist das vermutlich sogar gewollt. Ich denke, sie zielte darauf ab, dass sich junge Leser_innen ihre eigene Meinung bilden. Das ist natürlich völlig in Ordnung, für mich allerdings nicht ganz passend. Ich wusste über die Zustände im Iran bereits vor der Lektüre Bescheid und habe mir dazu bereits meine Gedanken gemacht. Ich wusste jedoch nicht, dass Transsexualität dort legal anerkannt ist und der Iran deswegen weltweit auf Platz zwei hinsichtlich Geschlechtsangleichungen ist (hinter Thailand). Angeregt durch „If You Could Be Mine“ habe ich ein bisschen zu diesem Thema recherchiert und dabei herausgefunden, dass Sahars Fall nicht so ungewöhnlich ist, wie ich zuerst dachte. Tatsächlich glauben Therapeut_innen, dass 40 bis 50 Prozent der Transsexuellen, die eine Operation anstreben, eigentlich homosexuell sind. Eine Geschlechtsangleichung ist ihre einzige Chance, ihre Liebe und Sexualität offen ausleben zu können. Mich erschüttert das, denn ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was es bedeuten muss, so verzweifelt zu sein, dass man bereit ist, die eigene Identität aufzugeben. Die Frage, welche Opfer die Liebe eigentlich legitimiert, beschäftigte mich das ganze Buch über. Sahar wäre nach der OP nicht mehr sie selbst, wodurch auch die reale Möglichkeit besteht, dass Nasrin sie danach nicht mehr lieben kann. Ist es dann richtig, sich auf die Chance einer Chance einer gemeinsamen Zukunft zu verlassen? Nasrin hat sich für ein Leben in Sicherheit und gegen die Liebe entschieden – ist sie Sahars Aufopferung überhaupt wert? Meiner Meinung nach ist sie das nicht. Sie ist egoistisch, feige und bequem und nutzt Sahar bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus. Wenn ich ehrlich bin, kann ich sie nicht besonders gut leiden. Das Schlimmste daran ist, dass Sahar genau weiß, wie Nasrin ist. Ihr ist absolut bewusst, dass ihre Beziehung unausgeglichen und dementsprechend ungesund ist. Trotzdem kann sie nicht aus ihrer Haut – sie liebt Nasrin so sehr, dass sie offenbar so ziemliches alles für sie tun würde. Schmerzhaft, aber wahr.„If You Could Be Mine“ ist meiner Meinung nach ein interessanter, unterhaltsamer Einstieg in die Thematiken Homosexualität, Transsexualität und Lebensumstände in anderen Ländern. Es lädt zu eigenen Gedanken und weiteren Recherchen ein. Ich denke, dass besonders Jugendliche – unabhängig von ihrer eigenen Sexualität – stark davon profitieren können, dass Sara Farizan ihren Leser_innen sanft einen Einblick in eine andere Welt eröffnet und so ihren Horizont erweitert. Ich hoffe sehr, dass sie dadurch Verständnis, Toleranz und Mut sät. Ich für meinen Teil bin nach der Lektüre von „If You Could Be Mine“ äußerst dankbar dafür, in einem Land zu leben, in dem ich für meine Gefühle nicht hingerichtet werde. Schlimm genug, dass das nicht selbstverständlich ist.
- Lara Adrian
Gesandte des Zwielichts
(646)Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJaneEin Rächer geht um, der schon zahllose Vampire getötet hat. Auch Claire gerät in einen Hinterhalt, ein feuriges Inferno tötet ihre Beschützer. Aus der Asche tritt ein Vampirkrieger hervor, den Claire nur zu gut kennt: Andreas Reichen, ihr einstiger Geliebter. Sein unstillbarer Hass gilt Claires neuem Gefährten Wilhelm Roth. Claire gerät zwischen die Fronten eines erbarmungslosen Kampfes und spürt schon bald, dass ihre alte Leidenschaft für Andreas aufs Neue erwacht …
Wie ich nach dem letzten Band vermutet hatte, geht es in diesem Teil der Reihe um Andreas Reichen und es wird eine feurige Geschichte um Rache, Hass und Vergeltung geben! Ja. Theoretisch. Praktisch zog sich die Handlung für mich extrem in die Länge und wirklich viel Spannung kam auch nicht auf.
Andreas Reichen ist seit dem 3. Band der Reihe eine Figur, die immer wieder auftauchte und wichtiger wurde. Anfangs wirkte er sehr oberflächlich, flirtete mit jeder Frau, doch hier lernen wir endlich, was sich hinter seiner Fassade verbirgt. Vergangenheit mischt sich mit Gegenwart, als er auf Claire trifft, die leider sehr unschlüssig und zögerlich ist, sich in ihren Gedanken und Gefühlen verrennt und so ihren Teil dazu beiträgt, dass die Geschichte so langatmig ist.
Es gab ein Ständiges hin und her und so vieles hätte sich einfach dadurch klären können, dass die beiden miteinander reden! Ganz abgesehen davon, dass die offensichtliche Lösung für das große Problem in diesem Band bis fast zum Ende des Buches ignoriert wurde. Es wirkt dann zu plötzlich und vor allem unglaubwürdig, weil ich bis dahin sowohl den Orden, als auch ihren Feind, als sehr intelligent und strategisch denkend wahrgenommen hatte. Daher konnte mich das Ende, das sonst wahrscheinlich sehr berührend gewesen wäre, leider auch nicht wirklich mitreißen.
Das ist für mich der bisher schwächste Band der Reihe und ich komme nicht umhin, mich zu fragen: Hatte ich zu viele Erwartungen an diesen teil der Reihe? Nein, eigentlich nicht. Ich erwartete eine Rache-Geschichte, die ich nicht wirklich bekommen habe, dafür aber einiges hin und her, fehlende Kommunikation und eine ignorierte offensichtliche Lösung. Schade.
- Jordan Harper
Die Rache der Polly McClusky
(14)Aktuelle Rezension von: Hilde1945Ein 11-jähriges Mädchen wird von seinem Vater von der Schule abgeholt. Das kommt in diesem speziellen Fall sehr unerwartet, denn Nate saß Jahre lang im Gefängnis. Nun geht es ihm darum, Polly vor den Killern zu retten, die es auf ihn und seine Angehörigen abgesehen haben. Dafür fährt er mit ihr quasi quer durchs Land und trainiert sie vom Mobbingopfer bis zur wehrfähigen Kampfmaschine.
Das ist meine Zusammenfassung. Der Klappentext beschreibt das nicht so direkt, was auch der Grund dafür war, dass ich mir das Buch gekauft habe. Hier heißt es u.a., es handle sich um ein ergreifendes Portrait einer Vater-Tochter-Beziehung. Bücher, in denen es nur um Gewaltexzesse und Aktion geht, interessieren mich nämlich null. Ich habe mir das Buch psychologisch ausgefeilter und in der Handlung raffinierter vorgestellt.
Ich war ziemlich rasch vollkommen enttäuscht. Nate war für mich zudem ein unsympathischer Verlierer, der nichts auf die Reihe bringt, und Polly tat mir leid mit ihrem Teddybären und ihrem mangelnden Selbstbewusstsein.
Es kommt selten vor, dass ich ein Hörbuch abbreche.
Hier konnte ich nicht anders....
- Richard Flanagan
Der schmale Pfad durchs Hinterland
(27)Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusseErwartungen bestimmen immer das Lesen. Sie werden von verschiedenen Dingen geweckt, etwa vom Titel, dem Cover, dem Klappentext, Rezensionen und Buchvorstellungen oder auch Empfehlungen durch den Buchhändler. Manchmal ist es auch ein Preis, der dem Werk verliehen wurden – im vorliegenden Fall der Booker Prize, durch den ich auf diesen Roman aufmerksam geworden bin.
Erwartet habe ich einen Roman über die Zustände in einem japanischen Kriegsgefangenenlager während des Zweiten Weltkrieges. Das ist »Der schmale Pfad ins Hinterland« auch, in ganz besonderem, schonungslosen und manchmal schwer erträglichen Maße. Aber er ist noch viel mehr, denn die Handlung beginnt lange vorher und reicht weit in die Zukunft.
Flanagan lässt vor den Augen des Lesers das komplexe, vielschichtige und durchaus von Schatten durchwirkte Bild seiner Hauptfigur, Dorrigo Evans, entstehen, den eine ganze Schar von anderen Figuren umschwirrt, wie Monde einen Planeten. Die einzelnen Schicksale sind durch das Gefangenlager miteinander verflochten, glücklicherweise integriert der Autor auch japanische und koreanische Perspektiven.
Dank einer multiperspektivischen Montage der Kapitel und zahlreicher Zeitsprünge bzw. Ortswechsel erreicht der Roman eine große Tiefe, dazu trägt auch die großartige Sprache bei.