Bücher mit dem Tag "armenien"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "armenien" gekennzeichnet haben.

53 Bücher

  1. Cover des Buches Middlesex (ISBN: 9783499258404)
    Jeffrey Eugenides

    Middlesex

     (510)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    Ich mag es, wenn Geschichten ewig lang ausholen und so hat mich dieses Buch gefesselt. Ich fand das Thema mordspannend und interessant und wäre froh, wenn der momentane Rundumschläger gegen Otto Normalbürger sich einmal dieses Buch ansehen würde, damit er weiß, wie man ein solches Thema seriös und gefühlvoll aufbereiten kann. Das Buch hat nix mit LGBQT zu tun und das ist sehr wohltuend! Eine unbedingte Leseempfehlung für Middlesex.

  2. Cover des Buches Per Anhalter durch den Nahen Osten (ISBN: 9783959102452)
    Patrick Bambach

    Per Anhalter durch den Nahen Osten

     (15)
    Aktuelle Rezension von: BeiterSonja

    Das Cover gefällt mir.

    Am Anfang gibt es eine Karte, wo man als Leser die Reise mit verfolgen kann.

    Der Schreibstil ist im Tagebuch - Stil. Finde ich persönlich gut, daher hat man das Gefühl mit dabei zusein. Den Mut die Strecke komplett zu trampen und bei Leuten zu übernachten, welche ich nicht kenne - Couchsurfing - finde ich mutig. Gerade in gewissen Ecken auf der Strecke.


    Ich hätte gerne mehr erfahren über manche Orte bzw. von der Bevölkerung, Fotos fehlen auf jeden Fall. Das macht einen guten Reisebericht aus. Es gibt am Ende einige Fotos aber für einen Reisebericht zu wenig. 

  3. Cover des Buches Die letzte Blüte Roms (ISBN: 9783534273324)
    Peter Heather

    Die letzte Blüte Roms

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Lange habe ich gezögert, mir dieses Buch zuzulegen, doch nun hat die Wissenschaftliche Buchgesellschaft eine kostengünstigere Paperback-Ausgabe herausgegeben. Und vorweg: ja, die Anschaffung  und Lektüre hat sich gelohnt.

    Peter Heathers Studie "Die letzte Blüte Roms. Das Zeitalter Justinians" stellt im Schwerpunkt die Regierungsjahre (525-565 n.Chr.) dar, eine Zeit, in der es kurze Zeit so aussah, als könne das alte römische Reich wiederaufleben. Gut ein halbes Jahrhundert nach dem Untergang des Weströmischen Reiches eroberte das Byzantinische (Oströmische)  Reich in den Vandalenkriegen die reichen nordafrikanischen Provinzen zurück, um danach dem Gotenreich in Italien den Garaus zu machen, einem langwierigen, verlustreichen, aber letztendlich von Erfolg gekröntem Unterfangen. So gesehen kann man tatsächlich von der letzten Blüte Roms sprechen. Aber was war der Preis dafür? Und war es ein Programm, dem Justinian folgte? Das sind die beiden Leitfragen, denen Heather in seiner Studie nachgeht. Die Antworten sind ambivalent. Was die Frage nach dem Programm betrifft, so beantwortet sie Heather mit einem klaren Nein. Jusinian war weniger ein Gestalter als ein Getriebener, wie so viele seiner Vorgänger und auch Nachfolger musste er ständig seine Daseinsberechtigung als Kaiser nachweisen und sich gegen potentielle Mitbewerber durchsetzen. Dazu brauchte es Erfolge, um so mehr, als dass das Regime beim Nika-Aufstand am Rande des Abgrundes stand. Verluste/ausbleibende Erfolge in den Auseinandersetzungen mit den Persern an der Ostgrenze, religiöse Spannungen wegen des Konzils von Calchedon, in dem es um die Frage der göttlichen und menschlichen Natur Jesus ging, die aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar sind, entluden sich in diesem Aufstand der Zirkusparteien, der buchstäblich in letzter Sekunde niedergeschlagen wurde. Und damit beginnt das bis heute bekannte uralte Spiel: Um von innenpolitischen Problemen abzulenken, wird ein Krieg inszeniert. Und da traf es sich eben gut, dass die Perser sich auf einen längeren Waffenstillstand einließen und dass Nachfolgestreitigkeiten im Vandalenreich den Byzantinern Anlass zum Einschreiten gab. Und da das mit eher unklarem Auftrag gestartete Herr gleich nach der Landung in Nordafrika große Erfolge erzielte, beschloss der verantwortliche Feldherr Belisar, gleich das Königreich der Vandalen zu zerschlagen und dem römischen Reich wieder einzugliedern. Damit war der nächste Schritt fast vorprogrammiert, der über Sizilien nach Italien, wobei auch hier die Auseinandersetzungen um die Nachfolge Theoderichs den Vorwand für das Einschreiten der Byzantiner abgaben.Selbstredend verschafften diese militärischen Erfolge Justinian den Rückhalt in seinem Reich, den er brauchte, auch um  die nach wie vor schwelenden relgiösen streitereien zu beenden.

    Was die Frage nach dem Preis betrifft: es war ein verdammt hoher. Unzählig ist die Zahl der durch die Kriege Getöteten oder Versklavten, was allein schon den wichtigsten Aspekt darstellt. Rein ökonomisch betrachtet vielen die Reichtümer vor allem Nordafrikas an Byzanz, nur müssen die zuvor aufgewendeten Kosten für die militärischen Aktionen dagegen gerechnet werden. Und nicht nur das, Byzanz war nicht (mehr) in der Lage, seine militärische Präsenz an allen Fronten stark zu halten. Von Norden drangen imer wieder fremde Völker zu Raubzügen ins Reich ein, aber in seinen Auswirkungen weitaus schlimmer, die Perser nutzen das Fehlen der im Westen eingesetzten Truppen, um das den Osten des Byzantinischen Reiches zu bedrängen, ein Unterfangen, der zum Untergang der damaligen Weltstadt Antiochia führte. Die Provinzen konnten zwar letztendlich von Byzanz gehalten werden, aber nur, um unter den Nachfolgern Justinians gut hundert Jahre später endgültig verloren zu gehen. Makabrerweise war dies eine Folge des Jahrhunderte langen Dauerkrieges zwische den Römern und den Persern, der letztlich beide Mächte so sehr auszehrte, dass sie den durch den Aufstieg des Islam befeuerten Arabern nichts mehr entgegenzusetzten hatten. Das alles ist nicht Justinians Schuld, wie Heather mehrfach betont. Aber muss man sich nicht auch fragen, ob die Eroberungskriege im Westen nicht doch langfristige Auswirkungen hatten, in dem Sinn, dass die damaligen Verluste eben doch zu einer Schwächung nicht nur des Militärs führte. Aber damit geraten wir in den Bereich der Spekulation.

    Kleines Bonmot am Rande, Heather zieht in seiner 2018 erstmals in Großbritannien veröffentlichten Sudie des Öfteren Paralellen zu heute, mein Lieblingszitat ist auf S. 93, wo über den Vorgänger und Onkel Jusitnians heißt: Justin konnte auf ein paar außergewöhnliche erfolgreiche Monate zurückblicken (was mehr ist, als zum Beispiel Donald Trump je von sich wird behaupten können). Dem ist nichts hinzuzufügen.

  4. Cover des Buches Der Russe ist einer, der Birken liebt (ISBN: 9783423142465)
    Olga Grjasnowa

    Der Russe ist einer, der Birken liebt

     (187)
    Aktuelle Rezension von: GiaLuu

    Klappentext: Mascha ist jung und eigenwillig, sie ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Als Immigrantin musste sie in Deutschland früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend. Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer erkrankt. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Ebenso tragisch wie komisch, mit Sinn für das Wesentliche erzählt Olga Grjasnowa die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat.

    Der Schreibstil von Olga Grjasnowa und die Geschichte zu Der Russe ist einer, der Birken liebt empfand ich als sehr bewegend und interessant. Sie setzt sich mit verschiedenen Identitäten auseinander, wo fühlt man sich zugehörig in einem fremden Land. Die Protagonistin muss Verluste verkraften und daraus resultieren tiefe Traumata, über die sie nicht hinwegkommen scheint. Der Roman beinhaltet wichtige Themen aus vergangener und heutiger Zeit. Für mich war die Geschichte sehr interessant und berührend zu lesen, auch wenn ich mir an Menschen Stellen ein bisschen was anderes gewünscht hätte, das Ende fand ich leider nicht so gut, aber dennoch passend zur Protagonistin, ich hatte mir einfach anderes erhofft. Trotzdem ein gutes Buch. 

  5. Cover des Buches Choral des Todes (ISBN: 9783404160396)
    Jean-Christophe Grangé

    Choral des Todes

     (110)
    Aktuelle Rezension von: simonfun
    Arische Nachfolger einer Schreckensherrschaft verüben unheimliche Morde? Krass, aber gut!
    Schnell wird dem Leser klar, welche Kernbotschaft der Autor im Sinne hatte.
    Die Umsetzung, Spannung und teilweise hochkommende Aversion meinerseits hat der Autor gut hochgekitzelt. Respekt!
    Wie auch immer - Leser müssen auf die Geschichte eingehen, dann kalppt's!
  6. Cover des Buches Die vierzig Tage des Musa Dagh (ISBN: 9788075830548)
    Franz Werfel

    Die vierzig Tage des Musa Dagh

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Federfee

    Es ist schon etliche Tage her, dass ich das Buch zugeklappt habe, aber es beschäftigt mich immer noch. Es ist einer der besten Klassiker, den ich je gelesen habe: basierend auf Tatsachen, spannend, mit tiefgehenden Personencharakterisierungen, von immerwährender Aktualität wegen der beschriebenen gesellschaftlichen Probleme und Themen und nicht zuletzt Informationen über den Völkermord an den Armeniern.

    Wie kam es überhaupt zu diesem Buch?

    Franz Werfel und seine Frau Alma fielen beim Besuch einer Teppichweberei in Damaskus ausgehungert aussehende Kinder mit großen Augen auf und sie erfuhren auf Nachfrage, dass es Überlebende des Genozids der Türken an den Armeniern waren. Als Werfel zudem noch von Widerstandskämpfern hörte, die sich 53 Tage auf dem Musa Dagh (Mosesberg) verschanzt hatten, bevor sie von alliierten Schiffen gerettet wurden, ließ ihn das nicht mehr los und er begann umfangreiche Recherchearbeiten. Sein Ziel: 'das unfassbare Schicksal des armenischen Volkes dem Totenreich alles Geschehenen zu entreißen'. Und das ist ihm bestens gelungen, auch wenn sein Roman der Bücherverbrennung der Nazis zum Opfer fiel. Die Parallelen sind unübersehbar: 'Unterdrückung, Vernichtung von Minoritäten durch den Nationalismus …', schreib Werfel an seine Eltern.

    Zum Roman

    Es fängt idyllisch an: Gabriel Bagradian, ein Geistesmensch, seit 23 Jahren in Frankreich lebend und mit der Pariserin Juliette verheiratet, ein Sohn, besucht wegen des Todes seines älteren Bruders sein Heimatdorf  Yoghonoluk, eines von sieben Dörfern auf der meerabgewandten Seite eines Gebirgszuges. Es ist eine wunderschöne Landschaft, der französischen Riviera ähnlich; die von Handwerkern bewohnten Armenierdörfer sind schmuck und sauber. Man muss wissen, dass die christlichen Armenier schon immer dort lebten; früher gehörte die Gegend teilweise zu Syrien, heute zur Türkei. Es ist ratsam, sich eine Karte neben das Buch zu legen, um alles verorten zu können.

    Doch dann beginnt das Unglück: der Erste Weltkrieg ist in vollem Gange und 1915 verbündet sich das Osmanische Reich mit den beiden Mittelmächten gegen die Triple Entente (Vereinigtes Königreich, Frankreich, Russland).  Den Armeniern werden von den Türken die Pässe entzogen, auch Gabriel Bagradian, so dass er mit seiner Familie  nicht mehr weg kann. In Istanbul werden alle armenischen Intellektuellen und Geschäftsleute verhaftet, was als Beginn der Armenierverfolgung gilt. Es folgen Deportationen mit dem Ziel der völligen Vernichtung. Bagradian hatte inzwischen wegen seiner Beobachtungen und düsteren Vorahnungen begonnen, sich ein Bild von der Bevölkerung und der Ausstattung mit Waffen zu verschaffen und den Musa Dagh zu kartieren. Als es Ernst wird, beschließt der Großteil der Dorfbevölkerung in einer großen Versammlung, sich auf dem Berg zu verschanzen und Widerstand zu leisten.

    Mir hat es sehr imponiert, wie das alles organisiert wurde: Anführer wählen, heimlich Vorbereitungen treffen, alles hochschaffen und schließlich dem Deportationsbefehl zuvorkommen. Oben zeigt sich dann, wie schwierig es ist, eine Gemeinschaft aufzubauen, für was alles gesorgt werden muss und welche Schwierigkeiten auftreten, nicht zuletzt solche zwischen den reicheren und ärmeren Dorfbewohnern. Es gibt Neid, Streit und Unzufriedenheit und bei einigen den Wunsch, alles für sich zu behalten. Bagradian, der einmal türkischer Reserveoffizier war, organisiert den militärischen Widerstand.

    Es passieren unglaublich viele Dinge: Angriffe der Türken, erfolgreicher Widerstand, Versuche, den Armeniern zu helfen, Hunger und Krankheit, Liebe und Hass. Wir bekommen Einsicht in die politische Lage: die Verwicklungen des Deutschen Reiches und seine Mitschuld, die hier allerdings nur gestreift wird. 'Das Narkotikum des Nationalismus', schreibt Werfel an seine Eltern. In Wirklichkeit sind den Politikern und Militärs des Deutschen Reiches die Armenier völlig egal und es stehen nur die Interessen der Mittelmächte gegen die Entente und Wirtschaftliches im Vordergrund:  die Bagdadbahn, die Ölfelder in Mossul, Baumwolle.

    Aber die Ausgrenzung von Fremden ist ein Phänomen, das selbst auf dem Musa Dagh eine Rolle spielt. So bleibt Juliette immer eine nicht anerkannte Fremde und selbst gegen Bagradian gibt es trotz aller Verdienste Vorbehalte. Sie bleiben 'die Zugereisten, Überheblichen und Unrechten.'

    Dieses Buch ist so reichhaltig, dass meine Rezension ihm leider nicht gerecht werden kann. Ich staune über Werfels Vielseitigkeit, wie er Landschaftsschilderungen, Politisches, Militärisches, Personencharakterisierungen unter einen Hut bringt und wie es nie langweilig wird.

    Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten, das allerdings seiner Entstehungszeit entsprechend an manchen stellen ein wenig zu pathetisch klingt. Das mindert aber in meinen Augen keineswegs seinen Wert, so dass ich gerne eine volle Lese-Empfehlung ausspreche.

  7. Cover des Buches Traum aus Stein und Federn (ISBN: 9783596166480)
    Louis de Bernières

    Traum aus Stein und Federn

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Seite 644: "Die liebliche Philotei, die fürchten musste, dass sie Ibrahim nie wieder sah, war von ihrem Elternhaus hinauf zu den alten Gräbern gelaufen, dort wo der Hund lebte, und suchte nach ihrem Verlobten. Er war ja noch immer ihr Verlobter, weil sie nie die Chance gehabt hatten zu heiraten, und nie geheiratet hatten sie, weil Ibrahim fort zum Militär musste, und dann war er fast acht Jahre im Krieg gewesen, zuerst gegen die Franken, dann gegen die Griechen. Er und Philotei hatten nie heiraten können, aber verlobt waren sie nach wie vor. " [Zitat Ende] Das Lexikon dezenteren Wissens bezeichnet sollch ein Verhalten als zwanghaft repetitiv, immer und immer wieder bekommt man in diesem Buch die selben abgelutschten Phrasen vorgesetzt. Man darf mich nicht falsch verstehen. Louis de Bernières ist ein wundervoller Erzähler. Er weiss wie man die Worte richtig setzt und auch seine Regergen sind verblüffend umfangreich, bis hin zur Akribie. Was der Mann aber nicht kann ist mit seinen Figuren umgehen. Es ist ein Jammer mitansehen zu müssen wie er zwar immer wieder schöne Geschichten zusammenbaut aber jene ohne Seele und Leben sind. Ihnen fehlen jegliche Dramatik oder auch Moral. Leere, abgestreifte Worthülsen die überall in diesem Buch herumliegen und die er einfach nicht zu einem ganzen verbinden kann. Das Buch hat keine Struktur. Ständig springt man zwischen dem Hier und Jetzt, zwischen den Ereignissen Jahre nach dem Krieg und zwischen der Biografie von Mustafa Kemal. All diese Ebenen sind nicht miteinander verbunden und interagieren auch nicht miteinander womit eigentlich auch keine Zeitlinie, einen historisch roten Faden gibt. Kemals Biografie ist so scharf und stümperhaft in dieses Buch gepresst das man immer an ein Sachbuch als an einen Roman denken muss. Jene Kapitel kann man aber auch getrost überspringen und statt dessen den ausführlichen Wikipedia Artikel dazu lesen was einem sehhhr viel Zeit spart. Und wenn man schon mal dabei ist kann man auch die ersten 150 Seiten getroßt überblättern weil alle Charaktere noch einmal! eingeführt und vorgestellt werden. Auch die Konzeption als Kurzgeschichtenband, mit verschiedenen Erzählern und Blickwinkeln, erweisst sich als ordentlicher Fehlgriff. Die Kurzgeschichten triefen vor Gutmenschlichkeit und kitschigen Klischees und ergeben meist keinen wirklichen Sinn. Fügen dem Buch als sollches keine dramatische Komponennte dazu wesswegen ich begonnen habe sie vielleicht als Parabel oder Märchen zu sehen. Natürlich hat auch das nicht funktioniert weil es keine Moral, keine Lehren am Ende der Geschichten gegeben hat. Den Todesstoß versetzt der Autor dem Buch mit seiner dogmatischen Hörigkeit dem Handbuch für Creative Writing. Einfach nur grausam wie er seine Wortschwälle über den Leser ergiesst der jedoch schon einen ganzen Absatz weiter ist in der Hoffnung das hier nun die Erzählung weitergeht. Meist hat der Leser kein Glück und muss sich durch die halbe Lebensgeschichte eines Charakters wursteln bis er endlich erfährt ob der Charakter nun sein Pausenbrot gegessen hat oder nicht. Dieses Buch ist ein einziges Ärgerniss gewesen...
  8. Cover des Buches Der letzte Harem (ISBN: 9783426509630)
    Peter Prange

    Der letzte Harem

     (110)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die außergewöhnliche Freundschaft zweier Frauen, Fatima und Eliza, die im letzten Harem ihren Platz gefunden haben. Angst, Freundschaft, Not, Leid, Liebe und große Gefühle, dass alles finden wir in Pranges neuem Buch. Wunderbar erzählt, historisch dicht mit zwei starken Frauen. Sehr dicht und super historisch

  9. Cover des Buches Visus (ISBN: 9783548283371)
    Richard Hayer

    Visus

     (17)
    Aktuelle Rezension von: simonfun
    Ich hab's nicht kapiert. Um was ging es eigentlich? Die vielen fehlenden Überleitungssätze, beschreibende Einführungen und Vorbereitungsgedanken sind symptomatisch. Die Umgebungsbeschreibungen sind einfach nur schlecht, sodass mein Kopffilm oft zappenduster war. Spannung kam auch irgendwie nie auf und die Kampfnonnen sind das Blödeste seit langem.  Auch die Maltechnik, die durchaus viel Recherchearbeit verschlungen hat, wurde dermaßen unbeholfen beschrieben, dass ein Weiterblättern ohne schlechtes Gewissen möglich gewesen wäre. Ich habe es mir trotzdem reingezogen und bin nun genauso schlau wie vorher. Der unbefriedigende Schluss war dann die Negativkrönung. Ich weiß im Nachhinein gar nicht, warum ich mir diese Zeitverschwendung angetan habe. Den einen Stern vergebe ich nur wegen der Schreibarbeit des Autors.
    Wie auch immer - ich hab's nicht kapiert!
  10. Cover des Buches Der Bastard von Istanbul (ISBN: 9783036959245)
    Elif Shafak

    Der Bastard von Istanbul

     (43)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    ✨ „Wir sollten uns alle auf die Bosporusbrücke aufstellen und so fest pusten, wie wir können, um diese Stadt Richtung Westen zu schieben. Wenn das nicht klappt, versuchen wir es in die andere Richtung und sehen, ob wir uns nach Osten drehen können.“ ✨

    📍 In „Der Bastard von Istanbul“ von Elif Shafak begeben wir uns auf eine Reise von Arizona nach Istanbul und die Suche nach sich selbst.

    📖 Darum geht’s:
    Armanoush lebt seit der Scheidung ihrer Eltern in zwei Welten – mit ihrer Mutter und dem türkischen Stiefvater lebt sie in Arizona den American Way of Life, während die Familie ihres Vaters in San Francisco ihr die Traditionen der armenischen Heimat näherbringen will. Je älter Armanoush wird, desto weniger weiß sie, wer sie ist. Deshalb beschließt sie, auf die Suche danach zu gehen und diese führt sie nach Istanbul.
    In „Der Bastard von Istanbul“ thematisiert Shafak gleichzeitig das unaufgearbeitete Traumata des armenischen Völkermordes, wodurch ihr drei Jahre Haft in der Türkei drohten.

    💡 Das habe ich durch das Buch über das Land gelernt:
    Der armenische Völkermord ist in vielen Köpfen der Türkei nicht präsent und wird auch heute noch von vielen geleugnet.

    💭 Meine Meinung zum Buch:
    Ich habe bereits mehrere Romane von Elif Shafak gelesen und ihre Wortgewandheit, die sie immer in politische Geschichten packt, begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Besonders mochte ich die selbstbewussten, weiblichen Familienmitglieder von Armanoush und auch sie hat mir als Protagonistin sehr gefallen.
    Leider hat dieses Buch von ihr zwischendurch seine Längen und ich habe mir schwergetan, es zu beenden. Hundert bis Hunderfünfzig Seiten weniger hätten der Geschichte sicher geholfen.  

  11. Cover des Buches Wir. Für immer. (ISBN: 9781521505588)
    Emma Wagner

    Wir. Für immer.

     (51)
    Aktuelle Rezension von: roman_tisch_

    Rezension: Wir. Für immer. – Emma Wagner

     

    „Wir. Für immer.“ ist ein Roman der Autorin Emma Wagner und erschien 2017 Im Anschluss zu seinem Vorgänger „Du. Für immer.“.

    Mit einem Schlag ist alles anders. Gestern noch schien ihre Welt in Ordnung, doch auf einmal steht Sophie vor den Scherben ihres Lebens. Ein Trümmerhaufen, der sowohl ihre Zukunft, als auch ihre Vergangenheit in Frage stellt.

    Zu erfahren, dass ihre Mutter nur auf dem Papier eines ihrer Elternteile ist, tut weh. Wer war ihre leibliche Mutter? Ist Blut demnach wirklich dicker als Wasser?

    Völlig aufgewühlt und auf der Suche nach Antworten entschließt Sophie sie zu finden. Sie muss erfahren, wieso man sie als Baby hergab. Doch ihr Weg, der sie nach Argentinien führt, hält mehr für sie bereit, denn neben all den Antworten, stößt sie auf eine Geschichte.

    Eine Geschichte, die nicht nur ihr eigenes Leben verändert hat. 

     

    „Wir. Für immer“ ist ein wunderschöner Roman, der den Leser in das Leben zwei ganz unterschiedlicher Frauen wirft.

    Liana, die Protagonisten der Vergangenheit, ist eine junge Frau, deren Träume und Wünsche von der Gesellschaft verspottet und verboten werden. Tag für Tag kämpft sie sich durch das Leben. Auch Sophie fängt an zu begreifen, dass es mehr ist, was sie sich vom Leben erhofft und so müssen Beide im Laufe des Buches lernen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und folgenschwere Entscheidungen treffen.

    Wie weit geht man für Sehnsucht, Liebe und Hoffnung? Kann man seiner ganzen Vergangenheit seinem ganzen Leben und seiner ganzen Familie von heute auf morgen den Rücken kehren?

    „Tu, was du willst, es ist mir egal (…) [i]ch habe keine Tochter mehr.“ S.295

    Sätze wie diese zogen mich voll in ihren Bann und sorgten dafür, dass ich unbedingt erfahren wollte, wie es weitergeht. Auch durch den Wechsel der beiden Zeiten, der immer dann stattfindet, wenn es gerade richtig spannend ist, bleibt das Interesse an beiden Geschichten bis zum Schluss bestehen. Aufgrund von Emma Wagners metaphorischem und bildhaftem Schreibstil, verliert man sich zwischen den Zeilen und ich finde, das vor allem die Kapitel der Vergangenheit eine ganz eigene, zauberhafte und historische Atmosphäre mit sich bringen. 

     

    „Wir für immer“ erhält von mir fünf von fünf Sterne. Der komplette Verlauf, all die Zusammenhänge und die ganzen Zeitsprünge sind unfassbar gut ausgearbeitet. Man merkt, wie viel Recherche hinter diesem Buch stecken muss und ich hätte niemals mit solch einem Ausgang der Geschichte gerechnet. 

  12. Cover des Buches Das Haus der Lerchen (ISBN: 9783442464234)
    Antonia Arslan

    Das Haus der Lerchen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Liisa
    In einem bewegenden teilweise geradezu poetischen Roman hat Antonia Arslan dem armenischen Volk und den Opfern des Genozids an den Armeniern ein würdevolles neues literarisches Denkmal gesetzt. Natürlich kommen einem sofort die wenigen anderen literarischen Denkmäler dieses Völkermords in den Sinn, ein hoher Maßstab. Doch es gelingt Antonia Arslan und es war für mich als Leserin geradezu erstaunlich wie sie diese so düsteren, unsäglich traurigen, brutalen, unmenschlichen Ereignisse auf eine Art erzählt, die leicht daher kommt ohne dabei leichtsinnig zu werden, ganz im Gegenteil. Erzählt wird die Geschichte anhand einer großen armenischen Sippe und deren Mitglieder. Diese Figuren wachsen einem wirklich ans Herz. Besonders beeindruckend sind die Frauengestalten, die versuchen zu retten was zu retten ist, häufig um den Preis des eigenen Lebens. Die Erzählung fließt dahin wie eine dieser traurigen armenischen Melodien und birgt doch immer einen Funken an Hoffnung, an Überlebenswillen. Erschütternd fand ich die Parallelen zu den Juden, die zu entdecken sind. Da sind die Armenier, die ahnen, dass sich etwas über ihren Häuptern zusammenbraut und die es doch nicht rechtzeitig erkennen, da sind die Armenier, die glauben/hoffen sich mit Geld vielleicht freikaufen zu können und häufig genug enttäuscht werden, da sind Armenier, die der Gesellschaft treu dienen und daher glauben, ihnen könne nichts geschehen und sich bitter täuschen und irgendwann gibt es kein Entrinnen mehr. Antonia Arslan ist selber armenischer Herkunft und vieles, was sie in diesem Roman in literarischer Form erzählt sind Erinnerungen ihrer eigenen Familie oder anderer Angehöriger des armenischen Volkes die überlebt haben. Man darf Antonia Arslans "Das Haus der Lerchen" braucht sich neben einem "Die vierzig Tage des Musa Dagh" von Franz Werfel nicht verstecken.
  13. Cover des Buches Hier sind Löwen (ISBN: 9783596523436)
    Katerina Poladjan

    Hier sind Löwen

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                         

    Bei diesem Roman bin ich definitiv eine Geisterfahrerin.  

    Der Plot ist an sich sehr interessant: Eine junge Frau reist in das Land ihrer Vorfahren, Armenien, und zwar nach Jerewan. Was für ein Stoff für einen informativen, lehrreichen und emotionsreichen Roman.  Im Jerewan soll sie neue Techniken der Buchrestauration erlernen. Während sie an eine Familienbibel arbeitet, begibt sie sich auf die Spurensuche. Nicht nur die verzeichneten Einträge in der Familienbibel sind von Bedeutung, sondern auch die Suche der Protagonistin nach eigenen Wurzeln.

    Es hätte so interessant sein können. Doch im Großen und Ganzen habe ich von dem Roman null Vorteil gehabt, ich habe nichts erfahren, was ich noch nicht wusste. Und Unterhaltung bat mir die Geschichte auch nicht.  

    Eigentlich bin ich eher verärgert über die Autorin und den Hauptcharakter. Über Helen erfahren wir nicht viel, denn sie redet nicht viel, und wenn doch, dann sehr reduziert. Ihre Seele, ihr Inneres, ihre Gefühle und Gedanken bleiben überwiegend auf der Strecke oder erscheinen nur fragmentarisch.

    Innere Zerrissenheit, hin oder her, das konnte man auch so darstellen, dass der Leser, in dem Fall ich, sich nicht langweiligen braucht.  

    Auch wenn man zu wenig von Helen erfährt, weiß man doch recht bald, wie sie zu Treue hält. Sie hat einen Freund, mit dem sie häufig telefoniert, und man spürt dabei, wie vertraut die beiden sind. Das hindert sie jedoch nicht daran, gleich am Anfang ihres Aufenthaltes in Armenien fremdzugehen. Als ob sie für Dauer des Aufenthalts eine Affäre unbedingt nötig hat. Was sollte das bloß symbolisch darstellen?

    Der weitere Punkt, der auf meine Ungnade stößt, ist die Sprache.

    Vieles bleibt offen, die Erzählung ist fragmentiert, die Sätze oft abgehackt, und die Sprache bei weitem nicht so eloquent, wie ich es erwartet hätte.

    Ich hätte es nicht schlechter schreiben können. Doch dabei weiß jeder, dass ich nicht über die Gabe, meine Gedanken in Worte zu fassen, verfüge.

    Die Autorin des Romans dagegen wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert...  

    Ich weiß nicht, wie so etwas passieren kann, wenn man in dem Roman zuhauf solche Passagen liest:

                                                                                Zitat                                         

    "Draußen ist sonnig. Ich ziehe die Gardinen zu. Die Belegschaft beschwert sich. Ich ziehe die Gardinen auf. Über den Tisch krabbelt ein Maikäfer."

    Ich wollte den Roman unbedingt lesen und bin auch froh, dass ich es getan habe, allerdings war es für mich keine Bereicherung.  

    Von mir gibt es gut gemeinte  2 Sterne.

                            

  14. Cover des Buches Die zwei Leben der Alice Pendelbury (ISBN: 9783442380282)
    Marc Levy

    Die zwei Leben der Alice Pendelbury

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Alice will sich verlieben, aber bisher hat sie immer die falschen Männer getroffen. Auf einem Jahrmarkt geht sie zu einer Wahrsagerin und diese prophezeit ihr, dass der Mann ihrer Träume gerade an ihr vorbei gegangen ist und nach sechs wichtigen Begegnungen, wird sie ihn wieder sehen. Alice ist aufgeregt, beglückt, aber sie weiß auch nicht ganz sicher, wie sie mit dieser Situation umgehen soll. Mit ihrem Nachbarn, dem Maler Ethan Daldry, unternimmt sie dann viele Ausflüge und mit ihm begibt sie sich auch nach Istanbul. Hier will Alice ihr eigenes Parfum kreieren und Ethan hat viele Freunde und Bekannten und weiß von einem großartigen Spezialisten, aber die Reise wird Alice noch auf eine ganz andere Art und Weiße in Atem halten. Marc Levy ist der Meister der großen Gefühle und ist für alle Leser von Nicholas Sparks zu empfehlen.

  15. Cover des Buches Der Kaukasus (ISBN: 9783406568008)
  16. Cover des Buches Das Netzwerk (ISBN: 9783499249082)
    David Ignatius

    Das Netzwerk

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Empfohlen vom mächtigsten Geheimdienst der Welt
  17. Cover des Buches Der Gesandte des Papstes (ISBN: 9783442467990)
    Christoph Lode

    Der Gesandte des Papstes

     (28)
    Aktuelle Rezension von: simoneg
    Im Jahre 1303 reist der totkranke Ritter Raoul von Bazerat im Auftrag des Papstes nach Jerusalem, im Gepäck ein altes Manuskript, das den Weg zum legendären Stab des heiligen Antonius weisen soll. Doch seine Reise ist mehr als eine harmlose Pilgerfahrt; Raoul findet sich bald im Zentrum von Intrigen und Machtkämpfen wieder. Auf der Flucht vor pästlichen Handlangern und den Söldnern von Sultan an-Nasir schließt sich ihm die geheimnisvolle Ägypterin Jada an - und sie ist die Einzige, die ihm die Wahrheit über den mysteriösen Stab des Antonius offenbaren kann...  

    Zunächst beginnt der Roman ganz normal. Doch im Laufe der Geschichte geht´s immer weiter weg von einem historischen Roman. Es wird mehr eine Indiana-Jones-Geschichte daraus. Schön fand ich, dass die Reise in verschiedene Landstriche führt. Das war ganz interessant. Ansonsten war mir einfach zu viel Phantasie im Spiel. Für mich gehört der Roman in das Genre Abenteuer.
  18. Cover des Buches Die Verlässlichkeit des Zufalls (ISBN: 9783981981018)
  19. Cover des Buches Das Märchen vom letzten Gedanken (ISBN: 9783943334364)
    Edgar Hilsenrath

    Das Märchen vom letzten Gedanken

     (12)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Edgar Hilsenrath ist ja ein Genozidspezialist der besonderen Sorte. Er schreibt Geschichten über das nahezu unbeschreibliche - aber ganz anders als alle anderen Autoren. In seinem Roman Der Nazi und der Friseur rollt er das Thema mit Humor aber von der Täterseite her auf - das hat mir sehr gut gefallen. In seinem Roman Nacht geht er in einem Stil des entmenschlichten Realismus über Hunger und Tod im Ghetto so weit, dass ich das Buch abbrechen musste, denn es war für mich zu unerträglich.

    Im Märchen vom letzten Gedanken beschäftigt er sich mal nicht mit dem Holocaust, sondern mit AGHED, dem Genozid an den Armeniern und pontischen Griechen und verpackt die unmenschliche Grausamkeit der Jungtürken und ihrer Schergen, Befehlsempfänger, Mitläufer und gedungenen Mörder in Form eines Märchens. Diese Strategie scheint aufzugehen, denn die ersten Kapitel der Folter an Wartan Khatisian und die Absicht, durch völlig groteske Aussagen eine Armenische Weltverschwörung zu konstruieren, waren gerade noch erträglich. Als dann im Anschluss die Geschichte der Familie und des Dorfes Jedi Su in Märchenform aufgerollt wird, hat es mich schon gestört, denn der ganze christlich orthodoxe Aberglaube der beteiligten Personen kommt in dadurch doppelt so hirnverbrannt rüber. Durch diese Auswalzung hat der Roman auch so seine Längen. Am Ende war die Geschichte für mich wieder nahezu fast nicht zu ertragen, vor allem weil ich durch die Geschichte meiner Familie persönlich betroffen bin.

    Wie beim späteren Holocaust werden in der Vorbereitung des Schlachtens die Armenier, Griechen und Teufelsanbeter (Jessiden) als Ratten bezeichnet, die zwar schon Jahrtausende und vor den Türken im okkupierten Land siedeln, aber die man eben ausrotten müsste, weil sie Ratten sind. Mir kommt noch heute die Galle hoch, dass die Türken diesen Genzozid, der übrigens als Vorbild für die Deutschen diente (die waren ja zu dieser Zeit Verbündete und Gesandte bei ihren türkischen Partnern) so perfekt vertuscht haben, dass man bis heute nicht über dieses Ereignis redet, weil die westliche Welt einfach vergessen oder verdrängt hat. Im Gegenteil, die Opfer und alle, die dieses unfassbare Verbrechen ansprechen, werden wegen Beleidigung des Türkentums noch heute ins Gefängnis gesteckt (5 Jahre gibt es dafür noch immer von der heutigen Türkischen Regierung). Das ist abartig!

    Ich gebe dem Roman 3,5 Sterne, aber das ist eine sehr persönliche Beurteilung. Wäre ich nicht betroffen, hätte es mehr gegeben.
  20. Cover des Buches Auf der Straße heißen wir anders (ISBN: 9783442494187)
    Laura Cwiertnia

    Auf der Straße heißen wir anders

     (52)
    Aktuelle Rezension von: schokoloko29

    Karlotta lebt in einem bremer Vorort. Ihre Eltern haben sich getrennt. Ihre Mutter ist Deutsche ihr Vater ist Armenier. Sie erfährt in der Schule, dass türkische Soldaten Armenier durch Todesmärsche in den Tod geschickt haben. Es entsteht mit den Jahren eine Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft. Ihr Vater und die Familie von der väterlichen Seite verdrängen das Thema oder sie sprechen nicht über das Thema.

    Als ihre Oma stirbt entscheiden sich Vater und Tochter nach Armenien zu reisen und Teile ihrer Familie und Geschichte wieder zu entdecken.

    Fazit:

    Für mich war das Buch sehr mitreißend und gefühlvoll (mit einem leichten melancholischem Grundton) geschrieben. Es geht um das Thema Identität, Heimat, leben in der Fremde, Genozid, Trauma, die von einer Generation zur nächsten weiter gereicht werden.

    Wer sich für diese Themen interessiert, dem kann ich dieses Buch nur weiter empfehlen!

  21. Cover des Buches Der Bastard von Istanbul (ISBN: 9783836802666)
  22. Cover des Buches Tod am Aphroditefelsen (ISBN: 9783426307304)
    Yanis Kostas

    Tod am Aphroditefelsen

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Lesefieber22

    Sofia Perikles kehrt nach ihrem Studium im Ausland zurück in ihre Heimat Zypern, in Erwartung eines Bürojobs in Nikosia. Doch ihre Stelle wurde gestrichen und sie landet in einem kleinen, verlassenen Dorf nahe der Grenze zu Nordzypern. Ihr neuer Chef, Polizeiinspektor Kostas Karamanlis ist ein Säufer und will nichts mit ihr zu tun haben. Doch dann gerät Sofia ungeplant in die Ermittlungen rund um einen Mordfall und sie entdeckt ungeahnte Polizisten-Qualitäten...

    Der Einstieg in den Krimi gelingt leicht und ich konnte das Buch anschliessend kaum noch weglegen. Die Protagonisten sind lebendig und sympathisch beschrieben, sogar der dauerbesoffene Dorfpolizist Kostas wächst einem ans Herz. Sofias jugendliche Energie sorgt immer wieder für amüsante Szenen im verschlafenen Dorf. Die Spannung kann durch die ganze Geschichte hindurch aufrecht erhalten werden und der Showdown hat es in sich. Ich habe das Buch während meines Zypern-Urlaubs gelesen und habe viele Orte wiedererkannt. Gut gefallen hat mir auch die unaufdringliche Art, wie ganz nebenbei viel wissenswertes über die Insel vermittelt wurde. 

    Dieses Buch hat alles, was für mich einen guten Krimi ausmacht und versprüht dazu noch ganz viel sommerliches Zypern-Flair - die perfekte Strandlektüre.


  23. Cover des Buches Die Stadt der schweigenden Berge (ISBN: 9783426514559)
    Carmen Lobato

    Die Stadt der schweigenden Berge

     (61)
    Aktuelle Rezension von: dia78

    Das Buch "Die Stadt der schweigenden Berge" wurde von Carmen Lobato verfasst und erschien 2015 im Knaur Verlag.

    Die Autorin nimmt uns mit in ein historisches Erlebnis, das einem so manches Auge öffnet. Die Handlungsorte und auch die Charaktere wurden gut beschrieben und es ist auch detailreich.

    Die Wortwahl und der Sprachstil sind sehr gut, die Storyline sehr gut ausgearbeitet. Dennoch könnte man als Leser das Gefühl haben eher einen Liebesroman, als einen historischen Roman vor sich zu haben. Man kann vieles mit den Protagonisten erleben und es macht Spaß, so manches zu entdecken. Aufpassen sollte man bei der Reihenfolge, denn zuerst "Und sie werden nicht vergessen sein" könnte einiges vorweg nehmen.

    Jeder, der gerne historische Romane mit Liebe und auch Tiefgang liest, dem empfehle ich gerne dieses Buch.

  24. Cover des Buches Die Erbschaft (ISBN: 9783499254567)
    Nicholas Shakespeare

    Die Erbschaft

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74

    Andy Larkham erbt zufällig ein Vermögen. Zunächst genießt er seinen ab sofort sorgenfreien Zustand, aber dann tauchen doch Fragen auf. Wer ist dieser Mensch, der einem Wildfremden 17 Millionen vererbt, nur weil dieser zur rechten Zeit am rechten Ort war? Er beginnt nachzuforschen...

    Der Roman hat im Groben drei Teile: im ersten erleben wir den sorgen- und schuldenbelasteten Andy, im zweiten gondelt er durch die Weltgeschichte und der dritte Teil erzählt die Lebensgeschichte seines Gönners.

    Ich habe diesen Roman in einem Atemzug gelesen, einfach, weil er so gut geschrieben ist. Dabei ist er nicht frei von Mängeln: das Herzstück ist die Lebensgeschichte von Christopher Madigan und bevor diese erzählt werden kann, erfahren wir viel über Larkham, zu viel für meinen Geschmack. Besonders der zweite Teil blieb eher bläßlich, worin aber eventuell auch eine gewisse Absicht steckt. Aber dann folgt eine Lebensreise von Armenien über Australien nach London. Grandios geschrieben und bildgewaltig. Mit schönen Frauen, bösen Schurken und der Weite des australischen Outbacks. Und ich habe gelesen und gelesen und gelesen und zum Schluß habe ich ernsthaft überlegt, wieder von vorn zu beginnen. Weil ich mich nicht trennen wollte.

    Stattdessen werde ich mir jetzt andere Bücher von Nicholas Shakespeare zulegen: seine Chatwin-Biographie etwa und "Der Obrist und die Tänzerin". Und hoffen, daß sie einen ähnlichen Zauber versprühen...

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