Bücher mit dem Tag "dienstboten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dienstboten" gekennzeichnet haben.

45 Bücher

  1. Cover des Buches Gute Geister (ISBN: 9783442714506)
    Kathryn Stockett

    Gute Geister

     (695)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Der Roman von Kathryn Stockett spielt in einer Zeit in den 1960ern, in der die Rassentrennung in den südlichen Vereinigten Staaten weit verbreitet war. Thematisch geht es um Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und die Bedeutung von sozialer Veränderung. Die Frauen wollen aus gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und bekommen eine Stimme und für ihre Rechte zu kämpfen und auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Man wir daran erinnert, dass die Vorurteile, die Menschen voneinander trennen, überwunden werden können.
    Kathryn Stockett verwendet mehrere Erzählerperspektiven und schreibt sehr realitätsnah, was den Roman sehr facettenreich und lebhaft macht. Jede Erzählerperspektive hat ihren eigenen Stil und man fühlt und erlebt so jede Perpektive hautnah mit.
    Ein sehr berührender, inspirierender und wertvoller Roman!

  2. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

     (2.334)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    "Der Junge im gestreiften Pyjama" von John Boyne ist ein Buch, das den Leser mit einem anderen Blickwinkel auf die Sicht der Dinge und des damaligen Schrecken des Nationalsozialismus durch die Handlung führt. Die Geschichte wird nämlich aus der Sicht eines unbedarften neunjährigen Jungen erzählt. Dies macht den Schreibstil zwar einfach und zugänglich, bringt meiner Meinung nach jedoch auch eine gewisse Naivität in der Darstellung des Hauptcharakters Bruno mit sich.

    Um was genau es in dieser Geschichte geht, ist dieses Mal schwer zu beschreiben. Normalerweise gebe ich an dieser Stelle die Inhaltsangabe wieder, aber bei diesem Buch  ist es wohl besser, wenn man vorher nicht weiß, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich kurz und knapp auf eine Reise mit dem Jungen namens Bruno. Früher oder später kommt der Leser zusammen mit Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt... 

    Brunos kindliche Unschuld steht im starken Kontrast zu den schrecklichen Ereignissen, die sich um ihn herum abspielen. Ich fand die Idee äußerst interessant, den Nationalsozialismus zur Abwechslung mal aus rationalen Kinderaugen heraus zu betrachten. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob Bruno nicht ein klein wenig zu blauäugig dargestellt ist, um wirklich glaubhaft zu wirken?! Der jeweilige Eindruck bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen. 

    Außer Bruno und Schmuel wirken die restlichen Charaktere der Geschichte eher wie Schatten, die durch die Ereignisse huschen. Der Handlungsverlauf selbst ist zwar kreativ, unterscheidet sich aber immer wieder von den uns bekannten historischen Fakten. 

    Zudem finde ich es schwierig, das Buch für zu junge Leser zu interpretieren, da die Themen und Ansichten bei näherer Hinsicht doch recht komplex sind.

    Eine mir wiederkehrende Frage beim Lesen war übrigens auch, warum die Dinge eigentlich nicht beim richtigen Namen genannt werden?! Dieser Umstand ist für mich einfach nicht stimmig, in Hinsicht auf Brunos Alter. 

    Das Ende des Buches ist schlussendlich sehr erschütternd und lässt den Leser mit viel Raum für Interpretationen zurück. Tatsächlich hätte nicht mal ich mit diesem Ausgang gerechnet.

    "Der Junge im gestreiften Pyjama" ist demnach eine nachwirkende Geschichte über die Freundschaft zweier Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch gleich sind. Es ist eine Geschichte, die eine traurige Wahrheit ohne Schuldzuweisungen erzählt und viel zwischen den Zeilen spricht. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass wir die Welt viel öfters einmal mit den Augen eines Kindes betrachten sollten. 

  3. Cover des Buches Die Tuchvilla (ISBN: 9783734110177)
    Anne Jacobs

    Die Tuchvilla

     (516)
    Aktuelle Rezension von: mellibooks

    Zu Beginn fand ich das Buch langweilig und es hat eine Weile gedauert bis die Spannung aufgebaut wurde.
    Dann fand ich es eine schöne realistische Geschichte.
    Der Schreibstil des Buches hat zum Zeitalter der Handlung gepasst und ich habe mich gefühlt als wäre 1913. 

    Das Buch springt in den Einzelnen Kapitel in verscheidene Sichtweisen der Charaktere wodurch  man zu jedem Charakter eine Bindung aufbauen konnte. Der Perspektivenwechsel hat das Buch lebhafter gemacht. 

  4. Cover des Buches Jonathan Strange & Mr. Norrell (ISBN: 9783827078896)
    Susanna Clarke

    Jonathan Strange & Mr. Norrell

     (203)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ausnahmsweise würde ich sagen: Vergleiche mit Tolkien sind hier nicht völlig aus der Luft gegriffen. Meistens beziehen sie sich ja nur darauf, dass ein Autor einen irgendwie episch angehauchten Roman von beträchtlicher Länge abgeliefert hat. Clarkes Buch ist zwar lang, allerdings eher ein Gesellschaftsroman der Fantasy als ein Epos. Tolkien wollte mit seinem Werk eine "Mythologie für England" schaffen, Susanna Clarke schreibt die englische Geschichte neu- stilsicher, faktenkundig, erfinderisch und mit britischem Understatement. Dass der entstandene Roman manchen Fantasyfan enttäuscht, ist nicht verwunderlich. Genauso wenig muss man sich wundern, dass er viele Leser begeistert hat. Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, würde ich vermutlich "originell" wählen. (Und dieser Begriff drängt sich in der Fantasyliteratur leider nicht allzu oft auf.)

    Ich vergebe fünf Sterne, obwohl das Buch ein paar Schwächen hat. Zum Beispiel dauert es am Anfang lange, bis man mit den Hauptpersonen warm wird. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um einen grantigen Alten und einen arroganten reichen Schnösel. Trotzdem hat man sie am Ende des Romans ins Herz geschlossen. In ihrem zurückhaltenden Stil beschreibt Clarke die absurdesten Ereignisse, verliert dabei aber den historischen Rahmen des Krieges gegen Napoleon nie aus den Augen. Ihre Kommentare zur Politik sind dabei oft nicht weniger treffend und amüsant als die zur Zauberei, ihrem "Spezialgebiet". Und auch ein paar historische Persönlichkeiten bekommen ihr Fett weg. Angenehm ist vor allem auch, dass Clarke auf die in der Fantasy so häufige schwarz/weiß-Zeichnung der Figuren verzichtet, allen Stärken und Schwächen zugesteht, und uns sogar mit einem kitschigen Happy End verschont.

    Wer sehen möchte, wie britische Gentlemen sich gegen perfide Elfen und dunkle Zauber schlagen, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Wer das albern findet und eher auf epische Helden mit blutrünstigen Feinden steht, sollte lieber die Finger davon lassen. 

    Schlußbemerkung: Bei aller Liebe zu dem Buch, muß ich dennoch sagen Tolkien ist besser!

  5. Cover des Buches Was vom Tage übrig blieb (ISBN: 9783896677037)
    Kazuo Ishiguro

    Was vom Tage übrig blieb

     (283)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In einem noblen Landgut in England trifft der Butler Stevens auf die Hauswirtschafterin Miss Kenton. Sie sehen sich täglich, schleichen umeinander herum und während im Haus große politische Entscheidungen getroffen werden und der Butler ganz seine Arbeit ausfüllt, versucht Miss Kenton ihre Gefühle zu verbergen und auch Stevens ist seltsam angezogen von ihr. Erst viele Jahre später macht er sich auf sie wieder zu sehen und so beginnt eine Reise in seine eigene Vergangenheit.

  6. Cover des Buches Vampire Academy - Seelenruf (ISBN: 9783736323575)
    Richelle Mead

    Vampire Academy - Seelenruf

     (973)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    "Seelenruf" ist das fünfte und vorletzte Buch der Vampire Academy Reihe von Richelle Mead. Durch manches Buch der Reihe bin ich gut gekommen und hatte Spaß an den Charakteren - allen vorran natürlich an der sarkastischen Rose Hathaway - und doch war der größere Anteil, wenn ich alle Bücher zusammen nehme, unglaubwürdig, vorhersehbar, wenig inspirierend und hatte wenige große Momente. Es sind viele Dinge passiert, jede Menge Katastrophen, doch wie im weiteren Verlauf meist damit umgegangen wurde hat mir diese Bücher irgendwie nicht so nahe bringen können, wie beispielsweise Band eins - denn das hatte es mehr als in sich!
    Somit war für mich auch dieses Buch wieder eine Mischung zwischen "Ist ja interessant" bis "Oh bitte nicht schon wieder" - wenn auch diesmal ohne bitteren Nachgeschmack.

    Wenn man sich die Vampire Academy Bücher genau durchliest, dann kann einen nichts mehr überraschen. Wenn die Hauptprotagonistin dann noch jemand ist, die ein Nein absolut nicht akzeptiert und solange negative Dinge in ihr Leben einbaut, wie sie ihr von nutzen sind, dann überrascht einen absolut gar nichts mehr! Rose' Zukunft stand auf dem Spiel. Sie ist früher mit ihrer besten Freundin Lissa ausgebrochen und doch wieder an die Akadamie zurückgekehrt. Sie ist auf eigene Faust losgezogen um ihre große Liebe vor dem Untoten-Dasein zu retten und kehrte sieglos zurück. Ihre Einlagen zwischendurch ihr Leben zu riskieren und forsch von einem Problem zum nächsten zu stolpern sollten ebenfalls ihren endgültigen Abschluss als Wächterin versaut haben, doch - Überraschung! - natürlich werden ihre Taten zwar nicht toleriert, aber wie sie mit den ganzen Ereignissen umging, wird als Charakterstark bezeichnet und somit durfte Rose doch die Ausbildung beenden. Sie ist nun eine vollständige Wächterin. Und sie hat einen neuen Freund. Adrian Ivashkov, der Neffe der Königin Tatiana, ebenfalls ein Geistbenutzer wie Lissa und bereits mehrfach in den Büchern in Erscheinung getreten, hat niemals aufgegeben sie zu bekommen und nun scheint es als sei alles in Ordnung. Dass Rose dennoch an Dimitri hängt und ihr Herz bei dem Gedanken an ihn droht zu zerspringen, ignorieren irgendwie beide. Bis zu dem Tag wo Rose mit Lissa und einem weiteren Freund in das Hochsicherheitsgefängnis eindringt und ausgerechnet Victor Dashkov befreit, der Lissa soviele Qualen zugefügt hat. Denn nur das Gerücht, dass Victor einen Bruder habe, der schonmal einen Strigoi zurückverwandeln konnte, zwingt Rose weiter für Dimitris Zukunft zu kämpfen - und auch ihre eigene.

    Bisher habe ich Rose immer bewundert, ihre Überzeugung für etwas zu kämpfen absolut geglaubt und wahrscheinlich hätte ich sie auch in allem irgendwie unterstützt, aber diese Geschichte mit Adrian hat sie in meiner Achtung ziemlich sinken lassen. Der Leser erfährt sehr viel von Rose' Gefühlen und das sie den Mann befreit, der bereitwillig den Seelentod ihrer besten Freundin und Bundgefährtin verantworten würde nur zu seinem eigenen Zweck, sagt doch eigentlich alles darüber aus.
    Ich denke es ist genau dieser Punkt, der mich wahnsinnig macht. Denn sie weiß nicht, wie die Chancen stehen, aber das es eine gibt, lässt sie bis zum äußersten gehen. Sie will nach vorne schauen, aber schafft es nicht und dies Vorspielung falscher Tatsachen fand ich einfach nur bescheuert.
    Dass Lissa dabei mitmacht zeigt einfach wie stark sie die Schuldgefühle plagen und das sie auch mal etwas für Rose aufgeben möchte, so wie Rose es immer wieder für sie tut.
    Lissas Rolle in diesem ganzen Plan rückt sie diesmal etwas mehr in den Vordergrund, als vielleicht bisher und auch ihre Beziehungspause mit Christian war unterhaltsamer als Rose Trip zu was auch immer.

    Die ereignisreichen Stellen des Buches waren schon sehr hohe Unterhaltung, aber wie gesagt: Was dann meist mit diesen Ereignissen passiert, wie einzelnde Charaktere es zerrupfen oder platttrampeln - das war dann schon weniger toll.
    "Seelenruf" hat definitiv extrem viele Überraschungen zu bieten! Zumindest wenn man nicht von Beginn an die Handlung vorraussagen kann und das kann man eigentlich, wenn man weiß wie Rose tickt.
    Dennoch bekommt dieses Buch von mir vier Sterne, weil ich locker durchkam und mich schon habe mitreißen lassen. Auch wenn ich immer wieder mit einem Kopfschütteln dasaß, ist in diesem Buch genau das eingetreten, was einfach zu Rose Hathaway passt. Kompliziert, forsch, niemals endenwollender Kampfeswille. Wäre diese verzwickte Sache mit Adrian nicht, wäre es eines meiner Lieblingsbücher dieser Reihe. Dennoch, wenn ich mich richtig bemühe objektiv zu sein, dann glaube ich Mead hat mit dieser Art von Liebesgeschichte eine perfekte Möglichkeit gefunden etwas zu verdeutlichen. Manchmal kann man etwas nicht haben, so sehr man auch dafür kämpft, aber es kommt darauf an, wer zu dir steht, das es dich nicht fertig machen kann.

    Wie man lesen kann, kann ich mich sehr schlecht für eine aussagekräftige Meinung entscheiden. Die Geschichte wäre ohne die ganze Magie vielleicht unterhaltsamer, ein paar mehr Geheimnisse, weniger offensichtliche Ausgänge und es wäre perfekt.
    Umso mehr jedoch hat mich das Ende in seinen Bann gerissen, denn es ist ein riesiger Cliffhanger, der ziemlich drohend in Rose' Zukunft blickt und ich bin froh, dass Mead wenige Worte gefunden hat um dieses Buch abzuschließen. Weniger ist mehr und das wenige, was dort stand verspricht ein Finale, dass ich (endlich) nicht absehen kann. Spätestens an dieser Stelle kam das Lesekribbeln eindeutig zurück und ich freue mich auf den letzten Band.

  7. Cover des Buches Das geheime Spiel (ISBN: 9783453427891)
    Kate Morton

    Das geheime Spiel

     (494)
    Aktuelle Rezension von: Mary2

    England zu Beginn des 20. Jahrhunderts

    Grace entstammt einem ärmlichen Elternhaus und nimmt als 14-jährige eine Dienstbotenstelle im herrschaftlichen Haushalt Riverton Manor an. Dort lernt sie Emmeline und Hannah, die Töchter des Hauses Hartford kennen. Über Jahrzehnte hinweg begleitet Grace die Familie in verschiedenen Funktionen und erlebt dabei eine Familientragödie von ungeahntem Ausmaß.

    Eingebettet ist die Familiengeschichte in eine Rahmenhandlung. Darin ist die 99-jährige Grace Bewohnerin einer Seniorenresidenz und erinnert sich an die turbulente Zeit als Dienstmädchen und Zofe.

    Kate Morton hat einen wunderbaren Erzählstil, der die Vergangenheit auferstehen lässt. Häuser, Gärten und Personen entstehen vor dem inneren Auge und lassen die Leser tief in das Geschehen eintauchen. Durch die gründliche Recherche wird neben der Familiengeschichte auch ein Zeitporträt gezeichnet. Politische Vorkommnisse werden wie auch gesellschaftliche Fragestellungen authentisch mit eingearbeitet wie zum Beispiel das erwachende Selbstbewusstsein der Dienstboten.

    Leider ist das Buch über weite Strecken sehr langatmig und entwickelt erst im letzten Viertel eine größere Spannung, bis das Familiengeheimnis endlich gelüftet ist.

    Ich bewerte daher lediglich mit vier Sternen für ein ansonsten makelloses Buch.

    Eine Leseempfehlung für Freunde des historischen Romans!

  8. Cover des Buches Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle (ISBN: 9783453441156)
    Stuart Turton

    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

     (360)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Dieses Buch hat mich vor ein paar Herausforderungen gestellt. Es war nicht schlecht, keinesfalls, eher ungewohnt und überraschend.

    Die Grundthematik finde ich wirklich interessant und auch abgefahren, hier muss man sich wirklich drauf einlassen und dem "Seelenwandern" aufgeschlossen gegenüberstehen.

    Ich muss sagen, dass ich den Klappentext zu Erscheinen des Buchs gelesen habe, dadurch wanderte das Buch auf den Wunschzettel. Als ich das Buch nun begonnen habe, hatte ich den Klappentext nicht mehr im Kopf und auch nicht mehr gelesen, sodass die Geschichte schon einige Überraschungen für mich bereit hielt, die im Klappentext einfach bereits genannt werden. So war für mich die Entwicklung der Geschichte nochmal ein bisschen spannender.

    Schwierig war für mich das Hin- und Herspringen zwischen den einzelnen Tagen und Körpern. Ich lese häufig Familiensagas/historische Bücher auf mehreren Zeitebenen, aber hier wird in teilweise sehr kurzen Kapiteln hin und her gesprungen, man bekommt zwar immer zu Kapitelbeginn Tag und Uhrzeit/Tageszeit genannt, aber dennoch wurde es zwischendurch unübersichtlich.
    In der Mitte hat sich die Geschichte etwas gezogen und der Spannungsaufbau wurde irgendwie auf Pause gestellt, aber zum Ende hin wurde es nochmal richtig interessant und spannend.

    Durch diese häufigen Wechsel ist es definitiv ein Buch, bei dem man länger an einem Stück lesen muss, um nicht den Faden zu verlieren.
    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und Stuart Turton ein Autor, den man im Auge behalten sollte. Der Tod und das dunkle Meer werde ich mir definitiv auch mal genauer anschauen.

  9. Cover des Buches Mark Twain, Die Abenteuer des Huckleberry Finn (ISBN: 9783730609811)
    Mark Twain

    Mark Twain, Die Abenteuer des Huckleberry Finn

     (275)
    Aktuelle Rezension von: MaFu

    Wenn ich dieses Buch lese, lese ich nicht über die Abenteuer, die Huckleberry erlebt, sondern ich bin Huckleberry! Genial!

  10. Cover des Buches Im Hause Longbourn (ISBN: 9783328100270)
    Jo Baker

    Im Hause Longbourn

     (238)
    Aktuelle Rezension von: CleoBennet

    Dieses Buch war eigentlich überfällig. Fortgeschriebene Jane-Austen-Geschichten gibt es einige (meistens überflüssig), aber welche Leserin möchte schon daran erinnert werden, dass sich ganztägiges Schwelgen in romantischen Gefühlen nur auf dem Rücken der für gewöhnlich namenlosen Dienstboten realisieren ließ, die von Sonnenauf- bis -untergang schuften? Insofern stellt der Roman die Regency Romance sozusagen vom Kopf auf die Füße, und das tut er mit Detailtreue und großer Anteilnahme für seine Figuren. Dass die Heldin Sarah ihr Glück mal NICHT in einem reichen Mann und lebenslangem Hände-in-den-Schoß-Legen findet, hat mich sehr gefreut, denn das ist ehrlich. Ein Stern weniger nur deshalb, weil mir die männlichen Figuren teilweise ein bisschen klischeehaft agierten.

  11. Cover des Buches Der Diener (ISBN: 9783863340056)
    Tom Reichel

    Der Diener

     (6)
    Aktuelle Rezension von: KleinerVampir
    Buchinhalt:

    Heinrich sorgt als Butler für Ordnung im Hause einer Familie. Und das nicht nur in konventioneller Hinsicht – auch im ehelichen Gefühlschaos ist Heinrich der ruhende Pol und den hat die Familie auch bitter nötig: am 12. Geburtstag der Tochter seiner Arbeitgeber erfährt Familienvater Armin: Doro ist ein Kuckuckskind und nicht seine leibliche Tochter! Wut und Verzweiflung allenthalben… Was tun? Zum Glück gibt’s Heinrich, der nach und nach die Wahrheit ans Licht bringt….

     

    Persönlicher Eindruck:

    Ich möchte diesmal gar nicht sofort etwas zum Inhalt sagen, da dem Leser etwas ganz anderes zuerst ins Auge fällt: das Cover! Ich habe sehr viele Bücher, allerdings hatte bislang noch keines eine derartig tolle Covergestaltung. Samtbezogen und mit goldgeprägten Ornamenten ist das Buch schon von außen ein wahres Kleinod, das man sich kaum anzufassen getraut. Die Ornamente setzen sich innen gedruckt fort und man denkt sofort an die Wandteppiche in alten Schlössern, wo es ja früher reichlich Diener gab.

    Der Protagonist des Buches ist Heinrich, ein ganz besonderer Butler. Er ist der Dreh- und Angelpunkt der Handlung und seine Tätigkeiten gehen weit über das, was ein Diener sonst so tut, hinaus. Durch ihn erfährt Familienvater Armin, aber auch alle anderen Charaktere, wie unwichtig es im Grunde ist, ob Doro nun leibliches Kind des Arztes ist, oder nicht. Viel wichtiger hingegen sind Liebe und die Erkenntnis, dass Tochter Doro an sich ein großes Glück für die Familie ist und Verzeihen und Liebe schwerer wiegen als Wut und Verzweiflung.

    Insgesamt geht es in diesem modernen Märchen um die Ehe an sich, mit Höhen und Tiefen und der Möglichkeit, einander jederzeit eine neue Chance zu geben, sofern man sich eben darauf einlässt. Diese Möglichkeit des Neuanfangs zeigt sich auch in den Szenen mit dem kranken Jungen Lucius aus Armins Klinik.

    Der Schreibstil selbst war für meinen Geschmack nicht wirklich einfach zu lesen. So richtig flüssig und „leserund“ war für mich die Lektüre leider nicht. Vielleicht hat es der Autor auch so beabsichtigt, um den Leser immer wieder aufzufordern, nachzudenken – man weiß es nicht. Ich empfand das Buch als recht schwere Kost mit vielen Kurzsätzen, die das Lesen zudem noch holprig machten.

    Der Roman war für mich immer wieder ein Aufeinanderprallen von prosaischem Ratgeber und modernem Märchen, das unterhaltende Element fehlte streckenweise fast völlig. Ich wurde nicht wirklich warm mit den Figuren, einzig Heinrich, der für mich am meisten Tiefe besaß, vermochte wirklich zu überzeugen.

    Alles in allem eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte.

  12. Cover des Buches Alibi (ISBN: 9783455650044)
    Agatha Christie

    Alibi

     (200)
    Aktuelle Rezension von: Calypso19

    Lang ist es her, dass ich Agatha Christies Meisterwerk „The Murder of Roger Ackroyd“ ( dt. Titel: „Alibi“ ) zum ersten Mal gelesen habe. Zu dieser Zeit war ich bereits ein Fan der englischen Kriminalautorin, von der ich auch heute, und unzählige Krimis und Thriller später, noch immer meine, dass sie den Titel „Queen of Crime“ völlig zu Recht trägt, mit ihrer Art zu schreiben sehr vertraut und mir sicher, auch diesmal, nach sorgfältigem Lesen und vermeintlichem Achten auf die vielen kleinen Hinweise, die sie clever in der Handlung versteckt, zu gegebener Zeit die Identität des Täters zu entdecken. Bis kurz vor Schluss hatte ich mir eine wunderbare und, davon war ich überzeugt, wasserdichte Theorie zusammengebastelt – und dann kam die Überraschung! Faustdick!

    Nie hatte ich mit einer solchen Auflösung gerechnet, die mich fast ein wenig ärgerte, betrachtete ich sie doch als etwas hinterhältigen Trick Dame Agathas, mit dem sie den Leser an der Nase herumführte. Wo waren sie, die sonst unfehlbar vorhandenen Hinweise, die den Leser in all ihren übrigen Krimis auf die rechte Spur führten? Die Puzzleteile hatte ich zwar eifrig gesammelt, doch wollten sie nicht ins Gesamtbild passen, ohne das eine, das entscheidende Teilchen, dass nur Agatha Christie persönlich kannte. Und so beschloss ich, „The Murder of Roger Ackroyd“ als Fehlschlag abzutun und schob ihn in die hinterste Ecke des Krimiregals, aus dem er kürzlich erst wieder, ganz unerwartet, zum Vorschein kam – um erneut gelesen zu werden? Obwohl ich den so unerwarteten Mörder noch immer präsent hatte? Kurzentschlossen schlug ich den vermeintlichen Fehlschlag auf und begann mit der Lektüre, aufmerksam wie damals auch, um dem einerseits gepriesenen und andererseits gescholtenen Meisterwerk, das 2013 von „The Crime Writers' Association“ zum besten Kriminalroman aller Zeiten gekürt worden war, eine neue Chance zu geben!

    Ob es daran lag, dass ich anstelle der siegesgewissen Überheblichkeit, mit der ich glaubte, einer Agatha Christie gewachsen zu sein, mit vorsichtigem Respekt zu Werke ging, mir wichtig erscheinende Passagen gleich zweimal las, um bloß nichts zu übersehen, was, so versicherten die begeisterten Kritiker dieses, Dame Agathas sechstem Kriminalroman, doch so augenfällig war? Und siehe da – von Anfang an war die Leuchtspur zu sehen, mit der die englische Lady auch dem blindesten unter ihren Lesern, zu denen auch ich mich zählen muss, den Weg gewiesen hat!

    Wenn man diese Spur nicht verliert in dem üblichen Labyrinth von falschen Fährten und geschickt eingebauten Nebensächlichkeiten, wie man denken könnte, wenn man die Tatsache ignoriert, dass es bei Dame Agatha keine Nebensächlichkeiten gibt, nichts, was überflüssig wäre, wenn man es denn logisch und folgerichtig interpretiert, also seine „kleinen grauen Zellen“ benutzt, auf denen der belgische Detektiv Hercule Poirot, der in dem verzwickten Krimi seinen dritten Auftritt hat, nicht müde wird zu insistieren – hier mehr als in jedem anderen Krimi, in denen der etwas lächerlich wirkende kleine Mann mit dem großen Schnurrbart und dem noch größeren Ego ermittelt -, dann führt sie unweigerlich zu demjenigen aus einer ansehnlichen Gruppe von Verdächtigen, die, was für Poirot von Anfang an klar ist, allesamt etwas zu verbergen haben, der den reichen Roger Ackroyd ins Jenseits befördert hat!

    Und dann erst erkennt man, wie klug und umsichtig, auch nicht das kleinste Detail außer Acht lassend, die berühmte Britin ihren Kriminalroman aufgebaut hat – und kann nicht umhin, ihr höchstes Lob zu zollen!

    Ein wahrhaft grandioser Whodunnit ist ihr da gelungen, einer, von dem ihre Biographin Laura Thompson sagte, er sei „der größte, der ultimative Kriminalroman“, der wegweisend war, der das Genre, dem sie sich verschrieben hatte, nachhaltig beeinflusste, denn sie wagte damit etwas ganz Neues, etwas, das inzwischen natürlich viele Nachahmer, aber keinen, der ihr gleich käme, gefunden hat.

    Zum Schluss meiner Überlegungen bliebe anzumerken, dass jeder Versuch einer ausführlicheren Inhaltsangabe die Gefahr birgt, dem unvoreingenommenen Leser Wissen zu vermitteln, das ihn allzu frühzeitig auf die richtige Spur bringt und ihn somit des Vergnügens beraubt, seine eigenen Theorien aufzubauen und daraus die richtigen – was schwer sein dürfte -  Schlüsse zu ziehen.

    Eines ist gewiss – es lohnt sich, diesen in jeder Hinsicht bemerkenswerten Kriminalroman zu lesen, schon alleine, um dem klugen, von sich selbst und seinen überragenden Fähigkeiten – völlig zu Recht übrigens! - so überzeugten kleinen Detektiv, der sich eigentlich in King's Abbott, dem fiktiven Schauplatz des Romans, zur Ruhe gesetzt hatte, um dort ausgerechnet Kürbisse zu züchten, über die Schulter zu schauen und ihn mit der ihm eigenen Methodik und Systematik, unter Gebrauch der bereits erwähnten sehr aktiven kleinen grauen Zellen, den wohl erstaunlichsten Fall nicht nur seiner eigenen Karriere sondern auch derjenigen der Schriftstellerin Agatha Christie, geborene Miller, in zweiter Ehe verheiratete Mallowan, lösen zu sehen!

  13. Cover des Buches Traue niemals einem Earl (Die Ladies von London-Reihe 2) (ISBN: B098C6ZG8K)
    Olivia Drake

    Traue niemals einem Earl (Die Ladies von London-Reihe 2)

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Linker_Mops

    Ein Regency-Roman ist wie jeder andere!? In diesem Fall stimmt das nicht, denn das hier war purer Regency-Crime und damit mal was ganz neues. Denn hier stand nicht (nur) die Romantik im Vordergrund, sondern auch ein Kriminalfall im Vordergrund. Dieser sorgte in meinen Augen gut für Spannung. Dass es nicht Wrayford war, war mir ja relativ schnell klar. Aber die Auflösung über den Mörder sorgte dann bei mir doch für Überraschung und das macht ja einen guten Krimi aus.

    Aber auch die romantische Seite kommt nicht zu kurz. Beide Charaktere sorgen für viel Leidenschaft und spritzige Dialoge. Es hätte mir aber gefallen, wenn am Ende noch die Reaktion der Eltern auf die Verlobung bzw. Heirat der beiden aufgezeigt worden wäre. Denn das sorgt sicher auch nochmal für Zündstoff. 

    Nun bin ich auf den letzten Teil gespannt, denn es wird ja klar angezeigt, dass mit der Crompton-Familie etwas nicht stimmt. Da will ich jetzt wissen, was Fakt ist. 

    Mein Fazit: Ein sehr unterhaltsames Buch, was ich guten Gewissens weiter empfehlen kann.

  14. Cover des Buches Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht (ISBN: 9783492314688)
    Jessica Fellowes

    Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht

     (204)
    Aktuelle Rezension von: Carry1980

    Lange schon wollte ich den 1. Band der Mitford Schwestern lesen. Das Buchcover hat mich sehr angesprochen und ist die Autorin doch eine Nichte des berühmten Autors von Downton Abbey. Der Einstieg ins Buch gelang leicht und wie man sich einen Roman um die Jahrhundertwende vorstellt. Es treffen zwei Welten aufeinander  - Louisa ein Arbeiterkind und Halbwaise und Nancy die älteste Tochter aus vornehmen Hause. Louisa wird Kindermädchen und Gesellschaftsdame und trotz aller Klassenunterschiede freunden sich beide Mädchen an. Als dann noch ein mysteriöser Mord passiert, fangen beide Mädchen mit den Ermittlungen an.

    Hier war dann ein leichter Spannungsfaktor, ansonsten plätscherte das Buch etwas vor sich hin. Es las sich gut, keine Frage, aber einige Figuren waren doch - meiner Meinung nach - nicht gut ausgearbeitet. Z. b. die Ladyschaft kam immer angenervt rüber und Lord Mitford wie ein dumme Tölpel. Irgendwie etwas platt. Auch Guy, der junge Polizist der ebenfalls ermittelt und ein Auge auf Louisa geworfen hatte kam mir ständig nervös vor und nicht wie ein Held, so wie er am Ende des Romanes dann beschrieben wird.

    An für sich ein gutes Buch für zwischendurch, es ist Band 1 der Reihe. In jedem Buch wird ein weiteres Kind der Mitford Geschwister beschrieben. Ich selbst werde kein weiteres Buch dieser Reihe lesen, dafür war mir das 1. Band jetzt einfach zu seicht.

  15. Cover des Buches Das rote Licht des Mondes (ISBN: 9783499248139)
    Silvia Kaffke

    Das rote Licht des Mondes

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Schauplatz dieses historischen Krimis ist Ruhrort um 1854, das heute nur mehr ein Stadtteil von Duisburg ist, damals aber ein aufstrebender Ort. 

    Lina Kaufmeister ist wegen ihrer aufgrund von Knochentuberkulose Gehbehinderung nach wie vor unverheiratet und führt den Haushalt ihres todkranken Vaters, in dem auch ihr Bruder Georg samt seiner Familie wohnt. Doch Lina ist nicht nur Haushälterin, sondern auch Krankenschwester, Schneiderin sowie Blitzableiter von Georgs schlechter Laune. Ihren Traum, als Lehrerin zu arbeiten, muss sie aufgrund ihrer Behinderung begraben.  

    Als der Vater stirbt, wird Georg ihr Vormund und die toughe Lina lehnt sich gegen den Tyrannen auf und zeiht in die Kammer der Witwe Dahlmann, die ein Stoffgeschäft betreibt. Als ob das nicht genug wäre, entdeckt Lina zwei tote Mädchen, die nicht nur geschändet, sondern denen man die Herzen aus der Brust geschnitten hat.  

    Gemeinsam mit Commissar Robert Borghoff, der ebenfalls im Haus der Witwe Dahlmann wohnt, hegt sie den Verdacht, dass sich Unheil über der Stadt zusammenbraut. Denn nicht nur die toten Kinder beunruhigen die Ruhrorter sondern auch zahlreiche Gerüchte, die Existenzen zerstören. Nebenbei verschwinden schwangere, aber ledige Frauen unter mysteriösen Umständen. 

    Meine Meinung: 

    Dieses Buch ist nicht nur ein historischer Krimi, sondern auch ein Sittenbild Deutschlands um 1850. Es ist eine Zeit des Umbruchs. Die Revolutionen von 1848 sind niedergeschlagen und die politische Polizei überwacht gnadenlos alle Andersdenkenden und mögliche Staatsfeinde wie auch Linas Zwillingsschwester Mina erfahren muss, die mit einem Revolutionär verheiratet ist, der ins Ausland geflüchtet ist. 

    Mitte des 19. Jahrhunderts sind Mädchen und Frauen quasi „Eigentum“ der Männer. Zuerst der Väter oder Brüder und dann der Ehemänner. Man kann ihnen ungestraft das eigene, ererbte Vermögen wegnehmen, sie prügeln, einsperren und gerichtlich gegen sie vorgehen, wenn sie aufbegehren. Viele Frauen landen in Irrenanstalten. Ihr einziges Vergehen ist, das konventionelle Leben der Haussklavin nicht länger mitzumachen. 

    Lina muss die Macht des Patriarchats am eigenen Leib spüren. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und findet sowohl in der Witwe Dahlmann als auch in Robert Borghoff zwei Unterstützer. Die Witwe Dahlmann darf das Stoffgeschäft auch nur deshalb weiterführen, weil es von ihrem verstorbenen Mann gegründet worden ist.  

    Silvia Kaffke ist es gut gelungen, die damaligen Verhältnisse darzustellen. Sie spart auch die Scheinheiligkeit nicht aus. Jede Gesellschaftsschicht findet ihre Erwähnung. Daher treffen wir auf Adelige, honorige und weniger honorige Geschäftsleute, einfache Handwerker und Ladenbesitzer sowie auf Tagelöhner und die Ärmsten der Armen - auf Bettler und Huren. 

    Dieser historische Krimi ist penibel recherchiert - das mag ich recht gerne. Gekonnt verknüpft Silvia Kaffke reale Personen und Ereignisse mit Fiktion. 

    Fazit: 

    Ein gut gelungener Mix aus historischem Krimi und sozialkritischem Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

  16. Cover des Buches Im Schatten der Königin (ISBN: 9783426636312)
    Tanja Kinkel

    Im Schatten der Königin

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman, der 2010 erschien, spielt in der Zeit von Elizabeth I., die im Hintergrund auch eine Hauptrolle spielt, um 1560 in England. Die Ehefrau ihres Oberstallmeisters Robert Dudley, Amy Robsart, ist tot am Fuße einer Treppe gefunden worden. Es kommen starke Gerüchte auf, dass Robert seine Frau ermordet habe, um Königin Elizabeth heiraten zu können. Robert schickt seinen Vetter und Vertrauten Thomas Blount nach Cumnor Place. Er soll klären, wie Amy ums Leben kam. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht Thomas Blounts erzählt, unterbrochen immer wieder durch Abschnitte aus der Sicht Kat Ashleys, der Gouvernante der Königin.

    Die Handlung und die Dialoge sind natürlich im Wesentlichen erfunden, jedoch sind fast alle Personen historisch, ebenso wie das Hauptereignis, nämlich der frühe Tod Amy Robsarts, und die enge Beziehung zwischen der Königin und Robert Dudley. Daraus einen Roman zu stricken, der unterhält und andererseits ungeklärt Historisches so darstellt, dass der Leser sagt, es könnte so gewesen sein, ist aller Ehren wert und der Autorin sehr gut gelungen. Der Rechercheaufwand ist sicherlich um ein Vielfaches höher als bei einem rein erfundenen Stoff. Insgesamt hat sich die Autorin penibel in den bekannten historischen Rahmen eingefügt.

    Die Datumsangaben über den Anfangskapiteln sind eher irreführend bis falsch als hilfreich. Das ändert sich dann aber ab Kapitel 4. Von da an geht es nur noch tageweise voran. Das ist aber nur ein kleines Ärgernis.

    Beeindruckend gut gelingt es Kinkel Etikette und Hierarchien sprachlich abzubilden. Die vagen, höflichen Andeutungen, die bisweilen gewechselt werden sind doch oft nichts anderes als Drohungen und/oder Einschüchterungen, stets aber so formuliert, dass auch der Leser den wirklichen Sinn versteht.

    Gut herausgearbeitet ist der Intrigenreichtum der damaligen Zeit, in der man sehr schnell mit einer Hinrichtung zur Hand war, wer verschiedene Herrscher „überlebte“ war ein Könner. Ein Zitat beschreibt das exemplarisch: “Wenn man unter Henry VIII. groß geworden war und danach erlebt hatte, wie erst sein protestantischer Sohn und dann sein katholische Tochter regierten, hatte man nicht nur gelernt, sein Mäntelchen nach dem Wind zu hängen, sondern auch, dass der Wind schon morgen umschlagen konnte und man es sich lieber mit keiner Partei ganz und gar verscherzen sollte.“ (Droemer Erstauflage 2010, S.272)

    Mir hat dieser Roman außerordentlich gut gefallen. Fünf Sterne.

  17. Cover des Buches Die souveräne Leserin (ISBN: B004S5LPN4)
    Alan Bennett

    Die souveräne Leserin

     (545)
    Aktuelle Rezension von: JessicaImReihenhaus

    Die Queen trifft bei einem Spaziergang auf einen Bücherbus, eine fahrende Bibliothek, und obwohl sie wahrlich genug Bücher zu Hause hätte, ist es genau dieser Bus, der sie auf die Idee bringt zu Lesen. Das hat sie vorher nämlich nie getan. Lesen ist ein Hobby und die Queen hat kein Hobby zu haben, weil ein Hobby zu haben immer bedeutet eine bestimmte Menschengruppe, die diesem Hobby nicht fröhnen, auszuschließen (finde ich im Übrigen ein sehr interessante Sichtweise auf das Thema Hobby). In dem Fall der Queen kommt es allerdings überaus deutlich raus, denn ob den neu lieb gewonnen Büchern, vergisst sie fast die Welt im sich herum.

    Und genau hier hatte mich der Autor. Es ist eine Geschichte darüber, wie wir uns in Büchern verlieren können und wie wir über das Lesen in andere Welten abtauchen, die für Nicht-Eingeweihte nicht zugänglich sind. Eine Hommage an das Lesen, die es auf gerade einmal etwa 100 Seiten auf den Punkt bringt, warum wir so gerne lesen, was es mit uns macht und zu guter Letzt welche Auswirkungen es haben kann (das Ende ist tatsächlich ein sehr überraschendes).

    Das Büchlein ist eine tolle kurzweilige Geschichte, die sich wunderbar als kleine Lektüre für den Sonntagnachmittag oder als Geschenk für Bücherfreunde eignet.

  18. Cover des Buches Das Haus der vergessenen Träume (ISBN: 9783453428379)
    Katherine Webb

    Das Haus der vergessenen Träume

     (176)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    Das Cover hatte mich sehr an ein Buch einer anderen Autorin erinnert, aber ich vermute, dass das eine Entscheidung des Verlags ist, sämtliche Bücher von Autorinnen sehr ähnlich zu gestalten. Eigentlich war mein erster Gedanke, dass ich kein ähnliches Buch lesen möchte als das, was ich bereits kannte - Gott sei dank war die einzige Ähnlichkeit zwischen den Büchern das Cover.

    Leider muss ich dem Verlag noch einen weiteren Kritikpunkt andichten, den ich jedoch nicht mit Sternen bewerten werde, da die Autorin dafür nichts kann, und zwar geht es um den Titel. Im englischen Original heißt das Buch "The Unseen" und dieser Titel hätte wirklich so fantastisch auch auf deutsch gepasst. Man hätte daraus "Die Unsichtbaren" oder "Die, die keiner jemals sieht" machen können, denn genau darum geht es im Buch - um das Dienstpersonal, das über Jahrhunderte einfach nur existiert, ohne von der Herrschaft beachtet zu werden. Wo "Das Haus der vergessenen Träume" herkommt, ist und wird mir auf ewig schleierhaft bleiben.
    Cat ist schon früh ein Rebell und hat dadurch schon einen hohen Preis bezahlt, bis sie um 1911 herum in die einsame Gegend von Berkshire ziehen muss, um dort bei dem Vikar Albert Canning und dessen Frau zu arbeiten.
    Doch dies ist nicht die einzige Rahmengeschichte - das Buch beginnt in der näheren Vergangenheit, als der Tod eines Soldaten aufgeklärt werden soll.

    Wie beide Geschichten geschickt mit einander verwoben werden, einen genialen Twist am Ende des Buches bewirken, soll jeder Leser selbst erfahren. Ich habe das Buch wirklich in kürzester Zeit schlicht und weg weggeatmet und bin sehr froh, dass ich noch ein weiteres Buch der Autorin auf dem TBR-Stapel liegen habe. Die Schreibe ist herrlich flüssig und die Charaktere plastisch - zum Greifen nah.

  19. Cover des Buches Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein (ISBN: 9783426528495)
    Hanna Caspian

    Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Kleenkram

    Mit diesem Buch startet die Autorin in ihre aufregende Reihe, die uns nach Brandenburg führt, auf das Schloss Liebenberg,

    Die Hauptfigur ist Adelheid, die achtzehnjährige Tochter eines Tagelöhner, die hier die Chance bekommt, als Stubenmädchen zu arbeiten und so ihre Familie finanziell unterstützen kann.

    Ich kenne von Hanna Caspian schon die "Gut Greifenau"-Reihe und war sehr gespannt darauf, was sie hier wieder aus ihrer Schreibfeder aufs Papier gezaubert hat. Ihre Art Geschichten zu erzählen nimmt mich jedes Mal direkt mit. Entführt mich in vergangene Zeiten und an Orte, die voller Überraschungen sind.

    Im Mittelpunkt dieser Trilogie steht die "Eulenburg-Affäre", bei der, der beste Freund des letzten deutschen Kaisers, der Homosexualität beschuldigt wurde. Erzählt wird alles aus der Perspektive des Personals. Nicht das glanzvolle Leben im Schloss kommt hier zur Sprache. Es geht um die kleinen Leute, die Dienstboten, Menschen die Tag für Tag schwer schuften mussten und kaum Rechte hatten.

    Die Autorin beweist hier, dass ein Buch auch ohne große Spannung auskommt und trotzdem sehr unterhaltsam ist. Der Blick von unten ist es, der diese Geschichte so interessant und aufregend macht. Man erlebt den Alltag hautnah mit, die Schikanen, die täglichen Anforderungen und Arbeitsbedingungen. Die politische Lage spielt auch eine große Rolle und sorgt für den geschichtlich informativen Teil dieser Zeit.

    Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!

  20. Cover des Buches Die Braut von Bärenfels (ISBN: 9783958189652)
    I. L. Krauß

    Die Braut von Bärenfels

     (8)
    Aktuelle Rezension von: SusanD

    Agnes, Tochter des angesehenen Ritters von Bärenfels, erlebt eine glückliche Kindheit mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder zusammen auf Burg Bärenfels im Wehratal im Südschwarzwald.
    1365 lernt sie 17jährig mit dem Grafen Hans von Spellin den besten Freund ihres Bruders kennen und die beiden verlieben sich ineinander; die Freude ist groß, als auch der Vater einer Hochzeit zustimmt. Doch bevor diese stattfinden kann, werden die Ritter von ihrem König zum Kreuzzug gegen Alexandria gerufen und die Hochzeit wird verschoben. Mutter und Tochter bleiben auf der Burg zurück und meistern ihren Alltag, als plötzlich ein mysteriöser Ritter eintrifft, schlechte Kunde von den Herren bringt und alles an sich reißt...

    Irene Li Krauß baut ihren historischen Roman langsam auf: Ausführlich werden die Personen eingeführt und das Leben der Familien im Mittelalter dargestellt. Auch die Schilderungen im Mittelteil vom für die Ritter entbehrungsreichen Kreuzzug, der barbarische Züge annimmt, plätschert noch dahin, bevor im letzten Drittel die Spannung rasant ansteigt und der Leser mit der weiblichen Heldin mitleidet.

    Während die strahlende Heldin genau geschildert wird, bleiben die weiteren Rollen doch eher eindimensional - wie auch der mysteriöse Ritter viele Fragen offenlässt - und auch die Handlung strotzt von glücklichen Zufällen und überraschend positiven Wendungen, was mir ein wenig zu blauäugig erschien.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig, die verschiedenen parallelen Handlungsstränge vom Alltagsleben in Deutschland und dem Kreuzzug sind gut voneinander abgegrenzt.-

    Da die erzählte Geschichte auf eine regionale Sage zurückgeht, spielen auch die im Wehratal beheimateten Erdmännchen eine wichtige Rolle und Hilfe kommt aus dem Bereich des Mystischen. Da ich Sagen aus vergangenen Zeiten mag, fand ich dies eine nette Wendung, es mag jedoch nicht jedem gefallen.

    Die Autorin hat vieles gut recherchiert: das Burgleben, die Rolle der Frau, die Pflichten eines Lehnherrens und die brutalen Kreuzzüge werden geschildert; hier hätte ich teilweise gerne mehr erfahren. - Dennoch erschien mir einiges - dem Thema geschuldet - doch sehr positiv überfrachtet und unglaubwürdig.

    Abgerundet wurde das Buch von schönen Zeichnungen, die die Autorin den einzelnen Kapiteln vorangestellt hat.

    Alles in allem ein netter historischer Roman, der gut unterhält, aber ein wenig zu überzogen wirkt.


  21. Cover des Buches Das Weingut. Tage des Schicksals (ISBN: 9783442491391)
    Marie Lacrosse

    Das Weingut. Tage des Schicksals

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Daniela_Franzelin

    So begeistert ich von den ersten beiden Teilen war, so war der dritte Teil für mich leider etwas schwächer.


    Es wurde mir zu politisch und die Protagonisten haben sich zu weit voneinander entfernt. Ab einem gewissen Punkt ging es gefühlt nur noch darum, dass Irene am einen Ort ist und Franz am anderen Eck. Die Erzählung, bzw. die Spannung ist für mich an dem Punkt zu viel in den Hintergrund gerückt.


    Vor allem Franz wurde mir irgendwann fast schon unsympathisch, bzw. tat mir irgendwo auch leid, da er sich nur noch auf seinen Wahlkampf konzentrierte. Alles andere um ihn herum, Frau Kinder und Unternehmen ist komplett in den Hintergrund geraten. Entsprechend abwesend schien er mir im Buch.

    Und auch später, wenn es um seine Familie ging, konnte er meiner Meinung nach nicht ganz rational handeln und sah mehr das politische.


    Was für den Mann gillt, trifft aber auch auf die Frau zu. Irene war mir ebenfalls zu sehr auf sich und ihre Frauenmission konzentriert. Ich verstehe warum, aber ihr Handeln, wodurch die Familie zurückstecken musste, machte sie mir nicht gerade sympathischer.

    Alles in allem hätte ich den dritten Teil doch nicht missen wollen. Nur weil er mir nicht so zugesagt hat, heißt das nicht, dass es ihn nicht gebraucht hat. Das Ende des Buches war dann ja doch schön.

  22. Cover des Buches Dragon Love - Rendezvous am Höllentor (ISBN: 9783802589720)
    Katie MacAlister

    Dragon Love - Rendezvous am Höllentor

     (313)
    Aktuelle Rezension von: RicardasWelt

    Man fragt sich, was Menschen noch alles zu stoßen kann. Ais scheint von einem Fettnäpfchen das in das nächste zu treten.😅

    Aisling zieht zu Nora nach England um dort von ihr als Mentorin ausgebildet zu werden. Wären da nicht die Dämonenfürsten, die Kobolde, die roten Drachen und noch andere Probleme.
    Und dann ist auch schon wieder Drake . Die on of Beziehung der beiden geht weiter.

    Wie ich ja schon öfter erwähnt habe, liebe ich den Schreibstil von Katie McAlister. In diesen Büchern ist alles vereint von Comedy über 🌶️🌶️ bis hinzu Drama und Krimi.

    Ich mach mich gleich mal an Band 4 🥰

  23. Cover des Buches Wiener Passion (ISBN: 9783423136624)
    Lilian Faschinger

    Wiener Passion

     (9)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Der Roman ist eine viel zu gemächliche Story, deren Rasanz zwar zum morbiden weinerlichen Schneckentempo des Wasserkopfs Wien passt, mich aber nur mittelmäßig begeistert hat.

    Die junge Sängerin Magnolia Brown besucht die Stadt ihrer Vorfahren, um sich bei  Gesangsunterricht auf ihre Rolle der Anna Freud vorzubereiten bzw. ihre Lebensumstände kennenzulernen. Durch ein hundert Jahre altes in einer alten Truhe gefundenes Schriftstück, die Lebensbeichte der Rosa Hawelka, wird ihr und dem Leser das triste Schicksal der Dienstboten in der Kaiserzeit und die Lebensgeschichte ihrer eigenen Großmutter nähergebracht.

    Lilian Faschinger kann und will sich einfach nicht entscheiden, welche Story sie wirklich erzählen will und das ist der Qualität des Romans meiner Meinung nach sehr abträglich, da sich der Inhalt des Romans in seinem Ziel und Zweck komplett in den beiden gleichberechtigen Erzählsträngen verliert. Welches Wien soll denn nun gezeigt näher thematisiert und analysiert werden? Jenes der Jahrundertwende, das die grauenhafte von Armut geprägte Lebensrealität der Dienstboten schildert oder jenes der xenophoben und misanthropen pseudofeinen eingesessenen Wiener Gesellschaft der Innenstadtbezirksbewohner (Nummern 01-09), die angesichts ihrer  diversen ausländischen Wurzeln aus der KUK-Zeit ganz dezent ihre Papalatur halten sollten?

    Es ist unbenommen, dass Faschinger beide Gesellschaften sehr genau und pointiert beschreibt, wer glaubt, die Autorin entwirft klischeehaft irgendwelche Achetypen, dem sei gesagt, die sind wirklich so, sowohl um die Jahrhundertwende als auch jene in der Jetztzeit skizzierten Figuren. Wenn der Roman nach 2010 geschrieben worden wäre, käme auch noch die neuerdings grassierende BOBO-Attitüde der Innenstadtbezirke dazu. Diese Gesellschaftsbeschreibungen sind auch die eigentliche Stärke des Romans, aber die beiden Erzählstränge nehmen wahnsinnig viel Tempo aus der gesamten Geschichte und schaffen eine Distanz des Lesers zu den Figuren, die die Empathie und das Involvement mitunter komplett eindösen lässt.

    Die Lebensbeichte der Rosa Haweka aus der Jahrhundertwende ist insofern informativ, da in der KuK Zeit unter den Dienstboten gar nix Heppi Beppi war, so wie man es in den Sissi-und anderen Filmen immer darstellte. Das wusste man zwar ohnehin,  aber dass die Dienstboten derart rechtelos waren, war mir bisher unbekannt. Ich dachte immer, die Bettgeher- Obdachlosen- und anderen Probleme trafen nur die ungelernten Arbeiter aber nicht das Dienstpersonal. Es existierte ein Dienstbotenkodex der jeglichem Missbrauch der "feinen" Herrschaft Tür und Tor öffnete: Hungern lassen, Gewalt, sexueller Mißbrauch, Ausgangsverbot bzw. eigentlich Freiheitsentzug, 20 stündige Arbeitszeiten, ... im Prizip war alles erlaubt. Die Einbindung von historischen Ereignissen in die Geschichte der Rosa Hawelka ist zwar ob der Zufälle etwas an den Haaren herbeigezogen, aber durchaus nicht ungelungen.

    Auch in der Gegenwart wird ein gutes Psychogramm der Innen-Stadt und ihrer pseudofeinen Bewohner, die sich oft sogar aus den ehemaligen Dienstboten lukrieren, gezeichnet. Wien ist ..... wo sogar die Ausländer xenophob sind (Martin Mucha, Papierkrieg). Die bösartigen "anständigen" alten "Österreicher", von der arbeitenden Bevölkerung mittlerweile mit Höchstpensionen gesponsort, in den mietpreisgebundenen Kaiserzeitwohnungen in den Innenbezirken hausend und Nachmietern mit ihren knochigen Fingern horrende jurisitisch ungerechtfertigte Ablösen von zigtausenden Euro fordernd und selbstverständlich rechtspopulistisch wählend, weil ihnen die pösen Ausländer gar sooo viel angetan haben, sind meinen besten Freunden, die nach dem Studium in Wien geblieben sind, so oft untergekommen, dass man das nicht als Klischee sondern als Epidemie werten muss. Auch der im Roman beschriebene hypochondrische feine Mammasohn mit Hang zur Homöopathie hat mich derart oft in meinem Leben erfolglos angebraten, dass er nicht als Einzelfall gewertet werden kann.  Weiters gefällt mir auch die Tristesse mit der Wien und die Innenstatdtbezirke beschrieben werden, habe erst gestern wieder in einer Musikdokumentation gehört, dass Wien Anfang der 80er Jahre eine der rückständigsten grausten Städte Europas war, im Gegensatz dazu war Moskau hinter dem Eisernen Vorhang eine pulsierende Metropole. Auch das setzte sich so ca. bis Ende der 90er Jahre  in den Innenstadtbezirken außer dem 2. und dem 6. Bezirk fort, die feine WienStadt war ein greises Museum, das eigentliche Leben fand außerhalb des Gürtels und in Transdanubien statt.   

    Fazit: Für mich wäre es am besten gewesen, die Autorin hätte sich auf eine Geschichte konzentriert und die andere nur nebenbei behandelt, so konnte sie beiden nicht ganz gerecht werden.
  24. Cover des Buches Liebe wider Willen (ISBN: 9783865917102)
    Deeanne Gist

    Liebe wider Willen

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Buecherliebe_talk


    Tillie ist ihrem großem Traum Zofe zu werden so nahe. Doch plötzlich taucht ein Mann aus den Bergen auf und bringt Tillies Leben ganz schön durcheinander. Wird Tillies großer Traum sich erfüllen oder ist es doch viel mehr der Traum ihrer Mutter?


    Ich liebe dieses Buch! Es lässt sich sehr gut lesen und ich konnte es kaum weglegen, obwohl ich es bereits zum zweiten Mal gelesen habe. 

    Die Autorin beschreibt alles so gut, dass man das Gefühl hat, ein Film läuft vorm inneren Auge ab.


    Ich mochte die beiden Protagonisten sehr. Sie werden so authentisch beschrieben und verhalten sich auch so. Besonders gefallen hat mir, dass dieses Buch nicht von Missverständnissen zwischen den beiden geprägt war. Sie sind von Anfang an ehrlich zueinander und wir dürfen mit erleben, wie sie zueinander finden, obwohl ihre Träume anfangs so verschieden sind.


    Der Glaube ist hier sehr gut eingearbeitet. Es werden keine großen Reden oder Dialoge über den Glauben geführt. Vielmehr ist er in ganz alltäglichen Dingen geschildert und in dem Wunsch, ein gottgefälliges Leben zuführen. Mit den Protagonisten dürfen wir erleben, wie Gott auch Träume ändern kann oder sie über Umwege erfüllt und man seine Berufung findet.


    Ich kann euch das Buch von Herzen empfehlen. Es hat mir wunderschöne Lesestunden beschert!


Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks