Bücher mit dem Tag "menschsein"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "menschsein" gekennzeichnet haben.

44 Bücher

  1. Cover des Buches Der Steppenwolf (ISBN: 9783518463550)
    Hermann Hesse

    Der Steppenwolf

     (1.284)
    Aktuelle Rezension von: momos-library

    Dieses Buch ist ein „komisch-gutes“ Buch. Ich kann es kaum anders beschreiben. Manchmal, da konnte ich mich beim Lesen so gut in den Protagonisten hineinversetzen, und manchmal hatte ich das Gefühl wir zwei könnten nicht verschiedener sein. Besonders spannend wird es meiner Meinung nach, als der Protagonist anfängt seine vielen anderen Facetten zu erkunden, durch eine Person, die er kennengelernt hat. Er scheint sich selbst fremd, tut Dinge, die er nie zuvor getan hat und lernt sich dadurch besser kennen, als es er jemals für möglich hielt. Ich werde dieses Buch definitiv nochmal lesen! 

  2. Cover des Buches Also sprach Zarathustra (ISBN: 9783150206935)
    Friedrich Nietzsche

    Also sprach Zarathustra

     (246)
    Aktuelle Rezension von: Sandra1975

    Nachdem Zarathustra sich zehn Jahre in die Einsamkeit zurückgezogen hatte, beschliesst er, seine Höhle zu verlassen und von dort zu den Menschen hinabzusteigen. Damit beginnt die "Vorrede" von "Also sprach Zarathustra", die zugleich eine gescheiterte Rede ist. Denn die Menschen auf dem Marktplatz lachen den Einsiedler aus. Sie verstehen seine Botschaft nicht. Dabei hatte Zarathustra zehn Jahre lang "seines Geistes genossen"; er hat grosse Einsichten zu vermitteln, landet aber dabei nicht bei der Masse. 

    Nach dieser "Vorrede", die sich nach der Lektüre des Buches als vorläufige Rede, also im wörtlichen Sinne als Vor-Rede herausstellt, beginnt der Teil mit den Reden Zarathustras, die systematisch gegliedert sind. Das allererste und wohl berühmteste und auch wohl am häufigsten kommentierte Kapitel trägt die Überschrift "Von den drei Verwandlungen". Der Geist ist zunächst Kamel, dann Löwe, dann Kind, wobei das Kind "ein aus sich rollendes Rad" und ein unbedingtes Ja-Sagen ist. Wie sich später herausstellen wird, ähnelt das Kind in diesem Punkt dem Esel, welcher ebenfalls I-A sagt. 

    Die so gestaltete Wiederholung der Motive bei deren gleichzeitiger Abwandlung macht das zunächst philosophische Prinzip der "ewigen Wiederkunft [nicht "WiederKEHR" wie oft fälschlicherweise zitiert] des Gleichen" ästhetisch erfahrbar. Genauer: Philosophische Tiefe wird als ästhetische Sinnlichkeit erfahrbar. Wie Nietzsche anderswo ausführt: "Alle Menschen der Tiefe […] schätzen an den Dingen, dass sie eine Oberfläche haben"  und meint damit wohl die griechische Antike, deren Begriff "aisthesis" wörtlich "sinnliche Wahrnehmung" bedeutet. Die Einheit von Oberfläche und Tiefe wird andererseits schon in der Vorrede angedeutet, nämlich im Bild des Seiltänzers, der sich "in die Tiefe" stürzt und auf den Boden des Marktplatzes fällt. Der Mensch wiederum ist "ein Seil zwischen Tier und Übermensch, ein Seil über einem Abgrund". Wenn also das Seil der Mensch ist, dann allegorisiert der Seiltänzer möglicherweise einen Metaphysiker - vielleicht auch das Christentum - der wörtlich hoch oben auf dem Menschen herumtanzt, bis er die Täuschung seines Tanzes über der Menge durch den Aufprall auf der Bodenoberfläche erfährt. Der Tanz seinerseits ist eine Stil-Metapher: "Ja, ich erkenne Zarathustra. Rein ist sein Auge, und an seinem Munde birgt sich kein Ekel. Geht er nicht daher wie ein Tänzer?", heisst es im Kapitel "Vom Gesicht und Räthsel". In der engen Verstrickung dieser Motive offenbart der "Zarathustra" seine eigene Leseanweisung.

    Das Kapitel "Vom Gesicht und Räthsel" ist gleichsam der Höhepunkt des Buchs. Strukturell nach dem mathematischen Prinzip der Fibonacci-Formel komponiert, treibt das Kapitel sein Spiel - seinen stilistischen und rhetorischen Tanz - mit der vielschichtigen Bedeutung des Wortes "Gesicht", nämlich als "Vision", "Antlitz", aber auch mit dessen klanglicher Nähe zu "Geschichte". Tatsächlich handelt das Kapitel von einem Albtraum - von einem 'Traumgesicht' -, in dem der Gedanke der ewigen Wiederkunft in Form eines "Räthsels" geträumt wird. Ein Rätsel wiederum unterscheidet sich von einem Geheimnis dadurch, dass es gelöst werden kann. Gemäss dem ästhetischen Credo des "Zarathustra" will des Rätsels Lösung auf der Oberfläche des Textes gesucht werden, da sich, wie gesagt, in der Oberfläche die Tiefe manifestiert. So gelangt man nach einer aufwändigen analytischen Feinarbeit zur Fibonacci-Formel, die die Traumerzählung in zwei gleiche Hälften aufteilt, wobei in der zweiten Hälfte die Motive (z.B. das Schiffsmotiv als Metapher für das Dichten) in abgewandelter Form wieder vorkommen - der Gedanke der ewigen Wiederkunft des Gleichen, bis ins kleineste Detail strukturell abgebildet, sodass das Kapitel zum "Gesicht" oder Antlitz des Gedankens geworden ist. 

    Und so weiter.

    Für mich sprengt der "Zarathustra" alle Kategorien. Er ist wahnsinnig und vernünftig, kindlich-spielerisch und ernst, parodisch, biblisch, antik, modern, mathematisch, musisch, lyrisch, prosaisch, aber durch die Dialogstruktur auch dramatisch, traditionsbezogen und zugleich visionär. Aus ihm spricht eine tiefe Einsamkeit und zugleich eine grosse Zuwendungslust. Das Buch hat mich gepackt, irritiert, tief berührt und insgesamt meinen Blick auf das Leben und die Literatur grundlegend verändert.

  3. Cover des Buches Homo faber (ISBN: 9783518471845)
    Max Frisch

    Homo faber

     (3.269)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    Der Roman "Homo Faber" erzählt die Geschichte von Walter Faber, einem Ingenieur, der stets rational denkt und handelt. Auf einer Flugreise muss er in einer Wüste notlanden, anschließend reist er durch den Urwald und wieder zurück New York. Auf einer Schiffsreise über den Atlantik macht er eine Bekanntschaft, die sein Leben verändert und Erinnerungen an seine Vergangenheit zurückbringt.

    Ein sehr lesenswerter Klassiker der Weltliteratur.

  4. Cover des Buches Talon - Drachenzeit (ISBN: 9783453321755)
    Julie Kagawa

    Talon - Drachenzeit

     (766)
    Aktuelle Rezension von: NessaPengy

    Erst war ich skeptisch, weil ich dachte Jugendbuch, klar habe ich es mir bewusst gekauft, wegen Drachen und so, aber dennoch dachte ich erst es wäre ziemlich "jugendlich" aber ich wurde eines besseren belehrt. Dieses Buch war absolut klasse, ich habe es geliebt und konnte es kaum aus der Hand legen. Die Charaktere waren alle toll, vor allem natürlich Ember und Garrett und auch Riley ist toll. Ich finde beide Männer toll und spannend, aber wenn ich mich für einen entscheiden müsstest, dann Team Garrett. Ich habe ihn geliebt und ich habe diese Entwicklung von ihn geliebt, vom Soldaten zum normalen 17-jährigen. Aber auch Ember ihre Entwicklung und die Entwicklung ihrer Beziehung ist wunderschön. 


    Die ganze Geschichte war wirklich spannend, die gesamte Spannung war die ganze Zeit da, es gab auch wirklich entspannte und schöne Momente, zum Ende hin, wurde die Spannung aber extrem und das Buch ist auch mit einem recht spannenden Knall geendet, was mir total gefallen hat. Fakt ist, Band 2 wird bald gelesen, zwischendurch lese ich gerade auf #kindle ein Buch und dann geht es mit Band 2 weiter, denn ich will wissen wie es weiter geht, mit den 3 oder eher die 4 denn Dante seine Geschichte ist auch ziemlich spannend. 


    Es ist ein echt tolles Buch, was schon etwas älter ist, ich fand es super toll und generell liebe ich ja Drachengeschichten und Drachenbücher. Ich kann es wirklich jedem empfehlen, der #fantasybücher mag, dieses Buch zu lesen.

  5. Cover des Buches Ich und die Menschen (ISBN: 9783423260145)
    Matt Haig

    Ich und die Menschen

     (758)
    Aktuelle Rezension von: Schuby233

    "Ich und die Menschen" von Matt Haig hat mich wirklich überrascht. Als es das Buch des Monats in meinem Buchclub war, habe ich es aus Neugierde gelesen, obwohl es nicht meinem üblichen Genre entspricht. Doch ich wurde positiv überrascht, denn es ist ein außergewöhnlich gutes Buch.

    Die Art und Weise, wie hier die Menschheit und ihre Gefühle beschrieben werden, ist unglaublich interessant. Matt Haig nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise, in der wir durch die Augen des außerirdischen Wesens, das Besitz von Andrew Martin ergriffen hat, die Welt der Menschen kennenlernen. Dabei wird deutlich, dass die Menschheit zwar ihre Schwächen hat, aber auch unendlich viele positive Eigenschaften besitzt.

    Die Charaktere sind tiefgründig und gut entwickelt. Besonders fesselnd fand ich Andrews innere Konflikte, wenn er zwischen seiner negativen Meinung über die Menschheit und den faszinierenden Emotionen hin- und hergerissen ist. Die Beschreibungen von Debussy's Musik und den Blicken von Isobel waren so lebendig, dass ich mich förmlich in die Geschichte hineinversetzen konnte.

    Insgesamt verdient "Ich und die Menschen" von Matt Haig meiner Meinung nach volle 5 von 5 Sternen. Es ist ein Buch, das mich überrascht, berührt und nachdenklich gemacht hat. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich für die Menschlichkeit und unsere vielschichtigen Emotionen interessieren.

  6. Cover des Buches Dienstags bei Morrie (ISBN: 9783442487226)
    Mitch Albom

    Dienstags bei Morrie

     (519)
    Aktuelle Rezension von: Lin_nyy

    Das Buch hat mich sehr berührt und bewegt. Ich konnte dabei mitfühlen und hatte das Gefühl, vollständig in das Buch eingesogen zu werden und Teil davon zu sein. In meinem Alltag denke ich total oft an das Buch weil es mich so bewegt hat und zum Nachdenken angeregt hat. Die Verbindung der beiden Protagonisten ist so schön und tiefgründig und die Erzählungen voller Weisheit. 

  7. Cover des Buches Herr der Fliegen (ISBN: 9783104915715)
    William Golding

    Herr der Fliegen

     (873)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    "Herr der Fliegen", im Originaltitel "Lord of the Flies", ist ein Klassiker der Weltliteratur. Es war William Goldings erster Roman, nachdem er 1934 mit Gedichten an die Öffentlichkeit trat und erst zwanzig Jahre später Romane zu schreiben begann. Noch einmal dreissig Jahre später wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Golding hat neben ein paar Essays insgesamt neun Romane geschrieben, 1993 starb er im Alter von 82 Jahren. Seine poetische Ader findet auch hier in "Herr der Fliegen" ihren Durchschlag - mit Recht wird auf der Rückseite meiner ex libris Ausgabe von 1983 eine Kritik der Frankfurter Allgemeine Zeitung angeführt, dass Poesie und bittere Wahrheit selten so eins sind wie in diesem Buch. Dieser Roman kann nicht besprochen werden, ohne das Ende zu erwähnen, ohne zu spoilern, denn schon im Klappentext des Buches, wenn man ihn denn vorher lesen möchte, wird auf die Absicht des Autors und den Ausgang der Geschichte hingedeutet. 


    Ich hatte mit der Lektüre kurz vor unserem lange ersehnten Wellness-Weihnachtsurlaub begonnen und den Grossteil des Buches dann im Hotel bei tiefster Entspannung gelesen. Auf dem Nachtisch lagen während diesen Tagen noch drei weitere Romane, die ich mitgenommen hatte, da ich glaubte, zum Lesen endlich genügend Zeit zu finden. Meine Besprechungen wollte ich dann später zuhause schreiben, doch nach der Lektüre von "Herr der Fliegen" konnte und wollte ich kein anderes Buch mehr lesen. Die Geschichte hat mich am Ende sehr nachdenklich gestimmt, obwohl sie mich in der ersten Hälfte nicht wirklich begeistern konnte. 


    Warum nicht? Immer wieder fragte ich mich bis zur Mitte, was mich denn stört, was mich davon abhält, tief in den Schauplatz auf dieser einsamen Insel einzutauchen. Gewiss liegt es nicht an der Erzählkunst des Autors, seiner wundervollen poetischen, imposanten und bildkräftigen Sprache, wenn er Landstriche der Insel beschreibt, Naturstimmungen, Formulierungen benutzt, die ich so noch nie gelesen habe, die aber einprägende Bilder entstehen lassen und den Leser unmittelbar in die Wildnis, in dunklen Dickicht, an Palmenstrände in grünem Licht, prallgefüllte Fruchtbäume, tiefblaue Lagunen, rote Klippen und Felsformationen, warme Tümpel, weissen Sand und Gischt umschäumte Meeresbrandungen führt. Allein das ist schon die Lektüre wert. 


    Auch liegt es nicht am Erzähltempo, das mir nicht langsam genug sein kann, wenn es darum geht, Atmosphäre zu schaffen. Selbst für Dialoge und das Befinden seiner Protagonisten nimmt der Autor sich Zeit, obwohl viele Dialoge und Gedankengänge mitten im Satz abbrechen. Er interessiert sich für seine Figuren, arbeitet sie sorgsam heraus, schildert eindrücklich, wie Abgeschiedenheit, Isolation und Angst mehr und mehr an den Kindern nagt und ihnen Grenzen, Struktur und Ordnung der Erwachsenenwelt zu fehlen beginnen. Vielleicht ist genau das der Grund. Ich frage mich, ob es dem Autor tatsächlich gelungen ist, aus der Perspektive und Innenschau von Sechs- bis Zwölfjährigen zu schreiben. Dass Erwachsene in entsprechenden Situationen anders handeln oder denken oder sprechen würden, darüber besteht kein Zweifel. Aber es ist mir nicht gelungen, mich aufgrund von Goldings Schilderungen permanent in die Kinder hineinzuversetzen. Mag sein, dass dies an meinem eigenen Unvermögen liegt. Allerdings - wenn die Geschichte dem Ende zugeht, scheint der Leser immer mehr zu vergessen, dass hier Kinder die Hauptrolle spielen, und nicht wild gewordene Erwachsene. Doch dies scheint so gewollt zu sein und macht am Ende das Verstörte der Geschichte aus, und deren Botschaft. 


    "Herr der Fliegen" wurde ein paar Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Faber and Faber Verlag London veröffentlicht und erlangte, nachdem zuerst etliche Verlage den Roman abgelehnt hatten, vor allem in Grossbritannien und Amerika grosses Aufsehen. Das Buch erreichte Millionen von Lesern. Übertragen für den S. Fischer Verlag hat Hermann Stiehl, der auch spätere Romane Goldings ins Deutsche übersetzte. Als Vorwort ist dem Roman ein Zitat aus Goethes Faust vorangestellt, worin Mephistopheles spricht, und das auf das Teuflische hindeutet. Er sei der Geist, der stets verneint, und dass alles, was entstehe, zurecht zugrunde gehe, und gibt sich als das eigentliche Element zu erkennen, das der Mensch Zerstörung nennt, das Böse. Auch ist in dem Zitat vom Fliegengott die Rede. 


    Ich habe mich vor der Lektüre öfter gefragt, wer mit "Herr der Fliegen" eigentlich gemeint ist - und wie dieses Vorwort schon andeutet, kann von einem Gleichnis, einer symbolischen Umschreibung der finsteren Urkraft, des animalischen, zerstörerischen Urtriebs ausgegangen werden. Dies wird speziell im achten Kapitel deutlich (Golding benutzt Kapitelüberschriften), das den eigentlichen Titel "Der Herr der Fliegen" trägt. Ein aufgespiester Schweinekopf und die herumliegenden Gedärme des abgeschlachteten Schweins ziehen Fliegen an, die sich auf die grinsende Todesfratze setzen. Der Schweinekopf, eine Opfergabe für ein erdachtes Tier, das die Kinder auf der Insel bedrohen soll, beginnt mit Simon, einem der Jungen, stumm zu sprechen - ein Ausdruck von Angst, die sich in dem Jungen auf diese schwarzmagische okkulte Weise offenbart. 


    Wovon handelt die Geschichte? Eine Gruppe von Schuljungen zwischen sechs und zwölf Jahren strandet nach einem Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Insel und muss mit der nackten Natur und ihrer eigenen "Nacktheit" zurechtkommen. Dass Krieg herrscht in der übrigen Zivilisation und ihre Maschine abgeschossen wurde, darf der Leser annehmen. Die Erwachsenenwelt bleibt aussen vor und mit ihr auch alle Gesetze, Strukturen und Ordnungen der Grossen. Zwei Jungen lernen sich gleich zu Beginn kennen, Ralph und Piggy, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie finden ein Muschelhorn, dessen Klang eine ganze Horde von Kindern aus dem Dickicht lockt. 


    Mit diesem Horn als Signal beschliesst Ralph, Versammlungen durchzuführen und einen Anführer zu bestimmen - der Beginn rivalisierender Verhaltensmuster und Egoansprüche, die sich durch das ganze Buch ziehen. Denn für Ralph, ein eher instinktiv handelnder Junge, der als Anführer gewählt wird, hat das Anhalten eines grossen Höhenfeuers und das Bauen von Hütten erste Priorität. Er strebt nach Sicherheit und will von der Insel weg. Sein Gegenspieler Jack findet nur Gefallen am Jagen von Schweinen, die sie auf der Insel entdeckt haben. Ihn kümmert die Rettung nicht, die Jagd macht ihm Spass, und nicht nur das Fleisch, das es zu essen gibt, treibt ihn an, auch die Lust am Töten. Was allen Kindern gemein ist, und die Kleinen leiden am meisten darunter, ist die Angst vor der Dunkelheit auf der Insel. Nachts werden sie von Alpträumen geplagt, und man beginnt sich einzureden, von einem unbekannten, auf der Insel hausenden Tier bedroht zu werden. 


    So verdrängen unterschiedliche Motivationen und vor allem die Machtansprüche seitens Jack ein geordnetes Zurechtkommen auf einer Insel, die alles bietet. Piggy, der kleine Dicke mit Brille ist in diesem Buch der schüchterne Vertreter der Vernunft und des logischen Denkens, doch er wird von niemandem angehört, nicht einmal dann, wenn er als Sprecher in einer Versammlung das Muschelhorn im Arm trägt. Nur seine Brille findet Nutzen - als Brennglas, um Feuer zu entfachen. Als Jack sich mit ein paar anderen von der Gruppe absetzt, beginnt der Kampf um Nahrungsbeschaffung, Feuerbesitz und Macht zu eskalieren. Am Ende ist es Ralph, der gejagt wird, und keine Schweine mehr. Eine beklemmende Vorstellung, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Protagonisten nicht um gewalttätige Erwachsene handelt, sondern um zwölfjährige Kinder. Am Ende bringen sie es fertig, eine paradiesische Insel in Schutt und Asche zu legen. 


    Die Geschichte der Jungengruppe auf der einsamen Pazifikinsel soll ein Gleichnis sein für die Botschaft, dass die Gebrechen der Gesellschaft auf die Gebrechen der menschlichen Natur zurückzuführen sind. Der Einzelne in seinem Widerstand gegen die Barbarei entscheidet über das Ethos der Gemeinschaft, wie Golding es selbst formuliert hat. Dass der Mensch in seinem tiefsten Innern grundsätzlich zerstörerisch ist, bezweifle ich allerdings. Es gibt eine Sequenz im Buch, wo der Autor die Machtlust bereits beim Spielen eines Sechsjährigen aufflammen lässt. Dem Kleinen bereitet es Freude, kleine Tierchen, die mit der Flut an den Strand gespült werden, in mit Wasser gefüllten Rinnen und Fussstapfungen gefangen zu halten. Golding schreibt, seine Hingabe an dieses Spiel sei mehr als blosses Glücksgefühl, als der Kleine spürt, dass er über lebende Wesen gebieten kann. Mag sein, dass dies dem Menschen eigen ist. Was das menschliche Bewusstsein in jedem Fall von jenem des animalischen unterscheidet, ist die Fähigkeit, zu denken. Dies kann zur Meisterschaft führen, doch ebendiese Identifikation mit dem Denken stärkt das Ego, das den Menschen ins Leid und Verderben stürtzt.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/herr-der-fliegen 

  8. Cover des Buches Alle Roboter-Geschichten (ISBN: 9783404233175)

    Alle Roboter-Geschichten

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Smimo_Do

    Isaac Asimov der Vater der berühmten Drei Robotik Gesetze:


    1. Ein Robot darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.

    2. Ein Robot muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum Ersten Gesetz.

    3. Ein Robot muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.


    Obwohl diese Roboter Kurzgeschichten alle schon etwas älter sind (1939 - 1977) waren sie einfach zu lesen und immer noch aktuell. 

    Es wurde nie langweilig, denn jede Erzählung war anders, das gefiel mir sehr. Ein Robot ist eben nicht gleich Robot.


    Mir haben die meisten Geschichten sehr gut gefallen, besonders:


    "Sally"

    "Eines Tages ..."

    "Fremdlinge im Paradies"

    "Robbie

    "Geliebter Robot"

    "Der Zweihundertjährige"


    Nur eine Kurzgeschichte habe ich abgebrochen,

    "Vermeidbarer Konflikt". Ansonsten war es ein ganz tolles Buch, das ich jedem Roboter Liebhaber ans Herz legen kann.

  9. Cover des Buches Skinned (ISBN: 9783732005963)
    Robin Wasserman

    Skinned

     (313)
    Aktuelle Rezension von: shinyJulie

    Lia Kahn ist das coole Mädchen, dass von jedem bewundert wird. Bis zu dem Tag ihrer Unfalls. Danach ist sie nicht mehr beliebt, sie ist nicht einmal mehr ein Mensch, sondern nur noch eine Maschine mit den Erinnerungen ihres alten Lebens.
    .
    Die dystopische Welt, in der Lia lebt und die von einem übermäßigen Technikkonsum geprägt ist, wird Schritt für Schritt dargestellt, so dass sich einem immer wieder neue Möglichkeiten offenbaren und man gut mitkommt. Gerade der riesige Unterschied zwischen dieser Welt und der unseren macht das Buch total interessant. Leider waren mir sämtliche Charaktere total unsympathisch, sowohl Lia und ihre Familie und Freunde, als auch nur kurz auftauchende Nebencharaktere, die eigentlich keine große Rolle inne haben. Trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, da mich die Geschichte gefesselt hat und ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Lias Schicksal will man nicht verpassen.

  10. Cover des Buches Clockwork Orange (ISBN: 9783608981575)
    Anthony Burgess

    Clockwork Orange

     (356)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Die Sprache ist echt schwierig. Sie hat so horrormäßige Wörter, die in der deutschen Sprache nichts verloren haben und die mich ständig verwirrt haben, weil ich ziemlich oft im Glossar nachschlagen musste. Aber diese Sprache macht das Buch authentischer, lebendiger and total crazy! Weil ich mir vorher auch den Film reingezogen hatte, hatte ich gleich die Fernsehstimme im Kopf und well, well, well, das hat das Buch deutlich besser gemacht.

    Von Anfang an hat der Autor darauf abgesehen, dass der Leser Alex hasst, und das habe ich. Er ist unsympathisch, Abschaum und ein riesiges Arschloch, der die Menschen um sich herum ausnutzt und einen höllischen Spaß an Gewalt hat. Dennoch hat er mich so fasziniert, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte und jeder Verrat gegen ihn hatte etwas Befriedigendes, dass ich mich regelrecht gefreut habe. Du hast es verdient, Alex! Einfach alles hast du verdient, Alex!

    Seine Eltern sind ahnungslose Idioten, die lieber unwissend bleiben. Seine Freunde sind kein bisschen besser als Alex. Seine Zellenkameraden haben ihn im ersten Moment verraten, wofür ich sie gelobt habe. Und als die Behandlung beginnt und der Arzt ihm die Liebe zur Musik raubt, da war ich eigenartig froh darüber. Hast es verdient, Alex, du verdammter Hundesohn!

    Im späteren Verlauf verwandelt sich Alex in einen Menschen, der vom System geheilt wurde mit einer Methode, die ihm die Wahl einschränkt, denn wenn er etwas Gemeines denkt, nur davon träumt, wird ihm horrormäßig schlecht und er hat die schlimmsten Schmerzen. Genau darum geht es im Buch: Nimmt man einem die Wahl weg und zwingt ihn, nur noch Gutes zu tun, gilt dann dieser Mensch als Gut? Wird er dadurch zu einem respektablen Mitglied der Gesellschaft? Ich kann die Frage unmöglich beantworten. Ich weiß es nicht.

    Einerseits ist es eine Methode, die die Gefängnisse leeren und die Gesellschaft stärken könnte. Andererseits kann man nicht mehr von einem Menschen reden, weil er nicht mehr zwischen Gut und Böse wählen kann. Einerseits hat es dieser Mensch dann aber auch verdient, solche Qualen zu erleiden, andererseits ist es ziemlich nah an einem Todesurteil. Also ich kann wirklich nicht darauf antworten.

    Das Buch lässt am Ende so einen schalen Geschmack zurück, vor allem weil der Autor der Meinung ist, mit 18 wäre man nicht mehr jung. Ich weiß nicht, mit dem Ende habe ich mich nicht anfreunden können. Das Buch ist gut, das gebe ich gerne zu, aber er löst nicht wirklich ein Verlangen aus, mehr vom Autor zu lesen, und das liegt daran, dass das Buch so nüchtern endet.

  11. Cover des Buches Das größere Wunder (ISBN: 9783423143899)
    Thomas Glavinic

    Das größere Wunder

     (174)
    Aktuelle Rezension von: ThomasW

    Handlungsstrang 1: Jonas wird von einem superreichen Ziehvater adoptiert u wächst in einem surrealen Setting mit Freunden ohne jegliche Zwänge u Konventionen auf

    = illustrierte Männerfantasien oder was will uns der Autor damit zeigen? Was soll das?

    Paralleler Handlungsstrang 2: Jonas ist tagelang im Basislager vom Mt.Everest ... bla bla bla bla ... und erreicht am Ende allein den Gipfel u kommt auch wieder runter. Toll!

    Macht das alles Sinn? Nein!

  12. Cover des Buches Der begrabene Riese (ISBN: 9783896677006)
    Kazuo Ishiguro

    Der begrabene Riese

     (78)
    Aktuelle Rezension von: PoeEA1809

    Es ist die Zeit nach König Artus. Eine Art "Nebel des Vergessens" scheint über dem ganzen Land zu hängen. Axl und Beatrice, ein älteres Ehepaar, machen sich auf den Weg zu ihrem Sohn, an den sie selbst kaum noch eine Erinnerung haben. Unterwegs begegnen sie dem Sachsen Wistan, seinem jungen Schüler Edwin und dem alten Ritter Gawain, der noch mit König Artus an dessen Tafel rundete. Nach und nach werden die Schrecken der Vergangenheit enthüllt, die Kriege zwischen Britanniern und Sachsen, die das Land verheert haben und auch die Herkunft des seltsamen Nebels, der den Menschen ihre Erinnerung genommen hat.   

    Überwiegend ist dies eine realistische historische Schilderung eines Britanniens etwa im 6. Jahrhundert n. Chr., in die Motive des Phantastischen eingewoben sind. Es kommen gelegentlich Menschenfresser, Kobolde und ein Drache vor. Auch die mythologische Gestalt des Charon, des Fährmanns ins Jenseits, kommt vor. Der Autor nimmt sich Zeit für seine Figuren, die Erzählung wirkt wie ein langsam dahinfließender, ruhiger Fluss, für den man sich als Leser ebenfalls Zeit nehmen sollte. Selbst in der (guten) deutschen Übersetzung ahnt man, dass der Autor ein Ästhet der englischen Sprache ist. Wer kann, sollte sich das Buch im engl. Original gönnen. 4,5 Sterne für diesen traurigen aber schönen Roman. 

  13. Cover des Buches Die Arbeit der Nacht (ISBN: 9783446243798)
    Thomas Glavinic

    Die Arbeit der Nacht

     (190)
    Aktuelle Rezension von: paperdragon

    Ich bin gleich abgetaucht in die eigenartige Stimmung der Geschichte. Mehr oder weniger subtile Spannung von Beginn an und Neugier darauf, wie die Ereignisse aufgelöst werden. Aber zunehmend wurde es für mich immer deprimierender und das Ende war für mich kein solches. Einfach nicht mein Ding. Als psychologisches Gedankenexperiment interessant und wem offene Enden gefallen.. 

  14. Cover des Buches Eine neue Erde (ISBN: 9783442341887)
    Eckhart Tolle

    Eine neue Erde

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Zuerst wollte ich mir dieses Buch gar nicht kaufen, weil ich vermutete, es sei lediglich ein Aufguss dessen, was Eckhart Tolle bereits in seinem Werk "Jetzt - Die Kraft der Gegenwart" beschrieben hat. Zudem ist der Titel ein wenig unglücklich gewählt, er lässt mehr an die Beschäftigung mit den Problemen der Welt und das Außerachtlassen der einzelnen Persönlichkeit denken, dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Wie auch in "Jetzt!" geht es in diesem Buch um die spirituelle Persönlichkeitsfindung, und es gelingt Eckhart Tolle tatsächlich, seine in "Jetzt!" gemachten Aussagen zu vertiefen und weiter zu veranschaulichen. Insoweit ist "Eine neue Erde" eine Fortführung von "Jetzt!" und ich bin überaus froh, das Buch erstanden zu haben. Es hat mein Verständnis für das Wesen des Lebens enorm erweitert. Tolles Bücher sind für mich kleine "Bibeln", die ich immer wieder zur Hand nehme, um einen nachhaltigen Effekt seiner Aussagen zu spüren und die darin vermittelten bewusstseinserweiternden Erkenntnisse zu verinnerlichen. Jenseits religiöser Dogmen und ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit umso mehr Verständnis für alles, was IST, vermittelt Eckhart Tolle anschaulich das Wesen des Seins und die Kraft des gegenwärtigen Augenblicks, das einzige, was das menschliche Leben je ausmachen kann. Ich bin fasziniert von seiner anschaulichen, nachvollziehbaren und verständlichen Art zu schreiben und seiner Fähigkeit, anderen Menschen seine spirituellen Erfahrungen nahezubringen, ohne sie ihnen aufzudrängen. Eckhart Tolle ist TOLL!
  15. Cover des Buches Widerfahrnis (ISBN: 9783627002282)
    Bodo Kirchhoff

    Widerfahrnis

     (95)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Reither hat sich auf seinen Altersruhesitz im Weißbachtal zurückgezogen. Seinen Verlag hat er verkauft, weil er feststellte, „dass es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab“ (Seite 10). Noch hat er sich alte Gewohnheiten erhalten: er liebt nach wie vor Bücher, überlegt bei jedem Satz, ob er druckreif ist und spricht dem Rotwein zu. Als er ein Büchlein aus der hauseigenen Bibliothek mitnimmt, wird er von Leonie Palm, der Leiterin des Lesekreises, beobachtet. Da sie es geschrieben hat, wüsste sie gerne sein Urteil. Deshalb besucht sie ihn abends, um für den nächsten Tag einen Termin zu vereinbaren. Doch es kommt anders als gedacht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, das sie noch in der Nacht zu einem Ausflug an den Achensee aufbrechen lässt. Der erhoffte Sonnenaufgang ist noch weit und zum Warten darauf ist es zu kalt, also geht die Fahrt weiter. Die beiden kommen sich zögernd näher und das späte Glück scheint zum Greifen nah zu sein.

    Ich habe die beiden gerne auf ihrer Reise über den Brenner und durch Italien begleitet. Ich spürte richtig, wie es nach und nach wärmer wurde und die kalten Tage im Gebirge in den Hintergrund rückten. Die im Alter der Protagonisten ungewohnte Spontanität lud mich zum Träumen ein. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches häuften sich die Überraschungen und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Fazit: Kirchhoff ist ein begnadeter Erzähler.

  16. Cover des Buches Meine debilen Gedanken um Mitternacht (ISBN: 9781718098398)
    Christian Genenger

    Meine debilen Gedanken um Mitternacht

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Emys_bunte_Welt
    Hierbei handelt es sich um Booksnacks oder anders ausgedrückt um eine Kurzgeschichten-Reihe. Sie eignen sich: für eben mal Zwischendurch, ob man nun auf den Bus wartet, beim Arzt sitzt oder eine kleine Atempause mit einer Minigeschichte versüßen möchte.
    Das Büchlein enthält 5 Geschichten, mit den Titeln:

    Herzen: Teeny-Mädchen und Emojis können eine explosive Mischung sein, wie man in dieser Geschichte sieht. Eine emotionsgeladene Geschichte, mit einem unerwarteten Ende.

    Klinik: Ein Ehepaar, das sich hasst. Eine Klinik, die nicht das ist, was sie auf den ersten blick zu sein scheint und ein Ende mit dem Man so nicht rechnen würde.
    Hier muss ich leider sagen, dass die Thematik an sich interessant ist, aber in diesem Format zu ersticken droht.

    Freunde: Freundschaft macht weder halt bei der Hautfarbe noch bei der Körperbehaarung.
    Wieder eine schöne Geschichte, die zeigt, dass Nahrung allein zum Leben nicht reicht.

    Edgar: Für Monty ist Edgar ein Dorn im Auge, den er droht, seine Pläne zu durchkreuzten und damit steht es fest, Edgar muss weg. Ob das seine weibliche Errungenschaft auch so sieht?
    Hier muss ich sagen, hat mir die unerwartete Wendung am besten gefallen.

    Zwei: Clemens könnte mit seinem Leben zufrieden sein – er ist gesund, hat ein Häuschen, eine liebende Frau, ein süßen Sohn und verdient in seinem Job recht gut – ist er aber nicht. Er stürzt sich lieber in seine Arbeit, als Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, zeit diese Geschichte.

    Fazit:
    Fünf Knackige Geschichten die man sich gut Zwischendurch reinziehen kann. Mir habe vier von fünf Geschichten gut gefallen. Wobei alles ausbaufähig sind, aber insbesondere „Klinik“.
  17. Cover des Buches Das Kartengeheimnis (ISBN: 9783446242395)
    Jostein Gaarder

    Das Kartengeheimnis

     (582)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Die erste,reale, macht der zwölfjährige Hans-Thomas mit seinem Vater von Norwegen nach Griechenland, um seine Mutter wiederzufinden, die sich vor acht Jahren von ihnen getrennt hat. Auf dieser erfährt man über eine nicht alltägliche Familiengeschichte, aber auch über  Alkoholprobleme des Vaters. Die zweite führt auf eine magische Insel und die dritte betrifft Fragen, die man öfter stellen sollte. Sie führt zu uns selbst. 

    Das Cover und die Farben gefallen mir gut, die Sprache ist leicht und flüssig.  Es wird aus der Sicht des Jungen erzählt. 4 1/2 Sterne,weil es für mich noch tiefer  hätte gehen können 

  18. Cover des Buches Enzo oder Die Kunst, ein Mensch zu sein (ISBN: 9783426500194)
    Garth Stein

    Enzo oder Die Kunst, ein Mensch zu sein

     (128)
    Aktuelle Rezension von: deidree

    Das Buch wurde mir von meiner Tochter empfohlen. Da ich eigentlich kein Hundefreund bin, lag es jetzt längere Zeit im Regal. Zu unrecht. „Enzo, Die Kunst ein Mensch zu sein“ ist ein Roman, der eben zufälligerweise als Hauptprotagonisten einen Hund beinhaltet. Aber dieser zeigt, so muss ich zugeben, bessere Eigenschaften als manche Mitmenschen. Egal. 

    Jedenfalls lässt Garth Stein keinen Aspekt des Lebens aus, weder einen schönen, einen liebenden, noch einen traurigen, oder einen der wütend und verzweifelt machen kann. Am Ende schafft der Autor es aber, dass der Leser nicht in einer negativen Stimmung aus dem Buch geht.

    Sein Schreibstil ist gut zu lesen und die Gedanken und Beobachtungen von Enzo gehen von humorvoll bis philosophisch. 

    Das Cover zeigt auch gleich die Leidenschaft seines Herrchens, wenngleich ich das natürlich erst beim Lesen verstanden habe.

    Die Geschichte ist tiefergehend als es der Titel vermuten lässt, so mein Fazit, verdient es gelesen zu werden, wenn man nicht nur die schönen Seiten des Lebens sehen will. 

     

  19. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  20. Cover des Buches Das Dschungelbuch (ISBN: 9783791500928)
    Rudyard Kipling

    Das Dschungelbuch

     (220)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Wie schon bei Peter Pan und Die Schöne und das Biest wurde auch Das Dschungelbuch mit viel liebe zum Detail gestaltet und warten mit farbenfrohen und verspielten Illustrationen und Extras auf. ☺️
    Ich habe mich sehr darauf gefreut diesen Klassiker zu lesen, da ich ihn auch noch nicht kannte, allerdings muss ich zugeben, dass die Geschichten nicht so ganz mein Fall waren. Die drei Storys rund um Mowgli und seine Freunde waren ganz annehmbar. Die Geschichte von der weißen Robbe und die vom Mungo Rikki-tikki-tavi haben mir sogar ganz gut gefallen. Aber die beiden letzten haben mich überhaupt nicht angesprochen und waren recht zäh zu lesen. 😒
    Mein Fazit: Super schöne Ausgabe eines wahren Klassikers. Aber von den Geschichten her, hatte ich mir einfach etwas anderes vorgestellt.

  21. Cover des Buches Dog Boy (ISBN: 9783518462881)
    Eva Hornung

    Dog Boy

     (13)
    Aktuelle Rezension von: LaMensch
    Eines Tages wird Romochka alleine in der Wohnung seines Onkels zurückgelassen. Er ist einfach verschwunden, hat nach und nach das Interieur verkauft und weggegeben und ist selbst eines Tages nicht mehr wiedergekommen. Der vierjährige Romochka weiß nicht, was er tun soll. Irgendwann ist der Hunger zu stark. Er verlässt das vereinsamte Haus. Keiner seiner Nachbarn ist mir hier, alle sind verschwunden. Er läuft raus auf die Straße. Irgendwann setzt er sich weil die Kälte zu stark und der Hunger zu groß ist um weiter zu gehen. Er schläft ein. Als er erwacht steht ein großer Hund vor ihm, der sein Leben von Grund auf verändern wird …

    Das Buch hat mich doch tief beeindruckt, der Schreibstil ist an manchen Stellen durch Einschübe russischer Wörter ein bisschen holprig. Man kann sich trotzdem wenn man kein Russisch kann den Zusammenhang, bzw. die Bedeutung der einzelnen Wörter erschließen. Der Inhalt des Buches ist eine schwere Geschichte. Ich finde die Charaktere sehr gut dargestellt und auch das Wesen der Hunde gut gezeichnet.

    Jedoch muss ich kritisieren, dass an manchen Stellen die Beschreibung so deutlich ist, dass einem schon schlecht werden kann (zum Beispiel beim fressen) ich persönlich kritisiere das, anderen könnte das wiederum gefallen. Das denke ich ist Geschmackssache.

    Mich hat das Buch gefesselt, trotzdem fand ich es an manchen Stellen bisschen heftig und vergebe 4 von 5 Sternen.
  22. Cover des Buches Humankapital (ISBN: 9783732292240)
    Lyl Boyd

    Humankapital

     (19)
    Aktuelle Rezension von: StMoonlight
    Im Prinzip handelt es sich hier um die Aufzeichnung eines Gespräches, denn viel mehr erfährt der Leser nicht. Doch der Inhalt des selbigen ist überraschend:

    Ein junger Mann, der sich seinen Lebensunterhalt damit verdient Werte zu berechnen, gerät in einen Schneesturm. Durch einen Zufall findet er eine offene Schutzhütte und trifft auf einen alten Herren. Die beiden unterhalten sich und der Schutzsuchende gerät schnell in Erklärungsnot, denn was er berechnet ist das Leben von Menschen...

    Eine sehr kurze, aber doch durchaus tiefgründige Geschichte, an dessen Ende sich der Leser zwangsläufig die Frage stellt:
    Was ist (m)ein Leben wert?
  23. Cover des Buches Deine kalten Hände (ISBN: 9783746637310)
    Han Kang

    Deine kalten Hände

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    Eines Tages verschwindet der Künstler Jang Unhyong spurlos - zurück bleiben nur seine angefertigten Gipsabdrücke und ein dicht beschriebenes Buch, in dem er sein Leben bis zu seinem Verschwinden aufgezeichnet hat. Das Buch offenbart sowohl sein künstlerisches Schaffen, als auch seine innere Einsamkeit. Kann seine Schwester den Bildhauer mithilfe seiner Memoiren und einer Schriftstellerin finden?


    "Deine kalten Hände" von Han Kang, aus dem Koreanischen übersetzt von Kyong-Hae Flügel, hat wohl das schönste Buchcover, das ich kenne - und nach dem Lesen kann ich sagen, dass es auch wirklich wunderbar zum Inhalt des Romans passt! Han Kang schreibt von Masken, die der Künstler Jang Unhyong seinen Mitmenschen gerne vom Gesicht reißen würde, von Händen, die er immer als Erstes bei einem Menschen betrachtet, von Hohlräumen und Leerstellen, die er mit seiner Kunst hervorheben und teils ausfüllen möchte. Dabei ist die Geschichte höchst befremdlich, die Autorin schreibt nüchtern vom Eingipsen teils ganzer Frauenkörper - eine sehr schmerzhafte und entwürdigende Prozedur -, von Essstörungen, Kunst und vor allem: Einsamkeit. Der Protagonist teilt mit seinen Modellen nämlich vor allem sein Dasein als Außenseiter, als "Außerirdischem", wie er sich selbst nennt.


    "Deine kalten Hände" hat mich letztlich nicht wirklich überzeugt - zu unnahbar war Jang Unhyong als Figur für mich, zu seltsam die Entwicklung der Geschichte. Nichts desto trotz habe ich das Buch mit Faszination sowie Interesse gelesen und war vor allem vom Zweiten von drei Teilen sehr erschüttert. Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen, sicherlich ist "Deine kalten Hände" aber ein Roman, den ich so schnell nicht vergessen werde.

  24. Cover des Buches Genau richtig (ISBN: 9783446263673)
    Jostein Gaarder

    Genau richtig

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Gebundene Ausgabe: 128 Seiten

    Verlag: Carl Hanser (22. Juli 2019)

    ISBN-13: 978-3446263673

    Originaltitel: Akkurat passe

    Übersetzung: Gabriele Haefs

    Preis: 16,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Eine besondere Liebesgeschichte


    Inhalt:

    Albert erhält eine niederschmetternde Diagnose: Er hat nicht mehr lange zu leben und ob sein Tod besonders würdevoll sein wird, steht in den Sternen. Er zieht sich in das Ferienhaus seiner Familie zurück, wo er sein Leben Revue passieren lässt und sich auch alles von der Seele schreibt, was bisher ungesagt blieb. Er hofft, dadurch Klarheit zu erlangen, ob er sein Leben sofort beenden soll, solange er dazu in der Lage ist, oder die restliche Zeit ausharren.


    Meine Meinung:

    Manchmal finde ich es schier unglaublich, wie viel Sinn in so einem kleinen Büchlein stecken kann. Alberts Gedanken haben mich sehr nachdenklich gemacht. Sie waren alle sehr gut nachzuvollziehen. Lediglich auf die ausschweifenden philosophischen Betrachtungen über das Universum und alles darüber hinaus hätte ich gerne verzichtet. Sie erschienen mir in Alberts ganz persönlicher Geschichte wie ein Fremdkörper.


    Einen Großteil der Erzählung nimmt die Beziehung von Albert und Eirin ein. Zum Dahinschmelzen, wie die beiden sich kennenlernen, die ersten zaghafte Annäherung, das erste Abenteuer, schließlich eine Familie. Stolperfallen im Alltag, Abweichen vom geraden Weg. Aber immer gehalten durch ein inniges Band. 


    Ich habe mich mit Albert durch nicht einmal vierundzwanzig Stunden gehangelt, mich stets fragend, wie ich mich entscheiden würde und was Albert wohl tun wird. 


    Am Ende sorgt der Autor für eine Überraschung. Damit kann ich sehr gut leben.


    ★★★★☆

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